Rechtsextreme marschieren zum “Friedenstag” in Chemnitz auf

Zum Jahrestag der Zerstörung von Chemnitz im Zweiten Weltkrieg sind am Samstag nach Schätzungen mehr als 1000 Anhänger der rechtsextremen Kleinpartei “Freie Sachsen” auf die Straße gegangen. Wie die Polizei mitteilte, blieb das Geschehen bis zum Nachmittag ruhig. Die Polizei war unter anderem mit Wasserwerfern und Räumpanzern präsent, um mögliche Ausschreitungen zu verhindern. Größere Gegendemonstrationen gab es laut Augenzeugen nicht.

Die Chemnitzer Einwohner wollten am Abend auf dem Markt ein Zeichen für den Frieden setzen. Der 5. März wird jedes Jahr in Chemnitz als “Friedenstag” begangen. Dabei steht das Gedenken in diesem Jahr auch unter dem Eindruck des aktuellen Krieges in der Ukraine.

Teile von Chemnitz waren am 5. März 1945 bei Luftangriffen der Alliierten zerstört worden. Nach Angaben der Stadt starben in den Flammen und Trümmern 2100 Menschen. Mehr als 27.000 Wohnungen, viele Fabriken und Büros und öffentliche Gebäude wurden zerstört.

“Diese Nacht im Zweiten Weltkrieg veränderte für immer das Gesicht unserer Stadt und ihrer Bewohnerinnen und Bewohner”, sagte der Chemnitzer Oberbürgermeister Sven Schulze (SPD). Heute gehe es vor allem darum, Lehren aus der Vergangenheit für das Zusammenleben heute zu ziehen. “Ein friedliches Miteinander der Gesellschaft beginnt mit ehrlicher, aber auch wertschätzender Sprache, mit Respekt voreinander. Hass und Hetze – egal gegen wen – sind nie der richtige Weg. Weder in unserer Stadt noch darüber hinaus.”

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