News zum Ukraine-Krieg | Russland wirft Ukraine “Massenmord” vor

Tag 18 seit Kriegsbeginn: Die Lage im umkämpften Mariupol spitzt sich zu, gleichzeitig wächst die Hoffnung auf diplomatische Lösungen. Wie ist die aktuelle Lage? Alle Informationen im Newsblog.

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Ukraine: Müssen mehr gegen russische Aggression unternehmen

19.25 Uhr: Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba twittert, er habe mit US-Außenminister Antony Blinken gesprochen. Beide seien sich einig, dass mehr getan werden müsse, um die russische Aggression zu stoppen und Russland für seine Verbrechen zur Rechenschaft zu ziehen.

IWF: Staatspleite Russlands würde wohl keine weltweite Finanzkrise auslösen

19.20 Uhr: Der Internationale Währungsfonds (IWF) hält gravierende Auswirkungen auf das weltweite Finanzsystem im Fall einer Staatspleite Russlands für wenig wahrscheinlich. Die westlichen Sanktionen schränkten zwar die Fähigkeit Russlands ein, auf seine Ressourcen zuzugreifen und seine Schulden zu bedienen, sagt IWF-Chefin Kristalina Georgieva dem US-Sender CBS. Das bedeute, dass ein Zahlungsausfall Russlands nicht mehr als unwahrscheinlich angesehen werde. Derzeit sehe sie aber nicht die Gefahr, dass ein solcher Ausfall eine weltweite Finanzkrise auslösen könne. Das Gesamtengagement der Banken gegenüber Russland von rund 120 Milliarden Dollar sei zwar nicht unbedeutend, aber “nicht systematisch relevant”.

Kirchenführer in Montenegro: Westen ist am Ukraine-Krieg schuld

19.18 Uhr: Der oberste Würdenträger der serbisch-orthodoxen Kirche in Montenegro, Joanikije, schreibt dem Westen die Schuld am russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu. “Der Kampf dauert seit über hundert Jahren an, seitdem das Übel der Gottlosigkeit, des Atheismus und des Kommunismus aus dem protestantischen Europa zu uns gekommen ist”, sagte der Metropolit am Sonntag in einer Predigt in der serbisch-orthodoxen Kathedrale der Hauptstadt Podgorica.

Die Gläubigen müssten nun “Mitleid empfinden für das orthodoxe Volk in der Ukraine, zu Gott beten für dieses Volk, das leider miteinander in Streit geraten ist”. Den Montenegrinern sei dies nicht fremd. Auch in dem kleinen Balkanland gebe es Spaltungen und Streitigkeiten. “Selbst für Montenegro gibt es den Plan, es zu einer kleinen Ukraine zu machen”, sagte Joanikije.

Zahl der Festnahmen bei Protesten in Russland steigt auf mehr als 800

19.10 Uhr: Bei landesweiten Demonstrationen in Russland gegen den “Militäreinsatz” Moskaus in der Ukraine sind nach Angaben von Aktivisten am Sonntag mehr als 800 Menschen festgenommen worden. Zuvor wurde von mehr als 600 Festnahmen berichtet. Die Polizei habe in 37 Städten 817 Demonstranten in Gewahrsam genommen, teilte die Bürgerrechtsplattform OWD-Info am Sonntag mit. Reporter der Nachrichtenagentur AFP beobachteten einige brutale Festnahmen in Moskau und St. Petersburg. Auch mehrere Journalisten wurden in Gewahrsam genommen.

Festnahme einer Demonstrantin in Moskau: Die Zahl der Festnahmen bei Protesten gegen den Ukraine-Krieg ist in ganz Russland auf mehr als 800 gestiegen. (Quelle: ITAR-TASS/imago images)

Berichte: Boris Johnson könnte in Riad über Ausgleich für russisches Öl sprechen

19.03 Uhr: Der britische Premierminister Boris Johnson will sich Presseberichten zufolge persönlich beim saudi-arabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman für eine Erhöhung der Ölproduktion einsetzen, um die Konsequenzen des angekündigten Energieembargos gegen Russland abzufedern. Ein Bericht der Londoner “Times”, wonach Johnson noch in dieser Woche nach Riad reisen könnte, wurde von seinem konservativen Parteifreund, Wohnungsbauminister und Kabinettssekretär Michael Gove, am Sonntag nicht dementiert.

“Wir sind auf Öl aus einer Reihe von Ländern angewiesen, deren Menschenrechtsbilanz wir nicht gutheißen”, sagte Gove dem Sender Sky News. “Ich denke, dass es Bedenken hinsichtlich der Menschenrechte gibt. Darüber sind wir uns im Klaren”, sagte er weiter. Aber in instabilen Zeiten sei die Diplomatie ebenso wichtig wie “Klarheit in Bezug auf die Menschenrechte”.

Berlins Hilferuf: Aufnahme von Flüchtlingen ist “nationale Aufgabe”

18.52 Uhr: Jeden Abend müssen in Berlin etwa 1.000 neu angekommene Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine versorgt und zunächst untergebracht werden. Allein an diesem Wochenende seien es insgesamt sogar etwa 4.000 Menschen gewesen, berichtete Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) am Sonntag vor einer neuen Notunterkunft im früheren Flughafen Tegel. “Berlin kann das nicht alles alleine regeln, sondern braucht mehr Unterstützung vom Bund”, sagte sie. Alle anderen Bundesländer hätten in den vergangenen Tagen zusammen jeweils zwischen 600 und 1.300 freie Plätze pro Tag gemeldet. Sozialsenatorin Katja Kipping (Linke) betonte daher: “Berlin stemmt so viel wie alle anderen Bundesländer zusammen.”

Berliner Hauptbahnhof: In der Hauptstadt kamen bereits Tausende Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine an. (Quelle: Jens Schicke/imago images)

Russland wirft Ukraine “Massenmord” vor

18.24 Uhr: Russland und die mit Moskau verbündeten Separatisten haben der ukrainischen Armee schwere Kriegsverbrechen an der Zivilbevölkerung vorgeworfen. Einheiten der selbst ernannten “Volksrepublik” Luhansk entdeckten nach eigenen Angaben bei ihrem Vormarsch ein Massengrab. Sie beschuldigten ukrainische Truppen, Zivilisten als Schutzschilder missbraucht und diejenigen getötet zu haben, die sich widersetzten.

Wladimir Putin: Der russische Präsident wirft der Ukraine bereits seit langem einen “Genozid” an der russischen Minderheit im Donbass vor. (Quelle: Mikhail Klimentyev/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa)

Stromversorgung an ehemaligem AKW Tschernobyl läuft wieder

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18.12 Uhr: Das ehemalige Atomkraftwerk Tschernobyl ist ukrainischen Angaben zufolge wieder vollständig an die Stromversorgung angeschlossen. “Heute ist es unseren Atomwissenschaftlern und Elektrikern (…) gelungen, die Stromversorgung des von den russischen Besatzern beschlagnahmten Kernkraftwerks Tschernobyl wiederherzustellen”, teilte der ukrainische Betreiber Enerhoatom am Sonntagabend auf Telegram mit. Damit liefen die Kühlsysteme des Lagers für abgebrannten Kernbrennstoff nun wieder normal und nicht länger nur über eine Notstromversorgung.

Raketenangriff beunruhigt Menschen in polnischer Grenzregion

18.01 Uhr: Der russische Raketenangriff nahe der westukrainischen Stadt Lwiw hat am Sonntag die Bevölkerung in der benachbarten polnischen Grenzregion beunruhigt. “So nah ist uns der Krieg noch nie gekommen”, sagte eine Einwohnerin von Korczowa am Sonntag im polnischen Fernsehen. “Ich habe die Explosionen gehört.” Eine andere Frau berichtete, ihre Fenster hätten gezittert. “Es war wie ein Erdbeben.” Eine Bewohnerin von Przemysl sprach in einem Interview der Zeitung “Gazeta Wyborcza” von nervöser Stimmung.

Ein Grenzübergang zwischen der Ukraine und Polen: Der angegriffene Militärübungsplatz Jaworiw in der Ukraine liegt nur etwa 15 Kilometer von der Grenze zu Polen entfernt. (Quelle: Sebastian Gollnow/dpa)

Russland: Bis zu 180 ausländische “Söldner” nahe Lwiw getötet

17.29 Uhr: Bei den russischen Angriffen auf einen Truppenübungsplatz nahe der ukrainischen Grenze zu Polen sind nach Angaben aus Moskau zahlreiche ausländische Kämpfer getötet worden. Die russischen Streitkräfte hätten “bis zu 180 ausländische Söldner” sowie eine große Menge aus dem Ausland gelieferter Waffen “zerstört”, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am Sonntag der Agentur Tass zufolge mit. “Die Vernichtung der auf das Territorium der Ukraine eingereisten ausländischen Söldner wird fortgesetzt”, sagte Ministeriumssprecher Igor Konaschenkow.

Zahl der Festnahmen bei Protesten in Russland steigt

17.20 Uhr: Bei neuen Demonstrationen gegen den Krieg in der Ukraine sind in Russland nach Angaben von Bürgerrechtlern landesweit mehr als 600 Menschen festgenommen worden. Insgesamt seien am Sonntag Demonstranten in mehr als 30 russischen Städten auf die Straßen gegangen, teilte die Organisation Owd-Info am Abend mit. Das russische Innenministerium sprach von etwa 300 Festnahmen bei den nicht genehmigten Kundgebungen allein in der Hauptstadt Moskau. Aktionen gab es etwa auch in Wladiwostok im äußersten Osten Russlands und in Irkutsk am Baikalsee. Zuletzt wurde von mehr als 250 Festnahmen berichtet.

Bilder und Videos in sozialen Netzwerken zeigten, wie Menschen von Polizisten mit Schutzhelmen und schwerer Ausrüstung weggezerrt wurden. Es gab auch Videos aus dem Inneren von völlig überfüllten Gefangenentransportern. Der folgende Twitter-Beitrag soll eine Festnahme in St. Petersburg zeigen.

Selenskyj verlässt Amtssitz und besucht Verwundete in Krankenhaus

17.16 Uhr: Erstmals seit Kriegsbeginn hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sichtbar für die Öffentlichkeit seinen Amtssitz verlassen und Verwundete in einem Militärkrankenhaus besucht. Dabei verlieh der Staatschef den Soldaten Orden und ließ Fotos mit sich machen. “Werdet gesund. Ich wünsche euch Kraft. Ihr seid Prachtkerle!”, sagte Selenskyj in dem am Sonntag in sozialen Netzwerken veröffentlichten Video zu den Patienten.

Bisher hatte Selenskyj nur Fotos und Videos geteilt, die ihn in seinem Büro oder vor dem Amtssitz zeigen. In russischen Medien waren daher immer wieder Spekulationen laut geworden, dass sich der 44-Jährige nicht in der Hauptstadt Kiew befindet.

Ukraine-Krieg schafft Annäherung unter Gegnern

17.00 Uhr: Inmitten des Ukraine-Kriegs wollen Ankara und Athen ihre stark belasteten Beziehungen verbessern. Beide Länder hätten eine besondere Verantwortung für die Stabilität der europäischen Sicherheitsarchitektur, die sich mit dem russischen Angriff verändert habe, zitierte die Staatsagentur Anadolu Präsident Recep Tayyip Erdogan nach einem Besuch des griechischen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis in Istanbul. Seitens Athens wurde die Stimmung beim Treffen als “sehr positiv” gewertet.

Erdogan sagte, in allen problematischen Bereichen könne man sicherlich Fortschritte erreichen. Mitsotakis bezeichnete das Treffen im Anschluss als “eine Chance für ein sehr ehrliches Gespräch”. Trotz großer Uneinigkeiten habe man das Fundament für eine Verbesserung der Beziehungen gelegt. “Wir sind mit großen Herausforderungen konfrontiert”, sagte Mitsotakis mit Blick auf den Ukraine-Krieg. Nun gehe es darum, in diesen großen Themen zu kooperieren.

Pentagon nach Angriff bei Lwiw: Wir werden Nato-Gebiet verteidigen

16.45 Uhr: Nach dem russischen Raketenangriff nahe der polnischen Grenze hat das US-Verteidigungsministerium nochmals betont, dass die Vereinigten Staaten und die Bündnispartner das Gebiet der Nato-Staaten im Angriffsfall verteidigen werden. “Ein bewaffneter Angriff gegen einen wird wie ein bewaffneter Angriff auf alle bewertet”, sagte Sprecher John Kirby dem TV-Sender ABC mit Blick auf die Beistandspflicht der Nato-Partner. Dies sei auch der Grund, wieso die US- und Nato-Streitkräfte ihre Präsenz an der östlichen Grenze des Bündnisgebiets verstärkten, sagte er.

“Und wir haben es gegenüber Russland sehr klar gemacht, dass Nato-Gebiet verteidigt werden wird, nicht nur durch die Vereinigten Staaten, sondern auch durch unsere Verbündeten”, sagte Kirby. Er verwies darauf, dass es eine bestehende Leitung zum russischen Verteidigungsministerium gebe, um direkte Konflikte zu vermeiden.

Bayerns Bauminister richtet verstärktes Augenmerk auf Schutzräume

16.21 Uhr: Bayerns neuer Bauminister Christian Bernreiter (CSU) will angesichts des russischen Einmarsches in der Ukraine sein Augenmerk auch wieder verstärkt auf den Bunker- und Schutzraumbau legen. “Es hilft nichts: Wir müssen uns da einfach den Realitäten stellen”, sagte er der “Passauer Neuen Presse”.

Stadtverwaltung: Bereits mehr als 2.100 Bewohner von Mariupol getötet

16.13 Uhr: In der von russischen Truppen belagerten südostukrainischen Hafenstadt Mariupol sind nach Angaben der Stadtverwaltung seit Beginn der russischen Offensive bereits mehr als 2.100 Einwohner getötet worden. Die russischen “Besatzer greifen zynisch und absichtlich Wohngebäude und dicht bevölkerte Gebiete an und zerstören Kinderkrankenhäuser und städtische Einrichtungen”, erklärte die Stadtverwaltung am Sonntag im Internetdienst Telegram. Bis Sonntag seien bei russischen Angriffen 2.187 Einwohner von Mariupol getötet worden.

Eine Frau steht vor einem durch Beschuss beschädigten Entbindungskrankenhaus in Mariupol: In der Stadt sind bereits mehr als 2.100 Zivilisten ums Leben gekommen. (Quelle: Mstyslav Chernov/dpa)

Rund 125.000 Menschen demonstrieren bundesweit gegen Ukraine-Krieg

16.04 Uhr: Auf Großdemonstrationen haben am Sonntag erneut zehntausende Menschen in mehreren deutschen Städten für Solidarität mit der Ukraine und für Frieden demonstriert. Nach Angaben des Bündnisses “Stoppt den Krieg” nahmen insgesamt rund 125.000 Menschen an Demonstrationen in Berlin, Frankfurt am Main, Leipzig, Stuttgart und Hamburg teil. Dazu aufgerufen hatten mehr als 40 Friedens-, Menschenrechts- und Umweltschutzorganisationen sowie Gewerkschaften und Kirchen.

Bidens Sicherheitsberater trifft Chinas obersten Außenpolitiker

15.34 Uhr: US-Präsident Joe Bidens Nationaler Sicherheitsberater Jake Sullivan wird sich nach Angaben des Weißen Hauses mit dem obersten chinesischen Außenpolitiker Yang Jiechi treffen. Bei dem Treffen an diesem Montag in Rom sollten die Folgen des Kriegs in der Ukraine für die regionale und globale Sicherheit besprochen werden. Mehr dazu lesen Sie hier.

Jake Sullivan: US-Präsident Joe Bidens Nationaler Sicherheitsberater will mit China die Folgen des Ukraine-Krieges für die regionale und globale Sicherheit besprechen. (Quelle: Shawn Thew/Pool via CNP/MediaPunch/imago images)

USA wollen Ukraine mehr Luftabwehrsysteme schicken

15.25 Uhr: Die US-Regierung will den ukrainischen Streitkräften im Rahmen der nächsten Waffenlieferungen vor allem Luftabwehrsysteme zukommen lassen. Das sei momentan “der Fokus”, sagte US-Präsident Joe Bidens Nationaler Sicherheitsberater Jake Sullivan am Sonntag dem TV-Sender CNN. Biden hatte erst am Samstag weitere 200 Millionen US-Dollar für Waffenlieferungen bewilligt.

Sullivan sagte dem Sender, die USA würden den Ukrainern keine Kampfflugzeuge zur Verfügung stellen, um eine direkte Konfrontation mit Russland zu vermeiden. Gleichzeitig setze man auf “andere Methoden”, um die Ukrainer zu befähigen, den russischen Vormarsch zu bremsen und die ukrainischen Dörfer und Städte zu beschützen.

