Bei der Corona-Impfung von Kindern zwischen fünf und elf Jahren ist nach Einschätzung der Sächsischen Impfkommission (Siko) nur extrem selten mit schweren Nebenwirkungen zu rechnen. “Wir sehen aus den USA, dass von 8,6 Millionen analysierten Kinderimpfungen nur in 200 Fällen schwere Nebenwirkungen gemeldet worden sind”, sagte ihr Vorsitzender Thomas Grünewald am Mittwoch. Darunter fielen unter anderem Fieber, Übelkeit und Erbrechen. Herzmuskelfaserentzündungen traten den Angaben nach lediglich in etwa einem von 500.000 Fällen auf.
Zwar gebe es in den USA insgesamt mehr Kinder mit Risikoerkrankungen wie Adipositas, Diabetes und Bluthochdruck, jedoch ließen sich die Ergebnisse der Auswertung aufgrund der schieren Menge auch auf Deutschland übertragen, erklärte Grünewald. “Die Pandemie lässt keine Altersgruppe aus und auch Kinder können schwer erkranken.” Mit der Impfung lasse sich das Entzündungssyndrom PIMS in Folge einer Infektion mit dem Coronavirus zu 90 Prozent vermeiden. Die Altersgruppe der Kinder zwischen fünf und elf Jahren mache die Hälfte aller PIMS-Patienten aus. Knapp die Hälfte aller Fälle des Syndroms würden auf der Intensivstation landen.
Die Siko empfiehlt seit Dienstag allen Kindern zwischen fünf und elf Jahren eine Corona-Impfung mit dem Wirkstoff von Biontech. Bisher galt die Empfehlung in der jungen Altersgruppe lediglich für Kinder mit erhöhtem Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf.