News zum Ukraine-Krieg | Macron will verurteilter Journalistin Asyl anbieten

Tag 20 seit Kriegsbeginn: Drei EU-Regierungschefs sind in die umkämpfte Hauptstadt Kiew gereist. Russland verhängt Sanktionen gegen US-Politiker. Wie ist die aktuelle Lage? Alle Informationen im Newsblog.

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Weitere Journalistin des US-Senders Fox News getötet

21.07 Uhr: Eine weitere Journalistin des US-Senders Fox News ist in der Nähe von Kiew ums Leben gekommen. Die 24-jährige Oleksandra Kuvshynova sei bei demselben Vorfall in Horenka getötet worden wie ihr Kollege, der Kameramann Pierre Zakrzewski (siehe Eintrag von 16.20 Uhr). Das teilte der Sender mit.

Das Fahrzeug des Teams war demnach unter Beschuss geraten. Der Korrespondent Benjamin Hall war dabei ebenfalls verletzt worden. Kuvshynova habe das Fox-News-Team bei der Recherche in der Ukraine unterstützt. “Sie war unglaublich talentiert und hat wochenlang mit unserem Team vor Ort gearbeitet”, hieß es.

Ukraine meldet erfolgreiche Evakuierungen

20.55 Uhr: Rund 20.000 Menschen haben nach ukrainischen Angaben die belagerte Hafenstadt Mariupol in der Südukraine über einen Fluchtkorridor verlassen. “Heute sind rund 20.000 Menschen in Privatautos über den humanitären Korridor aus Mariupol gefahren”, gab der stellvertretende Leiter des ukrainischen Präsidialamtes, Kyrylo Tymoschenko, via Telegram bekannt.

Mariupol wird seit fast zwei Wochen von russischen Truppen belagert und ist seitdem von der Versorgung mit Nahrungsmitteln, Wasser und Energie abgeschnitten. Hilfsorganisationen beschreiben die Lage vor Ort als katastrophal. Nach Angaben der Stadtverwaltung wurden bereits rund 2.200 Einwohner durch die Kämpfe getötet.

Aus der ebenfalls belagerten ukrainischen Region Sumy an der russischen Grenze sind unterdessen mit Hilfe des Roten Kreuzes zwei Konvois mit Zivilisten an Bord losgefahren. Das Rote Kreuz begleitete mindestens 80 Busse Richtung Lubny. Die Busse hätten Sumy am Dienstagnachmittag um 15.30 Uhr verlassen, die Aktion laufe noch, teilte die Zentrale des Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) mit.

Macron will verurteilter Journalistin Asyl anbieten

20.43 Uhr: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat der nach ihrem aufsehenerregenden Protest im russischen Staatsfernsehen verurteilten TV-Journalistin Marina Owsjannikowa Schutz angeboten. “Wir werden selbstverständlich diplomatische Schritte einleiten, um Ihrer Kollegin Schutz zu gewähren, entweder in der Botschaft oder im Asyl”, sagte Macron auf die Frage eines französischen Journalisten.

Er werde diese Lösung sehr direkt und konkret in seinem nächsten Gespräch mit Kremlchef Wladimir Putin vorschlagen. “Ich wünsche mir auf jeden Fall, dass wir so schnell wie möglich vollständige Klarheit über ihre persönliche Situation und ihre Möglichkeit, ihre Arbeit fortzusetzen, erhalten.” Mehr zum Fall lesen Sie hier.

US-Regierung spottet über Putins “schwarze Liste”

20.12 Uhr: Die US-Regierung hat mit Spott auf die von Russland verhängten Einreiseverbote gegen US-Präsident Joe Biden und andere US-Regierungsmitglieder reagiert. “Als erstes möchte ich anmerken, dass Präsident Biden ein Junior ist, so dass sie vielleicht seinen Vater sanktioniert haben. Möge er in Frieden ruhen”, sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, am Dienstag in Washington. Mehr dazu lesen Sie hier.

Kommt nun die große Protestwelle in den russischen Medien?

19.21 Uhr: Der Name von Marina Owsjannikowa ist in aller Munde. Nach der Protestaktion der Redakteurin wurde bereits ein erstes Urteil gefällt. Dient der Fall anderen russischen Journalisten dennoch als Vorbild? Hier erfahren Sie mehr.

Marina Owsjannikowa nach dem Gerichtstermin in Moskau: Vorerst ist die Redakteurin auf freiem Fuß. (Quelle: Reuters)

Meinungen von Kiew und Moskau zu Verhandlungen gehen auseinander

18.59 Uhr: Die ukrainische Regierung sieht Fortschritte bei den Verhandlungen mit Russland über ein Ende des Krieges. Die Gespräche seien “konstruktiver” geworden, sagte der ukrainische Präsidentenberater Ihor Showkwa der Agentur Unian zufolge. “In den ersten Runden war Russland nicht bereit, unsere Position anzuhören, sondern hat Ultimaten gestellt: dass die Ukraine sich ergibt, die Waffen niederlegt, dass unser Präsident eine Kapitulation unterzeichnet”, sagte Showkwa. “Nun spricht Russland in einem etwas anderen Ton.”

Russlands Präsident Wladimir Putin hat wiederum das Auftreten der ukrainischen Seite bei den laufenden Verhandlungen kritisiert. In einem Telefonat mit EU-Ratspräsident Charles Michel habe Putin gesagt, “dass Kiew keine ernsthafte Haltung zur Suche nach für beide Seiten akzeptablen Lösungen zeigt”, hieß es in einer Kreml-Mitteilung.

EU setzt neue Russland-Sanktionen in Kraft

18.53 Uhr: Die Europäische Union hat am Dienstagabend ihr viertes großes Paket mit Russland-Sanktionen in Kraft gesetzt. Es umfasst unter anderem eine Ausfuhrsperre für Luxusgüter nach Russland, von der beispielsweise neben Kunstwerken und teuren Uhren auch Autos im Wert von mehr als 50.000 Euro betroffen sind. Zudem wurden Einfuhrbeschränkungen für bestimmte Produkte der russischen Eisen- und Stahlindustrie sowie ein umfassendes Verbot neuer Investitionen in den russischen Energiesektor erlassen.

Regierungschefs dreier EU-Länder erreichen Kiew

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18.40 Uhr: Die Regierungschefs von Polen, Tschechien und Slowenien sind nach Angaben des polnischen Ministerpräsidenten Mateusz Morawiecki in Kiew angekommen. Dazu postete er am Dienstag auf Twitter Bilder, die ihn mit seinem Vize Jaroslaw Kaczynski sowie Tschechiens Ministerpräsidenten Petr Fiala und seinem slowenischen Amtskollegen Janez Jansa an einem Tisch mit einer Karte der Ukraine zeigten. Mehr dazu lesen Sie hier.

Nato beruft Sondergipfel ein

18.17 Uhr: Die Staats- und Regierungschefs der Nato-Staaten werden in der kommenden Woche zu einem Sondergipfel zu Russlands Krieg gegen die Ukraine zusammenkommen. Das Treffen soll für den 24. März in der Bündniszentrale in Brüssel organisiert werden, wie Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg mitteilte. An diesem Datum liegt der Kriegsbeginn einen Monat zurück. US-Präsident Joe Biden wird zudem auch als Gast beim regulären März-Gipfel der EU erwartet, der für den 24. und 25. März angesetzt ist. Das bestätigte ein ranghoher EU-Beamter.

Selenskyj: Seit Kriegsbeginn 97 Kinder in der Ukraine getötet

18.05 Uhr: Seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine sind nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj 97 Kinder getötet worden. “Die Russen haben bereits 97 Kinder getötet”, indem sie “Schulen, Krankenhäuser und Wohnhäuser” bombardierten, sagte Selenskyj am Dienstag in einer Video-Schalte vor dem kanadischen Parlament. Indes richtet ein ukrainisches Krankenhaus ein Triage-System für Kinder ein. Hier erfahren Sie mehr dazu.

Frau und Kind vor dem zerstörten Krankenhaus von Wolnowacha in der Ostukraine: Auch in Lwiw kommt es zu erheblichen Engpässen. (Quelle: SNA/imago images)

Rotes Kreuz: Mehr als 100 Busse mit Zivilisten verlassen Sumi

17.55 Uhr: Mehr als 100 Busse mit Zivilisten haben dem internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) zufolge die belagerte Stadt Sumi im Nordosten der Ukraine verlassen. Sie seien in zwei verschiedenen Konvois unterwegs, sagt ein IKRK-Sprecher der Nachrichtenagentur Reuters in Genf. Ziel sei Poltawa im Zentrum des Landes, möglicherweise müssten jedoch Umwege gefahren werden. Russland habe grünes Licht für die Evakuierung gegeben.

Russische TV-Redakteurin nach Protestaktion verurteilt

17.31 Uhr: Nach ihrem aufsehenerregenden Protest im russischen Staatsfernsehen gegen den Krieg in der Ukraine ist die Frau in Moskau zu 30.000 Rubel (226 Euro) Geldstrafe verurteilt worden. Mehr dazu lesen Sie hier. 

Russland: Entscheidung über Austritt aus Europarat ist gefallen

17.15 Uhr: Russland wird eigenen Angaben zufolge aus dem Europarat austreten. “Die Entscheidung, aus dem Europarat auszutreten, ist gefallen. Der entsprechende Brief von Außenminister Sergej Lawrow wurde dem Generalsekretär der Organisation übergeben”, sagte der Leiter der russischen Delegation bei der Parlamentarischen Versammlung des Rates, Pjotr Tolstoi, am Dienstag der Agentur Interfax zufolge. “Russland tritt freiwillig aus dem Europarat aus, dies ist eine ausgewogene und wohlüberlegte Entscheidung.”

Sergej Lawrow: Russland wird eigenen Angaben zufolge aus dem Europarat austreten. (Quelle: Maxim Shemetov/Pool Reuters/AP/dpa)

Selenskyj schildert vor Kanadas Parlament Folgen des Krieges

16.56 Uhr: In seiner Rede vor dem kanadischen Parlament beschreibt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Folgen des Krieges in seinem Heimatland. Bislang seien 97 Kinder getötet worden, sagt er in seiner Videobotschaft. Die Menschen in der südostukrainischen Hafenstadt Mariupol seien ohne Kommunikation, Nahrungsmittel drohten auszugehen. Für seine gut zehnminütige Rede bekam Selenskyj langanhaltenden stehenden Applaus der Abgeordneten.

Papst Franziskus erhält Einladung von Kiewer Bürgermeister Klitschko

16.36 Uhr: Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko hat Papst Franziskus in die umkämpfte Hauptstadt der Ukraine eingeladen. Der Heilige Stuhl bestätigte den Eingang eines entsprechenden Briefes. In dem auf den 8. März datierten Schreiben äußert Klitschko die Hoffnung, dass ein Besuch der weltweiten Religionsführer in Kiew “der Schlüssel ist, um Menschenleben zu retten und den Weg zu ebnen für Frieden in unserer Stadt, dem Land und darüber hinaus”.

Sollte eine Reise nicht möglich sein, bittet Klitschko den Heiligen Vater um die Teilnahme an einer Videokonferenz. Der Vatikan teilte nicht mit, ob er eine Antwort nach Kiew schickte.

Kameramann von US-Sender Fox News getötet

16.20 Uhr: Ein US-Journalist vom TV-Sender Fox News ist in der Ukraine ums Leben gekommen. Das bestätigte der Sender. Am Montagabend war der Kameramann in der Region Kiew verletzt und in ein Krankenhaus eingeliefert worden.

Kiew: Der Beschuss des russischen Militärs hält an. (Quelle: Vadim Ghirda/AP/dpa)

Umfrage: Mehrheit glaubt nicht an Verhandlungslösung für Ukraine

16.18 Uhr: Nur wenige Deutsche gehen laut einer Umfrage davon aus, dass Russlands Präsident Wladimir Putin den Angriff auf die Ukraine auf Grundlage einer Verhandlungslösung beenden wird. In der Befragung des Meinungsforschungsinstituts forsa für das RTL/ntv-“Trendbarometer” sagten 76 Prozent der Befragten, dass sie davon ausgehen, dass Putin ausschließlich auf einen militärischen Sieg setzt. 19 Prozent der Befragten glauben demnach, dass Putin prinzipiell an einer Verhandlungslösung interessiert ist.

53 Prozent der Bundesbürger befürchten der Umfrage zufolge aktuell, dass sich der Krieg in der Ukraine zu einem Krieg zwischen Russland und der Nato ausweiten und in einen “Dritten Weltkrieg” münden könnte. 41 Prozent befürchten das derzeit nicht.

Russland verhängt Einreiseverbot für Biden und Blinken

16.10 Uhr: Als Reaktion auf US-Sanktionen verhängt Russland nun seinerseits Einreiseverbote gegen US-Präsident Joe Biden und andere US-Regierungsmitglieder. Mehr dazu lesen Sie hier.

Drohnen im Luftraum der Nato – Unfall, Fehler oder Absicht?

15.59 Uhr: In den vergangenen Tagen sind Drohnen in den Luftraum mehrerer Nato-Länder eingedrungen. Greift der Ukraine-Krieg nun auch auf die Nato über? Hier finden Sie die Antworten eines Sicherheitsexperten.

Bericht: Leichenhallen in Belarus voll mit russischen Gefallenen

15.45 Uhr: Niemand kann genau sagen, wie viele russische Soldaten im Ukraine-Krieg schon getötet wurden. Doch es könnten Tausende sein. Dafür liefert ein erschreckender Bericht aus Belarus jedenfalls Indizien. Mehr dazu lesen Sie hier.

Zerstörte russische Panzer in der Ukraine: Die ukrainischen Streitkräfte fügen den Angreifern massive Verluste zu. (Quelle: IRINA RYBAKOVA/Reuters)

Nato: Hunderttausende Soldaten in erhöhter Alarmbereitschaft

15.43 Uhr: In Reaktion auf Russlands Krieg gegen die Ukraine sind nach Angaben von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg mittlerweile mehrere Hunderttausend Soldaten aus den Bündnisstaaten in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt worden. Wie der Norweger mitteilte, sind darunter rund 100.000 US-Soldaten in Europa und rund 40.000 Soldaten unter direktem Nato-Kommando. Unterstützt würden die Truppen von Luft- und Seestreitkräften sowie von der Luftabwehr, sagte Stoltenberg.

Jens Stoltenberg: Mehrere Hunderttausend Soldaten aus den Bündnisstaaten sind in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt worden. (Quelle: Eastnews/imago images)

Parlament in Kiew verlängert Kriegsrecht

15.39 Uhr: Das ukrainische Parlament hat ein Gesetz zur Verlängerung des Kriegsrechts verabschiedet. Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte die Vorlage eingebracht, mit der das Kriegsrecht vom 26. März an um 30 Tage verlängert werden soll. Der Krieg in der Ukraine hatte am 24. Februar begonnen.

Um den Kampf gegen Russland zu finanzieren, hat die Ukraine am Dienstag Anleihen im Volumen von 5,4 Milliarden Hryvnia (rund 165 Millionen Euro) platziert, wie das Finanzministerium mitteilt. Es war bereits die dritte derartige Anleihen-Auktion. Die Kiewer Regierung will auf diese Art insgesamt umgerechnet rund 1,24 Milliarden Euro aufbringen.

Ukraine: Russische Angriffe an mehreren Fronten abgewehrt

15.35 Uhr: Die ukrainischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben an mehreren Fronten russische Angriffe abgewehrt. Nördlich von Kiew sei es russischen Kräften nicht gelungen, die Verteidigungsstellungen zu durchbrechen, teilte der ukrainische Generalstab am Dienstag mit. Auch die westlich der Hauptstadt gelegene Stadt Makariw hätten die Angreifer nicht einnehmen können.

In der Ostukraine seien ebenfalls Vorstöße zurückgeschlagen worden, etwa bei der Stadt Lyssytschansk. Der Feind habe Verluste erlitten und sich zurückgezogen. Hingegen versuchten die Angreifer, sich in der nahe gelegenen Stadt Rubischne im Donbass festzusetzen. Die eingeschlossene südostukrainische Hafenstadt Mariupol werde beständig aus mehreren Richtungen mit Artillerie und Kampfflugzeugen angegriffen, hieß es.

Nato: Russland könnte in Ukraine Chemiewaffen einsetzen

15.33 Uhr: Die Nato ist besorgt, dass Russland unter falschem Vorwand Chemiewaffen im Ukraine-Krieg einsetzen könnte. Das sagt Generalsekretär Jens Stoltenberg in Brüssel und warnt, jeglicher Einsatz solcher Waffen wären “absolut inakzeptabel”.

TV-Redakteurin galt nach Protest gegen Ukraine-Krieg als verschwunden

15.13 Uhr: Die TV-Redakteurin Marina Owsjannikowa hatte im russischen Staatsfernsehen gegen den Ukraine-Krieg demonstriert. Kurzzeitig galt sie als verschwunden, nun soll sie wieder aufgetaucht sein. Wer ist die Frau, die Putins Propagandamaschine kaperte? Hier erfahren Sie mehr.

Protest in den Hauptnachrichten auf Russlands wichtigstem Sender: Eine Redakteurin lief mit einem Plakat gegen den Krieg in die laufende Sendung. (Quelle: Twitter)

FDP will Sonderprogramm für Aufnahme russischer Deserteure

14.47 Uhr: Die FDP will ein Sonderprogramm für die Aufnahme russischer Soldaten, die sich dem Krieg in der Ukraine verweigern. “Wir sollten schnellstmöglich in Deutschland und der Europäischen Union insgesamt prüfen, ob es eine Möglichkeit gibt, ein Sonderprogramm aufzulegen, um jedem russischen Deserteur in der Ukraine schnell, sicher und unkompliziert Asyl zu gewähren”, forderte der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion, Johannes Vogel, am Dienstag.

Selenskyj verzichtet vorerst auf Nato-Mitgliedschaft der Ukraine

14.28 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verzichtet vorerst auf eine Nato-Mitgliedschaft seines Landes. Zu einer Nato-Mitgliedschaft gebe es keine offene Tür, sagt Selenskyj. Sein Land brauche aber verlässliche Sicherheitsgarantien.

Wolodymyr Selenskyj: Der ukrainische Präsident verzichtet vorerst auf eine Nato-Mitgliedschaft seines Landes. (Quelle: Pressebüro des ukrainischen Präsidenten via AP/dpa)

Russland soll bereits Tausende Syrer rekrutiert haben

14.11 Uhr: Russland kann für seinen Krieg in der Ukraine nach Angaben von Aktivisten auf die Kampfbereitschaft Zehntausender Syrer zählen. “Mehr als 40.000 Syrer haben sich bisher registrieren lassen, um an der Seite Russlands in der Ukraine zu kämpfen”, sagte Rami Abdel Rahman, Direktor der in Großbritannien ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, am Dienstag. 22.000 dieser Bewerber seien bislang akzeptiert worden.

Der Kreml hatte vergangene Woche verkündet, dass freiwillige Kämpfer, auch aus Syrien, in den Reihen der russischen Armee willkommen seien. Nach Angaben der Beobachtungsstelle haben russische Offiziere seitdem in Abstimmung mit der syrischen Armee und verbündeten Milizen Rekrutierungsbüros in von den Regierungstruppen kontrollierten Gebieten Syriens eröffnet. Moskau unterhält seit dem Syrien-Krieg eine starke Militärpräsenz in dem Land.

Bislang mindestens drei Reporter im Krieg getötet

14.05 Uhr: Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sind nach Angaben aus Kiew mindestens drei Reporter getötet und mehr als 30 verletzt worden. Außer dem US-Journalisten Brent Renaud seien auch zwei ukrainische Reporter durch russischen Beschuss ums Leben gekommen, schrieb die Menschenrechtsbeauftragte des ukrainischen Parlaments, Ljudmyla Denisowa, am Dienstag bei Telegram. Wiktor Dudar sei in der Nähe der südukrainischen Großstadt Mykolajiw getötet worden, der Kameramann Jewhen Sakun durch einen Raketenangriff in Kiew.

Brent Renaud (Archiv): Der US-Journalist und Filmemacher hat unter anderem aus den Kriegsgebieten im Irak und in Afghanistan sowie über das Erdbeben auf Haiti berichtet. Am Sonntag wurde er in Irpin unweit der ukrainischen Hauptstadt getötet. Ein weiterer US-Journalist wurde dabei offenbar verletzt. (Quelle: Charles Sykes/Invision/dpa)

2.000 Autos sollen Mariupol verlassen haben

13.53 Uhr: Die Evakuierung der belagerten ukrainischen Hafenstadt Mariupol ist am Dienstag fortgesetzt worden. Weitere 2.000 Autos mit Zivilisten hätten die Stadt über einen Fluchtkorridor verlassen können, erklärte die Stadtverwaltung. Wie viele Menschen die Stadt auf diese Weise verlassen konnten, blieb zunächst offen. Indes gibt es laut der ukrainischen Regierung erneut Probleme bei der Lieferung von Hilfsgütern in die eingekesselte Stadt. Ein Versorgungskonvoi stecke im nahe gelegenen Berdjanks fest, erklärt Vize-Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk.

Eine Frau geht in Mariupol an einem brennenden Haus vorbei. (Quelle: Evgeniy Maloletka/dpa)

Chinesischer Künstler wirft Europa Scheinheiligkeit vor

13.49 Uhr: Der chinesische Künstler und Aktivist Ai Weiwei sieht viel Heuchelei in der westlichen Reaktion auf den Krieg in der Ukraine. “‘Scheinheilig’ ist noch eine sehr milde Bezeichnung dafür, wie Europa sich verhält”, sagte er über den Unterschied zwischen der restriktiven Migrationspolitik nach 2015 und der aktuellen Aufnahmebereitschaft für Menschen aus der Ukraine. “Wir haben kein klares moralisches oder philosophisches Urteilsvermögen mehr, sondern ein großes Durcheinander”, so der 64-jährige zur Deutschen Presse-Agentur.

Dobrindt: Esken-Äußerungen zu Nato-Einsatz in Ukraine irritierend

13.36 Uhr: CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt hat Äußerungen der SPD-Vorsitzenden Saskia Esken zu einem möglichen Nato-Einsatz in der Ukraine als irritierend kritisiert. “Das würde ja letztlich einen Kriegseintritt der Nato voraussetzen”, sagte Dobrindt am Dienstag in Berlin. Er ergänzte: “Ich schließe diesen Kriegseintritt der Nato aus auf ukrainischem Gebiet.” Er wisse nicht, wie Esken zu ihrer Einschätzung komme. “Ein Nato-Einsatz würde ja den Verteidigungsfall voraussetzen. Und der kann ja nicht auf ukrainischem Gebiet stattfinden.”

Zudem verlangt Dobrindt von der Bundesregierung die rasche Einführung einer Registrierungspflicht für die aus der Ukraine ankommenden flüchtenden Menschen. “Es ist aus verschiedensten Gründen zwingend notwendig, dass wir zu einer Registrierungspflicht kommen”, sagte er.

Ratingagentur: Russische Wirtschaft bricht um mehr als 10 Prozent ein

13.25 Uhr: Eine steigende Inflation, Kapitalabflüsse und westliche Sanktionen könnten die russische Wirtschaft nach Einschätzung der Ratingagentur Scope in diesem Jahr um mehr als zehn Prozent einbrechen lassen. “Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine werden zu einer viel tieferen Rezession führen als während der Covid-19-Pandemie”, heißt es in der am Dienstag veröffentlichten Studie der Bonitätswächter.

Wie lange hält Russlands Armee in der Ukraine noch durch?

13.23 Uhr: Trotz heftiger Angriffe kommt die russische Armee bislang kaum weiter mit ihrem Vormarsch. Ein US-General sagt, ihr blieben womöglich nur noch zwei Wochen. Doch für einen möglichen Sieg brauche die Ukraine mehr Hilfe. Mehr dazu lesen Sie hier.

Russische Soldaten im Einsatz in der Ukraine: Droht dem Aggressor im Nachbarland eine schmerzhafte Niederlage? (Quelle: Russian Defence Ministry/imago images)

Johnson will auf heimisches statt russisches Öl und Gas setzen

13.21 Uhr: Um schnell unabhängig von Russland zu werden, will der britische Premier Boris Johnson statt auf russisches stärker auf heimisches Öl und Gas setzen. “Es ist verrückt, dass wir Öl und Gas aus (Wladimir) Putins Russland importieren, obwohl wir unsere eigenen Ressourcen in der Nordsee haben”, schrieb Johnson in einem am Dienstag veröffentlichten Gastbeitrag im “Telegraph”. “Es ist Zeit, Investoren mehr Vertrauen in britische fossile Brennstoffe zu geben.” Aus der Downing Street hieß es, Johnson habe sich bereits mit Unternehmenschefs von Ölkonzernen getroffen.

Lindner offen für zusätzliche Sanktionen gegen Russland

13.13 Uhr: Deutschland ist laut Bundesfinanzminister Christian Lindner offen für zusätzliche Sanktionen gegen Russland. Es gebe bereits ein scharfes Maßnahmenbündel, das enorme Wirkung zeige. “Niemand, der Putin unterstützt, ist unantastbar”, so der FDP-Politiker in Brüssel mit Blick auf russische Oligarchen. Lindner äußert sich aber erneut skeptisch zu einem möglichen Energieboykott Russlands. Man müsse abwägen, wie lange man selbst dies durchhalten könne.

Christian Lindner: “Niemand, der Putin unterstützt, ist unantastbar.” (Quelle: Jens Schicke/imago images)

Kiew: Zahl der Toten bei russischen Luftangriffen auf vier gestiegen

13.03 Uhr: Die Zahl der Todesopfer bei russischen Luftangriffen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew ist laut Bürgermeister Vitali Klitschko auf vier gestiegen. Zuvor hatten die Behörden von zwei Toten gesprochen. Russische Streitkräfte hatten nach ukrainischen Angaben am Dienstag mehrere Wohnblocks beschossen.

Kreml äußert sich vor Fortsetzung von Verhandlungen mit Kiew zurückhaltend

12.35 Uhr: Die russische Regierung erwartet von der Fortsetzung ihrer Gespräche mit ukrainischen Vertretern über eine mögliche Waffenruhe keinen Durchbruch. “Wir wollen keine Voraussagen machen. Lassen Sie uns auf greifbare Ergebnisse warten”, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow im Vorfeld der am Dienstag geplanten neuen Verhandlungen vor Journalisten. Für Diskussionen über das Format eines möglichen Abschlussdokuments sei es “zu früh”.

Scholz vorsichtig zustimmend zu Reise EU-Regierungschefs nach Kiew

12.26 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich vorsichtig zustimmend zur Reise der drei osteuropäischen EU-Regierungschefs nach Kiew geäußert. Es sei wichtig, auf verschiedene Weise Solidarität zu zeigen, sagte Scholz am Dienstag auf die Frage nach einer Bewertung. Er verwies auf die bereits bestehenden Gesprächskanäle und die praktische Hilfe bis zu Waffenlieferungen, die auch Deutschland für die Ukraine geleistet habe. Alle würden auf unterschiedliche Art und Weise helfen. “Und das ist auch gut so”, sagte er. Scholz forderte Russlands Präsident Wladimir Putin zu einer sofortigen Waffenruhe in der Ukraine auf.

Olaf Scholz: Es sei wichtig, auf verschiedene Weise Solidarität zu zeigen, sagte der Bundeskanzler. (Quelle: Hannibal Hanschke/Reuters/Pool/dpa)

Ukraine: Verhandlungen mit Russland fortgesetzt

12.19 Uhr: Die Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland über ein Ende des Kriegs sind am Dienstag nach Angaben aus Kiew weitergegangen. “Sie wurden bereits fortgesetzt”, sagte der ukrainische Delegationsleiter David Arachamija am Dienstag der Zeitung “Ukrajinska Prawda”. Weitere Angaben machte er nicht. 

EU-Finanzminister stimmen Handelsbeschränkungen gegen Russland zu

12.10 Uhr: Angesichts der heftigen Kämpfe in der Ukraine haben die Finanzminister der EU-Staaten ein neues Sanktionspaket gegen Russland besiegelt. Es sieht nach Brüsseler Ratsangaben vom Dienstag massive Einschränkungen des Handels mit Russland vor. So wird etwa die Ausfuhr europäischer Luxusgüter untersagt. Auch der Import von russischem Stahl und Eisen wird verboten.

Unicef: Krankenhaus in Lwiw überlastet durch kriegsverletzte Kinder

11.47 Uhr: Das Krankenhaus im ukrainischen Lwiw (Lemberg) an der polnischen Grenze ist nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks Unicef überlastet durch die Anzahl an verletzten Kindern, die aus umkämpften Regionen eintreffen. Unicef und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) versuchen, dieses und andere Krankenhäuser mit Material zu versorgen.

Finnlands Präsident: Putin geht es nicht um Regierungswechsel in Kiew

11.43 Uhr: Finnlands Präsident Sauli Niinistö vermutet, dass es Kremlchef Wladimir Putin bei dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine nicht um einen Austausch der Regierung in Kiew geht. Während Putin seine Liste an Forderungen habe, erscheine es so, dass ein Führungswechsel in der Ukraine nicht mehr auf dieser Liste stehe, sagte Niinistö in einem Interview mit dem US-Sender CNN. Der Finne hatte zuletzt am Freitag mit Putin über den Ukraine-Krieg gesprochen.

Sauli Niinistö (Archiv): Er sprach zuletzt am Freitag mit Putin. (Quelle: Lehtikuva/imago images)

Putin habe sehr deutlich zu ihm gesagt, er habe niemals einen Regierungswechsel in der Ukraine gefordert, sagte Niinistö im Gespräch mit der CNN-Journalistin Christiane Amanpour. Putin wolle vielmehr, dass die Schwarzmeer-Halbinsel Krim als Teil Russlands anerkannt werde, eine Ausweitung der von prorussischen Separatisten kontrollierten ostukrainischen Donbass-Region und die Neutralität der Ukraine. Zudem sagte Niinistö, eine Sache sei für ihn sehr klar: Putin wolle gerne direkt mit den USA sprechen. Niinistö kennt Putin seit rund zehn Jahren. 

Russische Truppen greifen Flughafen von Dnipro an

11.31 Uhr: Die russischen Truppen haben den Flughafen der Stadt Dnipro in der Ostukraine unter Beschuss genommen und nach ukrainischen Angaben weitgehend zerstört. In der Nacht von Montag auf Dienstag habe es zwei Angriffe gegeben, “die Start- und Landebahn wurde zerstört. Das Terminal wurde beschädigt. Massive Zerstörungen”, erklärte der Gouverneur der Region Dnipro im Online-Dienst Telegram.

Dnipro ist eine Industriestadt mit rund einer Millionen Einwohnern. Sie liegt am gleichnamigen Fluss (deutsch: Dnepr), der eine wichtige natürliche Grenze zum teilweise pro-russischen Osten der Ukraine bildet. Die Stadt war vom Vormarsch der russischen Armee zunächst nicht stark betroffen gewesen. Am Samstag jedoch wurde durch russischen Beschuss mindestens ein Mensch getötet.

Kreml: “Positives Zeichen”

11.20 Uhr: Der Kreml sieht es nach eigenen Angaben als positives Zeichen, dass die Gespräche mit Vertretern der Ukraine fortgesetzt werden. Es sei allerdings schwer vorherzusagen, was die Ergebnisse sein könnten, sagt der russische Präsidialamtssprecher Sprecher Dmitri Peskow in Moskau. Er räumt ein, es gebe Schwierigkeiten in der russischen Wirtschaft. Aber Schwierigkeiten könnten auch neue Möglichkeiten eröffnen.

Großbritannien verbietet Export von Luxusgütern

10.58 Uhr: Großbritannien verbietet den Export von Luxusgütern nach Russland. Zugleich sollen neue Zölle auf russische Importe wie etwa Wodka im Wert von 900 Millionen Pfund erhoben werden, kündigte Finanzminister Rishi Sunak am Dienstag an. “Unsere neuen Zölle werden die russische Wirtschaft weiter vom Welthandel isolieren und sicherstellen, dass sie nicht von dem regelbasierten internationalen System profitiert, das sie nicht respektiert”, sagt Sunak.

Ukraine sieht Krieg an entscheidendem Punkt

10.56 Uhr: Die ukrainische Führung sieht den Krieg an einem entscheidenden Punkt angelangt, der zu einer Verhandlungseinigung mit Russland oder zu einer neuen russischen Offensive führen könnte. “Wir stehen am Scheideweg”, sagt der Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Olexii Arestowytsch. “Entweder werden wir uns bei den aktuellen Gesprächen einigen, oder die Russen werden einen zweiten Versuch (einer Offensive) starten, und dann wird es wieder Gespräche geben.” Am Dienstag sollten Verhandlungen zwischen Vertretern der Ukraine und Russlands über eine Waffenruhe fortgesetzt werden.

Gouverneur: Russische Truppen bei Mykolajiw leicht zurückgedrängt

10.28 Uhr: In der südukrainischen Region Mykolajiw hat sich laut Gouverneur Witalij Kim die Lage zuletzt etwas beruhigt. Russische Truppen, die die gleichnamige Regionalhauptstadt Mykolajiw einzunehmen versuchten, seien etwas zurückgedrängt worden, sagt Kim in einem Fernsehinterview. Die Hafenstadt werde weiterhin beschossen. Allein am Montag seien 80 Menschen verletzt worden, darunter zwei Kinder. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.

Der Gouverneur gibt sich kämpferisch: “Sie können zu 99 Prozent sicher sein, dass die Region Mykolajiw den russischen Vorstoß aufhalten wird.” Schließlich müssten die russischen Truppen dafür den Fluss Bug überqueren. “Wir werden unsere Brücken nicht den Invasoren überlassen.” Mykolajiw liegt östlich von Odessa im Küstengebiet des Schwarzen Meeres.

SPD-Vorsitzende Esken schließt Nato-Einsatz in der Ukraine nicht aus

10.47 Uhr: Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken hat einen Nato-Einsatz in der Ukraine nicht ausgeschlossen. “Ich glaube, dass wir mittlerweile in einer Situation angekommen sind, wo wir zu nichts niemals sagen sollten, weil wir nicht wissen, wie die Entwicklung weitergeht”, sagte Esken am Montagabend in der ARD-Sendung “Hart aber fair”. “Aber nach derzeitigem Stand wäre das ein Beitrag zur Eskalation und da sollten wir sehr, sehr vorsichtig sein.” Mit der Waffenlieferung in ein Kriegsgebiet seien bereits rote Linien der deutschen Außenpolitik überschritten worden.

Saskia Esken (Archiv): “Aber nach derzeitigem Stand wäre das ein Beitrag zur Eskalation und da sollten wir sehr, sehr vorsichtig sein.” (Quelle: Janine Schmitz/photothek/imago images)

Kiewer Bürgermeister verhängt lange Ausgangssperre

10.39 Uhr: Nach neuen schweren Angriffen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew hat Bürgermeister Vitali Klitschko eine lange Ausgangssperre angekündigt. Von Dienstagabend, 19 Uhr (MEZ), bis Donnerstagfrüh, 6 Uhr (MEZ), dürften die Einwohner ihre Häuser nur verlassen, um sich in Schutzräumen und Bunkern in Sicherheit zu bringen, schrieb Klitschko am Dienstag im Nachrichtenkanal Telegram. Ausnahmen gelten demnach nur für Personen mit Sonderausweisen. “Deshalb rufe ich alle Kiewer auf, sich darauf vorzubereiten, dass sie zwei Tage lang zu Hause oder im Falle eines Alarms im Schutzraum bleiben müssen”, betonte Klitschko.

Kiew: Ein Mann mit einer Aktentasche vor einem Wohnhaus, das von der russischen Armee beschossen wurde. (Quelle: Sergei Chuzavkov/SOPA/Zuma /dpa)

Selenskyj-Berater: Krieg könnte im Mai vorbei sein

10.35 Uhr: Nach Ansicht des ukrainischen Präsidentenberaters Olexii Arestowitsch könnte der Krieg noch bis Mai andauern. “Ich denke, wir sollten bis Mai, Anfang Mai ein Friedensabkommen haben, vielleicht viel früher, wir werden sehen”, sagte der Berater des Chefs des ukrainischen Präsidentenstabes in einem von mehreren Sendern veröffentlichten Video. Arestowitsch ist selbst nicht an den Gesprächen der beiden Kriegsparteien beteiligt, die am Dienstag fortgesetzt werden sollen.

Ukraine: Russische Truppen bei Mariupol zurückgeschlagen

10.29 Uhr: Ukrainische Truppen haben nach eigenen Angaben einen russischen Vorstoß in der umkämpften Hafenstadt Mariupol abgewehrt. Dabei seien etwa 150 Angreifer getötet sowie zwei Panzer und mehrere gepanzerte Fahrzeuge zerstört worden, teilte der ukrainische Generalstab am Dienstagmorgen mit. Mit Artilleriefeuer und Luftangriffen seien zudem weiteres militärisches Gerät zerstört und anrückende Kolonnen des Feindes beschossen worden. Das ultranationalistische Bataillon Asow postete auf seinem Telegram-Kanal Fotos zerstörter russischer Militärfahrzeuge. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.

EU-Sanktionen umfassen auch Rating-Verbot

10.28 Uhr: Der russische Staat und russische Unternehmen werden künftig nicht mehr von Ratingagenturen aus der EU bewertet werden dürfen. Diese Strafmaßnahme ist nach Angaben der EU-Kommission ein weiterer Teil des neuen Sanktionspakets, das an diesem Dienstag in Kraft treten soll. Ziel der Maßnahme ist es, Russlands Zugang zum EU-Finanzmarkt noch weiter einzuschränken. Von dem Verbot sind den Angaben zufolge alle Ratingdienstleistungen betroffen.

Regierungschefs von Polen, Tschechien und Slowenien reisen nach Kiew

9 Uhr: Inmitten der sich intensivierenden Kämpfe um Kiew wollen die Regierungschefs Polens, Tschechiens und Sloweniens in die ukrainische Hauptstadt reisen. Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki werde im Laufe des Tages mit seinen Kollegen Petr Fiala und Janez Jansa nach Kiew reisen, um dort dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und Regierungschef Denys Schmyhal die Unterstützung der Europäischen Union (EU) zu versichern, teilte die Regierung in Warschau am Dienstag mit. Mehr dazu lesen Sie hier. 

Mateusz Morawiecki, Regierungschef von Polen: Er will mit seinen Kollegen aus Tschechien und Slowenien nach Kiew reisen. (Quelle: Michael Indra/SEPA Media/imago images)

Ukraine plant neun Fluchtkorridore

8.42 Uhr: Die Ukraine plant nach eigenen Angaben am Dienstag die Öffnung von neun Fluchtkorridoren aus Gebieten, die von russischen Truppen belagert werden. Die Behörden wollten zudem versuchen, Hilfsgüter in die eingekesselte Stadt Mariupol zu bringen, teilt Vize-Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk mit.

Russland meldet: Kontrollieren gesamte Region Cherson

8.32 Uhr: Das Moskauer Verteidigungsministerium meldet laut russischen Nachrichtenagenturen die volle Kontrolle über die gesamte Region Cherson im Süden der Ukraine. Russische Kräfte hätten in den vergangenen 24 Stunden sechs Drohnen abgeschossen, berichtet die Nachrichtenagentur Interfax. Die Angaben konnten von Reuters nicht unabhängig überprüft werden.

Zahl der Toten nach Angriff auf Fernsehturm steigt auf 19

8.20 Uhr: Nach einem russischen Luftangriff auf einen Fernsehturm im Nordwesten der Ukraine am Vortag ist die Zahl der Toten auf mindestens 19 gestiegen, wie der Gouverneur der Region Riwne, Witalij Kowal, mitteilt. Am Montag hatte Kowal kurz nach dem Angriff von neun Toten und neun Verletzten gesprochen und erklärt, weitere Personen befänden sich noch unter den Trümmern.

Mindestens zwei Tote bei Angriffen auf Wohngebiete in Kiew

8.13 Uhr: Bei russischen Angriffen auf Wohngebiete in Kiew sind nach Angaben der ukrainischen Rettungsdienste mindestens zwei Menschen getötet worden. Einer der Angriffe habe ein 16-stöckiges Wohnhaus im Stadtteil Swjatoschyn im Westen Kiews getroffen, schrieb der Rettungsdienst am Dienstag im Onlinedienst Facebook. “Es wurden zwei Leichen geborgen, 27 Menschen wurden gerettet.” Zuvor hatten Rettungskräfte auch von einem Angriff auf ein etwa zehnstöckiges Gebäude im Stadtteil Podil berichtet.

Der Angriff in Podil löste den Angaben zufolge einen Brand in den ersten fünf Stockwerken des Wohngebäudes aus. Ein Mensch sei mit Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht worden.

Ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichtete von schwerer Verwüstung an dem Wohnhaus in Podil. Der Angriff ließ alle Fenster in dem Gebäude zerbersten. Am Dienstagmorgen waren Bewohner des Hauses zu sehen, die Trümmer aus den zerstörten Fenstern warfen.

Nach Angaben des Rettungsdienstes wurde auch im Viertel Osokorky im Südosten von Kiew ein Wohnhaus getroffen. Auf von Rettungskräften veröffentlichten Bildern war ein zweistöckiges Haus mit verrußter Fassade und zerborstenen Fenstern zu sehen, aus dem Rauch aufstieg.

Russische Regierung mahnt: Keine Hamsterkäufe nötig

8.11 Uhr: Russland warnt die Bürger vor Hamsterkäufen von Grundnahrungsmitteln. Es bestehe trotz westlicher Sanktionen wegen des Einmarschs in die Ukraine keine Gefahr einer Lebensmittelknappheit auf dem heimischen Markt, sagte die stellvertretende Ministerpräsidentin Viktoria Abramtschenko am Dienstag. “Es gibt keine Grundlage für die Gefahr einer Verknappung oder einer Verringerung der Produktpalette”, so Abramschenko. “Es lohnt sich nicht, die Nachfrage mit Käufen für die Zukunft künstlich in die Höhe zu treiben.” Russland werde seinen Markt neu ausrichten und dafür das Netzwerk mit befreundeten Ländern erweitern, um einen für beide Seiten profitablen Handel aufzubauen.

Die Regierung hat bereits Schritte unternommen, um den heimischen Lebensmittelmarkt angesichts der westlichen Sanktionen zu schützen. Ministerpräsident Michail Mischustin unterzeichnete erst am Montag einen Erlass, der die Ausfuhr von Weiß- und Rohzucker bis zum 31. August verbietet. Die Ausfuhr von Weizen, Roggen, Gerste und Mais in die Nachbarstaaten der Eurasischen Wirtschaftsunion ist zunächst bis zum 30. Juni verboten.

Selenskyj: Russland kann mit Krieg “nichts erreichen”

8.08 Uhr: Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj verspricht sich von einer neuen Verhandlungsrunde mit Russland Fortschritte. Moskau habe “bereits begonnen zu verstehen, dass es mit Krieg nichts erreichen wird”, sagte Selenskyj in einer in der Nacht zum Dienstag auf seiner Facebook-Seite veröffentlichten Videobotschaft. Die Gespräche zwischen ukrainischen und russischen Vertretern sollen demnach im Laufe des Dienstag fortgesetzt werden.

Die jüngste Verhandlungsrunde am Montag bewertete Selenskyj positiv. Ihm sei gesagt worden, dass die Gespräche “ziemlich gut” verlaufen seien. “Aber warten wir ab”, schränkte Selenskyj mit Blick auf die neue Verhandlungsrunde ein.

Faeser: Verteilung der Geflüchteten nun nach festen Regeln

7.30 Uhr: Flüchtlinge aus der Ukraine sollen künftig nach festen Regeln in Deutschland verteilt werden. Die Geflüchteten würden nun über den sogenannten Königsteiner Schlüssel in die einzelnen Bundesländer und Kommunen verteilt, erklärt Bundesinnenministerin Nancy Faeser im Deutschlandfunk. Die SPD-Politikerin betonte allerdings, dass viele geflüchtete Menschen aus der Ukraine Freunde und Verwandte als Anlaufpunkte hätten und damit ihre Aufenthaltsorte selbst bestimmten.

Große Explosionen erschüttern Kiew

7.06 Uhr: Eine Reihe heftiger Explosionen hat am frühen Dienstagmorgen die ukrainische Hauptstadt Kiew erschüttert. Zu hören waren mindestens drei starke Detonationen; ein AFP-Journalist sah eine Rauchsäule über der Stadt aufsteigen.

In Kiew herrscht eine nächtliche Ausgangssperre. Wo sich die Explosionen ereigneten, war deshalb zunächst unklar. Die ukrainische Parlamentsabgeordnete Lesia Wasylenko veröffentlichte im Onlinedienst Twitter ein Foto, auf dem ein beschädigter Wohnblock zu sehen war, aus dem Rauch aufstieg.

“Der Stadtteil Podil von Kiew ist ein Ort, an dem man Kaffee trinkt und das Leben genießt”, schrieb Wasylenko. “Jetzt nicht mehr. Vor 30 Minuten wurde (Podil) von Sprengstoff getroffen.”

Ukraine nimmt Kryptospenden an

6.05 Uhr: Die Regierung der Ukraine hat zusammen mit Plattformen für Kryptowährungen eine Spenden-Website eingerichtet. “Kryptowährungen spielen eine wichtige Rolle bei der Verteidigung der Ukraine”, erklärte der stellvertretende Digitalminister Oleksandr Bornjakow am Montag. Diese “erleichtern den Fluss von Finanzmitteln für ukrainische Bürger und Soldaten”. Über die Internetseite Aid for Ukraine (Hilfe für die Ukraine) können Nutzer Spenden in zehn verschiedenen Kryptowährungen einreichen, die anschließend in Dollar umgewandelt werden.

Behörden melden 2.357 zivile Tote in Mariupol  

4 Uhr: In der belagerten südostukrainischen Hafenstadt Mariupol sind nach Angaben örtlicher Behörden bisher mehr als 2.000 Zivilisten getötet worden. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs am 24. Februar seien 2.357 Menschen ums Leben gekommen, teilte der Stadtrat in der Nacht zu Dienstag mit. Mariupol mit etwa 400.000 Einwohnern ist seit Tagen von russischen Einheiten umzingelt und vom Rest des Landes abgeschnitten. Ukrainische Behörden berichten von heftigen Luftangriffen auf die umkämpfte Stadt am Asowschen Meer. Russland beharrt darauf, lediglich militärische Ziele anzugreifen.

Ein Video der ukrainischen Asow-Miliz zeigt das Ausmaß der Zerstörung in Mariupol. Es wurde am Montag auf YouTube veröffentlicht und zeigt unter anderem das “Epicenter K”-Einkaufszentrum.

Atombehörde: Tschernobyl hat wieder Strom

3.50 Uhr: Die von russischen Truppen eingenommene Atomruine von Tschernobyl hat nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) wieder Strom. “Die Ukraine hat die IAEA darüber informiert, dass die externe Stromversorgung des Kernkraftwerks (Tschernobyl) heute wiederhergestellt wurde”, erklärte die IAEA am Montagabend auf Twitter. Der ukrainische Energieversorger Ukrenergo hatte zuvor mitgeteilt, die Stromzufuhr der Anlage und der Stadt Slawutysch sei durch russische Truppen beschädigt worden.

Ein Bild aus einem Video zeigt das Atomkraftwerk Tschernobyl (Archivbild): Es soll jetzt wieder mit Strom versorgt sein. (Quelle: Russian Defence Ministry/imago images)

Ukraine plant Steuererlass für heimische Unternehmen

3.30 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat massive Steuererleichterungen für die heimische Wirtschaft angekündigt. In seiner abendlichen Ansprache sagte er, dass man statt einer Mehrwertsteuer und einer Einkommensteuer eine zweiprozentige Steuer einführen wolle. Kleinbetriebe könnten eine Einmalzahlung leisten. “Wenn Sie diese bezahlen können, gut. Wenn nicht – wir stellen keine Fragen”, sagte er. Steuerprüfungen seien bis auf Weiteres ausgesetzt.

Journalist berichtet über russischen Militärkonvoi aus Belarus

3.10 Uhr: Der ukrainische Journalist und Kriegsberichterstatter Andriy Tsaplienko hat auf Telegram ein Video eines Militärkonvois veröffentlicht. Es soll sich um russische Truppen handeln, die am Montag aus Belarus unterwegs in die Ukraine seien. Im Video ist eine lange Kolonne an Militärfahrzeugen und Privatfahrzeugen zu erkennen, die am Rand einer Straße stehen. Mindestens ein Transporter hat ein weißes “V’-Zeichen aufgesprüht, wie es die russischen Truppen verwenden. Unklar ist aber, wer das Video aufgenommen hat und wo genau die Soldaten sich befanden.

Privater Sektor spendet 200 Millionen Dollar an die UN-Flüchtlingshilfe

2.55 Uhr: Das UN-Flüchtlingskommissariat (UNHCR) hat das hohe Spendenaufkommen von privaten Organisationen für die Ukraine hervorgehoben. “In knapp zwei Wochen haben Unternehmen, Stiftungen und Philanthropen mehr als 200 Millionen Dollar” (180 Millionen Euro) für humanitäre Hilfe bereitgestellt, erklärte UNHCR am Montag. Die Organisation braucht nach eigenen Angaben allerdings mehr als 500 Millionen Dollar für die Bewältigung der größten Flüchtlingskrise in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg.

Ukrainische Flüchtlinge werden in Polen empfangen (Archivbild): Die UN gehen von Kosten in Höhe von 500 Millionen Dollar für die Flüchtlingshilfe aus. (Quelle: Beata Zawrzel/imago images)

Ex-US-General sieht Ende russischer Angriffe in zehn Tagen

2.50 Uhr: Der ehemalige Befehlshaber der US-Truppen in Europa sieht Russland vor dem baldigen Ende seiner Möglichkeiten. Die russischen Truppen hätten weder die Zeit noch ausreichend Truppen und Munition, sagte er im US-Sender MSNBC. “Nach meiner Einschätzung könnte Russland in zehn Tagen nicht mehr in der Lage sein, weiter anzugreifen”, sagte der pensionierte US-General Ben Hodges in einem Interview. Voraussetzung sei aber, dass der Westen die Ukraine weiterhin mit Abwehrraketen und anderen Waffen beliefere. 