Schultergestützte Luftabwehr: Die USA wollen der Ukraine mehr solcher Abwehrsysteme zukommen lassen. (Quelle: ZUMA Wire/U.S. Marine Corps/imago images)

Mehr als 250 Festnahmen bei Protesten in Russland

14.58 Uhr: Bei landesweiten Demonstrationen in Russland gegen den “Militäreinsatz” Moskaus in der Ukraine sind nach Angaben von Aktivisten am Sonntag mehr als 250 Menschen festgenommen worden. Die Polizei habe im Zuge der Proteste in 23 Städten 268 Menschen in Gewahrsam genommen, teilte die Bürgerrechtsplattform OWD-Info am Sonntag mit. Zuvor war von mehr als 60 Festnahmen die Rede.

Reporter der Nachrichtenagentur AFP beobachteten zahlreiche Festnahmen in Moskau und St. Petersburg. Unter den Festgenommenen in St. Petersburg waren auch mehrere Journalisten. In Moskau rief eine junge Frau “Frieden für die Welt”, während sie von zwei Polizisten weggetragen wurde.

Demonstrationen in Moskau gegen den Ukraine-Krieg: Mehr als 250 Menschen wurden landesweit festgenommen. (Quelle: ITAR-TASS/imago images)

Johnson wegen Nähe zu russischstämmigen Medienmogul Lebedev unter Druck

14.55 Uhr: Großbritanniens Premierminister Boris Johnson gerät wegen seiner Nähe zum russischstämmigen Medienmogul Evgeny Lebedev unter Druck. Johnson müsse angesichts der Tatsache, dass er Lebedev zum Baron ernannt und damit einen Sitz im Oberhaus verschafft habe, “ernste Fragen” beantworten, sagte Oppositionsführer Keir Starmer am Sonntag im Sender Sky News. Mehr dazu lesen Sie hier.

Boris Johnson: Der britische Premierminister gerät wegen seiner Nähe zu einem russischstämmigen Medienmogul unter Druck. (Quelle: Phil Noble/Reuters)

Russland und Ukraine sprechen von Fortschritten in Verhandlungen

14.51 Uhr: Die Verhandlungen Russlands und der Ukraine kommen nach Angaben beider Seiten voran. Der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak erklärt in einem online veröffentlichten Video, Russland verhandle konstruktiver als bisher und habe begriffen, dass die Ukraine keine grundsätzlichen Zugeständnisse mache. Er rechne mit ersten Ergebnissen in den kommenden Tagen. Der russische Unterhändler Leonid Sluzki erklärt der Agentur RIA zufolge, beide Delegationen könnten bald zu einer gemeinsamen Position kommen. Seit Verhandlungsbeginn habe es substanzielle Fortschritte gegeben.

US-Journalist offenbar in Irpin getötet

14.09 Uhr: Ein US-Journalist soll in der ukrainischen Stadt Irpin getötet worden sein. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Augenzeugen. Mehr dazu lesen Sie hier. 

Irpin: Die Lage dort ist unübersichtlich, täglich gibt es Angriffe. (Quelle: ZUMA Wire/imago images)

Kiew: Russland versucht Blockade von Osten aus

14.05 Uhr: Bei ihrem Angriff auf Kiew versuchen die russischen Truppen nach Angaben des ukrainischen Generalstabs, die Hauptstadt auch von Osten zu blockieren. Russische Einheiten hätten die Fernstraße E95 in Richtung der Vororte Browary und Boryspil überquert, teilte der Generalstab in Kiew am Sonntag mit. Nordwestlich und nordöstlich der Millionenstadt sammelten die Angreifer ihre Kräfte für einen Vorstoß.

Die russische Armee ziehe zudem Reserven ein, hieß es aus Kiew weiter. So würden Soldaten in die Ukraine verlegt, die eigentlich zur Friedenssicherung in der von Aserbaidschan und Armenien beanspruchten Kaukasusregion Bergkarabach eingesetzt seien. Auch Söldner aus Syrien und Serbien sollen demnach auf russischer Seite kämpfen. Die ukrainische Führung hat wiederholt betont, die russische Armee habe erhebliche Nachschubprobleme und erleide hohe Verluste. Alle Angaben sind nicht unabhängig zu überprüfen.

67 Menschen in Massengrab in Kiew beerdigt

13.35 Uhr: Nach heftigen Kämpfen mit russischen Truppen sind in der ukrainischen Stadt Butscha bei Kiew 67 Zivilisten in einem Massengrab beigesetzt worden. Die Nachrichtenagentur Unian veröffentlichte am Sonntag ein entsprechendes Video. Zu sehen ist darin, wie Leichen in schwarzen Plastiksäcken von einem Lastwagen in eine ausgehobene Grube gelegt werden. Im Hintergrund ist eine Kirche zu sehen. Ukrainische Medien zitierten einen Arzt, wonach nicht alle Leichen identifiziert worden seien. In der nordwestlich von Kiew gelegenen Stadt waren Berichten zufolge Wohnhäuser durch Beschuss zerstört worden.

Ein Video von einem Massengrab in der belagerten Hafenstadt Mariupol im Südosten der Ukraine hatte zuvor weltweit für Schlagzeilen gesorgt und einmal mehr das Leid von Zivilisten in dem von Russland begonnenen Krieg vor Augen geführt. Präsident Wladimir Putin hatte am 24. Februar den Befehl für den Einmarsch ins Nachbarland gegeben.

Die Vereinten Nationen hatten zuletzt den Tod von mehr als 570 getöteten Zivilisten dokumentiert. Die ukrainische Regierung geht aber von weitaus höheren Zahlen aus.

Menschen stehen vor einem zerstörten Haus in Kiew: Dutzende Menschen mussten in der Stadt in einem Massengrab beigesetzt werden. (Quelle: Chris McGrath/Getty Images)

Militärexperte im Video: “Es gibt tiefgreifende Probleme”

13.30 Uhr: Putins Soldaten machen Fehler im Ukraine-Krieg. Doch das russische Militär formiert sich neu und leitet die nächste Etappe im Krieg ein. Wie die aussieht und was Putin in der Hinterhand hat – sehen Sie hier im Video.

Selenskyj: 120.000 Menschen durch Fluchtkorridorre evakuiert

13.20 Uhr: Fast 125.000 Menschen seien über sogenannte humanitäre Korridore aus umkämpften Gebieten in der Ukraine evakuiert worden, sagt Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Videobotschaft. Ein Schwerpunkt sei die Hafenstadt Mariupol, wo 400.000 Menschen eingeschlossen seien.

Ratingagentur rechnet mit Gazprom-Pleite

13.11 Uhr: Russische Rohstoffkonzerne könnten schon bald unter den Sanktionen zerbrechen. Die Ratingagentur hat Gazprom und andere so eingestuft, dass eine baldige Insolvenz “wahrscheinlich” ist. Mehr dazu lesen Sie hier.

Ukraine-Flüchtlinge in München: Wir wollen nicht helfen, sondern heucheln – ein Kommentar

13.09 Uhr: Flüchtlinge aus der Ukraine kommen, doch München und andere deutsche Städte sind unvorbereitet. Ohne freiwillige Helfer wäre das Aufkommen nicht zu schaffen. Das Land heuchelt Warmherzigkeit, aber ergibt sich in Symbolpolitik. Den Kommentar von Christof Paulus lesen Sie hier.

Vater von Olympiasiegerin Savchenko aus Ukraine geflohen

13.05 Uhr: Aljona Savchenko ist in Sorge: Die Ukrainerin ist getroffen vom Krieg in ihrem Heimatland. Ihr Vater ist bereits geflüchtet. Doch die Brüder der Olympiasiegerin befinden sich noch dort. Mehr dazu lesen Sie hier.

Papst: “Stoppt dieses Massaker”

12.54 Uhr: Papst Franziskus fordert vor Tausenden Gläubigen erneut ein Ende des Kriegs in der Ukraine. Bombenangriffe auf Krankenhäuser und andere zivile Einrichtungen seien barbarisch. “Im Namen Gottes bitte ich euch: Stoppt dieses Massaker.”

Bericht: Russland setzt Phosphorbomben ein

12.40 Uhr: Russische Truppen sollen bei einem Angriff im Osten des Landes nach Angaben eines örtlichen Polizeivertreters Phosphorbomben eingesetzt haben. Die Ortschaft Popasna rund hundert Kilometer westlich von Luhansk sei in der Nacht von der russischen Armee angegriffen worden, schrieb Polizeichef Oleksij Bilotschyzky am Sonntag im Onlinenetzwerk Facebook. Dabei seien auch Phosphorbomben eingesetzt worden. Es gebe “unbeschreibliches Leid und Brände.” Die Angaben konnten von unabhängiger Seite zunächst nicht überprüft werden. Mehr dazu lesen Sie hier.

Ukrainische Soldaten in Popasna: Dort sollen Phosphorbomben eingesetzt worden sein. (Quelle: Wolfgang Schwan / Anadolu Agency/dpa)

Bus aus der Ukraine mit Flüchtlingen verunglückt – eine Tote

12.40 Uhr: In Italien ist ein Bus mit rund 20 Flüchtlingen aus der Ukraine auf der Autobahn verunglückt. Eine Frau ist gestorben. Mehr dazu sehen Sie hier im Video.

(Quelle: t-online – Social – Reuters)

Kiew deckt sich mit Lebensmitteln ein – für mögliche Blockade

12.37 Uhr: Die ukrainische Hauptstadt Kiew bereitet sich auf eine mögliche Blockade durch russische Truppen vor. Es seien Vorräte mit Lebensmitteln angelegt worden, um zwei Millionen Kiewer zwei Wochen lang zu versorgen, sagte der Vizechef der Stadtverwaltung, Walentyn Mondryjiwskyj, am Sonntag. “Diese zwei Millionen Kiewer, die ihre Häuser nicht verlassen haben, werden nicht allein gelassen.”

Die Behörden hätten in Zusammenarbeit mit der Wirtschaft in den vergangenen Tagen ihr Bestes gegeben, um Geschäfte und Apotheken zu öffnen und die Preise “auf einem erschwinglichen Niveau” zu halten, sagte Mondryjiwskyj. Nordwestlich und östlich von Kiew gibt es schwere Gefechte mit russischen Truppen. Es wird befürchtet, dass diese die Hauptstadt in den nächsten Tagen einkesseln könnten.

Weiterer Bürgermeister verschwunden

12.32 Uhr: Einen Tag nachdem der Bürgermeister von Melitopol entführt wurde, ist auch der Bürgermeister der Stadt Dniprorudne verschwunden. Der Chef der Militärverwaltung verurteilte das Vorgehen Russlands scharf. Mehr dazu lesen Sie hier.

Erneut viele Festnahmen bei Protesten in Russland

12.10 Uhr: Bei neuen Demonstrationen gegen den Krieg in der Ukraine sind in Russland nach Angaben von Bürgerrechtlern landesweit mehr als 60 Menschen festgenommen worden.

Zu den Festnahmen sei es bei Protesten in 14 Städten gekommen, teilte die Organisation Owd-Info am Sonntagmittag mit. Es wurde damit gerechnet, dass diese Zahl im Laufe des Tages weiter steigt. Aktionen gab es demnach etwa in Wladiwostok im äußersten Osten Russlands und in Irkutsk am Baikalsee sowie in der sibirischen Stadt Tomsk.

Bilder und Videos in sozialen Netzwerken zeigten, wie Menschen von Polizisten mit Schutzhelmen und schwerer Ausrüstung weggezerrt wurden. Insgesamt wurden den Angaben von Owd-Info seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine am 24. Februar mehr als 13.800 Menschen festgenommen.

Ukraine meldet 35 Tote nach Angriff auf Lwiw 

11.45 Uhr: Bei einem russischen Angriff auf einen Militärstützpunkt nahe der polnischen Grenze sind nach neuesten ukrainischen Angaben mindestens 35 Menschen getötet worden. 134 weitere Menschen seien bei dem Angriff auf den Stützpunkt in Jaworiw nahe Lemberg (Lwiw) am Sonntag verletzt worden, sagte Regionalgouverneur Maxim Kozitsky. Zuvor war von 9 Todesopfern und 57 Verletzten die Rede gewesen. Mehr dazu lesen Sie hier.

Menschen suchen in einem Hotel in Lwiw Schutz: Beim Angriff auf eine Militärbasis sollen viele Menschen getötet worden sein. (Quelle: Kyodo News/imago images)

Hintergrund-Bericht: Kreml-Propaganda aus dem Herzen Berlins

11.38 Uhr: In der deutsch-russischen Zeitung “Berliner Telegraph” sind die Fronten geklärt: Putins Nachgiebigkeit hat die USA zum Krieg ermuntert, der Einmarsch in die Ukraine war lange überfällig. Es ist Kreml-Propaganda im Hochglanzformat – direkt aus der deutschen Hauptstadt. Lesen Sie den ganzen Text hier.

Verwüstung nach einem russischen Luftschlag am 2. März im ukrainischen Zhytomyr: Eine deutsch-russische Zeitung in Berlin machte seit Monaten Stimmung gegen den Westen. (Quelle: Emergency Service of Ukraine/imago images)

Neun Tote bei Angriff in Südukraine

10.56 Uhr: Bei russischen Angriffen auf die südukrainische Großstadt Mykolajiw sind nach Behördenangaben mehrere Menschen getötet worden. “Neun Menschen starben infolge der Bombardierung durch die Arschlöcher”, schrieb der Gouverneur des Gebiets Mykolajiw, Witalij Kim, am Sonntag im Nachrichtendienst Telegram. Die Angaben ließen sich nicht überprüfen. Die Stadt mit knapp 500.000 Einwohnern ist seit Tagen heftig umkämpft. Wenn russische Truppen es schaffen, Mykolajiw zu umgehen oder einzunehmen, stünde ihnen der Landweg in die wichtige südwestukrainische Hafenstadt Odessa offen.

Selenskyj telefonierte mit Bennett

10.33 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am Samstagabend erneut mit dem israelischen Ministerpräsidenten Naftali Bennett telefoniert. “In dem Gespräch, das länger als eine Stunde dauerte, ging es um Wege, die Kämpfe in der Ukraine zu beenden sowie um die Bemühungen Israels in der Sache”, teilte Bennetts Büro mit.

Der israelische Rundfunk berichtete am Sonntag ferner, Selenskyj habe Bennett gebeten, sich für die Freilassung des Bürgermeisters von Melitopol und anderer ukrainischer Repräsentanten einzusetzen.

Ukrainische Armee berichtet von heftigen Kämpfen bei Kiew

10.24 Uhr: Die Gefechte rund um die ukrainische Hauptstadt Kiew gehen nach Angaben der ukrainischen Armee weiter. Es gebe heftige Kämpfe in Irpin und Makariw im Gebiet Kiew, teilte das Militär am Sonntagmorgen mit. Ähnlich sei die Situation auch in anderen Dörfern, die humanitäre Lage werde immer schlechter. Allein am Samstag wurden etwa aus Butscha, Irpin, Hostomel und Worsel nordwestlich von Kiew etwa 20.000 Menschen evakuiert. Die Rettung von Zivilisten sollte fortgesetzt werden.

Im Gebiet Iwano-Frankiwsk im Südwesten der Ukraine seien in der Nacht zum Sonntag mehrere Explosionen zu hören gewesen, heißt es weiter in dem Militärbericht. Der Bürgermeister schrieb bei Facebook von Angriffen auf einen Luftwaffenstützpunkt. Der Flughafen sei bereits das dritte Mal Ziel gewesen. “Ich bitte Euch, seid so vorsichtig wie möglich und passt auf Euch auf”, appellierte Ruslan Marzinkiw an die Einwohner seiner Stadt. Er hatte bereits vorher die Anwohner des Flughafens gedrängt, das Gebiet möglichst zu verlassen.

Laut ukrainischer Armee gab es auch im Nordosten im Gebiet um die Stadt Sumy Angriffe. “Friedliche Dörfer” seien mehrfach beschossen worden. Alle Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

Viele Tote bei Angriff auf Militärbasis nahe Polen 

9.40 Uhr: Bei dem russischen Angriff auf eine Militärbasis in Lwiw in der Nähe der Grenze zu Polen sind offenbar neun Menschen getötet worden. 57 Menschen seien verletzt, berichtet die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Angaben der Behörden. Russland habe rund 30 Raketen auf den Stützpunkt abgefeuert. Einige seien abgefangen worden, teilten Behörden mit. Mehr dazu lesen Sie hier.

Moskau meldet Eroberung von Teilen der Stadt Sjewjerodonezk 

9.05 Uhr: Kämpfer der prorussischen Separatisten in der Ostukraine haben nach Angaben aus Moskau Teile der Stadt Sjewjerodonezk eingenommen. “Einheiten der Volksrepublik Lugansk haben den östlichen und südlichen Teil der Stadt blockiert”, sagte Igor Konaschenkow, Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, der Nachrichtenagentur Interfax zufolge am Sonntagmorgen. Zuvor hatte das ukrainische Militär berichtet, dass eine russische Offensive in der Stadt mit 100.000 Einwohnern im Gebiet Luhansk bevorstehe.

Nach russischen Angaben wurde zudem die Offensive nahe der Stadt Popasna bei Luhansk fortgesetzt. Dort hätten die Separatisten die nördlichen Stadtteile besetzt. Zu Wochenbeginn hieß es noch, ukrainische Kräfte seien nahe der Stadt eingekesselt worden. Die Angaben lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.

Katars Außenminister soll sich mit Lawrow treffen

8.50 Uhr: Katars Außenminister Scheich Mohammed bin Abdulrahman Al-Thani wird einem Insider zufolge im Laufe des Tages nach Moskau reisen, um seinen russischen Amtskollegen Sergej Lawrow zu treffen. Es werde um Russlands Invasion der Ukraine gehen sowie um die Atomgespräche mit dem Iran, sagt die Person, die in die Reise eingeweiht ist. Katar ist ein Verbündeter der USA.

Briten: Russland versucht Truppen zu umzingeln

8.36 Uhr: Die russischen Streitkräfte versuchen nach Angaben des britischen Verteidigungsministeriums die ukrainischen Truppen im Osten des Landes zu umzingeln, indem sie von Charkiw im Norden und Mariupol im Süden vorrücken.

440 Tonnen Lebensmittel in Ukraine geliefert

8.23 Uhr: Über eine neu eingerichtete Koordinierungsstelle der Bundesregierung sind inzwischen mehr als 440 Tonnen gespendete Lebensmittel in die Ukraine gebracht worden. Seit Beginn der Initiative vor etwa einer Woche wurden dafür rund 20 Lkw-Ladungen mit fast 700 Paletten gefahren, wie aus Daten des Ernährungsministeriums hervorgeht. Geliefert werden demnach vor allem Grundnahrungsmittel, Wasser, Saft, Babynahrung und Konserven mit Fisch und Fleisch. Gespendet wurden die Produkte von mehreren deutschen Handels- und Lebensmittelunternehmen.

Minister Cem Özdemir sagte der Deutschen Presse-Agentur: “Täglich erreichen uns neue Berichte über weitere schreckliche Zerstörungen. Solidarität mit der Ukraine und ihren Menschen ist eine Frage der Ehre.” Der Grünen-Politiker dankte allen Unternehmen in Deutschland, die so schnell und unbürokratisch Hilfe leisteten. “Wir tun alles, um den Menschen in den Kriegsgebieten zu helfen.”

Angriff auf Flughafen Iwano-Frankiwsk 

7.55 Uhr: Der Flughafen der westukrainischen Stadt Iwano-Frankiwsk wird nach Angaben des Bürgermeisters weiter von russischen Truppen beschossen. Berichte über Opfer liegen zunächst nicht vor.

Bericht: Kloster in Ostukraine beschädigt

6.34 Uhr: Bei Gefechten in der ostukrainischen Stadt Swjatohirsk in der Region Donezk wurde nach ukrainischen Berichten das Himmelfahrtskloster beschädigt. Am späten Samstagabend sei eine Fliegerbombe rund 50 Meter vom Eingang des Klosters entfernt detoniert, berichtete die Internet-Zeitung “Ukrajinska Prawda”. Durch die Druckwelle seien Fenster und kirchliche Einrichtungen in unterschiedlichem Ausmaß zerstört worden.

Explosionen bei Lwiw in Grenznähe zu Polen

5.40 Uhr: Das Gebiet um die westukrainische Metropole Lwiw ist zum ersten Mal seit Kriegsbeginn vor mehr als zwei Wochen von mehreren Explosionen erschüttert worden. Ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur berichtete am Sonntagmorgen von mehreren Detonationen. Einschläge gab es demnach aber nicht in der Stadt selbst. Es wurde Luftalarm ausgelöst. Die Menschen sollten in Notunterkünften bleiben.

Nach Angaben der regionalen Militärverwaltung in Lwiw schlugen acht Raketen im “Zentrum für Internationale Friedenssicherung und Sicherheit” nordwestlich von Lwiw ein. Dort befinden sich ein Militärausbildungszentrum und ein Truppenübungsplatz. Laut ukrainischem Fernsehen gab es keine Todesopfer. Nicht mitgeteilt wurde, ob die Raketen das Gelände getroffen haben.

Die Explosionen waren auch in Polen zu hören, wie eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur aus Przemysl berichtete. Das Militärgelände liegt nur etwa 80 Kilometer von der Grenze zu Polen entfernt. Lwiw ist Anlaufstelle von Hunderttausenden Ukrainern, die ihr Land wegen des russischen Angriffs in Richtung Europa verlassen wollen.

Neunzehn Krankenwagen haben die ukrainische Militärbasis in Jaworiw nahe der polnischen Grenze mit laufenden Sirenen verlassen, wie ein Reuters-Augenzeuge berichtet. Weitere sieben Ambulanzen waren auf dem Weg zu der Einrichtung, die nach ukrainischen Angaben Ziel eines russischen Luftangriffs war.

Ukrainische Regierung stellt Hilfe für Bauern in Aussicht

5.15 Uhr: Die ukrainische Regierung will mit mehreren Maßnahmen den Bauern des Landes unter die Arme greifen. Man habe beschlossen, Zinsen für Kredite für Kosten in Zusammenhang mit landwirtschaftlicher Tätigkeit zu kompensieren, sagte Ministerpräsident Denys Schmyhal in einer Videobotschaft am Samstagabend. Zudem werde man Landwirten staatliche Garantien im Ausmaß von 80 Prozent des Betrags der von ihnen aufgenommenen Kredite gewähren.

Stoltenberg warnt Russland vor Chemiewaffeneinsatz 

4.45 Uhr: Die Nato warnt Moskau vor einem Angriff mit Massenvernichtungswaffen in der Ukraine. “In den vergangenen Tagen haben wir absurde Behauptungen über chemische und biologische Waffenlabore vernommen”, sagt Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg der “Welt am Sonntag” laut einem Vorabbericht. Mehr dazu lesen Sie hier.

Aktivisten strahlen russische Botschaft in Ukraine-Farben an

4.30 Uhr: In der portugiesischen Hauptstadt Lissabon haben Aktivisten offenbar die russische Botschaft in den ukrainischen Nationalfarben Blau und Gelb angestrahlt. Bilder von der Aktion wurden in den sozialen Netzwerken geteilt. Der Journalist Roger Hutchinson schrieb auf Twitter, dass die Beleuchtung aus zwei angrenzenden Gebäuden stamme.

Nato erwartet Verschärfung der humanitären Notlage

4.05 Uhr: Gut zwei Wochen nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine erwartet die Nato eine weitere Verschärfung der Kämpfe und der humanitären Notlage. “Wir sehen mit Schrecken die steigenden Zahlen ziviler Opfer und die sinnlose Zerstörung durch die russischen Kräfte. Die Menschen in der Ukraine widersetzen sich der Invasion mit Mut und Entschiedenheit, aber die kommenden Tage werden wahrscheinlich noch größere Not bringen”, sagte der Generalsekratär der Militärallianz, Jens Stoltenberg, der Zeitung “Welt am Sonntag”. Der Präsident der Ukraine hatte in der Nacht zum Sonntag erklärt, er erwarte, dass Moskau weitere Truppen in den Krieg schicke.

Weitere 12.729 Menschen fliehen über Korridore

2.55 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lobt die humanitären Korridore, über die Menschen aus den von russischen Truppen belagerten Städten fliehen können. alleine am Samstag seien 12.729 Ukrainer evakuiert worden. “Die Korridore funktionieren”, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Ansprache. Nur die Hilfslieferungen in die umkämpfte Stadt Mariupol seien in Danzig gestoppt worden.

Wolodymyr Selenskyj spricht im Fernsehen: Der ukrainische Präsident berichtet von über 12.000 Evakuierten am Samstag. (Quelle: Screenshot TV-Ansprache)

Johnson zahlt Bürgern Geld, die Flüchtlinge aufnehmen

2.30 Uhr: Großbritannien bezahlt jedem Bürger 350 Pfund (418 Euro) pro Monat, wenn sie Flüchtlingen aus der Ukraine ein freies Zimmer oder eine Wohnung für mindestens ein halbes Jahr zur Verfügung stellen. “Das Vereinigte Königreich steht hinter der Ukraine in ihrer dunkelsten Stunde und die britische Öffentlichkeit versteht die Notwendigkeit, so viele Menschen wie möglich in Sicherheit zu bringen”, sagt Michael Gove, Minister für Wohnungswesen, Gemeinden und Kommunalverwaltung, in einer Erklärung. Mit dem neuen Programm “Homes for Ukraine” können Kriegsflüchtlinge nach Großbritannien kommen, auch wenn sie keine familiären Bindungen nachweisen können.

Getötete Militärärztin zur “Heldin der Ukraine” ernannt

2.15 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat erstmals in der Geschichte des Landes einer Frau den Titel “Heldin der Ukraine” posthum verliehen. Das teilte Selenskyj in einer Videoansprache in der Nacht zu Sonntag mit. Mehr dazu lesen Sie hier.

Selenskyj warnt Kollaborateure

1.45 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat möglichen Kollaborateuren und Unterstützern Russlands in der Ukraine gedroht. Wer sich von Angeboten der russischen Besatzer in Versuchung geführt sehe, unterschreibe damit sein eigenes Urteil, sagte er in einer in der Nacht zu Sonntag veröffentlichten Videobotschaft. “Das Urteil lautet, mehr als 12.000 Besatzern zu folgen, die nicht rechtzeitig verstehen konnten, warum die Ukraine nicht angegriffen werden sollte.”

Russland versucht Erstürmung von Mariupol

0.30 Uhr: Russische Einheiten versuchen nach ukrainischen Angaben weiter eine Erstürmung der Stadt Mariupol. Das teilte der ukrainische Generalstab in einem in der Nacht zu Sonntag auf Facebook veröffentlichten Bericht mit. Prorussische Separatisten waren dort zuletzt mit Unterstützung russischer Truppen in östliche Randbezirke vorgestoßen, wie die ukrainischen Streitkräfte mitteilten. Auch das russische Verteidigungsministerium hatte die Einnahme mehrerer Stadtteile gemeldet.

(Quelle: t-online)

Eine russische Offensive stünde zudem der Stadt Sjewjerodonezk mit 100.000 Einwohnern im Gebiet Luhansk bevor, heißt es in dem Generalstabsbericht weiter. Moskau hatte zuvor am Samstag mitgeteilt, dass die prorussischen Separatisten die Stadt erreicht haben. Im Donezker Gebiet bereiteten russische Einheiten zudem eine Offensive auf die Kleinstadt Wuhledar vor. Aus dieser konnten am Samstag nach ukrainischen Angaben rund 200 Menschen evakuiert werden.

Der Bürgermeister der Stadt Skadowsk, Oleksandr Yakovlev, berichtete laut “Kyiv Independent”, dass russische Truppen die Stadt in der südukrainischen Region Cherson wieder verlassen hätten. Auch Strom und Gas seien wiederhergestellt. Die russischen Soldaten hätten zuvor aber Computer der Stadtverwaltung beschlagnahmt.

Ein Wohnhaus in Mariupol wird von einem Panzer getroffen: Russische Einheiten versuchen offenbar, die Stadt zu erstürmen. (Quelle: Evgeniy Maloletka/dpa)

Russland soll neue Bürgermeisterin in Melitopol installiert haben

0.00 Uhr: Nach Berichten des US-Senders “CNN” hat Russland die Bürgermeisterstelle in Melitopol neu besetzt. Der bisherige Amtsinhaber, Iwan Fedorow, war nach ukrainischen Berichten entführt worden. An seine Stelle ist Galina Danilchenko getreten, die bislang als Opposition im Stadtrat saß und als Moskau-freundlich gilt.

Videoaufnahmen hatten am Freitag gezeigt, wie ein Mann – offenbar der Bürgermeister – von Maskierten in Melitopol festgenommen wurde. Das ukrainische Parlament hatte die Entführung bestätigt, Präsident Selenskyj sprach von einem “Terrorakt”.

Ukraine korrigiert Angaben über getötete Zivilisten

23.45 Uhr: Die Ukraine korrigiert ihre Darstellung zum Tod von sieben Menschen: Die Frauen und Kinder aus dem Ort Peremoha seien entgegen den ursprünglichen Angaben des ukrainischen Geheimdienstes nicht in einem mit Russland vereinbarten Evakuierungskorridor gewesen, teilt das Verteidigungsministerium mit. Die Personen hätten versucht, alleine zu fliehen. Der Geheimdienst hatte zunächst berichtet, sie seien in einem mit Russland vereinbarten “grünen Korridor” gewesen, als sie von russischen Kräften angegriffen worden seien.

Unklarheit über Kontrolle von ukrainischem AKW

23.15 Uhr: Es gibt weiter Verwirrung um das ukrainische Kernkraftwerk Saporischschja. Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA teilt mit, die Ukraine habe der IAEA am Samstag mitgeteilt, dass Russland vorhabe, die vollständige und dauerhafte Kontrolle über das AKW zu übernehmen. Russland habe diese Darstellung aber später zurückgewiesen. Nach ukrainischen Angaben seien etwa 400 russische Soldaten dauerhaft auf dem AKW-Gelände. Die ukrainischen Behörden hätten der IAEA zudem mitgeteilt, dass sie weiter dabei seien, die beschädigten Stromkabel am AKW Tschernobyl zu reparieren.

Kiew: Russland organisiert gefälschtes Referendum für Hafenstadt Cherson

22.38 Uhr: Russland will nach ukrainischen Angaben in der eingenommenen Großstadt Cherson ein Referendum zur Gründung einer unabhängigen “Volksrepublik” inszenieren. Dies erklärte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba im Kurzbotschaftendienst Twitter. Da es dafür keinerlei Unterstützung in der Bevölkerung gebe, werde das Referendum komplett gefälscht werden, sagte Kuleba. Sollte Russland dies durchziehen, müssten scharfe Sanktionen folgen. “Cherson ist und wird immer in der Ukraine sein.”

Das nahe der von Russland annektierten Halbinsel Krim gelegene Cherson war als erste Großstadt der Ukraine nach dreitägiger Belagerung Anfang März von der russischen Armee eingenommen worden. In der Hafenstadt leben 290.000 Menschen.

Satellitenbilder zeigen schwere Zerstörungen in Mariupol

21.42 Uhr: Satellitenbilder zeigen einem US-Anbieter zufolge gravierende Schäden an ziviler Infrastruktur und Wohngebäuden in der südukrainischen Stadt Mariupol. Dutzende Hochhäusern seien schwer beschädigt worden und es habe Brände gegeben, erklärt der Anbieter der Bilder, das US-Unternehmen Maxar Technologies.

Mariupol: Nach russischem Beschuss liegen ganze Wohnblöcke in Trümmern. (Quelle: Uncredited/Maxar Technologies/AP/dpa )

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hatte zuvor gesagt, Mariupol sei von russischen Streitkräften belagert worden, stehe aber noch unter ukrainischer Kontrolle. Der Stadtrat von Mariupol hatte am Freitag gesagt, mindestens 1.582 Zivilisten in der Stadt seien infolge des russischen Beschusses und einer 12-tägigen Belagerung getötet worden.

Mariupol: Das Satellitenbild vom Westen der Stadt zeigt brennende Wohnhäuser. (Quelle: Uncredited/Maxar Technologies/AP/dpa )

Moskau: Evakuierung von Mariupol erneut gescheitert

21:01 Uhr: In der von der russischen Armee belagerten Hafenstadt Mariupol im Südosten der Ukraine ist nach russischen Angaben ein neuer Anlauf zur Evakuierung von Zivilisten gescheitert. 50 Busse hätten wegen Beschusses nicht abfahren können, sagte Generaloberst Michail Misinzew aus dem Verteidigungsministerium in Moskau der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Mehrere orthodoxe Geistliche hätten sich bereiterklärt, die Bewohner beim Verlassen der belagerten Stadt zu begleiten.

Russland beschuldigte ukrainische “Nationalisten”. Das ließ sich nicht überprüfen. Das ukrainische Innenministerium teilte mit, Grenzschutzbeamte hätten 15 russische Soldaten bei einem Angriff auf Mariupol getötet. In der Stadt sei die humanitäre Lage sehr schwierig, so das russische Verteidigungsministerium.

Ukraine: 7 Tote bei Konvoi-Beschuss durch Russland

20.20 Uhr: Der ukrainische Geheimdienst wirft Russland vor, beim Beschuss eines Konvois sieben Menschen getötet zu haben. Mit dem Konvoi hätten Frauen und Kinder aus dem Dorf Peremoha in der Region Kiew herausgebracht werden sollen, teilt der Geheimdienst mit. Er sei aber beschossen worden und die Menschen hätten nach Peremoha zurückkehren müssen. Wie viele Menschen bei dem Beschuss verletzt worden seien, sei nicht bekannt. Später erklärte die Ukraine, dass es sich nicht um einen Flüchtlingskorridor gehandelt habe.

UN-Menschenrechtsbüro dokumentiert Tod von 579 zivilen Ukrainern

19.27 Uhr: Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte hat seit dem Einmarsch russischer Truppen am 24. Februar den Tod von 579 Zivilpersonen in der Ukraine dokumentiert. Unter ihnen waren 42 Kinder und Jugendliche, wie das Büro in Genf mitteilte. Am Vortag waren es insgesamt 564. Dem Büro lagen zudem verifizierte Informationen über 1.002 Verletzte vor. Am Vortag waren es 982.

Die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, betont stets, dass die tatsächlichen Zahlen mit Sicherheit deutlich höher liegen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bräuchten oft Tage, um Opferzahlen zu überprüfen. Das Hochkommissariat gibt nur Todes- und Verletztenzahlen bekannt, die es selbst unabhängig überprüft hat.

“Die meisten Opfer unter der Zivilbevölkerung wurden durch den Einsatz von Explosivwaffen mit großer Reichweite verursacht, darunter durch den Beschuss mit schwerer Artillerie und mit Raketenwerfern sowie durch Raketen- und Luftangriffe”, teilte Bachelets Büro mit.

Israel dementiert Forderungen an die Ukraine zur Kapitulation

19.06 Uhr: Israel hat Behauptungen eines ukrainischen Regierungsvertreters zurückgewiesen, wonach Ministerpräsident Naftali Bennett Kiew dazu gedrängt haben soll, Moskaus Bedingungen für eine Beendigung des Angriffs auf die Ukraine zu akzeptieren. Eine Sprecherin des israelischen Regierungschefs bezeichnete einen entsprechenden Bericht als “schlichtweg falsch”. “Zu keinem Zeitpunkt” habe Bennett dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj geraten, einem entsprechenden Abkommen mit Kreml-Chef Wladimir Putin zuzustimmen, erklärte sie am Samstag.

Biden bewilligt weitere 200 Millionen Dollar Militärhilfe für Ukraine

18.47 Uhr: US-Präsident Joe Biden hat die Freigabe von Waffenlieferungen und Militärhilfe für die Ukraine in Höhe von 200 Millionen Dollar (182 Millionen Euro) angeordnet. Das teilte das Weiße Haus am Samstag mit. Biden hatte erst vor zwei Wochen, unmittelbar nach Beginn des russischen Angriffskriegs, Soforthilfen über 350 Millionen Dollar für die ukrainischen Streitkräfte bewilligt. Dem US-Verteidigungsministerium zufolge sind die damit bereitgestellten Waffen, darunter moderne Panzerabwehrlenkwaffen vom Typ Javelin, inzwischen bereits an die Ukraine geliefert worden.

Joe Biden: Der US-Präsident hat die Freigabe von Waffenlieferungen und Militärhilfe für die Ukraine angeordnet. (Quelle: ZUMA Wire/imago images)

Russische Armee: 79 weitere Militäranlagen in Ukraine zerstört

18.32 Uhr: Die russische Armee hat bei Angriffen in der Ukraine am Samstag nach eigenen Angaben 79 Militäranlagen zerstört. Darunter seien vier Kommando- und Kontrollzentren der ukrainischen Streitkräfte gewesen, sagte Igor Konaschenkow, Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Angriffe seien zudem auf sechs Munitions- und Treibstoffdepots geflogen worden. Außerdem seien ein ukrainischer Kampfhubschrauber vom Typ Mi-24 und drei Drohnen abgeschossen worden. Diese Angaben ließen sich nicht überprüfen.

Fitch erwartet Zahlungsausfall von Gazprom und anderen Rohstoffriesen Russlands

18.10 Uhr: Die Ratingagentur Fitch hat die Kreditwürdigkeit von 28 russischen Rohstoffkonzernen herabgestuft und hält einen “Zahlungsausfall jeglicher Art für wahrscheinlich”. Fitch stufte den Gasriesen Gazprom, den Ölkonzern Lukoil, die Bergbauunternehmen Rusal, Polyus, Evraz und 23 weitere Unternehmen von B auf “hauptsächlich CC” herab. Das bedeutet, dass es “wahrscheinlich” ist, dass diese Unternehmen ihren finanziellen Verpflichtungen nicht nachkommen. Lesen Sie hier mehr dazu.

Umsetzung von Sanktionen: Bundesregierung richtet Taskforce ein

17.20 Uhr: Die Bundesregierung richtet eine Taskforce ein, um die Umsetzung von Sanktionen gegen russische Firmen und Oligarchen besser zu koordinieren. Eine Sprecherin bestätigte am Samstag, die Bundesregierung etabliere derzeit eine Taskforce zur Durchsetzung von Sanktionen. Zuerst hatte der “Spiegel” darüber berichtet.

Papst mit Tweet für Frieden: “In Gottes Namen, hört auf!”

17.06 Uhr: Papst Franziskus hat erneut das Ende des Krieges in der Ukraine gefordert und auf das Leid der Kinder hingewiesen. In einem Tweet schrieb das Oberhaupt der katholischen Kirche am Samstag: “Nie wieder Krieg! Denkt vor allem an die Kinder, an diejenigen, denen die Hoffnung auf ein würdevolles Leben genommen wird: tote oder verletzte Kinder, Waisen; Kinder, die als Spielzeug Kriegsreste haben… In Gottes Namen, hört auf!”

Papst Franziskus (Archivbild): “In Gottes Namen, hört auf!” (Quelle: Vatican Media/imago images)

Der Vatikan setzt sich für eine Waffenpause ein und bietet sich den Ukrainern und den angreifenden Russen als Vermittler an. “Krieg ist Wahnsinn, er muss beendet werden!”, sagte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, die Nummer zwei des Kirchenstaates, am Samstag der Plattform “Vatican News”. “Wir müssten ein Herz aus Stein haben, um teilnahmslos zu bleiben und zuzulassen, dass diese Zerstörung weitergeht, dass weiterhin Flüsse von Blut und Tränen fließen.”

Selenskyj will mit Putin in Jerusalem über Kriegsende verhandeln

Wolodymyr Selenskyj: “Heute ist es nicht konstruktiv, sich in Russland, in der Ukraine oder in Belarus zu treffen.” (Quelle: Büro des Präsidenten der Ukraine/ZUMA Press Wire Service/dpa)

16.52 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Jerusalem als möglichen Ort für Verhandlungen über ein Kriegsende mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vorgeschlagen. “Heute ist es nicht konstruktiv, sich in Russland, in der Ukraine oder in Belarus zu treffen. Das sind nicht die Orte, an denen wir ein Verständnis für die Beendigung des Krieges finden können”, sagte Selenskyj am Samstag vor Journalisten. “Ob ich finde, dass Israel so ein Land sein kann und dabei besonders Jerusalem? Ich finde ja.”

Tschechien bittet EU wegen Flüchtlingen offiziell um Hilfe

16.30 Uhr: Tschechien hat wegen der vielen ankommenden Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine offiziell die EU um Hilfe gebeten. Man habe im Rahmen des EU-Zivilschutz-Mechanismus Wohncontainer für die Unterbringung von bis zu 50.000 Menschen angefragt, teilte Feuerwehrsprecherin Pavla Jakoubkova am Samstag in Prag mit. “Jeder frei werdende Platz ist sofort belegt”, berichtete sie. Es drohe, dass man Neuankömmlingen demnächst nur noch eine Notunterkunft in Turnhallen oder Zeltlagern anbieten könne. Bisher wurden die meisten in Wohnungen und Hotels untergebracht.

Flüchtlinge aus der Ukraine registrieren sich in Prag: Tschechien hat die EU offiziell um Hilfe gebeten, damit weitere Flüchtlinge untergebracht werden können. (Quelle: CTK Photo/imago images)

Militärexperte: “Putin wird diesen Krieg verlieren”

16.11 Uhr: Die russische Invasion in der Ukraine scheint ins Stocken geraten. Trotzdem ist der Militärexperte Martin van Creveld überzeugt, dass die Einnahme aller ukrainischen Städte nur noch eine Frage der Zeit ist – und Putin trotzdem nicht gewinnen kann. Lesen Sie das Interview hier.

Selenskyj: 1.300 ukrainische Soldaten gestorben

16.05 Uhr: Seit Ausbruch des Kriegs in der Ukraine vor mehr als zwei Wochen sind etwa 1.300 ukrainische Soldaten getötet worden. Das sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Samstag vor internationalen Journalisten. Die ukrainische Armee hatte sich bislang bei Angaben zu Verlusten in den eigenen Reihen bedeckt gehalten und lediglich die Zahl angeblich getöteter russischer Soldaten genannt. “Bei uns sind etwa 1.300 Soldaten getötet worden und bei Russland mehr als 12.000”, sagte der Präsident. Die Zahlen lassen sich nur schwer unabhängig überprüfen.

Beerdigung ukrainischer Soldaten in Lemberg: Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich zu Opferzahlen unter den eigenen Soldaten geäußert. (Quelle: ZUMA Wire/Carol Guzy/imago images)

Separatisten in Ukraine: Tausende Kämpfer aus Nahem Osten seien zu Unterstützung bereit

15.50 Uhr: Nach Darstellung der prorussischen Separatisten in der Ostukraine könnten sich schon bald “Freiwillige” aus dem Nahen Osten ihrem Kampf gegen die ukrainische Armee anschließen. “Ich schließe nicht aus, dass sie in naher Zukunft mit uns sein werden in den Schützengräben Seite an Seite mit unseren Einheiten bei der Befreiung der Volksrepubliken Donezk und Luhansk”, sagte der Separatistenführer in Donezk, Denis Puschilin, am Samstag im russischen Staatsfernsehen. Er behauptete, es seien bereits Tausende bereit, “zu uns zu kommen”.

Putin wirft Ukraine “eklatante Verstöße” gegen humanitäres Völkerrecht vor

15.45 Uhr: Russlands Staatschef Wladimir Putin hat der ukrainischen Armee “eklatante Verstöße” gegen das humanitäre Völkerrecht vorgeworfen. In einem Telefonat am Samstag habe Putin Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron über “die wahre Sachlage” in der Ukraine informiert, teilte der Kreml mit. Putin warf der ukrainischen Armee demnach “außergerichtliche Hinrichtungen von Dissidenten”, “Geiselnahmen und die Nutzung von Zivilisten als Schutzschilde” vor.

Wladimir Putin: Der Präsident von Russland hat der ukrainischen Armee “eklatante Verstöße” gegen das humanitäre Völkerrecht vorgeworfen. (Quelle: Mikhail Klimentyev/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa)

Putin beschuldigte die ukrainischen Streitkräfte, schwere Waffen in der Nähe von Krankenhäusern, Schulen und Kindergärten zu lagern. “Gleichzeitig stören nationalistische Bataillone die Einsätze zur Rettung der Bevölkerung und schüchtern Zivilisten während Evakuierungsversuchen ein”, erklärte der Kreml. Scholz und Macron rief Putin demnach dazu auf, auf die Regierung in Kiew einzuwirken, um “diese kriminellen Aktivitäten” zu stoppen.

Scholz und Macron fordern Waffenruhe – Putin kritisiert Ukraine

15.16 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron haben nach Angaben der Bundesregierung in einem Telefonat mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin einen sofortigen Waffenstillstand in der Ukraine gefordert. Während des 75-minütigen Telefongesprächs hätten sie außerdem auf einen Einstieg in eine diplomatische Lösung des Konflikts gedrungen. Über weitere Inhalte des Gesprächs sei Stillschweigen vereinbart worden.

Emmanuel Macron und Olaf Scholz: Der französische Präsident und der Bundeskanzler haben in einem Telefonat mit Putin eine Waffenruhe gefordert. (Quelle: dpa)

Vor diesem Telefonat hätten Scholz und Macron sie mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gesprochen. Das russische Präsidialamt teilt mit, Putin habe Scholz und Macron über den Stand der Verhandlungen von Russland mit der Ukraine informiert. Er habe zudem auf Besorgnisse der beiden Spitzenpolitiker über die humanitäre Lage in der Ukraine reagiert, indem er auf Menschenrechtsverletzungen seitens des ukrainischen Militärs hingewiesen habe.

Italien beschlagnahmt Super-Jacht von russischem Oligarchen

15.10 Uhr: Im Zuge der Sanktionen gegen russische Oligarchen hat Italien eine der weltgrößten Jachten festgesetzt. Die Polizei habe das 143 Meter lange und 530 Millionen Euro teure Schiff des Geschäftsmanns Andrej Melnitschenko im Hafen von Triest beschlagnahmt, teilt die Regierung in Rom mit. Die 2017 ausgelieferte “Sailing Yacht A” ist nach Angaben der deutschen Herstellerwerft Nobiskrug eine der größten der Welt. Melnitschenko ließ erklären, er stehe in keinem Zusammenhang mit den Ereignissen in der Ukraine und werde sich rechtlich gegen die Sanktionen wehren. Italien hatte nach eigenen Angaben in den vergangenen Tagen bereits mehrere Villen und Jachten russischer Eigentümer beschlagnahmt und den Gesamtwert dieser Vermögenswerte auf 143 Millionen Euro beziffert.

Baerbock fordert wegen Ukraine-Krieg internationale Hilfe für Moldau

15.05 Uhr: Außenministerin Annalena Baerbock fordert von der internationalen Staatengemeinschaft mehr Hilfe bei der Versorgung von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine. Vor allem von Moldau werde Unglaubliches geleistet, sagte die Ministerin bei einem Besuch im moldauischen Palanca, das unmittelbar an der Grenze zur Ukraine liegt. “Aber das kann auf die nächsten Wochen nicht allein von Moldau gestemmmt werden, insbesondere wenn sich die Situation noch weiter verschlechtern sollte”, so Baerbock. “Das unterstreicht, wie wichtig es ist, dass wir als internationale Gemeinschaft Moldau jetzt intensiver unterstützen.”

Je heftiger der Krieg werde, desto mehr werde die Unterstützung in Moldau gebraucht, sagte Baerbock. “Daher bin ich heute hier, um deutlich zu machen, dass wir dieses Land, diese Region, die vielen Menschen, die so vieles geleistet haben in den letzten Wochen, unterstützen.” Ein erster Schritt sei getan, sagte die Ministerin mit Blick auf die Entscheidung, 2.500 ukrainische Flüchtlinge von Moldau aus direkt nach Deutschland zu bringen. “Aber Weiteres muss folgen”, sagte Baerbock und fügte hinzu: “Ich rufe an dieser Stelle auch die internationale Gemeinschaft auf, und zwar weltweit, die Länder an der Grenze zur Ukraine zu unterstützen, insbesondere Moldau zu unterstützen.”

Bericht: Deutsche Unis setzen Kooperationen mit russischen Partnern aus

14.12 Uhr: Die meisten deutschen Universitäten haben der “Welt am Sonntag” zufolge Kooperationen mit russischen Partnerorganisationen ausgesetzt. Eine Umfrage unter 105 Universitäten habe ergeben, dass 86 Hochschulen Kooperationen unterhielten. Davon hätten 78 die Zusammenarbeit auf Eis gelegt. Acht Universitäten prüften ihre Position. Russische Staatsbürger, die in Deutschland studieren oder ein Stipendium bewilligt bekamen, seien von den Restriktionen ausgenommen.

Der Präsident der Hochschulkonferenz, Peter-Andre Alt, hofft demnach, dass die Aussetzung von Kooperationen für die russische Regierung auf längere Sicht sehr schmerzhaft sein werde. Es gehe um Auswirkungen auf die Forschungsarbeit und für das internationale Prestige Russlands.

Ukraine bestätigt: Separatisten haben Mariupol teilweise erobert

Kämpfe in Mariupol: Die Ukraine hat bestätigt, dass prorussische Separatisten östlich gelegene Randbezirke der Stadt erobert haben. (Quelle: SNA/Vladimir Rodionov/imago images)

13.41 Uhr: Die prorussischen Separatisten setzen mit Unterstützung russischer Truppen ihren Vormarsch in der eingeschlossenen ukrainischen Hafenstadt Mariupol nach Angaben aus Kiew fort. Der Feind habe östlich gelegene Randbezirke erobert, teilte das ukrainische Militär am Samstag mit. Zuvor hatte das russische Verteidigungsministerium bereits die Einnahme mehrerer Stadtteile gemeldet.

Selenskyj: Russland schickt neue Truppen nach Verlusten

13.19 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagt in einer Fernsehansprache, Russland entsende neue Truppen in die Ukraine. Die russische Armee habe die größten Verluste seit Jahrzehnten erlitten. Mehr dazu lesen Sie hier.

Wolodymyr Selenskyj: Die russische Armee habe nach Angaben des ukrainischen Präsidenten die größten Verluste seit Jahrzehnten erlitten. (Quelle: Pressebüro des ukrainischen Präsidenten/AP/dpa)

Selenskyj fordert zudem die sofortige Freilassung des Bürgermeisters der Stadt Melitopol, der nach Darstellung der Ukraine von russischen Kräften am Freitag entführt worden ist. Er habe mit Bundeskanzler Olaf Scholz und dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron darüber gesprochen, dass für eine Freilassung Druck auf Russland ausgeübt werden solle.

Baerbock: Bilder “verfolgen uns alle bis in den Schlaf”

13.11 Uhr: Als Nachbarland der Ukraine hat Moldau bereits Hunderttausende Flüchtlinge aufgenommen. Außenministerin Annalena Baerbock ist nun in die Republik gereist – und teilt ihre Eindrücke. Mehr dazu lesen Sie hier.

Annalena Baerbock in Chisinau: Die Außenministerin hat ukrainische Flüchtlinge in Moldau besucht. (Quelle: Michael Kappeler/dpa)

Russland droht mit Angriffen auf westliche Waffenlieferungen

12.40 Uhr: Russland hat mit Angriffen auf westliche Waffenlieferungen in der Ukraine gedroht. Moskau habe die USA gewarnt, dass das “orchestrierte Hereinpumpen von Waffen durch eine Reihe von Staaten nicht nur ein gefährlicher Schritt ist, sondern diese Konvois auch zu legitimen Zielen” für Angriffe der Armee mache, sagte der stellvertretende Außenminister Sergej Rjabkow am Samstag im russischen Staatsfernsehen.

Seit Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine am 24. Februar hatten zahlreiche Länder dem Land Waffen geliefert. Die EU hatte bereits kurz nach der Invasion Militärhilfe im Umfang von 500 Millionen Euro für die Ukraine beschlossen und prüft eine Verdopplung der Summe.

Belarus: Beteiligen uns nicht an der russischen Invasion

12.21 Uhr: Belarus plant nach Worten von Generalstabschef Viktor Gulewitsch keine Beteiligung an der russischen Invasion der Ukraine. Fünf taktische Kampfgruppen würden an die Grenze geschickt, um dort stationierte Truppen abzulösen. “Ich möchte betonen, dass der Truppentransfer in keiner Weise mit einer Vorbereitung verbunden ist, insbesondere nicht mit der Teilnahme belarussischer Soldaten an der speziellen Militäroperation auf dem Territorium der Ukraine”, sagt Gulewitsch. Zuvor hatte ein hochrangiger ukrainischer Sicherheitsberater erklärt, die Ukraine erwarte nicht, dass Belarus sich der russischen Invasion anschließe.

Belarussische Truppen in einer Provinz nahe der ukrainischen Grenze (Archivbild): Belarus plane keine Beteiligung an der russischen Invasion. (Quelle: UPI Photo/imago images)

Kiew meldet Luftangriffe auf Ziele in der Westukraine

12.06 Uhr: Die russische Luftwaffe hat nach Angaben aus Kiew auch Ziele in der Westukraine angegriffen. Mindestens sechs Langstreckenbomber des Typs Tupolew Tu-95 hätten Luft-Boden-Raketen gegen Ziele in Luzk und Iwano-Frankiwsk eingesetzt. Das russische Militär hatte den Beschuss der militärischen Ziele nahe der beiden Orte am Freitag gemeldet.

Medienberichten vom Samstag zufolge wurde in Luzk eine Fabrik zur Reparatur von Triebwerken von Kampfflugzeugen getroffen. Auch die zentralukrainische Stadt Dnipro, die früher Dnjepropetrowsk hieß, sei angegriffen worden. Die ukrainische Luftwaffe teilte mit, sie habe mit Kampfjets der Typen MiG-29 und Su-27 etwa zehn Angriffe unter anderem auf feindliche Flugzeuge geflogen. Die Angaben lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.

Putin nimmt Kiew in die Zange

11.03 Uhr: Die russische Armee hat im Ukraine-Krieg die Strategie verändert. Große Städte werden einkesselt und massiv beschossen. Doch Russland gewinnt nur langsam an Boden. Plant Putin wirklich den Sturm auf Kiew? Lesen Sie den Text hier.

Russland-Experte im Interview: “Er will der Welt beweisen, wie er’s reißt”

10.56 Uhr: Altkanzler Gerhard Schröder spricht mit Präsident Putin in Moskau über den Krieg in der Ukraine. Laut Russland-Experte Hans-Henning Schröder sind seine Erfolgschancen zu vermitteln nicht ganz gering. Lesen Sie das ganze Interview hier.

Hilfsorganisationen berichten von verschwundenen Kindern

10.55 Uhr: 2,5 Millionen Menschen sollen laut UN bereits aus der Ukraine geflüchtet sein. Auf mehreren Bahnhöfen sollen Kinder verschwunden sein und es soll zu Menschenhandel gekommen sein. Auch in Deutschland wird davor gewarnt. Mehr dazu lesen Sie hier.

Kind am Bahnhof in Lwiw: Mehrere Hilfsorganisationen berichten von Fällen von Menschenhandel und verschwundenen Kindern in Folge der Fluchtbewegungen. (Symbolfoto) (Quelle: Mykola Tys/dpa)

Ukraine wirft Russland Angriff auf Moschee vor

10.22 Uhr: Die russische Armee hat in der belagerten ukrainischen Hafenstadt Mariupol nach ukrainischen Angaben eine Moschee angegriffen, in der sich mehr als 80 Zivilisten aufhielten. Unter den mehr als 80 Erwachsenen und Kindern, die in der Moschee Schutz gesucht hätten, seien auch türkische Staatsbürger gewesen, teilte das ukrainische Außenministerium bei Twitter mit. Die Moschee sei von den “russischen Invasoren bombardiert” worden, erklärte das Ministerium, das zunächst keine Angaben zum Zeitpunkt des Angriffs machte.

Mariupol ist seit mehr als zehn Tagen von der russischen Armee eingekesselt, die Lage in der Hafenstadt am Asowschen Meer ist dramatisch. Nach Angaben der Behörden wurden seit Beginn der Belagerung mindestens 1500 Menschen getötet. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) berichtete von katastrophalen Bedingungen für die noch rund 300.000 in der Stadt eingeschlossenen Zivilisten. Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen warnte vor einer “unvorstellbaren Tragödie”.

Bericht: Ukrainischer Luftwaffenstützpunkt bei Kiew zerstört

10.11 Uhr: In der Nähe von Kiew ist einem Medienbericht zufolge am Morgen ein ukrainischer Luftwaffenstützpunkt durch russischen Raketenbeschuss zerstört worden. Auch ein Munitionslager in Wassylkiw sei getroffen worden, zitiert der ukrainische Ableger der russischen Nachrichtenagentur Interfax die Bürgermeisterin des Orts.

Tagesanbruch: Wir ahnen gar nicht, was noch alles auf uns zukommt

9.52 Uhr: Wohl niemand ahnt noch im März 2020, was durch das Coronavirus auf Deutschland zukommen wird. Und nun erlebt die Bevölkerung schon das zweite Ereignis historischen Ausmaßes innerhalb von zwei Jahren. Lesen Sie die Einordnung im Tagesanbruch von Sven Böll hier.

Russland: EU wird dreimal mehr für Energie zahlen müssen

9.51 Uhr: Russland warnt die Europäische Union vor steigenden Energiepreisen im Zuge der gegen Moskau verhängten Ukraine-Sanktionen. Russland sei ein zuverlässiger Energielieferant, aber bereit für eine harte Konfrontation in dem Sektor, sollte dies erforderlich sein, zitiert die Nachrichtenagentur Interfax den russischen Außenministeriumsvertreter Nikolai Kobrinets. Die Lage an den Energiemärkten werde dazu führen, dass die EU mindestens drei Mal mehr für Öl, Gas und Elektrizität zahlen müsse. “Ich glaube nicht, dass die Europäische Union davon profitieren würde.” Russland habe stärkere Nerven. Wie die von ihm erwähnte Konfrontation konkret aussehen würde, führt Kobrinets nicht aus.

Kiew plant Dutzende Fluchtkorridore

9.26 Uhr: Zur Rettung von Zivilisten aus umkämpften ukrainischen Städten sind nach Angaben aus Kiew am Samstagmorgen mehr als ein Dutzend Fluchtkorridore geplant gewesen. Aus Saporischschja habe sich erneut ein Konvoi mit Hilfsgütern und Bussen auf den Weg in die belagerte Hafenstadt Mariupol gemacht, sagte Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk.

Es ist der fünfte Versuch, die Stadt am Asowschen Meer zu erreichen. Bisher kamen die vereinbarten Korridore nie zustande. Beide Seiten gaben sich gegenseitig die Schuld am Scheitern. Die prorussischen Separatisten brachten nach eigenen Angaben seit Freitagmorgen 217 Zivilisten aus Mariupol in Sicherheit.

Russische Armee: Angriffe auf “breiter Front” in Ukraine

9.12 Uhr: Die russische Armee setzt nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau ihre Angriffe auf “breiter Front” in der Ukraine fort. In der Nähe der Hauptstadt Kiew seien eine Luftwaffenbasis in Wassylkiw und das nachrichtendienstliche Aufklärungszentrum der ukrainischen Streitkräfte in Browary außer Gefecht gesetzt worden, teilte Ministeriumssprecher Igor Konaschenkow am Samstag in Moskau mit.

Den russischen Angaben zufolge nahmen die eigenen Truppen und jene der Separatisten aus Luhansk und Donezk erneut zahlreiche Ortschaften im Osten der Ukraine ein. Einheiten der Donezker “Volksmiliz” seien weitere 9 Kilometer vorgedrungen, die russischen Streitkräfte insgesamt 21 Kilometer und die Gruppierungen der “Volksrepublik Luhansk” 6 Kilometer. Überprüfbar waren die russischen Militärangaben nicht.

Briten: Russische Truppen 25 Kilometer von Kiew entfernt

9.04 Uhr: Der Großteil der russischen Bodentruppen befindet sich nach Angaben des britischen Verteidigungsministeriums etwa 25 Kilometer vom Zentrum Kiews entfernt. Die Kämpfe im Nordwesten der ukrainischen Hauptstadt würden fortgesetzt. Darüber hinaus stünden die umzingelten Städte Charkiw, Tschernihiw, Sumy und Mariupol weiterhin unter schwerem russischen Beschuss.

Russischer Militärkonvoi hat sich größtenteils aufgelöst

8.57 Uhr: Eine riesige Fahrzeugkolonne der russischen Armee sorgte zuletzt für Aufregung. Nun hat sich die Fahrzeugschlange weitgehend zerstreut. Experten befürchten einen baldigen Angriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew. Mehr dazu lesen Sie hier.

Russische Militärfahrzeuge nach Berestyanka: Die Satellitenaufnahmen vom 9. März zeigen, wie Fahrzeuge des Militärkonvois abseits der Straße halten. (Quelle: Uncredited/Maxar Technologies via AP/dpa)

Russland spricht von fast 3.500 zerstörten ukrainischen Militäreinrichtungen

8.46 Uhr: Russische Truppen haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau bislang 3.491 Einrichtungen der militärischen Infrastruktur der Ukraine zerstört. Die Truppen würden “die Offensive in der Ukraine auf breiter Front fortsetzen”, zitieren russische Nachrichtenagenturen Ministeriumssprecher Igor Konaschenkow.

Baerbock: Deutschland nimmt Moldau Flüchtlinge ab

8.30 Uhr: Deutschland wird 2.500 ukrainische Flüchtlinge aus Moldau aufnehmen. Das kündigt Außenministerin Annalena Baerbock in Chisinau nach einem Gepräch mit Außenminister Nicolae Popescu an. Es werde jetzt ein sogenannter grüner Korridor über Rumänien eingerichtet, um die Menschen vor allem mit Bussen nach Deutschland zu bringen. Auch eine Luftbrücke wäre sinnvoll, sagt Baerbock.

Außenministerin Annalena Baerbock spricht mit Maia Sandu (M), der Präsidentin der Republik Moldau und Natalia Gavrilita (r), der Ministerpräsidentin aus Moldau. (Quelle: Michael Kappeler/dpa)

Ukraine: 70 Prozent von Luhansk besetzt

6.09 Uhr: Ukrainischen Angaben zufolge sind mittlerweile 70 Prozent des Gebietes Luhansk im Osten des Landes von russischen Truppen besetzt. Das teilte der Leiter der Regionalverwaltung des Gebietes Luhansk, Serhij Hajdaj, in der Nacht zu Samstag auf Facebook mit. Jene Orte, die noch unter der Kontrolle Kiews stünden, seien dauerndem Beschuss ausgesetzt. Es gebe Dutzende verletzte und getötete Zivilisten. Gleichzeitig kämen keine Fluchtkorridore für Menschen aus der Region zustande. Diese Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Luhansk ist eines der beiden Gebiete, das von prorussischen Separatisten für ihre selbst ernannten Volksrepubliken beansprucht wird. Die Separatisten erheben Anspruch auf das gesamte Territorium der Verwaltungsgebiete Donezk und Luhansk, das sie vor dem russischen Einmarsch Ende Februar nur etwa zu einem Drittel kontrollierten.

Kremlkritiker Kasparow schlägt Technikblockade vor

4.55 Uhr: Der frühere Schachweltmeister und Kremlkritiker Garri Kasparow hält einen möglichen Stopp westlicher Technik für Russlands Erdgas- und Ölindustrie für die wirksamste Sanktion gegen die russische Regierung. “Das Ölembargo selbst ist natürlich wichtig, aber das Entscheidende ist jetzt die technologische Blockade”, sagt Kasparow der “Augsburger Allgemeinen” (Samstagausgabe) einem Vorabbericht zufolge. Die russische Öl- und Gasindustrie könne ohne westliche Technologien nicht arbeiten. “Bei jeder Sanktionsmaßnahme ist es wichtig, dass es keine Schlupflöcher, keine Schwachstellen, keine Umgehungsmöglichkeiten gibt”, fügt er hinzu.

Wirtschaft besorgt über Enteignungen in Russland

4.35 Uhr: Die deutsche Wirtschaft hat sich besorgt gezeigt über mögliche Enteignungen internationaler Unternehmen in Russland. “Viele deutsche Unternehmen sind seit Jahrzehnten in Russland tätig und tragen dort die Verantwortung für rund 280.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter”, sagte Michael Harms, Geschäftsführer des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft, der Deutschen Presse-Agentur. “Derzeit fehlen dazu aber belastbare Informationen, und wir kennen noch keinen entsprechenden Gesetzentwurf. Daher geben wir derzeit auch keine Empfehlungen für unsere Unternehmen ab, beobachten die Entwicklung aber aufmerksam.”

Ukrainische Städte berichten von heftigem Beschuss

4.30 Uhr: Mehrere Städte in der Ukraine haben in der Nacht zu Samstag erneut Kämpfe und Beschuss gemeldet. “Mistkerle, sie lassen uns nicht schlafen”, schrieb der Gouverneur des südukrainischen Gebiets Mykolajiw, Witalij Kim, in der Nacht zu Samstag auf Telegram. Wenige Stunden davor hatte er einem ukrainischen TV-Sender gesagt, in der Stadt Mykolajiw sei mindestens eine Person verletzt und mehrere Wohnhäuser und Autos beschädigt worden. Auch zwei Feuer seien in der Stadt aufgrund Raketenbeschusses ausgebrochen. Einem lokalen Beamten zufolge soll zudem die Krebsklinik der Stadt beschädigt worden sein. In der Hauptstadt Kiew wurde in der Nacht zu Samstag mindestens drei Mal Flugalarm ausgelöst. Es gab Berichte über Kämpfe in den Außenbezirken der Hauptstadt und in den Städten Irpin, Hostomel und Bucha.

Satellitenaufnahmen zeigen Artillerie-Feuer nahe des Antonov-Airports in der Ukraine. (Quelle: Maxar Technologies/Reuters)

Fluchtkorridore in Sumy für heute geplant

4.15 Uhr: Die Evakuierung von Menschen aus belagerten und umkämpften Städten in der Ukraine soll am Samstag weitergehen. Für das Gebiet Sumy im Nordosten des Landes seien sechs Fluchtkorridore geplant, teilte der Chef der Gebietsverwaltung von Sumy, Dmytro Schywyzkyj, in der Nacht zu Samstag auf Telegram mit. Demnach sollen Zivilisten aus den Städten Sumy, Trostjanets, Lebedin, Konotop, Krasnopillja und Velika Pysarivka in die zentralukrainische Stadt Poltawa gebracht werden.

FDP-Politiker schlägt Gazprom vor, Gasspeicher abzugeben

3.45 Uhr: Aus der FDP kommt ein Vorstoß, dass der russische Staatskonzern Gazprom seine Gasspeicher in Deutschland abgeben soll. “Es kann nicht sein, dass Russland der größte Gaslieferant ist und gleichzeitig große Speicher in Deutschland besitzt, hier muss dringend eine Trennung vorgenommen werden”, sagte Michael Kruse, energiepolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, der Deutschen Presse-Agentur. Er begrüße es, dass die EU-Kommission klar und deutlich aufgezeigt habe, dass die Gasspeicher sofort vor dem Einfluss Russlands geschützt werden müssten. Es müsse ausgeschlossen werden, dass Russland seine Marktmacht missbräuchlich nutzen könne. Es bestehe dringender Handlungsbedarf, so Kruse.

Facebook verteidigt Entscheidung zu Russland-Kritik

3.15 Uhr: Der Facebook-Mutterkonzern Meta hat die vorübergehende Änderung seiner Inhaltsrichtlinien für die Ukraine als notwendig verteidigt, um den Nutzern dort die Möglichkeit zu geben, sich gegen den Angriff Russlands auszusprechen. “Wenn wir unsere Standard-Inhaltsrichtlinien ohne Anpassungen anwenden würden, würden wir jetzt Inhalte von gewöhnlichen Ukrainern entfernen, die ihren Widerstand und ihre Wut auf die einmarschierenden Streitkräfte zum Ausdruck bringen”, twittert der Präsident von Meta Global Affairs, Nick Clegg. Das Unternehmen wolle das Recht auf freie Meinungsäußerung als Ausdruck der Selbstverteidigung und Reaktion auf den Krieg in der Ukraine schützen. Die Veränderung der Richtlinie gelte deshalb nur für die Ukraine.

