Kardinal Marx feiert Queer-Gottesdienst

Der Münchner Kardinal Reinhard Marx feiert am Sonntag (18.30 Uhr) einen Gottesdienst mit der Queer-Gemeinde in der Münchner Kirche St. Paul. Seit 20 Jahren schon gibt es diese katholischen Messen für queere Menschen und ihre Freunde in München. Dass zum Jubiläum der Erzbischof den Gottesdienst feiert, ist eine Besonderheit.

Die katholische Kirche in Deutschland ringt schon seit Jahren um den Umgang mit homosexuellen, queeren Katholiken. Als der Vatikan im vergangenen Jahr ein kategorisches Nein zur Segnung homosexueller Partnerschaften aussprach, gab es zahlreiche Protestaktionen und Priester, die Paare ausdrücklich gegen das Verbot segneten.

Im Januar dann outeten sich 125 queere Beschäftigte der Kirche und protestierten unter dem Motto #OutInChurch gegen Diskriminierung am Arbeitsplatz. Bei der Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) in dieser Woche kündigte ihr Vorsitzender, der Limburger Bischof Georg Bätzing, eine Änderung des kirchlichen Arbeitsrechtes an. In der katholischen Kirche kann es einen bislang den Job kosten, wenn man sich zum Beispiel zu einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft bekennt.

Vertreter der Initiative #OutInChurch übergaben den Bischöfen bei ihrer Vollversammlung eine Petition, die rund 118 000 Menschen unterzeichnet haben. Darin stehen sieben Kernforderungen, etwa Segensfeiern für queere Paare. Weiter heißt es: “Diffamierende und nicht zeitgemäße Aussagen der kirchlichen Lehre zu Geschlechtlichkeit und Sexualität müssen auf Grundlage theologischer und humanwissenschaftlicher Erkenntnisse revidiert werden.” Bätzing hatte betont, die Bischöfe müssten reagieren. “Da ist Druck im Kessel.”

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