Pandemie hat die Ökumene gestärkt

Die Corona-Pandemie hat aus Sicht des bayerischen Landesbischofs Heinrich Bedford-Strohm die Zusammenarbeit von Protestanten und Katholiken gefördert. “Die Pandemie hat die Ökumene gestärkt”, sagte der ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) der Deutschen Presse-Agentur. “Es ist für mich ganz klar, dass es in dieser Zeit keinerlei Differenzen zwischen Katholiken und Evangelischen gab.”

Gemeinsames Ziel sei es, Menschen in dieser schwierigen Zeit Kraft zu geben. “Es gibt keine evangelische Kraft oder katholische Kraft. Es gibt nur die eine Kraft Jesu Christi für jeden Menschen. Und die haben wir versucht, in vielen verschiedenen – häufig auch ökumenischen – Formaten den Menschen nahezubringen.”

Auch angesichts von knapper werdenden Ressourcen in Zeiten sinkender Kirchensteuereinnahmen sei eine verstärkte Kooperation unumgänglich.

“Es ist absolut sinnvoll, dass wir – wo das möglich ist – Gebäude gemeinsam nutzen und dass Seelsorge in enger Absprache passiert, dass wir in der Diakonie und der Caritas zusammenarbeiten”, sagte Bedford-Strohm (61). “Auch hier gilt: Es gibt keine katholische Not und keine evangelische Not. Es gibt menschliche Not, und das muss auch sichtbar werden. Hier sind wir auf einem sehr guten Weg.”

Schon heute gebe es “gegenseitige Gastrechte, dass also eine Kirchengemeinde die Kirche der anderen Konfession mit nutzt. Das ist die Realität, das passiert vor Ort und es hat zum Teil schon Tradition. Aber das wird sich jetzt verstärken.”

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