Generalstab bestätigt russische Offensive bei Kiew

2.50 Uhr: Nach Angaben der ukrainischen Armee dauern die Angriffe russischer Truppen im Land weiter an. Rund um die Hauptstadt Kiew gebe es russische Offensiven an der nördlichen Stadtgrenze bei Sasymja und in südlicher Richtung bei Wyschenky, hieß es in einem in der Nacht zu Samstag auf Facebook veröffentlichten Bericht des ukrainischen Generalstabs. Diese Offensiven seien in einigen Bereichen teils erfolgreich.

Um die nordostukrainische Stadt Tschernihiw aus südwestlicher Richtung zu blockieren, versuchten russische Einheiten zudem die jeweils rund 15 Kilometer entfernten Orte Mychajlo-Kozjubinske und Schestowytsja einzunehmen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte am Freitag gesagt, dass in Tschernihiw eine wichtige Wasserleitung durch Beschuss beschädigt worden sei. In der Folge sei die Großstadt mit knapp 280.000 Einwohnern ohne Wasserversorgung.

Biden: Müssen dritten Weltkrieg verhindern

2.00 Uhr: Eine direkte militärische Konfrontation in der Ukraine zwischen dem US-Militär und den russischen Streitkräften muss nach Ansicht von Präsident Joe Biden verhindert werden, damit es nicht zu einem “dritten Weltkrieg” kommt. Das US-Militär und die Nato-Partner werden “jeden Zentimeter” des Bündnisgebiets geeint und “mit voller Macht” verteidigen, schrieb Biden am Freitag auf Twitter. “Aber wir werden in der Ukraine keinen Krieg mit Russland führen. Eine direkte Konfrontation zwischen der Nato und Russland ist der dritte Weltkrieg – und etwas, das zu verhindern, wir uns bemühen müssen”, schrieb der Demokrat. Die Ukraine ist kein Nato-Mitglied.

US-Finanzministerin rechnet mit Auswirkungen auf heimische Wirtschaft

1.45 Uhr: Laut der US-Finanzministerin Janet Yellen sei die Wirtschaft der USA zwar stark, jedoch würden die gegen Russland verhängten Sanktionen Auswirkungen haben. Auch die Inflation stelle ein Problem dar. Die Ministerin erklärt außerdem, dass eine straffere Geldpolitik zur Bekämpfung der Inflation eine Rezession verursachen könnte. Dennoch habe sie Vertrauen in die Fähigkeit der Federal Reserve Bank, dies auszugleichen.

EU-Politikerin vermisst klares Signal an Ukraine

1.30 Uhr: Die Vizepräsidentin des EU-Parlaments, Nicola Beer, hat das Ausbleiben eines klaren Beitrittssignals an die Ukraine beim EU-Gipfel kritisiert. “Die ausgestreckte Hand des ukrainischen Präsidenten Richtung EU, sie bleibt unerwidert”, sagte die FDP-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag). “Den ukrainischen Präsident (Wolodymyr) Selenskyj mit seinem Appell für einen EU-Beitrittskandidatenstatus abblitzen zu lassen, ist nicht nur schwach, sondern auch riskant: Diese kalte Schulter Richtung Ukraine wird von Russland nicht unbemerkt bleiben und kann Putin gefährlichen Auftrieb geben.”

Selenskyj vergleicht Russland mit IS-Terror

1.05 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskj hat die Entführung des Bürgermeisters von Melitopol als Akt des Terrors bezeichnet. “Vielleicht hat sich Russland an solche Maßnahmen nach Jahren einer autokratischen Regierung gewöhnt”, sagte er in einer Fernsehansprache am Abend. Die Entführung des Bürgermeisters Iwan Fedorow sei nicht nur ein Verbrechen gegen eine bestimmte Person, und nicht nur gegen die Ukraine, sondern gegen Demokratie insgesamt. Er verglich die Methoden Russland mit denen der Terrororganisation IS. “Wenn Ihr wie die IS sein wollt, warum sollen wir mit Euch noch über irgendetwas reden?” Lesen Sie hier mehr dazu.

Wolodymyr Selenskyj bei seiner Fernsehansprache: Der ukrainische Präsident verurteilte die Entführung eines Bürgermeisters. (Quelle: Bildschirmfoto aus der Ansprache)

Ehemaliges Atomkraftwerk Tschernobyl hat wieder Strom

0.55 Uhr: Technikern ist es am ehemaligen Atomkraftwerk Tschernobyl gelungen, einen Teil der Stromleitungen zu reparieren. Das berichtete die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien am Freitagabend unter Berufung auf den ukrainischen Betreiber.

Die Stromversorgung für die Kühlung von Brennelementen war am Mittwoch unterbrochen worden. Die IAEA sah darin aber kein Sicherheitsproblem. Notstromgeneratoren liefern dort Strom. Trotz der schwierigen Lage durch den russischen Einmarsch und die Kämpfe in der Ukraine sei es gelungen, dafür mehr Diesel anzuliefern.

Israelischer Premier soll Ukraine Aufgabe vorgeschlagen haben

0.30 Uhr: Nach einem Bericht der “Jerusalem Post” soll Israels Premierminister Naftali Bennett der Ukraine eine Kapitulation vorgeschlagen haben. Bereits am Dienstag soll es ein Telefongespräch zwischen Bennett und Selenskyj gegeben haben. Die Zeitung beruft sich auf ukrainische Quellen. Demnach soll Bennett gesagt haben, die Ukraine solle die russischen Vorschläge annehmen – diese habe den Rat aber abgelehnt.

Keine erhöhte Strahlung aus Atom-Forschungszentrum in Charkiw

0.10 Uhr: Nach dem von der Ukraine gemeldeten erneuten Beschuss eines nuklearen Forschungszentrums in der ostukrainischen Stadt Charkiw gibt das ukrainische Parlament Entwarnung. Es seien keine Schäden festgestellt worden, die den Zustand der nuklearen und Strahlensicherheit beeinträchtigten, hieß es in einer in der Nacht zu Samstag veröffentlichten Mitteilung zur Situation der Atomanlagen in der Ukraine. Die Strahlungssituation sei innerhalb der Norm.

Satellitenbilder zeigen Beschuss von Wohngebieten nahe Kiew 

23.46 Uhr: Neu aufgenommene Satellitenbilder zeigen, dass russische Militäreinheiten weiter näher an Kiew heranrücken und aktiv auf Wohngebiete feuern. Das in den USA ansässige Unternehmen Maxar Technologies meldet, dass etliche Häuser und Gebäude Feuer gefangen hätten. Große Schäden seien in der Stadt Moschun sichtbar, die nordwestlich von Kiew liegt. Reuters kann die Angaben derzeit nicht verifizieren. Aus Ozera in der Nähe des Antonov-Airports werden schwere Artillerieangriffe gemeldet.

Dem britischen Verteidigungsministerium zufolge haben russische Luft- und Raketentruppen in den vergangenen 24 Stunden die westukrainischen Städte Lutsk und Iwano-Frankiwsk angegriffen. Wie das Ministerium über Twitter mitteilt, sollen russische Kampfflugzeuge dafür sogenannte ungelenkte Munition eingesetzt haben. Kämpfe werden in der Nacht auch aus der Stadt Mykolajiw gemeldet. Dort soll ein Krankenhaus für Krebspateienten angegriffen worden sein.

Youtube sperrt russische Staatsmedien weltweit

23.45 Uhr: Die Videoplattform Youtube hat die Kanäle staatlicher russischer Medien wie RT und Sputnik weltweit gesperrt. Die Unternehmensrichtlinien “verbieten Inhalte, die gut dokumentierte gewalttätige Ereignisse leugnen, verharmlosen oder trivialisieren”, erklärte Youtube am Freitag. “Im Einklang damit sperren wir mit sofortiger Wirkung auch Youtube-Kanäle, die mit russischen staatlich finanzierten Medien in Verbindung stehen, weltweit.”

Darüber hinaus werde Youtube nun Inhalte über die russische Invasion in der Ukraine löschen, “die gegen diese Richtlinie verstoßen”. Dazu zählten Leugnungen der Invasion oder Behauptungen, es handele sich um eine Friedensmission.

Gouverneur: 70 Prozent von Luhansk unter russischer Kontrolle

23.40 Uhr: Auf Facebook hat der Gouverneur der Region Luhansk, Serhiy Haidai, von heftigen Kämpfen berichtet. 70 Prozent des  von Separatisten beanspruchten Territoriums seien mittlerweile unter russischer Kontrolle. Die Angreifer würden auch zivile Ziele beschießen und die Infrastruktur zerstören. Es gäbe Lebensmittelengpässe, und das Telefonnetz werde immer wieder unterbrochen. Russland habe jetzt auch einen eigenen Fernsehsender in der Region eingerichtet. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.

Ukrainisches Kabinett geht von weiteren Luftangriffen aus

23.30 Uhr: Die ukrainische Regierung rechnet mit weiteren Luftangriffen und Bombardierungen durch die russischen Streitkräfte. Das Kabinett befürchtet laut einer Erklärung auch Sabotageakte und terroristische Aktivitäten Russland. Man geht von weiteren Schlägen gegen zivile Ziele aus. Russland habe aber dennoch nicht das Ziel erreicht, wichtige Städte zu erobern. 

Satellitenaufnahmen zeigen Brände in Wohngebieten in Moschun, nordöstlich von Kiew. (Quelle: Maxar Technologies/Reuters)

USA beschließen neue Sanktionen gegen Oligarchen

22.45 Uhr: Die USA haben weitere Sanktionen gegen russische Oligarchen und Mitglieder des engeren Kreises um Präsident Wladimir Putin beschlossen. Dazu gehörten zehn Mitglieder des Vorstands der VTB Bank, zwölf Abgeordnete der Duma und Mitglieder der Familie von Kreml-Sprecher Dmitri Peskow, teilt das US-Finanzministerium mit.

Zu den am Freitag von Sanktionen betroffenen Personen gehören 10 Personen, darunter der VTBR.MM-Vorstand der VTB Bank, 12 Mitglieder der Duma und die Familie des Kreml-Sprechers Dmitry Peskov, teilte das US-Finanzministerium in einer Erklärung mit.

Commerzbank stellt Neugeschäft in Russland ein

22.24 Uhr: Die Commerzbank stoppt ihr Neugeschäft in Russland. “Wir haben das Neugeschäft in Russland eingestellt, nur bestehende Transaktionen wickeln wir noch ab”, teilt eine Sprecherin des Geldhauses mit.

Ukrainischer Botschafter: Initiative ging von Schröder aus

22.17 Uhr: Die Initiative zu der Reise von Gerhard Schröder nach Russland ging nach Angaben des ukrainischen Botschafters in Deutschland, Andrij Melnyk, vom Altkanzler selbst aus. “Ich darf im Moment noch keine Einzelheiten verraten”, sagte Melnyk bei “Bild”. Aber der Vorschlag zu dieser Initiative sei in den vergangenen Tagen von Schröder gekommen, sie sei nicht auf Bitten der Ukraine erfolgt. Schröder habe sich indirekt gemeldet, “über gewisse Kontakte, die auch Kontakte zur Ukraine haben”. Dem Botschafter zufolge lief dies über den schweizerischen Ringier-Verlag. Lesen Sie hier mehr dazu.

Andrij Melnyk: Schröder habe sich indirekt gemeldet, “über gewisse Kontakte, die auch Kontakte zur Ukraine haben”. (Quelle: Christian Spicker/imago images)

Vize-Ministerpräsidentin: Wieder Evakuierung aus Mariupol gescheitert

21.47 Uhr: Die ukrainische stellvertretende Ministerpräsidentin Iryna Wereschuk erklärt, die Beschießung von Mariupol durch russische Truppen habe die Evakuierung von Zivilisten am Freitag erneut verhindert. Auch in der Region Kiew hätten russische Soldaten Busse mit Zivilisten nicht passieren lassen. Andernorts hätten Bürger aus umkämpften Gebieten flüchten können. Rund Tausend Menschen hätten den Ort Worzel bei Kiew verlassen können.

Deutsche Bank reduziert nach Kritik Russland-Geschäft

21.33 Uhr: Nach heftiger Kritik fährt nun auch die Deutsche Bank wegen des Ukraine-Kriegs ihr Russland-Geschäft herunter. “Wie einige unserer internationalen Wettbewerber sind wir dabei, unser verbleibendes Geschäft in Übereinstimmung mit den gesetzlichen und regulatorischen Vorgaben herunterzufahren”, teilte sie mit. Gleichzeitig helfe das Finanzinstitut seinen bestehenden nichtrussischen, internationalen Kunden dabei, ihren Geschäftsbetrieb im Land zu verringern. “Wir machen in Russland kein Neugeschäft mehr.”

Die Bank war wegen ihres Verbleibens in Russland in die Kritik geraten. Der amerikanische Investor Bill Browder sagte der Nachrichtenagentur Reuters, das Verbleiben der Deutschen Bank in Russland stehe im Widerspruch zur internationalen Geschäftswelt und werde zu Gegenreaktionen, Ansehensverlusten und geschäftlichen Belastungen im Westen führen.

Ukrainischer Bürgermeister soll entführt worden sein

20.43 Uhr: Russische Soldaten sollen nach ukrainischen Angaben den Bürgermeister der besetzten südukrainischen Stadt Melitopol entführt haben. Das teilte das ukrainische Parlament bei Twitter mit. Iwan Fedorow sei am Freitag bei einem Besuch des Krisenzentrums von Melitopol von einer Gruppe von “zehn Besatzern” verschleppt worden, als er sich um Versorgungsfragen kümmern wollte. “Er weigerte sich, mit dem Feind zu kooperieren.”

Aufnahmen aus einer Überwachungskamera sollen zeigen, wie der Bürgermeister abgeführt wird: Der stellvertretende Leiter der ukrainischen Präsidialverwaltung, Kirillo Timoschenko, teilte das Video in seiner Telegram-Gruppe. (Quelle: Screenshot / Telegram-Gruppe von КИРИЛО ТИМОШЕНКО)

Mariupol meldet fast 1.600 tote Zivilisten

20.18 Uhr: In der belagerten südostukrainischen Hafenstadt Mariupol ist die Zahl der getöteten Zivilisten ukrainischen Angaben zufolge auf 1.582 gestiegen. Die humanitäre Lage in Mariupol sei katastrophal, hieß es weiter in einer Mitteilung des Stadtrats vom Freitagabend im Nachrichtenkanal Telegram. Mehrere Versuche, Menschen zu evakuieren, sind in den vergangenen Tagen gescheitert.

Nach Angaben der Stadt werden dringend Lebensmittel, Trinkwasser und Nahrungsmittel benötigt. Heizung und Strom sind ausgefallen. Viele Einwohner suchen in Kellern Schutz vor Angriffen. Auch am Freitag habe ein Hilfskonvoi aus der Stadt Saporischschja nicht bis nach Mariupol vordringen können, meldete die Agentur Ukrinform. Auch die prorussischen Donezker Separatisten verzeichnen steigende Totenzahlen in ihren Reihen. Seit dem Beginn des russischen Krieges gegen die Ukraine vor gut zwei Wochen seien bisher rund 200 Kämpfer getötet worden, teilten sie am Abend mit.

Ukraine: Vorwurf der Biowaffen “ein Haufen wahnsinniger Delirien von Putin”

19.34 Uhr: Die Ukraine hat Russlands Behauptungen über angeblich in der Ukraine produzierte Biowaffen zurückgewiesen. “Die Ukraine betreibt ein Gesundheitssystem, das seine internationalen Verpflichtungen vollständig erfüllt und in voller Zusammenarbeit mit allen relevanten internationalen Organisationen arbeitet”, sagte der ukrainische UN-Botschafter Serhij Kyslyzja am Freitag bei einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats in New York. “Der Rest ist ein Haufen wahnsinniger Delirien von Putin und seinen Handlangern, einschließlich der russischen Vertretung bei den Vereinten Nationen.”

Youtube sperrt Leugner der russischem Invasion

19.34 Uhr: Der Google-Videoservice Youtube sperrt von sofort an Kanäle, in denen der Angriff Russlands auf die Ukraine geleugnet wird. “Unsere Gemeinschaftrichtlinien verbieten Inhalte, die gut dokumentierte gewalttätige Ereignisse leugnen, verharmlosen oder trivialisieren”, sagte ein Youtube-Sprecher. Deshalb entferne man Inhalte über die russische Invasion in der Ukraine, die gegen diese Richtlinien verstoßen. “Im Einklang damit sperren wir ab sofort auch Youtube-Kanäle, die mit russischen staatlich finanzierten Medien in Verbindung stehen – und zwar weltweit.”

In den staatlichen russischen Medien wird die Invasion in der Regel als friedenserhaltende oder befreiende Operation bezeichnet. Außerdem wird immer wieder behauptet, dass Kriegsopfer in Wahrheit nur Krisenakteure seien. 