Hodges sagte, dass Berichte über niedrige Moral, Streit zwischen Kommandanten, Meuterei auf mindestens einem Schiff und Desertion – alles innerhalb der ersten zwei Wochen – Indikatoren für größere Personalprobleme für die russischen Streitkräfte seien.

Nach Ansicht des ukrainischen Präsidentenberaters Olexii Arestowitsch könnte der Krieg noch bis Mai andauern. “Ich denke, wir sollten bis Mai, Anfang Mai, ein Friedensabkommen haben, vielleicht viel früher, wir werden sehen”, sagte der Berater des Chefs des ukrainischen Präsidentenstabes in einem von mehreren Sendern veröffentlichten Video. 

Rumänische Behörden untersuchen Drohnenabsturz

2.10 Uhr: Einem Bericht von Euronews zufolge ist in Rumänien eine Drohne gefunden worden. Der Flugkörper sei im Landkreis Bistrita-Nasaud entdeckt worden, nicht weit von der ukrainisch-rumänischen Grenze entfernt. Es sei unklar, woher sie stamme. Nach dem Medienbericht handele es sich um ein Orlan-10-Modell, das häufig vom Russland verwendet und dort produziert wird. Rumänische Behörden hätten die Ermittlungen aufgenommen. Vor wenigen Tagen war eine Drohne im kroatischen Zagreb eingeschlagen. Sie soll Sprengstoff an Bord gehabt haben. Lesen Sie hier mehr.

Ukrainischer Generalstab berichtet von russischen Truppenverstärkungen

1.35 Uhr: Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs versuchen die russischen Streitkräfte, ihre Truppen um die Stadt Charkiw zu verstärken. Außerdem erwarte man “Provokationen” in Belarus, um das Land mit in den Krieg zu ziehen. Angriffe werden aus dem belarussischen Grenzgebiet gemeldet. Nördlich von Kiew versuchten sich die russischen Truppen neu zu formieren und die Logistik zu verbessern, schreibt der Generalstab auf Telegram. Das Gebiet um die Stadt Sumy sei weiterhin umkämpft, ebenso Donezk und Luhansk. Die russischen Truppen würden immer noch versuchen, Mariupol einzunehmen, seien aber am Montag erneut zurückgeschlagen worden. Derzeit habe man keine Anzeichen für Landeoperationen an der Schwarzmeerküste.

Die Behörden der Stadt Charkiw im Osten berichteten am Montagabend, dass bei einem russischen Luftangriff zwei Menschen getötet und ein weiterer verletzt wurde. In Tschuschujew südöstlich der Stadt wurde demnach außerdem ein 15-Jähriger bei einem Angriff auf eine Jugendeinrichtung getötet. 

Selenskyj: Russische Verluste höher als in Tschetschenien-Kriegen

1.15 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in seiner Abendansprache die russischen Verluste als sehr hoch bezeichnet. Die ukrainischen Streitkräfte hätten 80 Kampfjets abgeschossen, hunderte Panzer zerstört und tausende russische Soldaten getötet worden. “In 19 Tagen hat Russland mehr verloren als in zwei blutigen Kriegen in Tschetschenien”. Die Zahlen können nicht unabhängig verifiziert werden.

Nach Angaben der russischen Menschenrechtsorganisation Memorial sollen in den beiden Kriegen in Tschetschenien etwa 14.000 Soldaten ums Leben gekommen sein. Die Ukraine hat zuletzt von 12.000 getöteten russischen Soldaten gesprochen, die Zahlen sind aber nicht überprüfbar. Die USA gehen von bislang 4.500 gefallenen russischen Soldaten aus. 

Wolodymyr Selenskyj bei seiner TV-Ansprache: Er berichtet von hohen russischen Verlusten. (Quelle: Screenshot)

Ukrainische Luftwaffe: Russische Drohne flog in polnischen Luftraum

0.30 Uhr: Die Luftwaffe der ukrainischen Streitkräfte hat auf Telegram behauptet, dass eine russische Drohne in polnisches Hoheitsgebiet eingedrungen sein. Der Flugkörper vom Model “Outpost” sei am Montag über der Militärbasis von Yavoriv nahe der polnischen Grenze und der Stadt Lwiw geflogen. Er sei dann für kurze Zeit im polnischen Luftraum gewesen. Die Luftwaffe geht davon aus, dass es sich um einen Beobachtungsflug gehandelt habe. Am Tag zuvor hatten russische Raketen Lwiw angegriffen. Die Drohne sei schließlich von ukrainischen Streitkräften abgeschossen worden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Aus Polen gab es keine Mitteilungen über eine Luftraumverletzung.

Slowakei weist russische Botschaftsmitarbeiter aus

0.20 Uhr: Die Slowakei hat drei Mitarbeiter der russischen Botschaft in Bratislava wegen Spionageverdachts des Landes verwiesen. Wie das slowakische Außenministerium am Montagabend bekanntgab, müssen sie innerhalb von 72 Stunden die Slowakei verlassen, weil ihre Tätigkeit den diplomatischen Regeln widerspricht. Wer die drei Personen sind und welche Aufgaben sie erfüllten, konkretisierte das slowakische Außenministerium nicht. Parallel dazu wurden mindestens drei slowakische Staatsbürger festgenommen, die gegen Bezahlung spioniert haben sollen.

Vize-Regierungschefin: Evakuierungen aus Mariupol gescheitert

0.15 Uhr: In der Ukraine haben nach Angaben aus Kiew am Montag nur sieben der geplanten landesweit zehn Fluchtkorridore aus besonders umkämpften Städten und Dörfern funktioniert. Dabei seien insgesamt rund 4.000 Menschen in sicherere Gebiete gebracht worden, sagte Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk nach Angaben der Agentur Unian am Abend. Die meisten Zivilisten kamen aus der Region Kiew (2.028).

Hingegen scheiterten Evakuierungen aus Mariupol auch am 19. Kriegstag weitgehend. Auch eine Hilfskolonne mit Medikamenten und Wasser für die belagerte Hafenstadt werde weiter blockiert, sagte Wereschtschuk.

Spanien setzt Oligarchen-Jacht fest

23.45 Uhr: Spanische Behörden haben erstmals eine Jacht festgesetzt, die möglicherweise einem von EU-Sanktionen betroffenen russischen Oligarchen zuzuordnen sein soll. “Wir haben eine Jacht eines der wichtigsten russischen Oligarchen mit einem geschätzten Wert von 140 Millionen Dollar (128 Millionen Euro) in Barcelona vorübergehend festgesetzt, die 85 Meter (lang) ist”, erklärte der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez am Montag. “Weitere werden folgen”. Lesen Sie hier mehr.

Die Jacht “Valerie” liegt vor Anker in Monaco (Archivbild): Sie ist vermutlich in Spanien festgesetzt worden. (Quelle: Peter Seyfferth/imago images)

Selenskyj-Berater fordert Sicherheitsgarantien

23.00 Uhr: Der außenpolitische Berater des ukrainischen Präsidenten hat betont, dass die Ukraine bei Verhandlungen mit Russland Sicherheitsgarantien für die Zukunft anstrebt. “Wir wollen, dass sich diese Situation nie wiederholen kann”, sagte Ihor Showkwa am Montag in den ARD-“Tagesthemen” laut Übersetzung des Senders. In den Verhandlungsrunden seien zuletzt Überlegungen angestellt worden “über eine mögliche friedliche Lösung, mögliche Sicherheitsgarantien für die Ukraine nach Beendigung der Kriegshandlungen”.

USA zeigen sich besorgt über Pekings “Annäherung” an Moskau

22.19 Uhr: Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine haben Spitzenvertreter der USA und Chinas nach US-Angaben “intensive” siebenstündige Beratungen geführt. Das sagte eine hochrangige Vertreterin der US-Regierung am Montag in einem Telefonbriefing mit Journalisten. Der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, habe bei dem Treffen in Rom mit dem chinesischen Außenpolitiker Yang Jiechi die “schwerwiegende Besorgnis” Washingtons über Chinas Annäherung an Moskau zum Ausdruck gebracht. Mehr dazu lesen Sie hier.

Russische Reporterin protestiert live in Nachrichten gegen Krieg

21.59 Uhr: Protest in den Hauptnachrichten auf Russlands wichtigstem Sender: Eine Redakteurin lief mit einem Plakat gegen den Ukraine-Krieg in die laufende Sendung der Abendnachrichten – die Regie reagierte. Mehr dazu lesen Sie hier.

Pentagon: Angriff auf Militärgelände bei Lwiw kein “Wendepunkt”

21.11 Uhr: Die US-Regierung sieht in dem russischen Angriff auf den Truppenübungsplatz Jaworiw in der Westukraine keinen “Wendepunkt”. “Ich glaube nicht, dass wir diesen oder die anderen Angriffe in der Westukraine als eine Art Wendepunkt betrachten würden”, sagte Pentagon-Sprecher John Kirby am Montag. Das russische Militär würde aber eindeutig seine Ziele erweitern. Kirby betonte gleichzeitig: “Wir betrachten diesen Angriff nicht als einen Versuch, die Lieferung von Sicherheitshilfen an die Ukraine anzugreifen.” Man werde die Ukraine weiterhin mit entsprechenden Lieferungen unterstützen.

Johnson: Putin muss wahllose Angriffe auf unschuldige Bürger stoppen

20.58 Uhr: Der britische Premier Boris Johnson und sein lettischer Amtskollege Krisjanis Karins haben den russischen Präsidenten Wladimir Putin aufgerufen, seine Angriffe auf Zivilisten zu beenden. Die Regierungschefs seien sich einig, dass “Putin in der Ukraine einen furchtbaren und unverzeihlichen Fehler gemacht hat und seine wahllosen Angriffe auf unschuldige Bürger aufhören müssen”, hieß es am Montagabend aus der Downing Street. Außerdem müsse der Westen seine Abhängigkeit von Russland im Energiebereich beenden. Man wolle schnellstmöglich “nukleare und erneuerbare Optionen” ausloten.

Bislang rund 548.000 Zivilisten aus Kriegsgebieten gerettet

20.49 Uhr: Inmitten anhaltender Kämpfe gehen die Evakuierungen aus den Kriegsgebieten in der Ukraine weiter. Nach Angaben des stellvertretenden Innenministers Jewhenij Jenin wurden seit Beginn des Krieges rund 548.000 Zivilisten in Sicherheit gebracht.

Fox-News-Reporter in der Region Kiew verletzt

20.35 Uhr: Ein US-Journalist vom TV-Sender Fox News wurde bei einem Einsatz in der Region Kiew verletzt und in ein Krankenhaus verlegt. Das bestätigte Fox News in einer Mitteilung. 

“Die Sicherheit unseres gesamten Teams in der Ukraine und den umliegenden Regionen ist unsere oberste Priorität und von größter Bedeutung”, schrieb Suzanne Scott, CEO von Fox News. Weitere Details zu der Verletzung und darüber, was eigentlich passiert ist, seien noch nicht bekannt.

So nutzt Erdoğan den Ukraine-Krieg für seine Zwecke

19.57 Uhr: Beim Antrittsbesuch von Bundeskanzler Scholz in der Türkei war die Ukraine das beherrschende Thema. Für den Westen ist die neue Vermittlerrolle Erdoğans eine heikle Angelegenheit. Mehr dazu lesen Sie hier. 
Zur Einigkeit verdammt: Scholz in der Türkei bei Erdoğan (Quelle: dpa)

EU-Länder einigen sich auf viertes Sanktionspaket gegen Russland

19.53 Uhr: Die EU-Mitgliedstaaten einigen sich auf ein viertes Sanktionspaket gegen Russland. Details werden zunächst nicht genannt, Diplomaten zufolge gehören zu den Sanktionen ein Importverbot für Stahl und Eisen, ein Verbot von Investitionen in Ölunternehmen und den Energiesektor sowie ein Exportverbot für Luxusgüter, darunter Autos im Wert von mehr als 50.000 Euro. Das Büro der französischen EU-Ratspräsidentschaft erklärt, der Handelsstatus von Russland als “meistbegünstigte Nation” werde widerrufen.

Pentagon: Russisches Militär kommt vor Kiew nur langsam voran

19.35 Uhr: Das russische Militär macht nach Einschätzung der US-Regierung nur langsam Fortschritte beim Vorstoß auf die ukrainische Hauptstadt Kiew. Stellenweise seien die Soldaten weiter rund 15 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt, sagte ein hoher US-Verteidigungsbeamter. Ein kilometerlanger, ins Stocken geratener russischer Militärkonvoi sei auch nicht wirklich vorangekommen. Die nordukrainische Stadt Tschernihiw sei im Wesentlichen isoliert. Aber auch dort gibt es dem Pentagon zufolge kaum Fortschritte des russischen Militärs, weil der Widerstand der Ukrainer demnach sehr stark ist.

Der jüngste russische Angriff auf den Militärübungsplatz Jaworiw rund 15 Kilometer von der polnischen Grenze entfernt hat nach Angaben des Pentagon keine Auswirkungen auf die Lieferungen des Westens an die ukrainische Armee. Es wäre falsch anzunehmen, dass die Russen dort eine Art Umschlagplatz für Sicherheitsunterstützung getroffen hätten, sagte der Beamte. Seit Beginn des Krieges habe das russische Militär insgesamt mehr als 900 Raketen abgeschossen. Der Beamte betonte außerdem, dass der ukrainische Luftraum weiterhin umkämpft sei. Die Russen hätten trotz ihrer Ausrüstung nicht die Kontrolle über den Luftraum.

Deutschland kauft sich in die Gegenwart

19.21 Uhr: Die Bundesregierung will wohl moderne Tarnkappenjets beschaffen, um die veralteten Tornados abzulösen. Die Entscheidung kommt überraschend, immerhin setzt man langfristig auf ein ganz anderes Flugzeug. Mehr dazu lesen Sie hier. 

Moskau: Werden weiter ausländische “Söldner” in Ukraine angreifen

19.13 Uhr: Das russische Verteidigungsministerium hat weitere Angriffe gegen mutmaßliche Aufenthaltsorte ausländischer Kämpfer in der Ukraine angekündigt. “Wir kennen alle Standorte ausländischer Söldner in der Ukraine. Gegen sie werden weiterhin gezielte Angriffe durchgeführt”, sagte Ministeriumssprecher Igor Konaschenkow einer Mitteilung zufolge. “Eine Reihe westlicher Länder fördert auf staatlicher Ebene die Teilnahme ihrer Bürger als Söldner der Ukraine an Feindseligkeiten gegen russische Truppen”, behauptete Konaschenkow.

Männer dringen in Villa von Putins Ex-Schwiegersohn in Frankreich ein

18.43 Uhr: Aus Protest gegen Russlands Einmarsch in die Ukraine sind nach Angaben der Staatsanwaltschaft drei Männer in die Villa eines Ex-Schwiegersohns von Kremlchef Wladimir Putin an der französischen Atlantikküste eingedrungen. Die drei sollten noch am Montag aus dem Polizeigewahrsam entlassen werden, teilte die Anklagebehörde in Bayonne mit. Die Männer sollten mündlich verwarnt werden, eine in Frankreich mögliche Maßnahme bei minderschweren Vorfällen.

Neun Menschen bei Angriff auf Fernsehturm im Westen der Ukraine getötet

18.20 Uhr: Bei einem Angriff russischer Truppen auf einen Fernsehturm nahe der ukrainischen Stadt Riwne sind nach Angaben örtlicher Behörden neun Menschen getötet worden. Neun weitere seien bei dem Beschuss des Turms im westukrainischen Ort Antopil verletzt worden, teilte der Leiter der Regionalverwaltung, Witalij Kowal, am Montag im Onlinedienst Telegram mit. Zwei Raketen hätten den Fernsehturm und ein Verwaltungsgebäude direkt daneben getroffen.

Russland kündigt Angriffe auf ukrainische Waffenfabriken an

18.13 Uhr: Russland kündigt Angriffe auf ukrainische Waffenfabriken an. In einer Erklärung des Verteidigungsministeriums werden die Bürger des Landes aufgefordert, die Umgebung der entsprechenden Werke zu verlassen. Dies sei eine Reaktion auf einen Angriff in Donezk, für den Russland die Ukraine verantwortlich macht. Man werde “Unternehmen des militärisch-industriellen Komplexes der Ukraine außer Gefecht setzen, die Waffen herstellen, reparieren und wiederherstellen, die von Nationalisten für Kriegsverbrechen verwendet werden”. Die Ukraine verneint einen Angriff auf Donezk.

Ukraine verbietet Import russischer Bücher

18.05 Uhr: Zweieinhalb Wochen nach Beginn des russischen Angriffskriegs verbietet die Ukraine den Import russischer Bücher und anderer Druckerzeugnisse. Das teilte das für Medien zuständige Staatskomitee am Montag in Kiew mit. Die “Einfuhr von Verlagsprodukten aus dem Gebiet des Aggressorlandes” werde gestoppt, hieß es. Damit solle dessen kultureller Einfluss auf die ukrainische Bevölkerung unterbunden werden. Die meisten Menschen in der Ukraine sprechen Ukrainisch und Russisch und lesen Literatur in beiden Sprachen.

Finnische Unterstützung für Nato-Mitgliedschaft wächst

17.57 Uhr: In Finnland wächst der Zuspruch für einen möglichen Beitritt zur Nato. Angesichts des Angriffskriegs des finnischen Nachbarlandes Russland in der Ukraine sprachen sich in der jüngsten Umfrage des Rundfunksenders Yle 62 Prozent der Befragten für eine Mitgliedschaft aus. Gegen einen solchen Schritt waren der am Montag veröffentlichten Befragung zufolge nur noch 16 Prozent. 21 Prozent waren unentschlossen. Erst vor wenigen Wochen hatte sich in einer Yle-Umfrage zum ersten Mal überhaupt eine finnische Mehrheit von mehr als 50 Prozent für einen Nato-Beitritt gefunden.

UN: Mehr als 2,8 Millionen Menschen vor Krieg in der Ukraine geflüchtet

17.40 Uhr: Seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs am 24. Februar sind 2,8 Millionen Menschen aus dem Land geflüchtet. Das geht aus der neuesten Statistik hervor, die am Montag von der UN in Genf veröffentlicht wurde. Das UN-Flüchtlingskommissariat (UNHCR) registrierte seit Sonntag eine Zunahme um 110.512 Flüchtlinge. Die Flucht aus der Ukraine ist die größte Fluchtbewegung in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg.

Menschen fliehen aus der Ukraine: Seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs zählt die UNO 2,8 Millionen ukrainische Flüchtlinge. (Quelle: ZUMA Wire/Bryan Smith/imago images)

Naftogaz: Russisches Gas fließt weiter durch Ukraine nach Europa

17.37 Uhr: Russisches Gas fließt nach ukrainischen Angaben weiter über die Ukraine nach Europa, solange der Betrieb des Gasnetzwerks funktioniert. Das teilt die staatliche ukrainische Energiefirma Naftogaz mit. Russland ist der größte Gaslieferant der Europäischen Union. Seit dem Einmarsch der Russen in die Ukraine gibt es Sorgen über mögliche Unterbrechungen, die die Preise auf Rekordhochs geschickt haben. Die Pipelines seien bislang nicht durch den Krieg zerstört worden, so Naftogaz weiter. Eine Verletzung der Mitarbeiter oder ein Schaden des IT-Systems könnten jedoch die Lieferungen in Gefahr bringen.

Elon Musk fordert Putin zum Zweikampf heraus – Ukraine als Preis

17.24 Uhr: Elon Musk, der reichste Mensch der Welt, hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin zum Zweikampf herausgefordert. Dabei soll es um nichts Geringeres als das Schicksal der Ukraine gehen. “Ich fordere hiermit Wladimir Putin zu einem Kampf von Mann zu Mann heraus. Der Einsatz ist die Ukraine”, twitterte der Tesla-Gründer am Montag. “Nimmst du diesen Kampf an?”, fügte er auf Russisch hinzu.

Der exzentrische Milliardär und Gründer des Luft- und Raumfahrtunternehmens SpaceX richtete den Tweet direkt an den offiziellen englischsprachigen Twitter-Account des 69-jährigen Staatschefs. Er meine es “absolut ernst”, schrieb Musk weiter, nachdem einer seiner 77 Millionen Anhänger gefragt hatte, ob er sich die Herausforderung auch wirklich überlegt habe. “Wenn Putin den Westen so einfach demütigen könnte, dann würde er die Herausforderung annehmen. Aber das wird er nicht”, fügte er hinzu. Eine unmittelbare Reaktion des Kremls blieb aus.

Guterres: Nuklearer Konflikt “im Bereich des Möglichen”

Antonio Guterres: Der UN-Generalsekretär schließt die Möglichkeit eines Atomkrieges angesichts der Entwicklungen im Ukraine-Krieg nicht mehr aus. (Quelle: Xinhua/imago images)

17.15 Uhr: Der UN-Generalsekretär António Guterres schließt die Möglichkeit eines Atomkrieges angesichts der Entwicklungen im Ukraine-Krieg nicht mehr aus. Dass Russland die Abschreckungswaffen der Atommacht in Bereitschaft versetzt habe, sei eine beängstigende Entwicklung. “Die Aussicht auf einen nuklearen Konflikt, einst undenkbar, ist jetzt wieder im Bereich des Möglichen”, sagte Guterres am Montag in New York. Damit änderte der UN-Chef seinen Ton: In den vergangenen Wochen hatte er die Möglichkeit eines Einsatzes von Atomwaffen noch als “unvorstellbar” bezeichnet.

Gleichzeitig richtete Guterres sich klar wie selten gegen den Aggressor Russland: “Die überwältigende Mehrheit der zivilen Opfer und die überwältigende Mehrheit der zerstörten zivilen Infrastruktur wurden im Zusammenhang mit dem Krieg von den russischen Streitkräften verursacht.” Eine Flugverbotszone über der Ukraine lehnte er allerdings mit der Begründung ab, dies könnte zu einer Eskalation und einem globalen Konflikt führen.

Russland beschränkt Getreideexporte

17.10 Uhr: Russland als großer Getreideexporteur schränkt die Ausfuhr von unter anderem Weizen, Gerste und Roggen zeitweise ein. Damit solle der Bedarf im Land gesichert und ein Preisauftrieb für Verarbeiter und Verbraucher verhindert werden, sagte die zuständige Vizeregierungschefin Wiktorija Abramtschenko am Montag in Moskau.

Im Grundsatz gilt demnach ab diesem Dienstag bis zum 30. Juni ein Exportstopp für Weizen, Roggen, Gerste, Mais und Mischgetreide, sogenanntes Mengkorn. “Eine Getreideausfuhr im Rahmen von Quoten aufgrund einzelner Lizenzen wird erlaubt”, stellte Abramtschenko aber klar. Für Zucker und Zuckerrohstoff gilt der Stopp bis Ende August.

Türkei kündigt Nato-Sondertreffen für Mittwoch an

17.08 Uhr: Die Nato wird nach Angaben des türkischen Verteidigungsministeriums am Mittwoch ein Sondertreffen zu der russischen Invasion abhalten. Verteidigungsminister Hulusi Akar werde dazu nach Brüssel reisen, heißt es.

Insider: Biden erwägt Europa-Reise

17.02 Uhr: In der US-Regierung wird einem Insider zufolge eine Reise von Präsident Joe Biden nach Europa erwogen, um über den Krieg in der Ukraine mit den Verbündeten zu sprechen. Dies könnte in den kommenden Wochen passieren, sagt eine mit dem Vorgang vertraute Person. Eine Entscheidung sei noch nicht gefallen. Das Präsidialamt in Washington lehnt eine Stellungnahme ab.

Joe Biden: Der US-Präsident erwägt eine Europa-Reise wegen des Ukraine-Krieges. (Quelle: Jonathan Ernst/Reuters)

Russischer Beschuss verhindert Hilfslieferung an Mariupol

16.57 Uhr: Der Beschuss durch russische Truppen verhindert nach ukrainischen Angaben weiterhin humanitäre Hilfe für die Stadt Mariupol. Ein Konvoi, der am Montag versucht habe, Hilfsgüter zu liefern sowie Frauen und Kinder in Sicherheit zu bringen, sei wie bereits in der vergangenen Woche nicht durchgekommen, sagt die stellvertretende Ministerpräsidentin Iryna Wereschuk. Einige Zivilisten hätten jedoch die belagerte Hafenstadt mit Pkws verlassen können.

Russland hält Militärübungen in Kaliningrad ab

16.41 Uhr: Rund 500 russische Marineinfanteristen haben planmäßige Militärübungen in der Exklave Kaliningrad abgehalten. Das meldet die Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf die russische Ostseeflotte. In dem Agenturbericht wird der Einmarsch der Russen in die Ukraine nicht erwähnt.

Lindner: Beratungen in Brüssel über weitere Sanktionen gegen Russland

16.26 Uhr: Die europäischen Finanzminister beraten laut Bundesfinanzminister Christian Lindner am Montag und Dienstag über weitere Sanktionen gegen Russland. “Wir wollen maximalen Druck auf Putin”, sagt Lindner in Brüssel. “Alle Optionen liegen auf dem Tisch.” Außerdem müssten bei den Strafmaßnahmen Umgehungsmöglichkeiten geschlossen werden.