SPD-Politiker: Russische Deserteure könnten Schutz bekommen

17.53 Uhr: Laut dem menschenrechtspolitischen Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Frank Schwabe, könnten russische Deserteure, Journalisten und Menschenrechtsaktivisten demnächst “umfassenden Schutz” in Deutschland erhalten. “Die Bundesregierung überarbeitet gerade die Einschätzungen zu Russland und Belarus in Hinsicht auf einen umfassenden Abschiebeschutz”, sagt Schwabe der “Welt”. 

UN: Keine Erkenntnisse über Existenz von Biowaffenprogrammen in der Ukraine

17.38 Uhr: Die Vereinten Nationen haben bekräftigt, nichts über in der Ukraine produzierte Biowaffen zu wissen. “Mir sind Medienberichte über Vorwürfe von Biowaffenprogrammen bekannt. Den UN sind keine Biowaffenprogramme bekannt”, sagte Izumi Nakamitsu, die Leiterin des UN-Büros für Abrüstungsfragen, bei einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates. Hintergrund ist Russlands Vorwurf an die USA und die Ukraine, biologische Waffen zu entwickeln.

Hinweise gibt es jedoch in einer anderen Sache: Es lägen “glaubwürdige Berichte über den Einsatz von Streumunition durch russische Streitkräfte auch in besiedelten Gebieten” vor, sagte die UN-Beauftragte für politische Angelegenheiten, Rosemary DiCarlo. Es handle sich um “willkürliche Angriffe”, die dazu bestimmt seien, unterschiedslos militärische Ziele und Zivilisten oder zivile Objekte zu treffen.

Nobelpreisträger Krugman: “Putin kann nicht ewig im Amt bleiben”

17.27 Uhr: Der US-Ökonom Paul Krugman hält Wirtschaftssanktionen gegen Russland für ein effektives Mittel. “Auch Putin kann nicht ewig im Amt bleiben, wenn sich die ökonomischen Schäden häufen”, sagte Krugman dem “Spiegel”. Die russische Wirtschaft sei aktuell nicht in der Lage, unabhängig vom Ausland zu überleben. “Das Land autark zu machen, hätte Jahre an Vorbereitung gebraucht.”

Für die Weltwirtschaft seien die Folgen aktuell noch überschaubar – zumindest für die großen Industrienationen. Dort seien Preissteigerungen zu verkraften. Ärmere Länder seien dagegen stärker getroffen. “Die hohen Nahrungsmittelpreise könnten vor allem in Entwicklungsländern zu einem großen Problem werden”, sagte der Ökonom. Ihnen müsse man die Schulden “so viel wie möglich” erlassen.

Biden kündigt Importverbot von russischem Wodka an

16.47 Uhr: Die US-Regierung will wegen des Ukraine-Krieges in Abstimmung mit westlichen Partnern weitere Strafmaßnahmen gegen Russland in Gang setzen. US-Präsident Joe Biden kündigte zudem an, die USA und ihre Verbündeten würden Russland den Status als “meistbegünstigte Nation” entziehen. Mehr dazu lesen Sie hier. 

Russland meldet: Mariupol komplett eingeschlossen

16.40 Uhr: Russland gibt einem Medienbericht zufolge eine komplette Einschließung der südlichen ukrainischen Hafenstadt Mariupol bekannt. Alle Brücken und alle Straßen in die Stadt sei nun zerstört oder von ukrainischen Streitkräften vermint worden, meldet die Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Moskau.

Zudem habe die Ukraine nur zwei der zehn Verläufe von humanitären Korridoren zugestimmt, die Russland vorgeschlagen habe. Darunter sei keiner der Korridore, die nach Russland führen sollten. Die Angaben können von unabhängiger Seite nicht überprüft werden. Nach Angaben des Vize-Bürgermeisters der Stadt existiert diese nach tagelangem russischen Beschuss “eigentlich nicht mehr” (vergleiche Eintrag um 13.53 Uhr). 

Tote werden am Stadtrand von Mariupol in ein Massengrab gebracht: Die Menschen können ihre Toten wegen des schweren Beschusses nicht begraben. (Quelle: Evgeniy Maloletka/AP/dpa)

Ruine eines Krankenhauses, das am Mittwoch getroffen wurde: Russland hat die Stadt Mariupol nach eigenen Angaben umzingelt. (Quelle: Press service of the National Police of Ukraine/Reuters)

Scholz und Macron dämpfen Hoffnung der Ukraine auf schnellen EU-Beitritt

16.28 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron haben sich zurückhaltend über den Wunsch der Ukraine nach einer raschen EU-Mitgliedschaft geäußert. Er verstehe die damit verbundenen Emotionen auf ukrainischer Seite, sagte Macron nach Ende des informellen EU-Gipfels. Scholz betonte, man habe der Ukraine “in aller Freundschaft” deutlich gemacht, dass man engere Beziehungen wolle. Gleichzeitig wüssten aber alle, dass die EU auf vielen Voraussetzungen beharren müsse. “Es gibt Teile, worauf wir nicht verzichten können”, sagte Scholz mit Blick etwa auf Rechtsstaatlichkeits-Prinzipien und Reformen auf anderen Gebieten.

US-Vize: Absichtliche Angriffe auf Zivilisten sind Kriegsverbrechen

16.25 Uhr: US-Vizepräsidentin Kamala Harris hat mit Blick auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine “absichtliche Angriffe auf Zivilisten” als Kriegsverbrechen bezeichnet. “Jeder vorsätzliche Angriff oder das Abzielen auf Zivilisten ist ein Kriegsverbrechen”, sagte Harris am Freitag bei einem Treffen mit dem rumänischen Präsident Klaus Johannis in Bukarest. Es sei schmerzlich mit anzusehen, was mit unschuldigen Menschen in der Ukraine geschehe.

Scholz weiter gegen Importstopp von russischem Gas und Öl

15.51 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hält an seinem Nein zu einem Importstopp für russische Energie fest. “Es ist eine bewusste, begründete und nachvollziehbare Entscheidung, dass wir jedenfalls von unserer Seite aus die Importe, die wir heute im Bereich der Energie haben in Europa, nicht einstellen werden”, sagte Scholz am Freitag nach dem EU-Gipfel in Versailles.

Die Regierungschefs der EU-Staaten seien sich hier auch sehr einig. Europa sei viel stärker auf Energieimporte angewiesen als etwa die USA und Kanada, die daher einfacher mit der Situation umgehen könnten. “Was sie machen, das wissen sie, kann Europa nicht in gleicher Weise unternehmen.”

Olaf Scholz (SPD): Der Bundeskanzler will weiter keinen Importstopp gegen russische Energie verhängen. (Quelle: Kay Nietfeld/dpa)

Nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums liegt der Anteil russischer Einfuhren an den Gasimporten nach Deutschland bei rund 55 Prozent. Bei Kohle sind es etwa 50 Prozent und bei Rohöleinfuhren rund 35 Prozent. Scholz kündigte zudem an, die EU-Regierungschefs wollten weiter Sanktionen vorantreiben, die unmittelbare Auswirkungen hätten auf die ökonomischen Entwicklungschancen in Russland. Mehr dazu lesen Sie hier. 

Ukrainische Luftwaffe: Russischer Jet soll auf Belarus geschossen haben

15.37 Uhr: Nach Darstellung der ukrainischen Luftwaffe hat ein russischer Kampfjet vom ukrainischen Luftraum aus eine belarussische Siedlung an der Grenze angegriffen. Mehr dazu lesen Sie hier.

Russischer Kampfjet in der Ostukraine: Ein Flugzeug soll laut ukrainischer Luftwaffe auf Belarus geschossen haben. (Symbolfoto) (Quelle: imago images) 

Malteser: Lage in Lwiw “katastrophal”

15.01 Uhr: Die Lage in der westukrainischen Stadt Lwiw scheint sich weiter zuzuspitzen. Laut einer Mitteilung des Malteser Hilfsdienst halten sich dort aktuell 200.000 Geflüchtete auf. “Die Kapazitäten sind weit über dem Limit“, erklärt Pavlo Titko, Leiter Malteser Ukraine.

Der Zustand der ankommenden Menschen sei “katastrophal”. Viele von ihnen seien etwa traumatisiert, manche würden nicht mehr sprechen. Zudem fallen in der Nacht die Temperaturen aktuell auf 12 Grad unter Null. Täglich verteile der Dienst in der Stadt bis zu 1.000 warme Mahlzeiten. Aktuell sei der Dienst an 35 Standorten in dem Land im Einsatz.

Vize-Bürgermeister von Mariupol: Stadt “existiert eigentlich nicht mehr”

13.53 Uhr. In der belagerten ukrainischen Hafenstadt Mariupol warten nach Angaben der Stadtverwaltung mehr als 200.000 Menschen auf eine Flucht. Die Stadt sei unter ständigem Beschuss und Bombardement durch die russische Armee. “Außerdem haben sie die Stadt von allen Richtungen abgeschnitten”, sagte Vize-Bürgermeister Serhij Orlow am Freitag im ARD-“Mittagsmagazin”. Nach seinen Angaben werden keine humanitären Lastwagen in die Stadt gelassen. Bislang sind mehrere Anläufe für humanitäre Korridore zur Rettung von Zivilisten gescheitert.

“Ich weiß nicht, wie ich die Zerstörungen in unserer Stadt beschreiben soll. Die Stadt existiert eigentlich nicht mehr. Die Bilder von Grosny und von Aleppo — so sieht Mariupol im Augenblick aus”, sagte Orlow. Die ukrainische Armee sei “sehr tapfer”, aber gegen die Luftangriffe der russischen Armee hätten die Soldaten keine Waffen, um das Leben der Zivilisten zu schützen.

Auch der Chef der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch, Kenneth Roth, hatte bereits Parallelen zu früheren Zerstörungen im tschetschenischen Grosny und im syrischen Aleppo gezogen.

Großbritannien verhängt Sanktionen gegen russische Parlamentarier

13.53 Uhr: Nach der EU verhängt auch Großbritannien Sanktionen gegen mehrere Hundert russische Parlamentarier, die für Moskaus Anerkennung der selbst ernannten ukrainischen Volksrepubliken Luhansk und Donezk gestimmt haben. Wie das Außenministerium in London am Freitag mitteilte, sind von den neuen Sanktionen 386 Mitglieder der Duma betroffen. Etwaige Vermögen in Großbritannien werden eingefroren, zudem gelten ein Einreisebann und das Verbot, in Großbritannien Geschäfte zu tätigen.

Selenskyj: Ukraine auf Siegeskurs

13.43 Uhr: Die Ukraine ist nach den Worten ihres Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auf Siegeskurs. Sein Land habe im Krieg mit Russland einen “strategischen Wendepunkt” erreicht, sagte Selenskyj am Freitag in einer im Fernsehen übertragenen Ansprache. Es brauche noch Zeit und Geduld, bis der Sieg erreicht sei. “Es ist unmöglich zu sagen, wie viele Tage wir noch brauchen, um ukrainisches Land zu befreien. Aber wir können sagen, dass wir es schaffen werden. Denn wir haben bereits einen strategischen Wendepunkt erreicht.”

Selenskyj fordert die internationale Gemeinschaft auf, ihre Sanktionen gegen Russland zu verschärfen. Wenn der Krieg mit Russland weitergehe, dann bedeute das, dass mehr Sanktionen seitens der Partner der Ukraine notwendig seien. Die Europäische Union müsse mehr tun, forderte Selenskyj. Für die Angriffe der russischen Truppen auf die Fluchtkorridore aus belagerten ukrainischen Städten müsse Russland bestraft werden.

Putin soll eigene Geheimdienstler unter Hausarrest stellen

13.10 Uhr: Der russische Präsident soll offenbar unzufrieden mit der Arbeit seines Geheimdienstes FSB sein – und hochrangige Mitglieder unter Hausarrest gestellt haben. Das berichtet der russische Journalist und Geheimdienstexperte Andrei Soldatov auf Twitter. Konkret sollen fünf Agenten betroffen sein, unter ihnen auch Sergei Beseda. Laut dem Journalisten Christo Grozev soll Beseda “buchstäblich verantwortlich” für die gesamte Arbeit des Geheimdienstes in der Ukraine gewesen sein. Demnach soll Beseda auch Putin die Einschätzung mitgeteilt haben, man erwarte bei einem Einmarsch keinen großen Widerstand der Ukraine.

Putin sieht positive Entwicklung bei Gesprächen mit Ukraine

12.32 Uhr: Bei den Gesprächen mit der Ukraine gibt es dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zufolge bestimmte positive Veränderungen. Mehr dazu lesen Sie hier. 

Ukrainische Menschenrechtlerin: 78 Kinder bislang getötet

12.30 Uhr: Seit Beginn des Krieges sind in der Ukraine nach Angaben einer dortigen Menschenrechtlerin mindestens 78 Kinder getötet worden. Wie viele Menschen in den belagerten Städten Mariupol, Wolnowacha und Irpin bei Kiew verletzt oder getötet wurden, könnten die Behörden wegen der dortigen Kämpfe derzeit nicht feststellen, erklärt die Ombudsfrau für Menschenrechte in der Ukraine, Ljudmyla Denissowa.

Steinmeier: Müssen unsere Demokratie verteidigen

12.07 Uhr: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine zu einer entschlossenen Verteidigung der Demokratie aufgerufen. Die vergangenen Tage hätten gezeigt, dass Frieden und Freiheit nicht selbstverständlich seien, sagte Steinmeier am Freitag in Berlin. Es sei an den Bürgerinnen und Bürgern, “die liberale Demokratie zu verteidigen und zu stärken”, damit sie auch für kommende Generationen erhalten bleibe.

Der Kampf der Menschen in der Ukraine gegen einen militärisch übermächtigen russischen Angreifer sei “nicht nur mutig, er setzt ein Beispiel”, sagte Steinmeier bei einem Symposium “Zur Zukunft der Demokratie” laut Redetext. Der Konflikt führe der Welt “dramatisch” vor Augen, “dass Freiheit und Demokratie nicht auf ewig garantiert sind”, weil sich Autokraten von ihrer Offenheit bedroht fühlten.

Scholz trifft sich mit Erdoğan

12.02 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) fliegt am Montag zu Gesprächen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan in die Türkei. Das teilte der stellvertretende Regierungssprecher Wolfgang Büchner am Freitag in Berlin mit. Er sprach von einem Antrittsbesuch. Scholz werde in Ankara mit Erdoğan zu Gesprächen zusammentreffen, im Anschluss sei eine gemeinsame Pressekonferenz geplant. Weitere Details zur Reise würden später bekannt gegeben. “Es ist ja naheliegend, was auf der Tagesordnung steht”, sagte Büchner.

Video entlarvt Putins größte Lüge

11.55 Uhr: Russland behauptet partout, nur militärische Ziele anzugreifen. Doch authentische Aufnahmen widerlegen die Behauptung und sprechen eine ganz andere, grausame Sprache. Sehen Sie hier das Video.

ARD und ZDF berichten wieder aus Moskau

11.48 Uhr:  ARD und ZDF nehmen in den kommenden Tagen die Berichterstattung aus Moskau wieder auf. Nach knapp einwöchiger Unterbrechung werde wieder aus den Studios in Moskau “über die politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Situation in Russland” berichtet, teilte der Westdeutsche Rundfunk am Freitag in Köln mit. Mehr dazu lesen Sie hier.

Stoltenberg: Nato will Krieg mit Russland verhindern

11.46 Uhr: Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat bekräftigt, dass die westliche Allianz einen offenen Krieg mit Russland verhindern will. “Wir sind verantwortlich dafür zu verhindern, dass sich dieser Konflikt über die Grenzen der Ukraine hinaus intensiviert und zu einem offenen Krieg zwischen Russland und der Nato wird”, sagte Stoltenberg am Freitag im türkischen Antalya im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AFP.

Die westlichen Staaten haben mit beispiellosen Sanktionen auf den Einmarsch Russlands in der Ukraine reagiert. Die Ukraine wird von ihnen mit Geld und Waffenlieferungen unterstützt.

Keine Opfer bei Angriff auf Klinik

11.44 Uhr: Bei dem russischen Luftangriff auf eine psychiatrische Klinik in Charkiw sind ukrainischen Rettungskräften zufolge keine Menschen zu Schaden gekommen. Die Patienten seien zuvor im Keller des Gebäudes in Sicherheit gebracht worden.

Putin will Truppen an Grenze im Westen verstärken

11.26 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin erwägt die Verstärkung seiner Truppen an den Grenzen zum Westen. Bei einer am Freitag im Fernsehen übertragenen Sitzung des Sicherheitsrats in Moskau forderte Putin Verteidigungsminister Sergej Schoigu auf, einen entsprechenden Plan zu erarbeiten. Als Grund nannte Putin die “von den Nato-Ländern beschlossenen Maßnahmen”.

Die Nato-Staaten haben als Reaktion auf Russlands Militäreinsatz in der Ukraine Tausende Soldaten nach Mittel- und Osteuropa entsandt. Moskau hat einen Rückzug der Allianz gefordert. Die Nato-Mitglieder Polen und die drei baltischen Staaten haben eine gemeinsame Grenze mit Russland. Die Ukraine grenzt an mehrere andere Nato-Staaten: Ungarn, Rumänien und die Slowakei.

Klingbeil wirbt für EU-Eintritt der Ukraine

11.21 Uhr: SPD-Chef Lars Klingbeil spricht sich für einen EU-Beitritt der Ukraine aus. “Es ist elementar wichtig, dass wir den Staaten, die zwischen uns und Russland liegen und die unsere demokratischen und freiheitlichen Werte teilen, Nähe und Sicherheit bieten”, sagte Klingbeil dem “Spiegel”. Angesichts des russischen Angriffskriegs müssten die Beitrittsperspektiven viel stärker behandelt werden: “Die Verhandlungen mit Nordmazedonien und Albanien sollten zeitnah starten. Und auch die Ukraine sollte Teil der Europäischen Union werden.”

Dies werde nicht von heute auf morgen gehen, sagte Klingbeil der neuen Ausgabe des Magazins. Für die Aufnahme gebe es klare Kriterien. “Aber über das grundsätzliche Ziel sollten wir klar sein.”

Borrell schlägt zusätzliche Millionen Militärhilfen vor

10.55 Uhr: Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell will die europäische Militärhilfe für die Ukraine um 500 Millionen Euro erhöhen. Borrell sagte am Freitag beim EU-Gipfel in Versailles, er habe dies den Staats- und Regierungschefs vorgeschlagen. Wenn die Mitgliedstaaten dem zustimmen, würden sich die Mittel für den gemeinsamen Kauf und die Lieferung von Waffen aus dem europäischen Militärfonds auf eine Milliarde Euro erhöhen. Mehr dazu lesen Sie hier.

Neue Fluchtrouten in Planung

10.44 Uhr: Im Ukraine-Krieg hat Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk neue Fluchtrouten zur Evakuierung von Zivilisten aus den umkämpften Gebieten angekündigt. Zur seit Tagen belagerten Hafenstadt Mariupol im Gebiet Donezk sagte sie am Freitag: “Wir warten und hoffen, dass heute diese Route funktioniert.”

Lastkraftwagen mit Hilfsgütern und leeren Bussen seien aus Saporischschja Richtung Mariupol unterwegs. Im Donezker Gebiet soll ebenfalls ein Versuch unternommen werden, Menschen aus Wolnowacha nach Pokrowsk zu bringen. Im Gebiet Charkiw werde es erneut einen Korridor zwischen der umkämpften Kleinstadt Isjum und Losowa geben.

Im Gebiet Saporischschja soll es zwei Routen aus Polohy und Enerhodar in die Gebietshauptstadt geben. Nördlich von Kiew sei geplant, Menschen aus vier Orten Richtung Kiew zu bringen. Aus drei Ortschaften im nordwestlichen Kiewer Gebiet sollen Busse Flüchtlinge nach Westen in die Großstadt Schytomyr bringen.

Diese Oligarchen nimmt London nun ins Visier

10.38 Uhr: Russische Oligarchen dürfen in Großbritannien den Preis für Putins Krieg bezahlen: London friert das Vermögen weiterer Milliardäre ein – darunter das des ehemaligen Chelsea-Besitzers Abramowitsch. Putins Unterstützung bröckelt. Mehr dazu lesen hier.

Russland soll psychiatrisches Krankenhaus in Charkiw bombardiert haben

10.27 Uhr: Russische Streitkräfte haben nach Angaben des Regionalgouverneurs in der ostukrainischen Stadt Charkiw ein psychiatrisches Krankenhaus getroffen. Es seien 330 Menschen in der Klinik gewesen und 73 seien evakuiert worden, erklärt Gouverneur Oleh Synegubow – ohne jedoch Opferzahlen zu nennen. Er spricht von einem brutalen Angriff auf Zivilisten. Die Angaben sind derzeit nicht unabhängig prüfbar.

Wohngebiete in der ostukrainischen Stadt Charkiw sind dem Gouverneur der Region zufolge an einem Tag 89 Mal bombardiert worden. Von dem getroffenen Institut mit einem Atomlabor gehe keine Gefahr aus, sagt Oleh Synegubow. “Es gibt noch keine Gefahr für die Zivilbevölkerung”, sagt er in einer Videobotschaft. Ein Berater des ukrainischen Innenministeriums hatte am Donnerstag von der Bombardierung des Instituts berichtet.

Charkiw (Aufnahme vom 10. März 2022): Die ukrainische Stadt ist offenbar erneut Ziel von russischen Angriffen geworden. (Quelle: UPI Photo/imago images)

UN spricht von 2,5 Millionen Flüchtlingen aus Ukraine

10.20 Uhr: Seit Beginn des Krieges sind nach Angaben des UN-Migrationsbüros mehr als 2,5 Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen. Damit seien seit dem letzten Bericht vom Donnerstag rund 200.000 weitere Flüchtlinge hinzugekommen, teilt die Internationale Organisation für Migration der Vereinten Nationen mit. Die meisten Menschen fliehen nach Polen. Innerhalb der Ukraine seien zudem mindestens 1,85 Millionen Menschen auf der Flucht, teilt das UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten mit.

London rechnet mit erneuten Angriffen auf Kiew

10.16 Uhr: Experten der britischen Regierung halten Angriffe russischer Truppen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew in den kommenden Tagen für wahrscheinlich. Das geht aus einer Einschätzung des Verteidigungsministeriums in London hervor, die am Freitag veröffentlicht wurde. “Russland wird wohl versuchen, seine Kräfte neu aufzustellen für erneute Offensiven in den kommenden Tagen. Das wird wahrscheinlich auch Militäraktionen gegen die Hauptstadt Kiew einschließen”, hieß es darin.

Gleichzeitig gehen die britischen Militärexperten davon aus, dass Russlands Armee “mit großer Wahrscheinlichkeit” hinter ihren Plänen für die Invasion zurückliegt. Russland mache nur eingeschränkte Fortschritte. Logistische Probleme, die den Vormarsch aufgehalten hätten, bestünden weiterhin. Hinzu komme der weiterhin starke Widerstand ukrainischer Kräfte.

Was steckt hinter Russlands Chemiewaffen-Propaganda?

10.12 Uhr: Im Ukraine-Krieg beschuldigt Russland die Ukraine, Bio- und Chemiewaffen herzustellen. Der Einsatz derartiger Kampfmittel ist verboten. Nutzt der Kreml die Anschuldigungen lediglich als Vorwand? Die wichtigsten Fragen und Antworten lesen Sie hier.

Warnung vor Biogefährdung (Symbolbild): Russland wirft der Ukraine vor, gemeinsam mit den USA an Biowaffen zu arbeiten. (Quelle: Obradovic/Getty Images)

Fast 110.000 Menschen aus der Ukraine nach Deutschland geflohen

10.08 Uhr: Die Zahl der in Deutschland eingetroffenen Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine hat die Marke von 100.000 Menschen überschritten. Wie ein Sprecher des Bundesinnenministeriums mitteilte, wurden bis Freitagvormittag 109.183 Flüchtlinge registriert. Dies sind 13.270 mehr als am Donnerstag. Die tatsächliche Zahl könne aber “bereits wesentlich höher” sein, erläuterte der Sprecher. Es gebe zwar verstärkte Kontrollen der Bundespolizei, aber keine festen Grenzkontrollen.

Insgesamt kommt weiterhin nur ein verhältnismäßig kleiner Teil der Menschen nach Deutschland. Seit Beginn der russischen Offensive am 24. Februar sind nach UN-Angaben über 2,3 Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen. Der größte Teil befindet sich demnach im Ukraine-Nachbarland Polen. Es ist unklar, wie viele von ihnen nach Deutschland und weitere EU-Länder weiterreisen werden.

Putin will Entsendung von “Freiwilligen” erleichtern

9.50 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin hat angeordnet, die Entsendung von “freiwilligen” Kämpfern in die Ukraine zu erleichtern. Dies sei eine Reaktion auf die “Söldner”, die der Westen in die Ukraine gebracht habe, sagte Putin am Freitag bei einer im Fernsehen übertragenen Sitzung des Sicherheitsrats zu Verteidigungsminister Sergej Schoigu.

“Wenn man sieht, dass es Menschen gibt, die auf freiwilliger Basis (den Separatisten in der Ostukraine) helfen wollen, dann muss man ihnen auf halbem Weg entgegenkommen und ihnen helfen, in die Kampfgebiete zu ziehen”, sagte Putin.

Alexej Nawalny ruft erneut zu Protesten auf

9.26 Uhr: Kremlkritiker Alexej Nawalny ruft für Sonntag zu Anti-Kriegs-Protesten in Moskau und anderen Städten auf. Schon am Frauentag hatte er zu Demonstrationen gegen den Krieg aufgerufen, Tausende Menschen nahmen teil.

Ukraine sicher: Mehr Zivilisten als Soldaten getötet

9.10 Uhr: Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministers sind seit dem russischen Einmarsch bis zum 10. März mehr Zivilisten in der Ukraine ums Leben gekommen als Soldaten. Die Angaben lassen sich allerdings nicht unabhängig prüfen.

WHO rät Ukraine: Krankheitserreger in Laboren zerstören

8.35 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt der Ukraine, hoch gefährliche Krankheitserreger in ihren Laboren zu zerstören, um mögliche Ausbreitungen nach Angriffen zu verhindern. Der Vormarsch Russlands und die Bombardierung der Städte erhöhten die Gefahr, dass Krankheitserreger, an denen in den Laboren geforscht werde, durch Zerstörungen der Gebäude freigesetzt würden und sich in der Bevölkerung verbreiten könnten, teilte die WHO mit.

Labor in Donezk: Die Weltgesundheitsorganisation hat einen Rat für die Ukraine. (Quelle: ITAR-TASS/imago images)

Ukraine hofft auf Korridor für Mariupol am heutigen Freitag

8.33 Uhr: Die ukrainische Regierung hofft auf einen Fluchtkorridor für Zivilisten in der seit Tagen eingekesselten und beschossenen Stadt Mariupol. Sie hoffe, dass ein Fluchtweg noch an diesem Freitag möglich sein werde, sagt Vizeministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk. Bemühungen um einen solchen Korridor waren in dieser Woche mehrfach gescheitert. Mariupol liegt im Südosten der Ukraine am Asowschen Meer.

Selenskyj: 100.000 Menschen in zwei Tagen in Sicherheit gebracht

8.11 Uhr: Präsident Wolodymyr Selenskyj zufolge sind in der Ukraine binnen zwei Tagen etwa 100.000 Menschen aus umkämpften Städten in Sicherheit gebracht worden. Allein am Donnerstag konnten demnach 40.000 Menschen über die mit Russland ausgehandelten Fluchtkorridore aus belagerten Städten fliehen. Die meisten Menschen konnten aus umkämpften Vororten Kiews sowie den Städten Sumy im Nordosten und Isjum im Osten entkommen. Das Militär warnte, dass Russland die Einkesselung Kiews weiter vorantreibe.

Selenskyj sagte in seinem Video aus der Nacht zum Freitag, dass Russland Evakuierungsaktionen in Mariupol und Wolnowacha im Südosten verhindert habe. Er bezichtigte das russische Militär des Angriffs auf einen Fluchtkorridor aus der belagerten Hafenstadt Mariupol.

Rebellen sollen Stadt im Norden Mariupols eingenommen haben

7.50 Uhr: Prorussische Separatisten haben im Osten der Ukraine nach Militärangaben aus Moskau die Stadt Wolnowacha unter ihre Kontrolle gebracht. Die Stadt war nach russischen Angaben seit dem 28. Februar eingekesselt. Eine Bestätigung von ukrainischer Seite gab es zunächst nicht.

Die Truppen der “Volksrepublik Donezk” hätten zudem vier weitere Ortschaften eingenommen und seien insgesamt sechs Kilometer weit in ukrainisches Gebiet vorgedrungen, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, in Moskau. Die russische Armee habe ihre Angriffe ebenfalls fortgesetzt – und sei um weitere 17 Kilometer vorgedrungen.

Russland soll zwei Fliegerhorste zerstört haben

7.39 Uhr: Russland hat Agenturberichten zufolge die Fliegerhorste in den ukrainischen Städten Lutsk und Iwano-Frankiwsk angegriffen und sie zerstört. Die Agenturen beziehen sich auf Aussagen des Sprechers des russischen Verteidigungsministeriums Igor Konaschenkow. Ihm zufolge wurden seit Beginn des von Russland bezeichneten militärischen Sondereinsatzes 3.213 militärische Einrichtungen der Ukraine zerstört.

Orbán: Keine Sanktionen auf russisches Gas und Öl

7.20 Uhr: Die EU wird dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán zufolge russisches Gas oder Öl nicht mit Sanktionen belegen. Die Entscheidung zu dem wichtigsten Thema sei gut ausgefallen. “Es wird keine Sanktionen auf Gas oder Öl geben, die Energielieferung an Ungarn ist also sicher”, sagt Orbán in einem Video, das auf seiner Facebook-Seite gepostet wurde.

Erster Zug mit Hilfsgütern unterwegs in Ukraine

6.47 Uhr: In der Nacht zum Freitag ist im Rangierbahnhof Seddin bei Berlin nach Angaben der Deutschen Bahn ein erster Containerzug mit Hilfsgütern für die Menschen in der Ukraine gestartet. “Die Schienenbrücke von DB Cargo und DB Schenker nimmt Fahrt auf”, teilte der Konzern mit. Der Zug sei mit 15 Containern beladen. Die Fracht enthalte Schlafsäcke, Isomatten, Windeln, Konserven mit Lebensmitteln, Trinkwasser, warme Kleidung und Babynahrung, aber auch medizinische Produkte wie Spritzen, Pflaster, Mullbinden und Kanülen. Insgesamt würden so 350 Tonnen Hilfsgüter in die Ukraine gebracht.

Tagesanbruch: Der Westen sollte ihm genau zuhören

6.37 Uhr: Der ukrainische Präsident wendet sich regelmäßig an die Bevölkerung, auch zwei deutschen Medien gab er ein Interview. Wie seine Aussagen zu bewerten sind, erklärt t-online-Redakteurin Camilla Kohrs im Tagesanbruch. Lesen Sie den Text hier.

Wolodymyr Selenskyj: Er fordert den Westen auf, die Kraft des Völkerrechts wiederherzustellen. (Quelle: Ukrainian Presidential Press Office/dpa)

Angriff auf zivile Ziele in Dnipro – Rettungsdienst meldet Todesopfer

6.35 Uhr: Bei Luftangriffen auf zivile Ziele in der Stadt Dnipro in der Zentralukraine ist am Freitag nach Angaben der Rettungsdienste mindestens ein Mensch getötet worden. Am frühen Morgen “gab es drei Luftangriffe in der Stadt, die einen Kindergarten, ein Apartmenthaus und eine zweistöckige Schuhfabrik trafen”, erklärten die Rettungskräfte. “Eine Person kam ums Leben.”

Es handelte sich mutmaßlich um die ersten direkten Angriffe auf Dnipro. Die Stadt mit etwa einer Million Einwohnern war bislang von größeren russischen Militärangriffen verschont geblieben.

Die Nachrichtenagentur Nexta teilte ein Video, dass Brände und zerstörte Häuser in der Stadt zeigt.

Ukrainisches Militär: Verlangsamen Angriffe russischer Einheiten

6.20 Uhr: Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben Angriffe russischer Einheiten an mehreren Orten zurückgehalten und gebremst. Im Norden des Landes seien russische Truppen dabei gestoppt worden, in die Stadt Tschernihiw vorzudringen, hieß es in einem in der Nacht zu Freitag auf Facebook veröffentlichten Bericht des ukrainischen Generalstabs. Rund um die Stadt Charkiw im Osten des Landes setze Russland seine Versuche fort, die Stadt von Norden her zu blockieren – diese seien weiter erfolglos.

In den Einsatzgebieten am Schwarzen und Asowschen Meer hätten die Wetterverhältnisse Schiffe der russischen Marine dazu gezwungen, zu ihren Stützpunkten zurückzukehren. Im Süden versuchten die Besatzer zudem, an den von ihnen erreichten Punkten Fuß zu fassen, die Kontrolle über die Stadt Mykolayiw zu erlangen und eine Offensive in Richtung Saporischschja und Krywyj Rih zu entwickeln, hieß es in dem Bericht weiter. Die russischen Truppen seien gestoppt worden und hätten schwere Verluste erlitten. Die Angaben können nicht unabhängig geprüft werden.

Biden will höhere Zölle für russische Importe

4.32 Uhr: US-Präsident Joe Biden will offenbar die normalen Handelsbeziehungen mit Russland kappen und höhere Zölle auf russische Importe fordern. Dies erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters von einer mit der Angelegenheit vertrauten Person. Der US-Senat hatte in der Nacht fast 14 Milliarden Dollar an direkten Hilfen für die Ukraine beschlossen.

So können Sie für die Ukraine spenden

Angesichts der Nachrichten aus der Ukraine fühlen sich viele Menschen hierzulande machtlos. Wenigstens mit einer Spende möchten sie helfen. Hier zeigen wir Ihnen eine Auswahl an Hilfsorganisationen.

Ältere Nachrichten zum Ukraine-Krieg lesen Sie hier, im vorherigen Newsblog von t-online.

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