Bericht: Russland gibt Massenevakuierung von Mariupol bekannt

16.01 Uhr: Das russische Verteidigungsministerium gibt einem Medienbericht zufolge den Beginn einer Massenevakuierung der belagerten ukrainischen Stadt Mariupol bekannt. Deren Blockade sei aufgehoben, meldet die Nachrichtenagentur Interfax.

Ukraine berichtet von Explosionen nahe AKW Saporischschja

15.54 Uhr: Russische Truppen sollen ukrainischen Angaben zufolge Teile eines Munitionslagers unweit des besetzten Atomkraftwerks Saporischschja gesprengt haben. Die Explosion habe sich bei der Ruine eines Militärausbildungsplatzes ereignet, teilte der ukrainische Atomkraftbetreiber Enerhoatom auf Telegram mit. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Von russischer Seite gab es zunächst keine Stellungnahme. Das Personal im Kraftwerk habe wegen der Explosion zwischenzeitlich seine Arbeit niedergelegt, hieß es von Enerhoatom. Ob sich die Strahlenbelastung durch den Vorfall verändert habe, sei bislang nicht bekannt.

Das Atomkraftwerk Saporischschja: Die Betreiber haben ein Explosion in der Nähe des AKW gemeldet. (Quelle: imago images)

Bei dem Atomkraftwerk im Süden der Ukraine herrschte zuletzt Unklarheit darüber, wer für Betrieb und Sicherheit verantwortlich ist. Enerhoatom meldete der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA, das Atomkraftwerk stehe “unter der Kontrolle des Befehlshabers der russischen Streitkräfte”. Der russische Staatskonzern Rosatom dementierte dagegen im Austausch mit der IAEA, die operationelle Kontrolle übernommen zu haben.

Insider: EU will Sanktionen gegen russische Ölkonzerne verschärfen

15.27 Uhr: Die Europäische Union will einem Insider zufolge ihre Sanktionen gegen die russischen Ölkonzerne Rosneft, Transneft und Gazprom Neft verschärfen. Man werde aber weiter Öl von den Konzernen kaufen, sagt eine mit den Plänen vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. Die drei Unternehmen unterliegen bereits EU-Sanktionen für Kredite und Fremdfinanzierung. Im Rahmen des neuen Pakets, das noch im Laufe des Montags von EU-Spitzendiplomaten diskutiert werden soll, werden sie auch mit einem Investitionsverbot belegt.

Damit würden Finanzmittel aus der EU für neue Produktions- und Explorationsprojekte eingefroren. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kündigte am Freitag neue Sanktionen gegen den russischen Energiesektor an, ohne allerdings die betroffenen Unternehmen zu nennen. “Dieses Verbot wird alle Investitionen, Technologietransfers, Finanzdienstleistungen etc. für die Energieexploration und -produktion umfassen”, hatte von der Leyen angekündigt.

Ukraine: Vier Tote bei Angriff auf Trinkwasserstation

15.13 Uhr: Nach einem Bombenangriff auf eine Pumpstation in der nordukrainischen Stadt Tschernihiw ist nach Betreiberangaben die Trinkwasserversorgung ausgefallen. Vier Menschen seien auf dem Gelände der Anlage getötet worden, teilte der ukrainische Verband der Wasserversorgungs- und Kanalisationsunternehmen mit. Auf Fotos waren etwa Schäden an einem unterirdischen Wasserbecken zu sehen. Es werde alles unternommen, um die Stadt mit 300.000 Einwohnern wieder mit Wasser zu versorgen, hieß es.

Im Gebiet Tschernihiw wurde zudem ein Gebäude auf dem Gelände einer Gasspeicheranlage angegriffen, wie der Netzbetreiber Ukrtransgaz berichtete. Eine Granate habe eine Methanol-Pumpstation beschädigt. Das Personal sei in Sicherheit gebracht worden. Es wurde den Angaben zufolge niemand verletzt.

Tschernihiw nahe der Grenze zu Russland steht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Zentrum schwerer Attacken. Die humanitäre Lage in der Stadt ist Behördenangaben zufolge katastrophal.

Ukrainischer Unterhändler: Gespräche mit Russland bis Dienstag unterbrochen

15.07 Uhr: Ein ukrainischer Unterhändler der Gespräche mit Russland erklärt, die Verhandlungen seien bis Dienstag unterbrochen worden. Die vierte Runde der Gespräche konzentriert sich nach ukrainischen Angaben auf einen Waffenstillstand, einen Abzug der russischen Truppen und Sicherheitsgarantien für die Ukraine.

UN bestätigen Tod von mindestens 636 Zivilisten

14.43 Uhr: Das Menschenrechtskommissariat der UN kann nach eigenen Angaben bis einschließlich Sonntag den Tod von mindestens 636 Zivilisten in der Ukraine bestätigen. Darunter seien 46 Kinder. Die tatsächliche Totenzahl dürfte deutlich höher liegen, unter anderem wegen Verzögerung bei den Berichten aus umkämpften Orten wie Charkiw und Mariupol, heißt es weiter.

Ukraine fordert Boykott von in Russland verbliebenen Firmen

13.38 Uhr: Die Ukraine ruft zum weltweiten Boykott internationaler Firmen auf, die ihre Geschäfte in Russland trotz des Krieges aufrechterhalten. Internationale Firmen müssten Russland verlassen – sowohl aus moralischen als auch aus praktischen Gründen, erklärt der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba. Der Druck der Sanktionen müsse erhöht werden. Internationale Häfen müssten die Passage russischer Schiffe und Fracht verwehren.

Zwei Tote bei russischen Angriffen auf Bezirke von Kiew

13.27 Uhr: Bei russischen Angriffen auf verschiedene Bezirke von Kiew sind mindestens zwei Menschen getötet worden. “Raketenteile fielen im Bezirk Kureniwka auf die Straße, wobei ein Mensch getötet und sechs verletzt wurden”, erklärte die Stadtverwaltung.

Dabei handelt es sich um Todesopfer bei zwei verschiedenen Angriffen, nicht um zwei Tote bei einem Angriff auf die Antonow-Fabrik, wie zuvor berichtet. Die Unklarheit entstand dabei durch Ungenauigkeiten bei Angaben der Kiewer Stadtverwaltung. Derzeit ist nicht geklärt, ob die Antonow-Fabrik getroffen wurde. 

Kiew: Am 19. Kriegstag in der Ukraine haben russische Truppen ihre Angriffe auf die Hauptstadt verstärkt. (Quelle: dpa)

Zuvor hatten die ukrainischen Behörden bereits berichtet, dass ein Mensch beim Beschuss eines Wohngebäudes im Viertel Obolon getötet worden sei. Zehn weitere Menschen wurden dabei demnach verletzt.

Granate schlägt auf Gelände unterirdischer Gasspeicheranlage ein

13.07 Uhr: Das Gelände eines unterirdischen Gasspeichers in der nordukrainischen Region Tschernihiw ist nach Angaben der Betreiberfirma durch Granatbeschuss getroffen worden. Eine Granate sei in einem Gebäude auf dem Gelände des Gasspeichers Olyshiv eingeschlagen und habe eine Methanol-Pumpstation beschädigt, teilt die staatliche Gasgesellschaft Naftogaz mit. Die Speicheranlage sei evakuiert und niemand verletzt worden.

Roskosmos: US-Astronaut fliegt mit russischem Raumschiff zur Erde

12.59 Uhr: Ungeachtet schwerster Spannungen mit den USA will Russlands Raumfahrtbehörde Roskosmos einen US-Astronauten von der Internationalen Raumstation ISS zurück zur Erde bringen. Nasa-Astronaut Mark Vande Hei werde am 30. März wie geplant gemeinsam mit den Kosmonauten Anton Schkaplerow und Pjotr Dubrow in einer russischen Sojus-Raumkapsel zurückkehren, teilte die Behörde in Moskau mit. “Roskosmos hat Partnern nie einen Grund gegeben, an unserer Zuverlässigkeit zu zweifeln.” Der sichere Betrieb der ISS habe oberste Priorität.

Roskosmos reagierte auf Medienberichte, wonach es wegen der von den USA gegen Russland verhängten Sanktionen im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg Probleme bei der Rückkehr des US-Astronauten geben könnte. Weiterhin hält sich auch der Deutsche Matthias Maurer an Bord der ISS auf.

Kiew: Atomruine von Tschernobyl wieder ohne Strom

12.26 Uhr: Die von russischen Truppen eingenommene Atomruine von Tschernobyl ist nach ukrainischen Angaben wieder ohne Strom. Der ukrainische Energieversorger Ukrenergo teilte am Montag auf Facebook mit, die Stromleitung zwischen der Anlage und der Stadt Slawutysch sei durch russische Truppen beschädigt worden. Erst am Sonntag hatte die ukrainische Regierung mitgeteilt, dass die Stromversorgung wieder hergestellt sei, sodass die Kühlsysteme der Anlage wieder normal funktionieren könnten.

Morawiecki: Angriff auf Basis nahe Grenze sollte Panik verbreiten

12.20 Uhr: Der russische Angriff auf einen ukrainischen Militärstützpunkt nahe der Grenze zu Polen sollte nach den Worten des polnischen Ministerpräsidenten Mateusz Morawiecki Panik unter der Zivilbevölkerung verbreiten. “Ein Raketenangriff nur zwanzig Kilometer von unserer Grenze entfernt zeigt, wie Russland vorgeht”, sagt er bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinen Amtskollegen aus der Ukraine und Litauen. Russland wolle Panik unter der Zivilbevölkerung stiften. Am Sonntag waren bei dem Angriff ukrainischen Angaben zufolge 35 Menschen getötet worden.

Vertrauter Putins: Militäreinsatz kommt langsamer voran als erwartet

12.24 Uhr: Der Chef der russischen Nationalgarde, Viktor Solotow, hat eingeräumt, dass der Militäreinsatz in der Ukraine langsamer vorankommt als erhofft. Die Äußerungen des engen Vertrauten von Präsident Wladimir Putin sind die ranghöchste öffentliche Bestätigung aus der russischen Führungsriege, dass die Dinge in der Ukraine nicht nach Plan verlaufen.

“Ich möchte sagen, ja, nicht alles geht so schnell, wie wir es gern hätten”, erklärte Solotow auf der Webseite der Nationalgarde. Andere russische Spitzenvertreter wie etwa Verteidigungsminister Sergej Schoigu hatten dagegen immer wieder betont, dass der Einsatz nach Plan laufe.

Solotow machte für die langsameren Fortschritte rechtsextreme Kräfte in der Ukraine verantwortlich, die die Zivilbevölkerung als Schutzschild missbrauchten. Dieser Vorwurf wurde schon mehrfach von russischer Seite erhoben und von ukrainischer Seite zurückgewiesen. “Aber wir gehen Schritt für Schritt auf unser Ziel zu, und der Sieg wird uns gehören, und dieses Symbol wird die russische Armee schützen und unseren Sieg beschleunigen”, sagte Solotow.

Die USA und ihre europäischen Verbündeten gehen dagegen davon aus, dass Russland den Widerstandswillen der Ukraine unterschätzt hat. Die russische Führung spricht nicht von einem Krieg in der Ukraine, sondern von einem militärischen Sondereinsatz, der das Nachbarland entmilitarisieren und entnazifizieren solle.

Nach Angriff auf Geburtsklinik: Frau verliert Baby und stirbt selbst

11.53 Uhr: Am Mittwoch bombardierten russische Truppen eine Entbindungsklinik in Mariupol: Zahlreiche Hochschwangere wurden evakuiert. Nun wird bekannt: Eine der Frauen ist in einem nahe gelegenen Krankenhaus gestorben. Mehr dazu lesen Sie hier. 

Ukrainische Rettungskräfte und Freiwillige tragen eine verletzte schwangere Frau aus einer Entbindungsklinik in Mariupol: Die Frau wurde bei dem Beschuss der Klinik tödlich verletzt. (Quelle: Evgeniy Maloletka/AP)

Unterhändler: Gespräche laufen

11.12 Uhr: Die vierte Runde der Gespräche zwischen der Ukraine und Russland hat begonnen. Die Kommunikation mit der russischen Seite sei schwierig, gehe aber weiter, schreibt der ukrainische Unterhändler Mychailo Podoljak, der zugleich Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ist, auf Twitter. Er postet ein Foto von den Gesprächen, die per Videokonferenz abgehalten werden. “Die Parteien legen aktiv ihre festgelegten Positionen dar”, so Podoljak. Grund für den Streit seien die zu unterschiedlichen politischen Systeme.

Kiew: Zwei Tote bei russischem Angriff auf Luftfahrtfabrik

11.24 Uhr: Bei einem russischen Angriff auf eine Luftfahrtfabrik des Herstellers Antonow in Kiew sind nach ukrainischen Angaben zwei Menschen getötet worden. “Nach einer ersten Bilanz sind zwei Menschen gestorben und sieben verletzt worden”, erklärte die Stadtverwaltung der Hauptstadt am Montag auf Telegram. Demnach wurde die Fabrik bombardiert und auch ein angrenzendes Wohngebäude getroffen.

Bericht: Treffen von US- und China-Vertretern hat begonnen

11.23 Uhr: US-Präsident Joe Bidens Nationaler Sicherheitsberater Jake Sullivan und der oberste chinesische Außenpolitiker Yang Jiechi sind in Rom zu Beratungen über den Ukraine-Krieg zusammengekommen.

Wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa meldete, begannen die Gespräche am Vormittag. Eine offizielle Mitteilung zum Auftakt lag zunächst nicht vor. Das Weiße Haus will laut eigenen Angaben “Kommunikationskanäle offen halten” und die weltpolitische Lage nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine vor zweieinhalb Wochen erörtern.

China ist der wichtigste Verbündete Russlands, bemüht sich in dem Konflikt aber um eine eher neutrale Haltung. Übereinstimmenden Berichten amerikanischer Medien vom Sonntag zufolge hat Russland Peking um militärische und wirtschaftliche Hilfe gebeten. China bestreitet dies. Mehr dazu lesen Sie hier. 

Nato-Staaten und Partnerländer beginnen große Militärübung in Norwegen

11.00 Uhr: Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs in der Ukraine hat die Nato in Norwegen eine lang geplante Militärübung begonnen. An dem Manöver “Cold Response” nehmen ab Montag nach Angaben des Militärbündnisses rund 30.000 Soldaten, 200 Flugzeuge und 50 Schiffe aus 27 Nationen teil, darunter auch Schweden und Finnland, die nicht Teil der Nato sind.

Auf dem Wasser, in der Luft und an Land soll dabei die Verteidigung Norwegens unter schwierigen klimatischen Bedingungen geprobt werden. “Dies ist eine defensive Übung”, sagte der leitende Nato-Kommandeur und Chef des norwegischen Operationskommandos, General Yngve Odlo. “Es ist keine Militäroperation mit einem offensiven Ziel.” Für Deutschland ist nach Angaben der Bundeswehr das Marineschiff “Berlin” mit seiner rund 200-köpfigen Besatzung beteiligt.

Die Nato hält die “Cold Response”-Übung üblicherweise alle zwei Jahre ab. Das bis zum 1. April dauernde Manöver, das nur wenige Hundert Kilometer von der russischen Grenze entfernt stattfindet, war daher schon lange vor Russlands Invasion in der Ukraine angesetzt worden. Moskau wurde nach Nato-Angaben ausführlich informiert und eingeladen, Beobachter zu schicken, lehnte dies aber ab.

Region Kiew: Evakuierung läuft 

10.52 Uhr: In den Städten in der Nähe der ukrainischen Hauptstadt Kiew läuft die Evakuierung den fünften Tag in Folge. Menschen aus den Orten an der Front würden in Sicherheit gebracht, sagt der Gouverneur der Region Kiew, Olexij Kuleba, in einem Fernsehinterview. “Die Feuerpause in unserer Region hält, wenn auch nur bedingt.” Gelegentlich seien in der Nähe Explosionen zu hören, fügt der Gouverneur hinzu.

Londons Bürgermeister: Immobilien von Oligarchen für Flüchtlinge öffnen

10.46 Uhr: Londons Bürgermeister Sadiq Khan hat sich dafür ausgesprochen, ukrainische Flüchtlinge in Immobilien russischer Oligarchen in der britischen Hauptstadt unterzubringen. Ein Großteil der Wohnungen in London stehe ohnehin leer, sagte Khan dem Sender Times Radio am Montag.

Der Labour-Politiker geht davon aus, dass viele Immobilien russischer Superreicher eher zur Geldwäsche als zu Wohnzwecken gekauft worden seien. Es handle sich nicht um Wohnungen, sondern um “goldene Backsteine”, so Khan weiter. “Ich finde, die Regierung sollte sie beschlagnahmen und bevor sie verkauft werden, sollten sie dazu verwendet werden, Ukrainer unterzubringen.” Das sei eine Art der “poetischen Gerechtigkeit”.

Separatisten melden ukrainischen Angriff mit mindestens 20 Toten in Donezk

10.44 Uhr: Bei einem Angriff der ukrainischen Armee im ostukrainischen Donezk sind nach Angaben der prorussischen Separatisten mindestens 20 Menschen getötet worden. Neun weitere Menschen seien im Stadtzentrum von Donezk verletzt worden, teilten Sicherheitskräfte der Separatisten am Montag im Messengerdienst Telegram mit. Die Flugabwehr der Separatisten hatte demnach eine ukrainische Rakete abgeschossen, deren “Trümmer” dann Menschen in Donezk trafen.

Staatsanwaltschaft: Bislang 90 Kinder in Ukraine getötet

10.30 Uhr: In der Ukraine sind nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft seit Beginn der russischen Invasion 90 Kinder getötet worden. Mehr als hundert Kinder seien verletzt worden, heißt es in einer Erklärung. Die höchste Zahl an Opfern wiesen die Regionen Kiew, Charkiw, Donezk, Tschernihiw, Sumy, Cherson, Mykolajiw und Schytomyr auf. Reuters kann die Informationen nicht sofort unabhängig bestätigen lassen.

Insider: Indien erwägt Kauf von verbilligtem russischem Öl

10.25 Uhr: Indien erwägt laut Insidern die Annahme eines Angebots von Russland zum Verkauf von Öl und anderen Rohstoffen zu verbilligtem Preis. Laut Regierungsvertretern Indiens, die nicht genannt werden wollen, könnte ein solches Geschäft über eine Zahlungstransaktion zwischen den Landeswährungen Rubel und Rupie laufen. Einige internationale Händler machen einen Bogen um Öl aus Russland, das wegen der Ukraine-Invasion mit westlichen Sanktionen überzogen wurde.

Dies sei aber für Indien kein Hinderungsgrund, heißt es in den Regierungskreisen weiter. Das Land werde das russische Angebot gerne annehmen, falls Logistik- und Versicherungsfragen geklärt seien. Um wie viel Öl es sich handelt und wie hoch der angebotene Preisabschlag ist, bleibt offen.

SPD-Außenpolitiker: ‘Es droht ein ganz furchtbares Bombardement’

10.13 Uhr: Der Chef des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Michael Roth (SPD), rechnet mit einer weiteren Verschärfung der Lage in der Ukraine. Der ukrainische Präsident habe recht, sagte Roth am Montag im ARD-“Morgenmagazin”. “Es droht ein ganz furchtbares Bombardement. Die Städte werden zerstört, weil Putins bisherige Strategie kläglich gescheitert ist. Und er wird jetzt zu weiteren schärferen Mitteln greifen.”

Michael Roth: “Es darf nicht der Eindruck entstehen, dass Putin uns am Nasenring durch die Manege zieht.” (Quelle: Armin Durgut/imago images)

Das Schlimmste stehe der Ukraine noch bevor, sagte Roth. Deswegen dürfe man jetzt nicht nachlassen mit der Unterstützung der Ukraine. Der SPD-Politiker sprach sich für ein entschlossenes Vorgehen aus. Gespräche mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin würden nur dann von Erfolg gekrönt sein, wenn sie mit Härte, Wehrhaftigkeit und Selbstbewusstsein geführt würden.

Roth wandte sich dagegen, weitere mögliche Schritte öffentlich zu diskutieren. “Es darf nicht der Eindruck entstehen, dass Putin uns am Nasenring durch die Manege zieht. Er muss im Unklaren gelassen werden. Das hat im Übrigen auch bei den wirtschaftlichen und finanziellen Sanktionen gewirkt.” Es sei wichtig, Verhandlungen konsequent fortzusetzen, aber auch deutlich zu machen, dass man nicht nachlassen werde, die Ukraine zu unterstützen.

Rund 147.000 Geflohene in Deutschland eingetroffen

10.00 Uhr: Die Zahl der Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine in Deutschland nimmt weiter stark zu. Bis Montag seien 146.998 Geflohene aus der Ukraine registriert worden, teilte das Bundesinnenministerium in Berlin mit. Diese Zahl habe die Bundespolizei erhoben, die momentan verstärkte Kontrollen an den Grenzen ausführe. Am Sonntag waren 135.000 Flüchtlinge registriert, am Samstag waren es rund 120.000.

Russland hat Ukraine offenbar vom Seehandel abgeschnitten

9.58 Uhr: Russische Kriegsschiffe haben die Ukraine nach Erkenntnissen britischer Behörden vom internationalen Seehandel abgeschnitten. “Russische Seestreitkräfte haben aus der Ferne eine Blockade der ukrainischen Schwarzmeerküste herbeigeführt”, hieß es in einer Mitteilung des britischen Verteidigungsministeriums in der Nacht zum Montag.

Das schneide das Land effektiv vom internationalen Seehandel ab. Gleichzeitig führten russische Schiffe weiterhin Raketenangriffe gegen Ziele in der gesamten Ukraine durch, hieß es in dem Geheimdienst-Update weiter. In den kommenden Wochen könne es vermehrt auch zur Landung russischer Truppen an der ukrainischen Küste kommen, warnten die Briten.

Großbritannien: Raketeneinschlag auf Nato-Gebiet unwahrscheinlich

9.53 Uhr: Der britische Gesundheitsminister Sajid Javid hält es für unwahrscheinlich, dass im Zuge des Krieges in der Ukraine Raketen auf dem Gebiet der Nato einschlagen. “Es ist nicht unmöglich. (…) Aber ich denke immer noch, dass es zu diesem Zeitpunkt sehr unwahrscheinlich ist”, sagt Javid dem BBC-Hörfunk.

Sollte dies dennoch geschehen, werde die Nato darauf antworten. “Wir haben den Russen schon vor Beginn dieses Konfliktes sehr deutlich gemacht, dass selbst wenn eine einzige russische Schuhspitze Nato-Territorium betritt, dies als kriegerischer Akt gewertet wird.” Die Ukraine grenzt an die Nato-Staaten Polen, Slowakei, Ungarn und Rumänien.

Vor Verhandlungen: Ukraine zurückhaltend

9.42 Uhr: Unmittelbar vor einer vierten Verhandlungsrunde mit Russland hat sich die Ukraine zurückhaltend gezeigt. Es gehe um Frieden, Waffenstillstand, den sofortigen Rückzug der russischen Truppen und Sicherheitsgarantien für die Ukraine, schrieb der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak am Montag bei Twitter. “Schwieriges Gespräch. Obwohl Russland sich der Sinnlosigkeit seines aggressiven Vorgehens bewusst ist, hängt es der Illusion nach, dass 19 Tage Gewalt gegen friedliche Städte die richtige Strategie sind”, schrieb Podoljak weiter.

Moskau: Großer Widerstand ukrainischer Truppen

9.40 Uhr: Im Krieg in der Ukraine treffen die prorussischen Separatisten in der Region Luhansk nach Moskauer Angaben weiter auf starken Widerstand ukrainischer Truppen. Im Nordosten der Großstadt Sjewjerodonezk liefen Kämpfe gegen “Nationalisten”, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Montag in seinem Morgenbriefing. In der Stadt leben etwa 100.000 Menschen. Die russische Armee drang nach Darstellung von Konaschenkow indes weitere elf Kilometer in der Ostukraine vor.

Ukrainischer Außenminister: “Helfen Sie der Ukraine”

9.20 Uhr: Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba fordert die westlich orientierten Staaten auf, sein Land mit Waffenlieferungen zu unterstützen und so eine Ausweitung des Krieges auf andere Länder zu verhindern. Zudem müssten weitere Sanktionen gegen Russland verhängt werden, schreibt Kuleba auf Twitter.

Dmytro Kuleba, ukrainischer Außenminister: Er fordert Waffenlieferungen vom Westen. (Quelle: ZUMA Wire/imago images)

“An diejenigen im Ausland, die Angst davor haben, in den Dritten Weltkrieg hineingezogen zu werden. Die Ukraine schlägt erfolgreich zurück. Wir brauchen Sie, um uns beim Kampf zu helfen. Versorgen Sie uns mit allen notwendigen Waffen.” Kuleba ruft auch zu einer vollständigen Isolation Russlands und seines Präsidenten Wladimir Putin auf. “Helfen Sie der Ukraine, Putin zum Scheitern zu zwingen, und Sie werden einen größeren Krieg abwenden.”

Ukraine: 2.500 Bewohner von Mariupol durch russische Truppen getötet

9.10 Uhr: In der unter russischem Beschuss liegenden Hafenstadt Mariupol sind nach ukrainischen Angaben bislang mehr als 2.500 Bewohner getötet worden. Das teilt der Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Olexii Arestowytsch, in einem Fernsehinterview mit.

Er beziehe sich auf Angaben der Stadtverwaltung von Mariupol, sagt Arestowytsch. Er wirft den russischen Truppen vor, sie hätten am Sonntag verhindert, dass Hilfsgüter die eingekesselte Stadt am Asowschen Meer erreicht hätten. Die russische Führung hat wiederholt erklärt, sie ziele auf die militärische Infrastruktur der Ukraine und nicht auf die Zivilbevölkerung.

Zehn Fluchtkorridore für Montag vereinbart

9.50 Uhr: Für diesen Montag sind nach Angaben der ukrainischen Regierung zehn Fluchtkorridore vereinbart, durch die Zivilisten unter Beschuss liegende Orte verlassen können. Dies betreffe unter anderem Städte in der Nähe der Hauptstadt Kiew und in der Region Luhansk im Osten, sagt Vize-Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk. Es werde zudem erneut versucht, Hilfskonvois mit Lebensmitteln und Medikamenten von Berdjansk im Südosten der Ukraine in das eingekesselte Mariupol hineinzubringen, sagt sie in einer Videobotschaft.

Instagram in Russland nicht mehr zugänglich

9.16 Uhr: Das Onlinenetzwerk Instagram ist in Russland nicht mehr ohne Weiteres erreichbar. Die Handy-App der Plattform aktualisierte sich am Montagmorgen nicht mehr, wie AFP-Journalisten feststellten. Mit Programmen zur verschlüsselten Kommunikation über sogenannte virtuelle private Netzwerke (VPN) war Instagram demnach aber noch erreichbar. Die russiche Medienaufsichtsbehörde Roskomnadsor führte Instagram am Montag in ihrer Liste der “eingeschränkten” Internetangebote auf.

Die russischen Behörden hatten dem US-Mutterkonzern der in Russland äußerst beliebten Plattform am Freitag vorgeworfen, Gewaltaufrufe gegen Russen zu tolerieren. Der Meta-Konzern, zu dem neben Instagram auch Facebook und WhatsApp gehören, hatte zuvor die Regeln gegen Hassnachrichten in Bezug auf das russische Militär und russische Politiker gelockert.

Australien schließt sich neuen Sanktionen gegen Oligarchen an

08.35 Uhr: Australien verhängt neue Sanktionen gegen 33 russische Geschäftsleute und schließt sich damit den USA, der EU, Kanada und Neuseeland an. Das teilt Außenministerin Marise Payne mit. Betroffen seien unter anderem der Besitzer des Londoner Fußball-Clubs Chelsea, Roman Abramowitsch, und Gazprom-Chef Alexej Miller. Viele der Oligarchen hätten seit 2014 das rechtswidrige und nicht zu rechtfertigende Vorgehen der russischen Führung in der Ukraine erleichtert oder direkt davon profitiert, sagt Payne zur Begründung. In einigen Fällen beträfen die Sanktionen auch unmittelbare Familienmitglieder.

Gazprom setzt Gaslieferungen über Ukraine fort

8.32 Uhr: Ungeachtet des Kriegs in der Ukraine setzt der russische Energiekonzern Gazprom nach eigenen Angaben seine Gaslieferungen durch das Nachbarland nach Europa fort. Auch zu Wochenbeginn blieb die Menge demnach auf unverändert hohem Niveau. Am Montag würden 109,5 Millionen Kubikmeter durch die Röhren gepumpt, sagte der Sprecher von Gazprom, Sergej Kuprijanow, am Morgen der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Am Vortag waren es demnach 109,6 Millionen Kubikmeter. Laut Vertrag liefert Gazprom jährlich 40 Milliarden Kubikmeter Gas.

WHO: Medizinische Hilfsgüter kommen an

8.30 Uhr: Medizinische Hilfsgüter erreichen nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO die Ukraine. Die WHO arbeite mit Partnern zusammen, um dringend benötigte Medikamente und Ausrüstung wie medizinischen Sauerstoff, chirurgische Mittel, Verbandsmaterial und Defibrillatoren bereitzustellen. In den kommenden Tagen und Wochen würden medizinische Güter konstant geliefert, um den Zugang der Menschen zu lebenswichtigen Medikamenten und medizinischer Versorgung sicherzustellen. In den ukrainischen Krankenhäusern gingen die Vorräte zur Neige, viele Händler könnten nicht mehr liefern.

Russischer Unternehmer fordert Ende des Krieges

8.15 Uhr: Der russische Kohle- und Düngemittel-Unternehmer Andrej Melnitschenko fordert ein Ende des Krieges in der Ukraine. “Die Ereignisse in der Ukraine sind wirklich tragisch. Wir brauchen dringend Frieden”, teilt der Geschäftsmann in einer über einen Sprecher übermittelten E-Mail an die Nachrichtenagentur Reuters mit. Ansonsten drohe eine weltweite Nahrungsmittelkrise, da die Düngemittelpreise für viele Landwirte schon zu hoch seien.

Der 50-jährige Melnitschenko ist Russe, aber in Belarus geboren und hat eine ukrainische Mutter. “Als Russe, in Belarus geboren und ukrainischer Abstammung empfinde ich großen Schmerz und Unglauben, wenn ich sehe, wie brüderliche Völker kämpfen und sterben”, sagt der Milliardär, der auch von den westlichen Sanktionen gegen russische Oligarchen betroffen ist. Auch andere Oligarchen wie Michail Fridman, Pjotr Awen und Oleg Deripaska haben bereits zu einem Ende des Krieges aufgerufen.

Russland: Kein Grund für UN-Friedenstruppen 

7.49 Uhr: Russland sieht keinen Grund für die Entsendung von UN-Friedenstruppen in die Ukraine. Es bestehe kein Bedarf, da Russland die Lage unter Kontrolle habe, zitiert die russische Nachrichtenagentur RIA Pjotr Iljitschew den Direktor der Abteilung für internationale Organisationen des russischen Außenministeriums. Weitere Fortschritte bei der Regelung der Situation in der Ukraine hingen von der Kompromissbereitschaft der Regierung in Kiew ab.

Flugzeugwerk in Kiew unter Beschuss

7.34 Uhr: In der ukrainischen Hauptstadt Kiew haben russische Truppen Behördenangaben zufolge das Antonow-Flugzeugwerk unter Beschuss genommen. Das teilt die Stadtverwaltung mit.

Nächste Verhandlungsrunde soll am Morgen starten

7.06 Uhr: Die nächste Verhandlungsrunde zwischen Russland und der Ukraine soll laut ukrainischen Angaben um 09.30 Uhr (MEZ) starten. Die Gespräche sollen demnach per Videokonferenz um 10.30 Uhr Kiewer Ortszeit beginnen, wie der Berater des ukrainischen Innenministeriums, Anton Geraschtschenko, mitteilt.

Granate trifft Wohnblock in Kiew – mindestens ein Toter

7.05 Uhr: Bei einem Angriff auf ein Wohnhaus in Kiew ist nach Angaben des ukrainischen Rettungsdienstes mindestens ein Mensch getötet worden. Zwölf weitere Menschen seien verletzt worden, teilte der Rettungsdienst am Montag im Onlinenetzwerk Facebook mit. In dem mehrstöckigen Wohnhaus im Stadtteil Obolon im Norden der Hauptstadt seien am Morgen zwei Tote gefunden worden. “Drei Menschen wurden ins Krankenhaus eingeliefert und neun Menschen wurden vor Ort behandelt”, hieß es in der Erklärung.

In einer ersten Erklärung hatte der Rettungsdienst noch von zwei Toten gesprochen. In einer aktualisierten Erklärung hieß es dann, dass nur ein Mensch getötet worden sei.

Feuer in einem Hochhaus in Kiew: Vier Personen seien gerettet worden. (Quelle: Ukrainian State Emergency Service )

Auf Fotos und Videos war zu sehen, wie Feuerwehrleute Bewohner mit Hilfe von Drehleitern retteten. Rauch stieg aus mehreren Etagen auf. Das Feuer sei mittlerweile gelöscht. Das Hochhaus soll von einem Artilleriegeschoss getroffen worden sein. Das ließ sich nicht überprüfen. Weitere Angaben lagen zunächst nicht vor. Heftige Gefechte gibt es nördlich und östlich von Kiew.

Luftalarm in vielen ukrainischen Städten

5.30 Uhr: Luftschutzsirenen heulen am frühen Morgen in vielen Städten und Regionen der Ukraine, darunter Kiew, Lwiw und Odessa, berichten Reuters-Büros. Die örtlichen Behörden in Kiew melden, sie sammelten Nahrungsmittelvorräte, um die nächsten zwei Wochen zu überstehen. Die russisch kontrollierte Region Donbass und die Krim, die 2014 von Russland annektiert wurde, sind nun durch eine Straße verbunden, die von russischen Truppen kontrolliert wird. Dies meldet die russische Nachrichtenagentur Ria in Bezug auf örtliche Behörden.

Australien verhängt neue Sanktionen gegen Oligarchen

5.00 Uhr: Die australische Regierung hat neue Sanktionen gegen 33 russische Oligarchen, prominente Geschäftsleute und ihre unmittelbaren Familienmitglieder angekündigt.

Damit wolle man Personen treffen, die einen enormen persönlichen Reichtum angehäuft haben und für Russland von wirtschaftlicher und strategischer Bedeutung sind sowie mit Präsident Putin in Verbindung stehen, heißt es in einer Mitteilung.

Zu den Betroffenen gehören der Eigentümer des Chelsea Football Clubs, Roman Abramovich, der CEO von Gazprom, Alexey Miller, und Dmitri Lebedev, Vorsitzender der Fluggesellschaft Rossiya. 

Russische Sender in Melitopol angekündigt

4.45 Uhr: Die von Russland eingesetzte neue Bürgermeisterin von Melitopol, Galina Danilchenko, hat die Ausstrahlung eines russischen Fernsehprogramms angekündigt. Das berichtet “CNN”. Man wolle damit ein “Defizit an vertrauenswürdigen Informationen” ausgleichen. Ihr Vorgänger war nach ukrainischen Angaben vergangene Woche entführt worden. 

Galina Danilchenko, die neue Bürgermeisterin von Melitopol, sitzt in ihrem Büro: Sie wurde von Russland eingesetzt. (Quelle: Melitopol Mayor’s Office)

Russland droht ausländischen Firmen und Managern

2.55 Uhr: Nach einem Bericht der Financial Times haben russische Behörden damit gedroht, ausländische Manager zu verhaften, sollten sie sich kritisch über den Ukraine-Krieg oder Russland äußern. Außerdem könnte das Sachvermögen beschlagnahmt werden – dazu zählten auch Warenzeichen. Gewarnt wurden von den Strafverfolgungsorganen unter anderem Coca-Cola, McDonalds und Procter & Gamble.

Britisches Verteidigungsministerium: Russland kontrolliert ukrainische Schwarzmeer-Küste

2.45 Uhr: Nach Aussagen des britischen Verteidigungsministeriums kontrolliert die russische Marine die gesamte Schwarzmeerküste der Ukraine. Damit sei das Land auch vom Seehandel abgeschnitten. Von russischen Schiffen seien auch Raketen ins Landesinnere abgefeuert worden, schrieb das Ministerium auf Twitter. 

Selenskyj will mit Putin direkt verhandeln

1.50 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj drängt auf direkte Gespräche zwischen ihm und dem russischen Präsidenten. “Unsere Delegation hat eine klare Aufgabe – alles zu tun, um ein Treffen der Präsidenten zu ermöglichen, sagte Selenskyj in einer Videoansprache am späten Sonntagabend.

Die Ukraine hat wiederholt darauf verwiesen, dass Präsident Wladimir Putin alle endgültigen Entscheidungen treffe. Der Kreml sagte dazu, man werde ein solches Treffen nicht ablehnen, wenn es um “spezifische Fragen” gehe. Die nächste Runde der Gespräche zwischen Russland und der Ukraine soll am Montagmorgen per Videoverbindung stattfinden.

BKA ermittelt wegen Hackerangriff auf russischen Energiekonzern

1.40 Uhr: Aktivisten der Hacker-Gruppierung Anonymous haben einem Bericht zufolge den russischen Energiekonzern Rosneft in Deutschland angegriffen. Wie der “Spiegel” am Sonntagabend in einer Vorabmitteilung berichtete, hat die Staatsanwaltschaft Berlin wegen des Hackerangriffs ein Verfahren eingeleitet und das Bundeskriminalamt (BKA) mit den weiteren Ermittlungen beauftragt. Auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) ist demnach eingebunden. Die Hacker erbeuteten nach eigenen Angaben 20 Terabyte Daten.

Selenskyj warnt Nato vor russischen Angriffen

1.10 Uhr: Angesichts der jüngsten russischen Luftangriffe im Westen der Ukraine hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj seine Forderung nach der Einrichtung einer Flugverbotszone durch die Nato bekräftigt. “Wenn Sie unseren Himmel nicht abriegeln, ist es nur eine Frage der Zeit, bis russische Raketen auf Ihr Territorium, auf das Territorium der Nato und auf die Häuser von Nato-Bürgern fallen werden”, sagte Selenskyj in der Nacht zum Montag in einer Videoansprache.

Einen Tag zuvor hatte Russland einen ukrainischen Militärstützpunkt im Grenzgebiet zu Polen angegriffen. Bei dem Angriff auf den Militärstützpunkt nahe Lemberg (Lwiw) wurden nach ukrainischen Behördenangaben mindestens 35 Menschen getötet und mehr als 130 weitere verletzt.

Wolodymyr Selenskyj spricht im Fernsehen: Der ukrainische Präsident warnt erneut die Nato vor einer Ausweitung. (Quelle: Screenshot TV-Ansprache)

Ukrainischer Generalstab erwartet neue Offensiven Russlands

0.35 Uhr: Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs bereiten russische Truppen im Land mehrere Offensiven vor. Dafür versuchten die Einheiten, sich an bisher von ihnen eingenommenen Punkten festzusetzen, Nachschub zu sichern und sich neu zu gruppieren, heißt es in einem in der Nacht zu Montag auf Facebook veröffentlichten Bericht. Sobald dies geschehen sei, erwarte man neue Angriffe etwa auf die Städte Charkiw im Osten, Sumy im Nordosten oder auch den Kiewer Vorort Browari.

Im Gebiet Luhansk im Osten des Landes konzentriere sich Russland vor allem auf den Vormarsch in Richtung Sjewjerodonetsk. Moskau hatte am Sonntag mitgeteilt, dass Kämpfer der prorussischen Separatisten den östlichen und südlichen Teil der Stadt mit 100.000 Einwohnern blockiert hätten. In den Orten Topolske und Schpakiwka in der Region Charkiw habe der Gegner Verluste erlitten und sich zurückgezogen.

Klingbeil: Haben Russland zu positiv eingeschätzt

0.14 Uhr: Die SPD und die Bundesregierung haben gegenüber Russland in der Vergangenheit die Lage zu positiv eingeschätzt. “Da hatten wir Fehleinschätzungen”, sagt SPD-Co-Chef Lars Klingbeil in der ARD. Das gelte etwa auf die Reaktion auf die russische Annexion der Krim und innenpolitische Entwicklungen in Russland.

Klingbeil sagt, Deutschland sei wegen des Krieges in der Ukraine bereits Schritte gegangen, die zuvor undenkbar gewesen seien. “Aber die Nato, die Bundeswehr als Kriegsakteur, das ist etwas, was ich mir nicht vorstellen kann und ich für nicht verantwortbar halte.” Lesen Sie hier mehr dazu.

Ukrainischer Außenminister kritisiert Deutschland

0.18 Uhr: Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat schwere Vorwürfe gegen Deutschland wegen seiner langjährigen Russland-Politik erhoben. “Es tut mir leid, das sagen zu müssen: Sie haben tatsächlich dazu beigetragen, die aktuelle Macht von Russland mit aufzubauen”, sagte Kuleba am Sonntagabend in der ARD-Talksendung “Anne Will”. “Und wir hoffen, dass auch Sie entsprechend viel leisten werden, um die russische Kriegsmaschinerie anzuhalten.”

Polnische Protestler blockieren Lkw nach Belarus

0.05 Uhr: In einer spontanen Protestaktion wegen des Kriegs in der Ukraine haben Bürger in Polen mehrere Lastwagen an der Weiterfahrt nach Belarus gehindert. Wie die polnische Nachrichtenagentur PAP berichtete, wollten die Demonstranten mit ihrer Aktion am Sonntag auf die aus ihrer Sicht mangelhafte Umsetzung der Sanktionen hinweisen, die wegen des Krieges neben Russland auch gegen dessen Verbündeten Belarus verhängt wurden.

Militärexperte: Russland will Lieferungen aus dem Westen blockieren

23.50 Uhr: Mit der jüngsten Ausweitung seiner Offensive auf den Westen der Ukraine will Russland nach den Worten des Militärexperten Wolfgang Richter westliche Lieferungen an die ukrainische Armee unterbinden. “Es geht Russland jetzt darum, die Nachschubwege zu blockieren, die von Nato-Staaten in Richtung Ukraine laufen”, sagte der Fachmann der Stiftung Wissenschaft und Politik am Sonntagabend im ARD-“Brennpunkt”. Ein grenznaher Flughafen könne genutzt werden, um per Lufttransport logistische Güter und Waffen in die Ukraine zu bringen.

Tschetschenen-Anführer offenbar in der Ukraine

23.30 Uhr: Der Machthaber der autonomen Republik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, hat nach eigenen Angaben seine Truppen in der Ukraine besucht. Ein in der Nacht zum Montag im Internetdienst Telegram veröffentlichtes Video zeigte Kadyrow, wie er mit Soldaten an einem Tisch in einem Zimmer Pläne studierte. Kadyrow schrieb dazu, dass er sich auf dem von russischen Truppen eroberten Flugplatz Gostomel in der Nähe von Kiew befinde.

Die Angaben konnten allerdings nicht von unabhängiger Seite bestätigt werden. “Neulich waren wir etwa 20 Kilometer von euch, den Nazis in Kiew, entfernt, und jetzt sind wir noch näher”, schrieb Kadyrow auf Telegram. Er forderte die ukrainischen Streitkräfte auf, sich zu ergeben, “oder ihr werdet erledigt”. Er fügte hinzu: “Die russische Praxis lehrt den Krieg besser als die ausländische Theorie und die Empfehlungen von Militärberatern

Der tschetschenische Anführer Ramzan Kadyrov bei einer Ansprache (Archivbild): Er soll jetzt in der Ukraine gewesen sein. (Quelle: Yelena Afonina/TASS/imago images)

Auch Instagram jetzt in Russland blockiert

23.15 Uhr: Nach Facebook und Twitter ist nun auch das Online-Netzwerk Instagram in Russland blockiert. Das bestätigten die Organisation NetBlocks und Instagram-Nutzer in Russland in der Nacht zu Montag. Der Schritt war für Mitternacht angekündigt gewesen. Die russische Medienaufsicht Roskomnadsor hatte die Sperre am Freitag erklärt. Begründet wurde sie damit, dass auf Instagram Gewaltaufrufe gegen russische Bürger und Soldaten verbreitet würden.

Ukraine meldet sieben zerstörte Krankenhäuser

22.55 Uhr: Seit Beginn des russischen Angriffskriegs sind in der Ukraine nach Angaben aus Kiew bereits sieben Krankenhäuser irreparabel zerstört worden. Die Kliniken in den betroffenen Städten müssten nach russischem Beschuss ganz neu aufgebaut werden, sagte Gesundheitsminister Wiktor Ljaschko der Agentur Ukrinform zufolge am Sonntagabend. Mehr als 100 weitere Gesundheitseinrichtungen seien beschädigt worden. Unter dem medizinischen Personal habe es seit dem Einmarsch der russischen Truppen am 24. Februar sechs Tote und zwölf Verletzte gegeben, sagte Ljaschko.

Chinesische Botschaft in den USA lässt Frage zu Russland offen

22.14 Uhr: Die chinesische Botschaft in den USA äußert sich nicht zu der Frage, ob Russland China um militärische Ausrüstung gebeten hat. Die Botschaft erklärt auf eine entsprechende Anfrage lediglich, die aktuelle Lage in der Ukraine sei beunruhigend. “Wichtig ist jetzt, zu verhindern, dass die angespannte Situation eskaliert oder sogar außer Kontrolle gerät.”

Johnson: Erwägen weitere Maßnahmen zur Unterstützung

21.11 Uhr: Großbritannien erwägt weitere Maßnahmen zur Unterstützung der Ukraine. Premierminister Boris Johnson teilt mit, es gehe um weitere Möglichkeiten zur Unterstützung der ukrainischen Selbstverteidigung. Großbritannien werde dabei mit seinen Partnern zusammenarbeiten.

UNO fordert Ende von Angriffen auf Gesundheitseinrichtungen in der Ukraine

20.51 Uhr: Mehrere UN-Organisationen haben ein Ende der Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen in der Ukraine gefordert. “Der Angriff auf die Schwächsten – Babys, Kinder, schwangere Frauen und Menschen, die bereits an Krankheiten leiden, sowie auf das Gesundheitspersonal, das sein eigenes Leben riskiert, um Leben zu retten – ist ein Akt skrupelloser Grausamkeit”, erklärten die Leiter des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen (Unicef), des UN-Bevölkerungsfonds und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf.

Seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine verzeichneten die Organisationen 31 Angriffe auf das Gesundheitswesen. Bei 24 der gemeldeten Angriffe wurden Gesundheitseinrichtungen beschädigt oder zerstört, und in fünf Fällen wurden Krankenwagen getroffen. Insgesamt seien bei diesen Angriffen zwölf Menschen getötet und 34 weitere verletzt worden. Die Organisationen forderten einen sofortigen Waffenstillstand.

Bundesamt: Hackerangriff bei Rosneft Deutschland

20:40 Uhr: Bei der Deutschland-Tochter des russischen Energiekonzerns Rosneft hat es einen Hackerangriff gegeben. In der Nacht zu Samstag habe das Unternehmen einen IT-Sicherheitsvorfall gemeldet, zitiert die “Welt” das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Das BSI habe Unterstützung bei der Analyse und Behebung angeboten und beide Seiten seien im stetigen Austausch. Das BSI habe zudem eine Cyber-Sicherheitswarnung an andere Beteiligte der Mineralölwirtschaft herausgegeben. Bislang gebe es aber keine Auswirkungen auf die Versorgungslage. Hinter der Attacke soll das Hacker-Kollektiv “Anonymous” stecken. Nach Angaben des “Spiegel” ermittelt das BKA.

Russland: Weitere Gespräche mit der Ukraine am Montag

19.54 Uhr: Nach russischen Angaben gibt es aktuell keine Gespräche zwischen Russland und der Ukraine. Diese würden aber am Montag fortgesetzt, zitiert die Agentur Ria Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Zuvor hatte der ukrainische Präsidentenberater Alexej Arestowytsch gesagt, beide Länder würden am Sonntag aktiv Gespräche führen.

Ukraine: Müssen mehr gegen russische Aggression unternehmen

19.25 Uhr: Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba twittert, er habe mit US-Außenminister Antony Blinken gesprochen. Beide seien sich einig, dass mehr getan werden müsse, um die russische Aggression zu stoppen und Russland für seine Verbrechen zur Rechenschaft zu ziehen.

IWF: Staatspleite Russlands würde wohl keine weltweite Finanzkrise auslösen

19.20 Uhr: Der Internationale Währungsfonds (IWF) hält gravierende Auswirkungen auf das weltweite Finanzsystem im Fall einer Staatspleite Russlands für wenig wahrscheinlich. Die westlichen Sanktionen schränkten zwar die Fähigkeit Russlands ein, auf seine Ressourcen zuzugreifen und seine Schulden zu bedienen, sagt IWF-Chefin Kristalina Georgieva dem US-Sender CBS. Das bedeute, dass ein Zahlungsausfall Russlands nicht mehr als unwahrscheinlich angesehen werde. Derzeit sehe sie aber nicht die Gefahr, dass ein solcher Ausfall eine weltweite Finanzkrise auslösen könne. Das Gesamtengagement der Banken gegenüber Russland von rund 120 Milliarden Dollar sei zwar nicht unbedeutend, aber “nicht systematisch relevant”.

Kirchenführer in Montenegro: Westen ist am Ukraine-Krieg schuld

19.18 Uhr: Der oberste Würdenträger der serbisch-orthodoxen Kirche in Montenegro, Joanikije, schreibt dem Westen die Schuld am russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu. “Der Kampf dauert seit über hundert Jahren an, seitdem das Übel der Gottlosigkeit, des Atheismus und des Kommunismus aus dem protestantischen Europa zu uns gekommen ist”, sagte der Metropolit am Sonntag in einer Predigt in der serbisch-orthodoxen Kathedrale der Hauptstadt Podgorica.

Die Gläubigen müssten nun “Mitleid empfinden für das orthodoxe Volk in der Ukraine, zu Gott beten für dieses Volk, das leider miteinander in Streit geraten ist”. Den Montenegrinern sei dies nicht fremd. Auch in dem kleinen Balkanland gebe es Spaltungen und Streitigkeiten. “Selbst für Montenegro gibt es den Plan, es zu einer kleinen Ukraine zu machen”, sagte Joanikije.

Zahl der Festnahmen bei Protesten in Russland steigt auf mehr als 800

19.10 Uhr: Bei landesweiten Demonstrationen in Russland gegen den “Militäreinsatz” Moskaus in der Ukraine sind nach Angaben von Aktivisten am Sonntag mehr als 800 Menschen festgenommen worden. Zuvor wurde von mehr als 600 Festnahmen berichtet. Die Polizei habe in 37 Städten 817 Demonstranten in Gewahrsam genommen, teilte die Bürgerrechtsplattform OWD-Info am Sonntag mit. Reporter der Nachrichtenagentur AFP beobachteten einige brutale Festnahmen in Moskau und St. Petersburg. Auch mehrere Journalisten wurden in Gewahrsam genommen.

Festnahme einer Demonstrantin in Moskau: Die Zahl der Festnahmen bei Protesten gegen den Ukraine-Krieg ist in ganz Russland auf mehr als 800 gestiegen. (Quelle: ITAR-TASS/imago images)

Berichte: Boris Johnson könnte in Riad über Ausgleich für russisches Öl sprechen

19.03 Uhr: Der britische Premierminister Boris Johnson will sich Presseberichten zufolge persönlich beim saudi-arabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman für eine Erhöhung der Ölproduktion einsetzen, um die Konsequenzen des angekündigten Energieembargos gegen Russland abzufedern. Ein Bericht der Londoner “Times”, wonach Johnson noch in dieser Woche nach Riad reisen könnte, wurde von seinem konservativen Parteifreund, Wohnungsbauminister und Kabinettssekretär Michael Gove, am Sonntag nicht dementiert.

“Wir sind auf Öl aus einer Reihe von Ländern angewiesen, deren Menschenrechtsbilanz wir nicht gutheißen”, sagte Gove dem Sender Sky News. “Ich denke, dass es Bedenken hinsichtlich der Menschenrechte gibt. Darüber sind wir uns im Klaren”, sagte er weiter. Aber in instabilen Zeiten sei die Diplomatie ebenso wichtig wie “Klarheit in Bezug auf die Menschenrechte”.

Berlins Hilferuf: Aufnahme von Flüchtlingen ist “nationale Aufgabe”

18.52 Uhr: Jeden Abend müssen in Berlin etwa 1.000 neu angekommene Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine versorgt und zunächst untergebracht werden. Allein an diesem Wochenende seien es insgesamt sogar etwa 4.000 Menschen gewesen, berichtete Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) am Sonntag vor einer neuen Notunterkunft im früheren Flughafen Tegel. “Berlin kann das nicht alles alleine regeln, sondern braucht mehr Unterstützung vom Bund”, sagte sie. Alle anderen Bundesländer hätten in den vergangenen Tagen zusammen jeweils zwischen 600 und 1.300 freie Plätze pro Tag gemeldet. Sozialsenatorin Katja Kipping (Linke) betonte daher: “Berlin stemmt so viel wie alle anderen Bundesländer zusammen.”

Berliner Hauptbahnhof: In der Hauptstadt kamen bereits Tausende Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine an. (Quelle: Jens Schicke/imago images)

Russland wirft Ukraine “Massenmord” vor

18.24 Uhr: Russland und die mit Moskau verbündeten Separatisten haben der ukrainischen Armee schwere Kriegsverbrechen an der Zivilbevölkerung vorgeworfen. Einheiten der selbst ernannten “Volksrepublik” Luhansk entdeckten nach eigenen Angaben bei ihrem Vormarsch ein Massengrab. Sie beschuldigten ukrainische Truppen, Zivilisten als Schutzschilder missbraucht und diejenigen getötet zu haben, die sich widersetzten.

Wladimir Putin: Der russische Präsident wirft der Ukraine bereits seit langem einen “Genozid” an der russischen Minderheit im Donbass vor. (Quelle: Mikhail Klimentyev/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa)

Stromversorgung an ehemaligem AKW Tschernobyl läuft wieder

18.12 Uhr: Das ehemalige Atomkraftwerk Tschernobyl ist ukrainischen Angaben zufolge wieder vollständig an die Stromversorgung angeschlossen. “Heute ist es unseren Atomwissenschaftlern und Elektrikern (…) gelungen, die Stromversorgung des von den russischen Besatzern beschlagnahmten Kernkraftwerks Tschernobyl wiederherzustellen”, teilte der ukrainische Betreiber Enerhoatom am Sonntagabend auf Telegram mit. Damit liefen die Kühlsysteme des Lagers für abgebrannten Kernbrennstoff nun wieder normal und nicht länger nur über eine Notstromversorgung.

Raketenangriff beunruhigt Menschen in polnischer Grenzregion

18.01 Uhr: Der russische Raketenangriff nahe der westukrainischen Stadt Lwiw hat am Sonntag die Bevölkerung in der benachbarten polnischen Grenzregion beunruhigt. “So nah ist uns der Krieg noch nie gekommen”, sagte eine Einwohnerin von Korczowa am Sonntag im polnischen Fernsehen. “Ich habe die Explosionen gehört.” Eine andere Frau berichtete, ihre Fenster hätten gezittert. “Es war wie ein Erdbeben.” Eine Bewohnerin von Przemysl sprach in einem Interview der Zeitung “Gazeta Wyborcza” von nervöser Stimmung.

Ein Grenzübergang zwischen der Ukraine und Polen: Der angegriffene Militärübungsplatz Jaworiw in der Ukraine liegt nur etwa 15 Kilometer von der Grenze zu Polen entfernt. (Quelle: Sebastian Gollnow/dpa)

Russland: Bis zu 180 ausländische “Söldner” nahe Lwiw getötet

17.29 Uhr: Bei den russischen Angriffen auf einen Truppenübungsplatz nahe der ukrainischen Grenze zu Polen sind nach Angaben aus Moskau zahlreiche ausländische Kämpfer getötet worden. Die russischen Streitkräfte hätten “bis zu 180 ausländische Söldner” sowie eine große Menge aus dem Ausland gelieferter Waffen “zerstört”, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am Sonntag der Agentur Tass zufolge mit. “Die Vernichtung der auf das Territorium der Ukraine eingereisten ausländischen Söldner wird fortgesetzt”, sagte Ministeriumssprecher Igor Konaschenkow.

Zahl der Festnahmen bei Protesten in Russland steigt

17.20 Uhr: Bei neuen Demonstrationen gegen den Krieg in der Ukraine sind in Russland nach Angaben von Bürgerrechtlern landesweit mehr als 600 Menschen festgenommen worden. Insgesamt seien am Sonntag Demonstranten in mehr als 30 russischen Städten auf die Straßen gegangen, teilte die Organisation Owd-Info am Abend mit. Das russische Innenministerium sprach von etwa 300 Festnahmen bei den nicht genehmigten Kundgebungen allein in der Hauptstadt Moskau. Aktionen gab es etwa auch in Wladiwostok im äußersten Osten Russlands und in Irkutsk am Baikalsee. Zuletzt wurde von mehr als 250 Festnahmen berichtet.

Bilder und Videos in sozialen Netzwerken zeigten, wie Menschen von Polizisten mit Schutzhelmen und schwerer Ausrüstung weggezerrt wurden. Es gab auch Videos aus dem Inneren von völlig überfüllten Gefangenentransportern. Der folgende Twitter-Beitrag soll eine Festnahme in St. Petersburg zeigen.

Selenskyj verlässt Amtssitz und besucht Verwundete in Krankenhaus

17.16 Uhr: Erstmals seit Kriegsbeginn hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sichtbar für die Öffentlichkeit seinen Amtssitz verlassen und Verwundete in einem Militärkrankenhaus besucht. Dabei verlieh der Staatschef den Soldaten Orden und ließ Fotos mit sich machen. “Werdet gesund. Ich wünsche euch Kraft. Ihr seid Prachtkerle!”, sagte Selenskyj in dem am Sonntag in sozialen Netzwerken veröffentlichten Video zu den Patienten.

Bisher hatte Selenskyj nur Fotos und Videos geteilt, die ihn in seinem Büro oder vor dem Amtssitz zeigen. In russischen Medien waren daher immer wieder Spekulationen laut geworden, dass sich der 44-Jährige nicht in der Hauptstadt Kiew befindet.

Ukraine-Krieg schafft Annäherung unter Gegnern

17.00 Uhr: Inmitten des Ukraine-Kriegs wollen Ankara und Athen ihre stark belasteten Beziehungen verbessern. Beide Länder hätten eine besondere Verantwortung für die Stabilität der europäischen Sicherheitsarchitektur, die sich mit dem russischen Angriff verändert habe, zitierte die Staatsagentur Anadolu Präsident Recep Tayyip Erdogan nach einem Besuch des griechischen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis in Istanbul. Seitens Athens wurde die Stimmung beim Treffen als “sehr positiv” gewertet.

Erdogan sagte, in allen problematischen Bereichen könne man sicherlich Fortschritte erreichen. Mitsotakis bezeichnete das Treffen im Anschluss als “eine Chance für ein sehr ehrliches Gespräch”. Trotz großer Uneinigkeiten habe man das Fundament für eine Verbesserung der Beziehungen gelegt. “Wir sind mit großen Herausforderungen konfrontiert”, sagte Mitsotakis mit Blick auf den Ukraine-Krieg. Nun gehe es darum, in diesen großen Themen zu kooperieren.

Pentagon nach Angriff bei Lwiw: Wir werden Nato-Gebiet verteidigen

16.45 Uhr: Nach dem russischen Raketenangriff nahe der polnischen Grenze hat das US-Verteidigungsministerium nochmals betont, dass die Vereinigten Staaten und die Bündnispartner das Gebiet der Nato-Staaten im Angriffsfall verteidigen werden. “Ein bewaffneter Angriff gegen einen wird wie ein bewaffneter Angriff auf alle bewertet”, sagte Sprecher John Kirby dem TV-Sender ABC mit Blick auf die Beistandspflicht der Nato-Partner. Dies sei auch der Grund, wieso die US- und Nato-Streitkräfte ihre Präsenz an der östlichen Grenze des Bündnisgebiets verstärkten, sagte er.

“Und wir haben es gegenüber Russland sehr klar gemacht, dass Nato-Gebiet verteidigt werden wird, nicht nur durch die Vereinigten Staaten, sondern auch durch unsere Verbündeten”, sagte Kirby. Er verwies darauf, dass es eine bestehende Leitung zum russischen Verteidigungsministerium gebe, um direkte Konflikte zu vermeiden.

Bayerns Bauminister richtet verstärktes Augenmerk auf Schutzräume

16.21 Uhr: Bayerns neuer Bauminister Christian Bernreiter (CSU) will angesichts des russischen Einmarsches in der Ukraine sein Augenmerk auch wieder verstärkt auf den Bunker- und Schutzraumbau legen. “Es hilft nichts: Wir müssen uns da einfach den Realitäten stellen”, sagte er der “Passauer Neuen Presse”.

Stadtverwaltung: Bereits mehr als 2.100 Bewohner von Mariupol getötet

16.13 Uhr: In der von russischen Truppen belagerten südostukrainischen Hafenstadt Mariupol sind nach Angaben der Stadtverwaltung seit Beginn der russischen Offensive bereits mehr als 2.100 Einwohner getötet worden. Die russischen “Besatzer greifen zynisch und absichtlich Wohngebäude und dicht bevölkerte Gebiete an und zerstören Kinderkrankenhäuser und städtische Einrichtungen”, erklärte die Stadtverwaltung am Sonntag im Internetdienst Telegram. Bis Sonntag seien bei russischen Angriffen 2.187 Einwohner von Mariupol getötet worden.

Eine Frau steht vor einem durch Beschuss beschädigten Entbindungskrankenhaus in Mariupol: In der Stadt sind bereits mehr als 2.100 Zivilisten ums Leben gekommen. (Quelle: Mstyslav Chernov/dpa)

Rund 125.000 Menschen demonstrieren bundesweit gegen Ukraine-Krieg

16.04 Uhr: Auf Großdemonstrationen haben am Sonntag erneut zehntausende Menschen in mehreren deutschen Städten für Solidarität mit der Ukraine und für Frieden demonstriert. Nach Angaben des Bündnisses “Stoppt den Krieg” nahmen insgesamt rund 125.000 Menschen an Demonstrationen in Berlin, Frankfurt am Main, Leipzig, Stuttgart und Hamburg teil. Dazu aufgerufen hatten mehr als 40 Friedens-, Menschenrechts- und Umweltschutzorganisationen sowie Gewerkschaften und Kirchen.

Bidens Sicherheitsberater trifft Chinas obersten Außenpolitiker

15.34 Uhr: US-Präsident Joe Bidens Nationaler Sicherheitsberater Jake Sullivan wird sich nach Angaben des Weißen Hauses mit dem obersten chinesischen Außenpolitiker Yang Jiechi treffen. Bei dem Treffen an diesem Montag in Rom sollten die Folgen des Kriegs in der Ukraine für die regionale und globale Sicherheit besprochen werden. Mehr dazu lesen Sie hier.

Jake Sullivan: US-Präsident Joe Bidens Nationaler Sicherheitsberater will mit China die Folgen des Ukraine-Krieges für die regionale und globale Sicherheit besprechen. (Quelle: Shawn Thew/Pool via CNP/MediaPunch/imago images)

USA wollen Ukraine mehr Luftabwehrsysteme schicken

15.25 Uhr: Die US-Regierung will den ukrainischen Streitkräften im Rahmen der nächsten Waffenlieferungen vor allem Luftabwehrsysteme zukommen lassen. Das sei momentan “der Fokus”, sagte US-Präsident Joe Bidens Nationaler Sicherheitsberater Jake Sullivan am Sonntag dem TV-Sender CNN. Biden hatte erst am Samstag weitere 200 Millionen US-Dollar für Waffenlieferungen bewilligt.

Sullivan sagte dem Sender, die USA würden den Ukrainern keine Kampfflugzeuge zur Verfügung stellen, um eine direkte Konfrontation mit Russland zu vermeiden. Gleichzeitig setze man auf “andere Methoden”, um die Ukrainer zu befähigen, den russischen Vormarsch zu bremsen und die ukrainischen Dörfer und Städte zu beschützen.

Schultergestützte Luftabwehr: Die USA wollen der Ukraine mehr solcher Abwehrsysteme zukommen lassen. (Quelle: ZUMA Wire/U.S. Marine Corps/imago images)

Mehr als 250 Festnahmen bei Protesten in Russland

14.58 Uhr: Bei landesweiten Demonstrationen in Russland gegen den “Militäreinsatz” Moskaus in der Ukraine sind nach Angaben von Aktivisten am Sonntag mehr als 250 Menschen festgenommen worden. Die Polizei habe im Zuge der Proteste in 23 Städten 268 Menschen in Gewahrsam genommen, teilte die Bürgerrechtsplattform OWD-Info am Sonntag mit. Zuvor war von mehr als 60 Festnahmen die Rede.

Reporter der Nachrichtenagentur AFP beobachteten zahlreiche Festnahmen in Moskau und St. Petersburg. Unter den Festgenommenen in St. Petersburg waren auch mehrere Journalisten. In Moskau rief eine junge Frau “Frieden für die Welt”, während sie von zwei Polizisten weggetragen wurde.

Demonstrationen in Moskau gegen den Ukraine-Krieg: Mehr als 250 Menschen wurden landesweit festgenommen. (Quelle: ITAR-TASS/imago images)

Johnson wegen Nähe zu russischstämmigen Medienmogul Lebedev unter Druck

14.55 Uhr: Großbritanniens Premierminister Boris Johnson gerät wegen seiner Nähe zum russischstämmigen Medienmogul Evgeny Lebedev unter Druck. Johnson müsse angesichts der Tatsache, dass er Lebedev zum Baron ernannt und damit einen Sitz im Oberhaus verschafft habe, “ernste Fragen” beantworten, sagte Oppositionsführer Keir Starmer am Sonntag im Sender Sky News. Mehr dazu lesen Sie hier.

Boris Johnson: Der britische Premierminister gerät wegen seiner Nähe zu einem russischstämmigen Medienmogul unter Druck. (Quelle: Phil Noble/Reuters)

Russland und Ukraine sprechen von Fortschritten in Verhandlungen

14.51 Uhr: Die Verhandlungen Russlands und der Ukraine kommen nach Angaben beider Seiten voran. Der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak erklärt in einem online veröffentlichten Video, Russland verhandle konstruktiver als bisher und habe begriffen, dass die Ukraine keine grundsätzlichen Zugeständnisse mache. Er rechne mit ersten Ergebnissen in den kommenden Tagen. Der russische Unterhändler Leonid Sluzki erklärt der Agentur RIA zufolge, beide Delegationen könnten bald zu einer gemeinsamen Position kommen. Seit Verhandlungsbeginn habe es substanzielle Fortschritte gegeben.

US-Journalist offenbar in Irpin getötet

14.09 Uhr: Ein US-Journalist soll in der ukrainischen Stadt Irpin getötet worden sein. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Augenzeugen. Mehr dazu lesen Sie hier. 

Irpin: Die Lage dort ist unübersichtlich, täglich gibt es Angriffe. (Quelle: ZUMA Wire/imago images)

Kiew: Russland versucht Blockade von Osten aus

14.05 Uhr: Bei ihrem Angriff auf Kiew versuchen die russischen Truppen nach Angaben des ukrainischen Generalstabs, die Hauptstadt auch von Osten zu blockieren. Russische Einheiten hätten die Fernstraße E95 in Richtung der Vororte Browary und Boryspil überquert, teilte der Generalstab in Kiew am Sonntag mit. Nordwestlich und nordöstlich der Millionenstadt sammelten die Angreifer ihre Kräfte für einen Vorstoß.

Die russische Armee ziehe zudem Reserven ein, hieß es aus Kiew weiter. So würden Soldaten in die Ukraine verlegt, die eigentlich zur Friedenssicherung in der von Aserbaidschan und Armenien beanspruchten Kaukasusregion Bergkarabach eingesetzt seien. Auch Söldner aus Syrien und Serbien sollen demnach auf russischer Seite kämpfen. Die ukrainische Führung hat wiederholt betont, die russische Armee habe erhebliche Nachschubprobleme und erleide hohe Verluste. Alle Angaben sind nicht unabhängig zu überprüfen.

67 Menschen in Massengrab in Kiew beerdigt

13.35 Uhr: Nach heftigen Kämpfen mit russischen Truppen sind in der ukrainischen Stadt Butscha bei Kiew 67 Zivilisten in einem Massengrab beigesetzt worden. Die Nachrichtenagentur Unian veröffentlichte am Sonntag ein entsprechendes Video. Zu sehen ist darin, wie Leichen in schwarzen Plastiksäcken von einem Lastwagen in eine ausgehobene Grube gelegt werden. Im Hintergrund ist eine Kirche zu sehen. Ukrainische Medien zitierten einen Arzt, wonach nicht alle Leichen identifiziert worden seien. In der nordwestlich von Kiew gelegenen Stadt waren Berichten zufolge Wohnhäuser durch Beschuss zerstört worden.

Ein Video von einem Massengrab in der belagerten Hafenstadt Mariupol im Südosten der Ukraine hatte zuvor weltweit für Schlagzeilen gesorgt und einmal mehr das Leid von Zivilisten in dem von Russland begonnenen Krieg vor Augen geführt. Präsident Wladimir Putin hatte am 24. Februar den Befehl für den Einmarsch ins Nachbarland gegeben.

Die Vereinten Nationen hatten zuletzt den Tod von mehr als 570 getöteten Zivilisten dokumentiert. Die ukrainische Regierung geht aber von weitaus höheren Zahlen aus.

Menschen stehen vor einem zerstörten Haus in Kiew: Dutzende Menschen mussten in der Stadt in einem Massengrab beigesetzt werden. (Quelle: Chris McGrath/Getty Images)

Militärexperte im Video: “Es gibt tiefgreifende Probleme”

13.30 Uhr: Putins Soldaten machen Fehler im Ukraine-Krieg. Doch das russische Militär formiert sich neu und leitet die nächste Etappe im Krieg ein. Wie die aussieht und was Putin in der Hinterhand hat – sehen Sie hier im Video.

Selenskyj: 120.000 Menschen durch Fluchtkorridorre evakuiert

13.20 Uhr: Fast 125.000 Menschen seien über sogenannte humanitäre Korridore aus umkämpften Gebieten in der Ukraine evakuiert worden, sagt Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Videobotschaft. Ein Schwerpunkt sei die Hafenstadt Mariupol, wo 400.000 Menschen eingeschlossen seien.

Ratingagentur rechnet mit Gazprom-Pleite

13.11 Uhr: Russische Rohstoffkonzerne könnten schon bald unter den Sanktionen zerbrechen. Die Ratingagentur hat Gazprom und andere so eingestuft, dass eine baldige Insolvenz “wahrscheinlich” ist. Mehr dazu lesen Sie hier.

Ukraine-Flüchtlinge in München: Wir wollen nicht helfen, sondern heucheln – ein Kommentar

13.09 Uhr: Flüchtlinge aus der Ukraine kommen, doch München und andere deutsche Städte sind unvorbereitet. Ohne freiwillige Helfer wäre das Aufkommen nicht zu schaffen. Das Land heuchelt Warmherzigkeit, aber ergibt sich in Symbolpolitik. Den Kommentar von Christof Paulus lesen Sie hier.

Vater von Olympiasiegerin Savchenko aus Ukraine geflohen

13.05 Uhr: Aljona Savchenko ist in Sorge: Die Ukrainerin ist getroffen vom Krieg in ihrem Heimatland. Ihr Vater ist bereits geflüchtet. Doch die Brüder der Olympiasiegerin befinden sich noch dort. Mehr dazu lesen Sie hier.

Papst: “Stoppt dieses Massaker”

12.54 Uhr: Papst Franziskus fordert vor Tausenden Gläubigen erneut ein Ende des Kriegs in der Ukraine. Bombenangriffe auf Krankenhäuser und andere zivile Einrichtungen seien barbarisch. “Im Namen Gottes bitte ich euch: Stoppt dieses Massaker.”

Bericht: Russland setzt Phosphorbomben ein

12.40 Uhr: Russische Truppen sollen bei einem Angriff im Osten des Landes nach Angaben eines örtlichen Polizeivertreters Phosphorbomben eingesetzt haben. Die Ortschaft Popasna rund hundert Kilometer westlich von Luhansk sei in der Nacht von der russischen Armee angegriffen worden, schrieb Polizeichef Oleksij Bilotschyzky am Sonntag im Onlinenetzwerk Facebook. Dabei seien auch Phosphorbomben eingesetzt worden. Es gebe “unbeschreibliches Leid und Brände.” Die Angaben konnten von unabhängiger Seite zunächst nicht überprüft werden. Mehr dazu lesen Sie hier.

Ukrainische Soldaten in Popasna: Dort sollen Phosphorbomben eingesetzt worden sein. (Quelle: Wolfgang Schwan / Anadolu Agency/dpa)

Bus aus der Ukraine mit Flüchtlingen verunglückt – eine Tote

12.40 Uhr: In Italien ist ein Bus mit rund 20 Flüchtlingen aus der Ukraine auf der Autobahn verunglückt. Eine Frau ist gestorben. Mehr dazu sehen Sie hier im Video.

(Quelle: t-online – Social – Reuters)

Kiew deckt sich mit Lebensmitteln ein – für mögliche Blockade

12.37 Uhr: Die ukrainische Hauptstadt Kiew bereitet sich auf eine mögliche Blockade durch russische Truppen vor. Es seien Vorräte mit Lebensmitteln angelegt worden, um zwei Millionen Kiewer zwei Wochen lang zu versorgen, sagte der Vizechef der Stadtverwaltung, Walentyn Mondryjiwskyj, am Sonntag. “Diese zwei Millionen Kiewer, die ihre Häuser nicht verlassen haben, werden nicht allein gelassen.”

Die Behörden hätten in Zusammenarbeit mit der Wirtschaft in den vergangenen Tagen ihr Bestes gegeben, um Geschäfte und Apotheken zu öffnen und die Preise “auf einem erschwinglichen Niveau” zu halten, sagte Mondryjiwskyj. Nordwestlich und östlich von Kiew gibt es schwere Gefechte mit russischen Truppen. Es wird befürchtet, dass diese die Hauptstadt in den nächsten Tagen einkesseln könnten.

Weiterer Bürgermeister verschwunden

12.32 Uhr: Einen Tag nachdem der Bürgermeister von Melitopol entführt wurde, ist auch der Bürgermeister der Stadt Dniprorudne verschwunden. Der Chef der Militärverwaltung verurteilte das Vorgehen Russlands scharf. Mehr dazu lesen Sie hier.

Erneut viele Festnahmen bei Protesten in Russland

12.10 Uhr: Bei neuen Demonstrationen gegen den Krieg in der Ukraine sind in Russland nach Angaben von Bürgerrechtlern landesweit mehr als 60 Menschen festgenommen worden.

Zu den Festnahmen sei es bei Protesten in 14 Städten gekommen, teilte die Organisation Owd-Info am Sonntagmittag mit. Es wurde damit gerechnet, dass diese Zahl im Laufe des Tages weiter steigt. Aktionen gab es demnach etwa in Wladiwostok im äußersten Osten Russlands und in Irkutsk am Baikalsee sowie in der sibirischen Stadt Tomsk.

Bilder und Videos in sozialen Netzwerken zeigten, wie Menschen von Polizisten mit Schutzhelmen und schwerer Ausrüstung weggezerrt wurden. Insgesamt wurden den Angaben von Owd-Info seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine am 24. Februar mehr als 13.800 Menschen festgenommen.

Ukraine meldet 35 Tote nach Angriff auf Lwiw 

11.45 Uhr: Bei einem russischen Angriff auf einen Militärstützpunkt nahe der polnischen Grenze sind nach neuesten ukrainischen Angaben mindestens 35 Menschen getötet worden. 134 weitere Menschen seien bei dem Angriff auf den Stützpunkt in Jaworiw nahe Lemberg (Lwiw) am Sonntag verletzt worden, sagte Regionalgouverneur Maxim Kozitsky. Zuvor war von 9 Todesopfern und 57 Verletzten die Rede gewesen. Mehr dazu lesen Sie hier.

Menschen suchen in einem Hotel in Lwiw Schutz: Beim Angriff auf eine Militärbasis sollen viele Menschen getötet worden sein. (Quelle: Kyodo News/imago images)

Hintergrund-Bericht: Kreml-Propaganda aus dem Herzen Berlins

11.38 Uhr: In der deutsch-russischen Zeitung “Berliner Telegraph” sind die Fronten geklärt: Putins Nachgiebigkeit hat die USA zum Krieg ermuntert, der Einmarsch in die Ukraine war lange überfällig. Es ist Kreml-Propaganda im Hochglanzformat – direkt aus der deutschen Hauptstadt. Lesen Sie den ganzen Text hier.

Verwüstung nach einem russischen Luftschlag am 2. März im ukrainischen Zhytomyr: Eine deutsch-russische Zeitung in Berlin machte seit Monaten Stimmung gegen den Westen. (Quelle: Emergency Service of Ukraine/imago images)

Neun Tote bei Angriff in Südukraine

10.56 Uhr: Bei russischen Angriffen auf die südukrainische Großstadt Mykolajiw sind nach Behördenangaben mehrere Menschen getötet worden. “Neun Menschen starben infolge der Bombardierung durch die Arschlöcher”, schrieb der Gouverneur des Gebiets Mykolajiw, Witalij Kim, am Sonntag im Nachrichtendienst Telegram. Die Angaben ließen sich nicht überprüfen. Die Stadt mit knapp 500.000 Einwohnern ist seit Tagen heftig umkämpft. Wenn russische Truppen es schaffen, Mykolajiw zu umgehen oder einzunehmen, stünde ihnen der Landweg in die wichtige südwestukrainische Hafenstadt Odessa offen.

Selenskyj telefonierte mit Bennett

10.33 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am Samstagabend erneut mit dem israelischen Ministerpräsidenten Naftali Bennett telefoniert. “In dem Gespräch, das länger als eine Stunde dauerte, ging es um Wege, die Kämpfe in der Ukraine zu beenden sowie um die Bemühungen Israels in der Sache”, teilte Bennetts Büro mit.

Der israelische Rundfunk berichtete am Sonntag ferner, Selenskyj habe Bennett gebeten, sich für die Freilassung des Bürgermeisters von Melitopol und anderer ukrainischer Repräsentanten einzusetzen.

Ukrainische Armee berichtet von heftigen Kämpfen bei Kiew

10.24 Uhr: Die Gefechte rund um die ukrainische Hauptstadt Kiew gehen nach Angaben der ukrainischen Armee weiter. Es gebe heftige Kämpfe in Irpin und Makariw im Gebiet Kiew, teilte das Militär am Sonntagmorgen mit. Ähnlich sei die Situation auch in anderen Dörfern, die humanitäre Lage werde immer schlechter. Allein am Samstag wurden etwa aus Butscha, Irpin, Hostomel und Worsel nordwestlich von Kiew etwa 20.000 Menschen evakuiert. Die Rettung von Zivilisten sollte fortgesetzt werden.

Im Gebiet Iwano-Frankiwsk im Südwesten der Ukraine seien in der Nacht zum Sonntag mehrere Explosionen zu hören gewesen, heißt es weiter in dem Militärbericht. Der Bürgermeister schrieb bei Facebook von Angriffen auf einen Luftwaffenstützpunkt. Der Flughafen sei bereits das dritte Mal Ziel gewesen. “Ich bitte Euch, seid so vorsichtig wie möglich und passt auf Euch auf”, appellierte Ruslan Marzinkiw an die Einwohner seiner Stadt. Er hatte bereits vorher die Anwohner des Flughafens gedrängt, das Gebiet möglichst zu verlassen.

Laut ukrainischer Armee gab es auch im Nordosten im Gebiet um die Stadt Sumy Angriffe. “Friedliche Dörfer” seien mehrfach beschossen worden. Alle Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

Viele Tote bei Angriff auf Militärbasis nahe Polen 

9.40 Uhr: Bei dem russischen Angriff auf eine Militärbasis in Lwiw in der Nähe der Grenze zu Polen sind offenbar neun Menschen getötet worden. 57 Menschen seien verletzt, berichtet die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Angaben der Behörden. Russland habe rund 30 Raketen auf den Stützpunkt abgefeuert. Einige seien abgefangen worden, teilten Behörden mit. Mehr dazu lesen Sie hier.

Moskau meldet Eroberung von Teilen der Stadt Sjewjerodonezk 

9.05 Uhr: Kämpfer der prorussischen Separatisten in der Ostukraine haben nach Angaben aus Moskau Teile der Stadt Sjewjerodonezk eingenommen. “Einheiten der Volksrepublik Lugansk haben den östlichen und südlichen Teil der Stadt blockiert”, sagte Igor Konaschenkow, Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, der Nachrichtenagentur Interfax zufolge am Sonntagmorgen. Zuvor hatte das ukrainische Militär berichtet, dass eine russische Offensive in der Stadt mit 100.000 Einwohnern im Gebiet Luhansk bevorstehe.

Nach russischen Angaben wurde zudem die Offensive nahe der Stadt Popasna bei Luhansk fortgesetzt. Dort hätten die Separatisten die nördlichen Stadtteile besetzt. Zu Wochenbeginn hieß es noch, ukrainische Kräfte seien nahe der Stadt eingekesselt worden. Die Angaben lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.

Katars Außenminister soll sich mit Lawrow treffen

8.50 Uhr: Katars Außenminister Scheich Mohammed bin Abdulrahman Al-Thani wird einem Insider zufolge im Laufe des Tages nach Moskau reisen, um seinen russischen Amtskollegen Sergej Lawrow zu treffen. Es werde um Russlands Invasion der Ukraine gehen sowie um die Atomgespräche mit dem Iran, sagt die Person, die in die Reise eingeweiht ist. Katar ist ein Verbündeter der USA.

Briten: Russland versucht Truppen zu umzingeln

8.36 Uhr: Die russischen Streitkräfte versuchen nach Angaben des britischen Verteidigungsministeriums die ukrainischen Truppen im Osten des Landes zu umzingeln, indem sie von Charkiw im Norden und Mariupol im Süden vorrücken.

440 Tonnen Lebensmittel in Ukraine geliefert

8.23 Uhr: Über eine neu eingerichtete Koordinierungsstelle der Bundesregierung sind inzwischen mehr als 440 Tonnen gespendete Lebensmittel in die Ukraine gebracht worden. Seit Beginn der Initiative vor etwa einer Woche wurden dafür rund 20 Lkw-Ladungen mit fast 700 Paletten gefahren, wie aus Daten des Ernährungsministeriums hervorgeht. Geliefert werden demnach vor allem Grundnahrungsmittel, Wasser, Saft, Babynahrung und Konserven mit Fisch und Fleisch. Gespendet wurden die Produkte von mehreren deutschen Handels- und Lebensmittelunternehmen.

Minister Cem Özdemir sagte der Deutschen Presse-Agentur: “Täglich erreichen uns neue Berichte über weitere schreckliche Zerstörungen. Solidarität mit der Ukraine und ihren Menschen ist eine Frage der Ehre.” Der Grünen-Politiker dankte allen Unternehmen in Deutschland, die so schnell und unbürokratisch Hilfe leisteten. “Wir tun alles, um den Menschen in den Kriegsgebieten zu helfen.”

Angriff auf Flughafen Iwano-Frankiwsk 

7.55 Uhr: Der Flughafen der westukrainischen Stadt Iwano-Frankiwsk wird nach Angaben des Bürgermeisters weiter von russischen Truppen beschossen. Berichte über Opfer liegen zunächst nicht vor.

Bericht: Kloster in Ostukraine beschädigt

6.34 Uhr: Bei Gefechten in der ostukrainischen Stadt Swjatohirsk in der Region Donezk wurde nach ukrainischen Berichten das Himmelfahrtskloster beschädigt. Am späten Samstagabend sei eine Fliegerbombe rund 50 Meter vom Eingang des Klosters entfernt detoniert, berichtete die Internet-Zeitung “Ukrajinska Prawda”. Durch die Druckwelle seien Fenster und kirchliche Einrichtungen in unterschiedlichem Ausmaß zerstört worden.

Explosionen bei Lwiw in Grenznähe zu Polen

5.40 Uhr: Das Gebiet um die westukrainische Metropole Lwiw ist zum ersten Mal seit Kriegsbeginn vor mehr als zwei Wochen von mehreren Explosionen erschüttert worden. Ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur berichtete am Sonntagmorgen von mehreren Detonationen. Einschläge gab es demnach aber nicht in der Stadt selbst. Es wurde Luftalarm ausgelöst. Die Menschen sollten in Notunterkünften bleiben.

Nach Angaben der regionalen Militärverwaltung in Lwiw schlugen acht Raketen im “Zentrum für Internationale Friedenssicherung und Sicherheit” nordwestlich von Lwiw ein. Dort befinden sich ein Militärausbildungszentrum und ein Truppenübungsplatz. Laut ukrainischem Fernsehen gab es keine Todesopfer. Nicht mitgeteilt wurde, ob die Raketen das Gelände getroffen haben.

Die Explosionen waren auch in Polen zu hören, wie eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur aus Przemysl berichtete. Das Militärgelände liegt nur etwa 80 Kilometer von der Grenze zu Polen entfernt. Lwiw ist Anlaufstelle von Hunderttausenden Ukrainern, die ihr Land wegen des russischen Angriffs in Richtung Europa verlassen wollen.

Neunzehn Krankenwagen haben die ukrainische Militärbasis in Jaworiw nahe der polnischen Grenze mit laufenden Sirenen verlassen, wie ein Reuters-Augenzeuge berichtet. Weitere sieben Ambulanzen waren auf dem Weg zu der Einrichtung, die nach ukrainischen Angaben Ziel eines russischen Luftangriffs war.

Ukrainische Regierung stellt Hilfe für Bauern in Aussicht

5.15 Uhr: Die ukrainische Regierung will mit mehreren Maßnahmen den Bauern des Landes unter die Arme greifen. Man habe beschlossen, Zinsen für Kredite für Kosten in Zusammenhang mit landwirtschaftlicher Tätigkeit zu kompensieren, sagte Ministerpräsident Denys Schmyhal in einer Videobotschaft am Samstagabend. Zudem werde man Landwirten staatliche Garantien im Ausmaß von 80 Prozent des Betrags der von ihnen aufgenommenen Kredite gewähren.

Stoltenberg warnt Russland vor Chemiewaffeneinsatz 

4.45 Uhr: Die Nato warnt Moskau vor einem Angriff mit Massenvernichtungswaffen in der Ukraine. “In den vergangenen Tagen haben wir absurde Behauptungen über chemische und biologische Waffenlabore vernommen”, sagt Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg der “Welt am Sonntag” laut einem Vorabbericht. Mehr dazu lesen Sie hier.

Aktivisten strahlen russische Botschaft in Ukraine-Farben an

4.30 Uhr: In der portugiesischen Hauptstadt Lissabon haben Aktivisten offenbar die russische Botschaft in den ukrainischen Nationalfarben Blau und Gelb angestrahlt. Bilder von der Aktion wurden in den sozialen Netzwerken geteilt. Der Journalist Roger Hutchinson schrieb auf Twitter, dass die Beleuchtung aus zwei angrenzenden Gebäuden stamme.

Nato erwartet Verschärfung der humanitären Notlage

4.05 Uhr: Gut zwei Wochen nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine erwartet die Nato eine weitere Verschärfung der Kämpfe und der humanitären Notlage. “Wir sehen mit Schrecken die steigenden Zahlen ziviler Opfer und die sinnlose Zerstörung durch die russischen Kräfte. Die Menschen in der Ukraine widersetzen sich der Invasion mit Mut und Entschiedenheit, aber die kommenden Tage werden wahrscheinlich noch größere Not bringen”, sagte der Generalsekratär der Militärallianz, Jens Stoltenberg, der Zeitung “Welt am Sonntag”. Der Präsident der Ukraine hatte in der Nacht zum Sonntag erklärt, er erwarte, dass Moskau weitere Truppen in den Krieg schicke.

Weitere 12.729 Menschen fliehen über Korridore

2.55 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lobt die humanitären Korridore, über die Menschen aus den von russischen Truppen belagerten Städten fliehen können. alleine am Samstag seien 12.729 Ukrainer evakuiert worden. “Die Korridore funktionieren”, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Ansprache. Nur die Hilfslieferungen in die umkämpfte Stadt Mariupol seien in Danzig gestoppt worden.

Wolodymyr Selenskyj spricht im Fernsehen: Der ukrainische Präsident berichtet von über 12.000 Evakuierten am Samstag. (Quelle: Screenshot TV-Ansprache)

Johnson zahlt Bürgern Geld, die Flüchtlinge aufnehmen

2.30 Uhr: Großbritannien bezahlt jedem Bürger 350 Pfund (418 Euro) pro Monat, wenn sie Flüchtlingen aus der Ukraine ein freies Zimmer oder eine Wohnung für mindestens ein halbes Jahr zur Verfügung stellen. “Das Vereinigte Königreich steht hinter der Ukraine in ihrer dunkelsten Stunde und die britische Öffentlichkeit versteht die Notwendigkeit, so viele Menschen wie möglich in Sicherheit zu bringen”, sagt Michael Gove, Minister für Wohnungswesen, Gemeinden und Kommunalverwaltung, in einer Erklärung. Mit dem neuen Programm “Homes for Ukraine” können Kriegsflüchtlinge nach Großbritannien kommen, auch wenn sie keine familiären Bindungen nachweisen können.

Getötete Militärärztin zur “Heldin der Ukraine” ernannt

2.15 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat erstmals in der Geschichte des Landes einer Frau den Titel “Heldin der Ukraine” posthum verliehen. Das teilte Selenskyj in einer Videoansprache in der Nacht zu Sonntag mit. Mehr dazu lesen Sie hier.

Selenskyj warnt Kollaborateure

1.45 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat möglichen Kollaborateuren und Unterstützern Russlands in der Ukraine gedroht. Wer sich von Angeboten der russischen Besatzer in Versuchung geführt sehe, unterschreibe damit sein eigenes Urteil, sagte er in einer in der Nacht zu Sonntag veröffentlichten Videobotschaft. “Das Urteil lautet, mehr als 12.000 Besatzern zu folgen, die nicht rechtzeitig verstehen konnten, warum die Ukraine nicht angegriffen werden sollte.”

Russland versucht Erstürmung von Mariupol

0.30 Uhr: Russische Einheiten versuchen nach ukrainischen Angaben weiter eine Erstürmung der Stadt Mariupol. Das teilte der ukrainische Generalstab in einem in der Nacht zu Sonntag auf Facebook veröffentlichten Bericht mit. Prorussische Separatisten waren dort zuletzt mit Unterstützung russischer Truppen in östliche Randbezirke vorgestoßen, wie die ukrainischen Streitkräfte mitteilten. Auch das russische Verteidigungsministerium hatte die Einnahme mehrerer Stadtteile gemeldet.

(Quelle: t-online)

Eine russische Offensive stünde zudem der Stadt Sjewjerodonezk mit 100.000 Einwohnern im Gebiet Luhansk bevor, heißt es in dem Generalstabsbericht weiter. Moskau hatte zuvor am Samstag mitgeteilt, dass die prorussischen Separatisten die Stadt erreicht haben. Im Donezker Gebiet bereiteten russische Einheiten zudem eine Offensive auf die Kleinstadt Wuhledar vor. Aus dieser konnten am Samstag nach ukrainischen Angaben rund 200 Menschen evakuiert werden.

Der Bürgermeister der Stadt Skadowsk, Oleksandr Yakovlev, berichtete laut “Kyiv Independent”, dass russische Truppen die Stadt in der südukrainischen Region Cherson wieder verlassen hätten. Auch Strom und Gas seien wiederhergestellt. Die russischen Soldaten hätten zuvor aber Computer der Stadtverwaltung beschlagnahmt.

Ein Wohnhaus in Mariupol wird von einem Panzer getroffen: Russische Einheiten versuchen offenbar, die Stadt zu erstürmen. (Quelle: Evgeniy Maloletka/dpa)

Russland soll neue Bürgermeisterin in Melitopol installiert haben

0.00 Uhr: Nach Berichten des US-Senders “CNN” hat Russland die Bürgermeisterstelle in Melitopol neu besetzt. Der bisherige Amtsinhaber, Iwan Fedorow, war nach ukrainischen Berichten entführt worden. An seine Stelle ist Galina Danilchenko getreten, die bislang als Opposition im Stadtrat saß und als Moskau-freundlich gilt.

Videoaufnahmen hatten am Freitag gezeigt, wie ein Mann – offenbar der Bürgermeister – von Maskierten in Melitopol festgenommen wurde. Das ukrainische Parlament hatte die Entführung bestätigt, Präsident Selenskyj sprach von einem “Terrorakt”.

Ukraine korrigiert Angaben über getötete Zivilisten

23.45 Uhr: Die Ukraine korrigiert ihre Darstellung zum Tod von sieben Menschen: Die Frauen und Kinder aus dem Ort Peremoha seien entgegen den ursprünglichen Angaben des ukrainischen Geheimdienstes nicht in einem mit Russland vereinbarten Evakuierungskorridor gewesen, teilt das Verteidigungsministerium mit. Die Personen hätten versucht, alleine zu fliehen. Der Geheimdienst hatte zunächst berichtet, sie seien in einem mit Russland vereinbarten “grünen Korridor” gewesen, als sie von russischen Kräften angegriffen worden seien.

Unklarheit über Kontrolle von ukrainischem AKW

23.15 Uhr: Es gibt weiter Verwirrung um das ukrainische Kernkraftwerk Saporischschja. Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA teilt mit, die Ukraine habe der IAEA am Samstag mitgeteilt, dass Russland vorhabe, die vollständige und dauerhafte Kontrolle über das AKW zu übernehmen. Russland habe diese Darstellung aber später zurückgewiesen. Nach ukrainischen Angaben seien etwa 400 russische Soldaten dauerhaft auf dem AKW-Gelände. Die ukrainischen Behörden hätten der IAEA zudem mitgeteilt, dass sie weiter dabei seien, die beschädigten Stromkabel am AKW Tschernobyl zu reparieren.

Kiew: Russland organisiert gefälschtes Referendum für Hafenstadt Cherson

22.38 Uhr: Russland will nach ukrainischen Angaben in der eingenommenen Großstadt Cherson ein Referendum zur Gründung einer unabhängigen “Volksrepublik” inszenieren. Dies erklärte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba im Kurzbotschaftendienst Twitter. Da es dafür keinerlei Unterstützung in der Bevölkerung gebe, werde das Referendum komplett gefälscht werden, sagte Kuleba. Sollte Russland dies durchziehen, müssten scharfe Sanktionen folgen. “Cherson ist und wird immer in der Ukraine sein.”

Das nahe der von Russland annektierten Halbinsel Krim gelegene Cherson war als erste Großstadt der Ukraine nach dreitägiger Belagerung Anfang März von der russischen Armee eingenommen worden. In der Hafenstadt leben 290.000 Menschen.

Satellitenbilder zeigen schwere Zerstörungen in Mariupol

21.42 Uhr: Satellitenbilder zeigen einem US-Anbieter zufolge gravierende Schäden an ziviler Infrastruktur und Wohngebäuden in der südukrainischen Stadt Mariupol. Dutzende Hochhäusern seien schwer beschädigt worden und es habe Brände gegeben, erklärt der Anbieter der Bilder, das US-Unternehmen Maxar Technologies.

Mariupol: Nach russischem Beschuss liegen ganze Wohnblöcke in Trümmern. (Quelle: Uncredited/Maxar Technologies/AP/dpa )

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hatte zuvor gesagt, Mariupol sei von russischen Streitkräften belagert worden, stehe aber noch unter ukrainischer Kontrolle. Der Stadtrat von Mariupol hatte am Freitag gesagt, mindestens 1.582 Zivilisten in der Stadt seien infolge des russischen Beschusses und einer 12-tägigen Belagerung getötet worden.

Mariupol: Das Satellitenbild vom Westen der Stadt zeigt brennende Wohnhäuser. (Quelle: Uncredited/Maxar Technologies/AP/dpa )

Moskau: Evakuierung von Mariupol erneut gescheitert

21:01 Uhr: In der von der russischen Armee belagerten Hafenstadt Mariupol im Südosten der Ukraine ist nach russischen Angaben ein neuer Anlauf zur Evakuierung von Zivilisten gescheitert. 50 Busse hätten wegen Beschusses nicht abfahren können, sagte Generaloberst Michail Misinzew aus dem Verteidigungsministerium in Moskau der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Mehrere orthodoxe Geistliche hätten sich bereiterklärt, die Bewohner beim Verlassen der belagerten Stadt zu begleiten.

Russland beschuldigte ukrainische “Nationalisten”. Das ließ sich nicht überprüfen. Das ukrainische Innenministerium teilte mit, Grenzschutzbeamte hätten 15 russische Soldaten bei einem Angriff auf Mariupol getötet. In der Stadt sei die humanitäre Lage sehr schwierig, so das russische Verteidigungsministerium.

Ukraine: 7 Tote bei Konvoi-Beschuss durch Russland

20.20 Uhr: Der ukrainische Geheimdienst wirft Russland vor, beim Beschuss eines Konvois sieben Menschen getötet zu haben. Mit dem Konvoi hätten Frauen und Kinder aus dem Dorf Peremoha in der Region Kiew herausgebracht werden sollen, teilt der Geheimdienst mit. Er sei aber beschossen worden und die Menschen hätten nach Peremoha zurückkehren müssen. Wie viele Menschen bei dem Beschuss verletzt worden seien, sei nicht bekannt. Später erklärte die Ukraine, dass es sich nicht um einen Flüchtlingskorridor gehandelt habe.

UN-Menschenrechtsbüro dokumentiert Tod von 579 zivilen Ukrainern

19.27 Uhr: Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte hat seit dem Einmarsch russischer Truppen am 24. Februar den Tod von 579 Zivilpersonen in der Ukraine dokumentiert. Unter ihnen waren 42 Kinder und Jugendliche, wie das Büro in Genf mitteilte. Am Vortag waren es insgesamt 564. Dem Büro lagen zudem verifizierte Informationen über 1.002 Verletzte vor. Am Vortag waren es 982.

Die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, betont stets, dass die tatsächlichen Zahlen mit Sicherheit deutlich höher liegen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bräuchten oft Tage, um Opferzahlen zu überprüfen. Das Hochkommissariat gibt nur Todes- und Verletztenzahlen bekannt, die es selbst unabhängig überprüft hat.

“Die meisten Opfer unter der Zivilbevölkerung wurden durch den Einsatz von Explosivwaffen mit großer Reichweite verursacht, darunter durch den Beschuss mit schwerer Artillerie und mit Raketenwerfern sowie durch Raketen- und Luftangriffe”, teilte Bachelets Büro mit.

Israel dementiert Forderungen an die Ukraine zur Kapitulation

19.06 Uhr: Israel hat Behauptungen eines ukrainischen Regierungsvertreters zurückgewiesen, wonach Ministerpräsident Naftali Bennett Kiew dazu gedrängt haben soll, Moskaus Bedingungen für eine Beendigung des Angriffs auf die Ukraine zu akzeptieren. Eine Sprecherin des israelischen Regierungschefs bezeichnete einen entsprechenden Bericht als “schlichtweg falsch”. “Zu keinem Zeitpunkt” habe Bennett dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj geraten, einem entsprechenden Abkommen mit Kreml-Chef Wladimir Putin zuzustimmen, erklärte sie am Samstag.

Biden bewilligt weitere 200 Millionen Dollar Militärhilfe für Ukraine

18.47 Uhr: US-Präsident Joe Biden hat die Freigabe von Waffenlieferungen und Militärhilfe für die Ukraine in Höhe von 200 Millionen Dollar (182 Millionen Euro) angeordnet. Das teilte das Weiße Haus am Samstag mit. Biden hatte erst vor zwei Wochen, unmittelbar nach Beginn des russischen Angriffskriegs, Soforthilfen über 350 Millionen Dollar für die ukrainischen Streitkräfte bewilligt. Dem US-Verteidigungsministerium zufolge sind die damit bereitgestellten Waffen, darunter moderne Panzerabwehrlenkwaffen vom Typ Javelin, inzwischen bereits an die Ukraine geliefert worden.

Joe Biden: Der US-Präsident hat die Freigabe von Waffenlieferungen und Militärhilfe für die Ukraine angeordnet. (Quelle: ZUMA Wire/imago images)

Russische Armee: 79 weitere Militäranlagen in Ukraine zerstört

18.32 Uhr: Die russische Armee hat bei Angriffen in der Ukraine am Samstag nach eigenen Angaben 79 Militäranlagen zerstört. Darunter seien vier Kommando- und Kontrollzentren der ukrainischen Streitkräfte gewesen, sagte Igor Konaschenkow, Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Angriffe seien zudem auf sechs Munitions- und Treibstoffdepots geflogen worden. Außerdem seien ein ukrainischer Kampfhubschrauber vom Typ Mi-24 und drei Drohnen abgeschossen worden. Diese Angaben ließen sich nicht überprüfen.

Fitch erwartet Zahlungsausfall von Gazprom und anderen Rohstoffriesen Russlands

18.10 Uhr: Die Ratingagentur Fitch hat die Kreditwürdigkeit von 28 russischen Rohstoffkonzernen herabgestuft und hält einen “Zahlungsausfall jeglicher Art für wahrscheinlich”. Fitch stufte den Gasriesen Gazprom, den Ölkonzern Lukoil, die Bergbauunternehmen Rusal, Polyus, Evraz und 23 weitere Unternehmen von B auf “hauptsächlich CC” herab. Das bedeutet, dass es “wahrscheinlich” ist, dass diese Unternehmen ihren finanziellen Verpflichtungen nicht nachkommen. Lesen Sie hier mehr dazu.

Umsetzung von Sanktionen: Bundesregierung richtet Taskforce ein

17.20 Uhr: Die Bundesregierung richtet eine Taskforce ein, um die Umsetzung von Sanktionen gegen russische Firmen und Oligarchen besser zu koordinieren. Eine Sprecherin bestätigte am Samstag, die Bundesregierung etabliere derzeit eine Taskforce zur Durchsetzung von Sanktionen. Zuerst hatte der “Spiegel” darüber berichtet.

Papst mit Tweet für Frieden: “In Gottes Namen, hört auf!”

17.06 Uhr: Papst Franziskus hat erneut das Ende des Krieges in der Ukraine gefordert und auf das Leid der Kinder hingewiesen. In einem Tweet schrieb das Oberhaupt der katholischen Kirche am Samstag: “Nie wieder Krieg! Denkt vor allem an die Kinder, an diejenigen, denen die Hoffnung auf ein würdevolles Leben genommen wird: tote oder verletzte Kinder, Waisen; Kinder, die als Spielzeug Kriegsreste haben… In Gottes Namen, hört auf!”

Papst Franziskus (Archivbild): “In Gottes Namen, hört auf!” (Quelle: Vatican Media/imago images)

Der Vatikan setzt sich für eine Waffenpause ein und bietet sich den Ukrainern und den angreifenden Russen als Vermittler an. “Krieg ist Wahnsinn, er muss beendet werden!”, sagte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, die Nummer zwei des Kirchenstaates, am Samstag der Plattform “Vatican News”. “Wir müssten ein Herz aus Stein haben, um teilnahmslos zu bleiben und zuzulassen, dass diese Zerstörung weitergeht, dass weiterhin Flüsse von Blut und Tränen fließen.”

Selenskyj will mit Putin in Jerusalem über Kriegsende verhandeln

Wolodymyr Selenskyj: “Heute ist es nicht konstruktiv, sich in Russland, in der Ukraine oder in Belarus zu treffen.” (Quelle: Büro des Präsidenten der Ukraine/ZUMA Press Wire Service/dpa)

16.52 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Jerusalem als möglichen Ort für Verhandlungen über ein Kriegsende mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vorgeschlagen. “Heute ist es nicht konstruktiv, sich in Russland, in der Ukraine oder in Belarus zu treffen. Das sind nicht die Orte, an denen wir ein Verständnis für die Beendigung des Krieges finden können”, sagte Selenskyj am Samstag vor Journalisten. “Ob ich finde, dass Israel so ein Land sein kann und dabei besonders Jerusalem? Ich finde ja.”

Tschechien bittet EU wegen Flüchtlingen offiziell um Hilfe

16.30 Uhr: Tschechien hat wegen der vielen ankommenden Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine offiziell die EU um Hilfe gebeten. Man habe im Rahmen des EU-Zivilschutz-Mechanismus Wohncontainer für die Unterbringung von bis zu 50.000 Menschen angefragt, teilte Feuerwehrsprecherin Pavla Jakoubkova am Samstag in Prag mit. “Jeder frei werdende Platz ist sofort belegt”, berichtete sie. Es drohe, dass man Neuankömmlingen demnächst nur noch eine Notunterkunft in Turnhallen oder Zeltlagern anbieten könne. Bisher wurden die meisten in Wohnungen und Hotels untergebracht.

Flüchtlinge aus der Ukraine registrieren sich in Prag: Tschechien hat die EU offiziell um Hilfe gebeten, damit weitere Flüchtlinge untergebracht werden können. (Quelle: CTK Photo/imago images)

Militärexperte: “Putin wird diesen Krieg verlieren”

16.11 Uhr: Die russische Invasion in der Ukraine scheint ins Stocken geraten. Trotzdem ist der Militärexperte Martin van Creveld überzeugt, dass die Einnahme aller ukrainischen Städte nur noch eine Frage der Zeit ist – und Putin trotzdem nicht gewinnen kann. Lesen Sie das Interview hier.

Selenskyj: 1.300 ukrainische Soldaten gestorben

16.05 Uhr: Seit Ausbruch des Kriegs in der Ukraine vor mehr als zwei Wochen sind etwa 1.300 ukrainische Soldaten getötet worden. Das sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Samstag vor internationalen Journalisten. Die ukrainische Armee hatte sich bislang bei Angaben zu Verlusten in den eigenen Reihen bedeckt gehalten und lediglich die Zahl angeblich getöteter russischer Soldaten genannt. “Bei uns sind etwa 1.300 Soldaten getötet worden und bei Russland mehr als 12.000”, sagte der Präsident. Die Zahlen lassen sich nur schwer unabhängig überprüfen.

Beerdigung ukrainischer Soldaten in Lemberg: Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich zu Opferzahlen unter den eigenen Soldaten geäußert. (Quelle: ZUMA Wire/Carol Guzy/imago images)

Separatisten in Ukraine: Tausende Kämpfer aus Nahem Osten seien zu Unterstützung bereit

15.50 Uhr: Nach Darstellung der prorussischen Separatisten in der Ostukraine könnten sich schon bald “Freiwillige” aus dem Nahen Osten ihrem Kampf gegen die ukrainische Armee anschließen. “Ich schließe nicht aus, dass sie in naher Zukunft mit uns sein werden in den Schützengräben Seite an Seite mit unseren Einheiten bei der Befreiung der Volksrepubliken Donezk und Luhansk”, sagte der Separatistenführer in Donezk, Denis Puschilin, am Samstag im russischen Staatsfernsehen. Er behauptete, es seien bereits Tausende bereit, “zu uns zu kommen”.

Putin wirft Ukraine “eklatante Verstöße” gegen humanitäres Völkerrecht vor

15.45 Uhr: Russlands Staatschef Wladimir Putin hat der ukrainischen Armee “eklatante Verstöße” gegen das humanitäre Völkerrecht vorgeworfen. In einem Telefonat am Samstag habe Putin Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron über “die wahre Sachlage” in der Ukraine informiert, teilte der Kreml mit. Putin warf der ukrainischen Armee demnach “außergerichtliche Hinrichtungen von Dissidenten”, “Geiselnahmen und die Nutzung von Zivilisten als Schutzschilde” vor.

Wladimir Putin: Der Präsident von Russland hat der ukrainischen Armee “eklatante Verstöße” gegen das humanitäre Völkerrecht vorgeworfen. (Quelle: Mikhail Klimentyev/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa)

Putin beschuldigte die ukrainischen Streitkräfte, schwere Waffen in der Nähe von Krankenhäusern, Schulen und Kindergärten zu lagern. “Gleichzeitig stören nationalistische Bataillone die Einsätze zur Rettung der Bevölkerung und schüchtern Zivilisten während Evakuierungsversuchen ein”, erklärte der Kreml. Scholz und Macron rief Putin demnach dazu auf, auf die Regierung in Kiew einzuwirken, um “diese kriminellen Aktivitäten” zu stoppen.

Scholz und Macron fordern Waffenruhe – Putin kritisiert Ukraine

15.16 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron haben nach Angaben der Bundesregierung in einem Telefonat mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin einen sofortigen Waffenstillstand in der Ukraine gefordert. Während des 75-minütigen Telefongesprächs hätten sie außerdem auf einen Einstieg in eine diplomatische Lösung des Konflikts gedrungen. Über weitere Inhalte des Gesprächs sei Stillschweigen vereinbart worden.

Emmanuel Macron und Olaf Scholz: Der französische Präsident und der Bundeskanzler haben in einem Telefonat mit Putin eine Waffenruhe gefordert. (Quelle: dpa)

Vor diesem Telefonat hätten Scholz und Macron sie mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gesprochen. Das russische Präsidialamt teilt mit, Putin habe Scholz und Macron über den Stand der Verhandlungen von Russland mit der Ukraine informiert. Er habe zudem auf Besorgnisse der beiden Spitzenpolitiker über die humanitäre Lage in der Ukraine reagiert, indem er auf Menschenrechtsverletzungen seitens des ukrainischen Militärs hingewiesen habe.

Italien beschlagnahmt Super-Jacht von russischem Oligarchen

15.10 Uhr: Im Zuge der Sanktionen gegen russische Oligarchen hat Italien eine der weltgrößten Jachten festgesetzt. Die Polizei habe das 143 Meter lange und 530 Millionen Euro teure Schiff des Geschäftsmanns Andrej Melnitschenko im Hafen von Triest beschlagnahmt, teilt die Regierung in Rom mit. Die 2017 ausgelieferte “Sailing Yacht A” ist nach Angaben der deutschen Herstellerwerft Nobiskrug eine der größten der Welt. Melnitschenko ließ erklären, er stehe in keinem Zusammenhang mit den Ereignissen in der Ukraine und werde sich rechtlich gegen die Sanktionen wehren. Italien hatte nach eigenen Angaben in den vergangenen Tagen bereits mehrere Villen und Jachten russischer Eigentümer beschlagnahmt und den Gesamtwert dieser Vermögenswerte auf 143 Millionen Euro beziffert.

Baerbock fordert wegen Ukraine-Krieg internationale Hilfe für Moldau

15.05 Uhr: Außenministerin Annalena Baerbock fordert von der internationalen Staatengemeinschaft mehr Hilfe bei der Versorgung von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine. Vor allem von Moldau werde Unglaubliches geleistet, sagte die Ministerin bei einem Besuch im moldauischen Palanca, das unmittelbar an der Grenze zur Ukraine liegt. “Aber das kann auf die nächsten Wochen nicht allein von Moldau gestemmmt werden, insbesondere wenn sich die Situation noch weiter verschlechtern sollte”, so Baerbock. “Das unterstreicht, wie wichtig es ist, dass wir als internationale Gemeinschaft Moldau jetzt intensiver unterstützen.”

Je heftiger der Krieg werde, desto mehr werde die Unterstützung in Moldau gebraucht, sagte Baerbock. “Daher bin ich heute hier, um deutlich zu machen, dass wir dieses Land, diese Region, die vielen Menschen, die so vieles geleistet haben in den letzten Wochen, unterstützen.” Ein erster Schritt sei getan, sagte die Ministerin mit Blick auf die Entscheidung, 2.500 ukrainische Flüchtlinge von Moldau aus direkt nach Deutschland zu bringen. “Aber Weiteres muss folgen”, sagte Baerbock und fügte hinzu: “Ich rufe an dieser Stelle auch die internationale Gemeinschaft auf, und zwar weltweit, die Länder an der Grenze zur Ukraine zu unterstützen, insbesondere Moldau zu unterstützen.”

Bericht: Deutsche Unis setzen Kooperationen mit russischen Partnern aus

14.12 Uhr: Die meisten deutschen Universitäten haben der “Welt am Sonntag” zufolge Kooperationen mit russischen Partnerorganisationen ausgesetzt. Eine Umfrage unter 105 Universitäten habe ergeben, dass 86 Hochschulen Kooperationen unterhielten. Davon hätten 78 die Zusammenarbeit auf Eis gelegt. Acht Universitäten prüften ihre Position. Russische Staatsbürger, die in Deutschland studieren oder ein Stipendium bewilligt bekamen, seien von den Restriktionen ausgenommen.

Der Präsident der Hochschulkonferenz, Peter-Andre Alt, hofft demnach, dass die Aussetzung von Kooperationen für die russische Regierung auf längere Sicht sehr schmerzhaft sein werde. Es gehe um Auswirkungen auf die Forschungsarbeit und für das internationale Prestige Russlands.

Ukraine bestätigt: Separatisten haben Mariupol teilweise erobert

Kämpfe in Mariupol: Die Ukraine hat bestätigt, dass prorussische Separatisten östlich gelegene Randbezirke der Stadt erobert haben. (Quelle: SNA/Vladimir Rodionov/imago images)

13.41 Uhr: Die prorussischen Separatisten setzen mit Unterstützung russischer Truppen ihren Vormarsch in der eingeschlossenen ukrainischen Hafenstadt Mariupol nach Angaben aus Kiew fort. Der Feind habe östlich gelegene Randbezirke erobert, teilte das ukrainische Militär am Samstag mit. Zuvor hatte das russische Verteidigungsministerium bereits die Einnahme mehrerer Stadtteile gemeldet.

Selenskyj: Russland schickt neue Truppen nach Verlusten

13.19 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagt in einer Fernsehansprache, Russland entsende neue Truppen in die Ukraine. Die russische Armee habe die größten Verluste seit Jahrzehnten erlitten. Mehr dazu lesen Sie hier.

Wolodymyr Selenskyj: Die russische Armee habe nach Angaben des ukrainischen Präsidenten die größten Verluste seit Jahrzehnten erlitten. (Quelle: Pressebüro des ukrainischen Präsidenten/AP/dpa)

Selenskyj fordert zudem die sofortige Freilassung des Bürgermeisters der Stadt Melitopol, der nach Darstellung der Ukraine von russischen Kräften am Freitag entführt worden ist. Er habe mit Bundeskanzler Olaf Scholz und dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron darüber gesprochen, dass für eine Freilassung Druck auf Russland ausgeübt werden solle.

Baerbock: Bilder “verfolgen uns alle bis in den Schlaf”

13.11 Uhr: Als Nachbarland der Ukraine hat Moldau bereits Hunderttausende Flüchtlinge aufgenommen. Außenministerin Annalena Baerbock ist nun in die Republik gereist – und teilt ihre Eindrücke. Mehr dazu lesen Sie hier.

Annalena Baerbock in Chisinau: Die Außenministerin hat ukrainische Flüchtlinge in Moldau besucht. (Quelle: Michael Kappeler/dpa)

Russland droht mit Angriffen auf westliche Waffenlieferungen

12.40 Uhr: Russland hat mit Angriffen auf westliche Waffenlieferungen in der Ukraine gedroht. Moskau habe die USA gewarnt, dass das “orchestrierte Hereinpumpen von Waffen durch eine Reihe von Staaten nicht nur ein gefährlicher Schritt ist, sondern diese Konvois auch zu legitimen Zielen” für Angriffe der Armee mache, sagte der stellvertretende Außenminister Sergej Rjabkow am Samstag im russischen Staatsfernsehen.

Seit Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine am 24. Februar hatten zahlreiche Länder dem Land Waffen geliefert. Die EU hatte bereits kurz nach der Invasion Militärhilfe im Umfang von 500 Millionen Euro für die Ukraine beschlossen und prüft eine Verdopplung der Summe.

Belarus: Beteiligen uns nicht an der russischen Invasion

12.21 Uhr: Belarus plant nach Worten von Generalstabschef Viktor Gulewitsch keine Beteiligung an der russischen Invasion der Ukraine. Fünf taktische Kampfgruppen würden an die Grenze geschickt, um dort stationierte Truppen abzulösen. “Ich möchte betonen, dass der Truppentransfer in keiner Weise mit einer Vorbereitung verbunden ist, insbesondere nicht mit der Teilnahme belarussischer Soldaten an der speziellen Militäroperation auf dem Territorium der Ukraine”, sagt Gulewitsch. Zuvor hatte ein hochrangiger ukrainischer Sicherheitsberater erklärt, die Ukraine erwarte nicht, dass Belarus sich der russischen Invasion anschließe.

Belarussische Truppen in einer Provinz nahe der ukrainischen Grenze (Archivbild): Belarus plane keine Beteiligung an der russischen Invasion. (Quelle: UPI Photo/imago images)

Kiew meldet Luftangriffe auf Ziele in der Westukraine

12.06 Uhr: Die russische Luftwaffe hat nach Angaben aus Kiew auch Ziele in der Westukraine angegriffen. Mindestens sechs Langstreckenbomber des Typs Tupolew Tu-95 hätten Luft-Boden-Raketen gegen Ziele in Luzk und Iwano-Frankiwsk eingesetzt. Das russische Militär hatte den Beschuss der militärischen Ziele nahe der beiden Orte am Freitag gemeldet.

Medienberichten vom Samstag zufolge wurde in Luzk eine Fabrik zur Reparatur von Triebwerken von Kampfflugzeugen getroffen. Auch die zentralukrainische Stadt Dnipro, die früher Dnjepropetrowsk hieß, sei angegriffen worden. Die ukrainische Luftwaffe teilte mit, sie habe mit Kampfjets der Typen MiG-29 und Su-27 etwa zehn Angriffe unter anderem auf feindliche Flugzeuge geflogen. Die Angaben lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.

Putin nimmt Kiew in die Zange

11.03 Uhr: Die russische Armee hat im Ukraine-Krieg die Strategie verändert. Große Städte werden einkesselt und massiv beschossen. Doch Russland gewinnt nur langsam an Boden. Plant Putin wirklich den Sturm auf Kiew? Lesen Sie den Text hier.

Russland-Experte im Interview: “Er will der Welt beweisen, wie er’s reißt”

10.56 Uhr: Altkanzler Gerhard Schröder spricht mit Präsident Putin in Moskau über den Krieg in der Ukraine. Laut Russland-Experte Hans-Henning Schröder sind seine Erfolgschancen zu vermitteln nicht ganz gering. Lesen Sie das ganze Interview hier.

Hilfsorganisationen berichten von verschwundenen Kindern

10.55 Uhr: 2,5 Millionen Menschen sollen laut UN bereits aus der Ukraine geflüchtet sein. Auf mehreren Bahnhöfen sollen Kinder verschwunden sein und es soll zu Menschenhandel gekommen sein. Auch in Deutschland wird davor gewarnt. Mehr dazu lesen Sie hier.

Kind am Bahnhof in Lwiw: Mehrere Hilfsorganisationen berichten von Fällen von Menschenhandel und verschwundenen Kindern in Folge der Fluchtbewegungen. (Symbolfoto) (Quelle: Mykola Tys/dpa)

Ukraine wirft Russland Angriff auf Moschee vor

10.22 Uhr: Die russische Armee hat in der belagerten ukrainischen Hafenstadt Mariupol nach ukrainischen Angaben eine Moschee angegriffen, in der sich mehr als 80 Zivilisten aufhielten. Unter den mehr als 80 Erwachsenen und Kindern, die in der Moschee Schutz gesucht hätten, seien auch türkische Staatsbürger gewesen, teilte das ukrainische Außenministerium bei Twitter mit. Die Moschee sei von den “russischen Invasoren bombardiert” worden, erklärte das Ministerium, das zunächst keine Angaben zum Zeitpunkt des Angriffs machte.

Mariupol ist seit mehr als zehn Tagen von der russischen Armee eingekesselt, die Lage in der Hafenstadt am Asowschen Meer ist dramatisch. Nach Angaben der Behörden wurden seit Beginn der Belagerung mindestens 1500 Menschen getötet. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) berichtete von katastrophalen Bedingungen für die noch rund 300.000 in der Stadt eingeschlossenen Zivilisten. Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen warnte vor einer “unvorstellbaren Tragödie”.

Bericht: Ukrainischer Luftwaffenstützpunkt bei Kiew zerstört

10.11 Uhr: In der Nähe von Kiew ist einem Medienbericht zufolge am Morgen ein ukrainischer Luftwaffenstützpunkt durch russischen Raketenbeschuss zerstört worden. Auch ein Munitionslager in Wassylkiw sei getroffen worden, zitiert der ukrainische Ableger der russischen Nachrichtenagentur Interfax die Bürgermeisterin des Orts.

Tagesanbruch: Wir ahnen gar nicht, was noch alles auf uns zukommt

9.52 Uhr: Wohl niemand ahnt noch im März 2020, was durch das Coronavirus auf Deutschland zukommen wird. Und nun erlebt die Bevölkerung schon das zweite Ereignis historischen Ausmaßes innerhalb von zwei Jahren. Lesen Sie die Einordnung im Tagesanbruch von Sven Böll hier.

Russland: EU wird dreimal mehr für Energie zahlen müssen

9.51 Uhr: Russland warnt die Europäische Union vor steigenden Energiepreisen im Zuge der gegen Moskau verhängten Ukraine-Sanktionen. Russland sei ein zuverlässiger Energielieferant, aber bereit für eine harte Konfrontation in dem Sektor, sollte dies erforderlich sein, zitiert die Nachrichtenagentur Interfax den russischen Außenministeriumsvertreter Nikolai Kobrinets. Die Lage an den Energiemärkten werde dazu führen, dass die EU mindestens drei Mal mehr für Öl, Gas und Elektrizität zahlen müsse. “Ich glaube nicht, dass die Europäische Union davon profitieren würde.” Russland habe stärkere Nerven. Wie die von ihm erwähnte Konfrontation konkret aussehen würde, führt Kobrinets nicht aus.

Kiew plant Dutzende Fluchtkorridore

9.26 Uhr: Zur Rettung von Zivilisten aus umkämpften ukrainischen Städten sind nach Angaben aus Kiew am Samstagmorgen mehr als ein Dutzend Fluchtkorridore geplant gewesen. Aus Saporischschja habe sich erneut ein Konvoi mit Hilfsgütern und Bussen auf den Weg in die belagerte Hafenstadt Mariupol gemacht, sagte Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk.

Es ist der fünfte Versuch, die Stadt am Asowschen Meer zu erreichen. Bisher kamen die vereinbarten Korridore nie zustande. Beide Seiten gaben sich gegenseitig die Schuld am Scheitern. Die prorussischen Separatisten brachten nach eigenen Angaben seit Freitagmorgen 217 Zivilisten aus Mariupol in Sicherheit.

Russische Armee: Angriffe auf “breiter Front” in Ukraine

9.12 Uhr: Die russische Armee setzt nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau ihre Angriffe auf “breiter Front” in der Ukraine fort. In der Nähe der Hauptstadt Kiew seien eine Luftwaffenbasis in Wassylkiw und das nachrichtendienstliche Aufklärungszentrum der ukrainischen Streitkräfte in Browary außer Gefecht gesetzt worden, teilte Ministeriumssprecher Igor Konaschenkow am Samstag in Moskau mit.

Den russischen Angaben zufolge nahmen die eigenen Truppen und jene der Separatisten aus Luhansk und Donezk erneut zahlreiche Ortschaften im Osten der Ukraine ein. Einheiten der Donezker “Volksmiliz” seien weitere 9 Kilometer vorgedrungen, die russischen Streitkräfte insgesamt 21 Kilometer und die Gruppierungen der “Volksrepublik Luhansk” 6 Kilometer. Überprüfbar waren die russischen Militärangaben nicht.

Briten: Russische Truppen 25 Kilometer von Kiew entfernt

9.04 Uhr: Der Großteil der russischen Bodentruppen befindet sich nach Angaben des britischen Verteidigungsministeriums etwa 25 Kilometer vom Zentrum Kiews entfernt. Die Kämpfe im Nordwesten der ukrainischen Hauptstadt würden fortgesetzt. Darüber hinaus stünden die umzingelten Städte Charkiw, Tschernihiw, Sumy und Mariupol weiterhin unter schwerem russischen Beschuss.

Russischer Militärkonvoi hat sich größtenteils aufgelöst

8.57 Uhr: Eine riesige Fahrzeugkolonne der russischen Armee sorgte zuletzt für Aufregung. Nun hat sich die Fahrzeugschlange weitgehend zerstreut. Experten befürchten einen baldigen Angriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew. Mehr dazu lesen Sie hier.

Russische Militärfahrzeuge nach Berestyanka: Die Satellitenaufnahmen vom 9. März zeigen, wie Fahrzeuge des Militärkonvois abseits der Straße halten. (Quelle: Uncredited/Maxar Technologies via AP/dpa)

Russland spricht von fast 3.500 zerstörten ukrainischen Militäreinrichtungen

8.46 Uhr: Russische Truppen haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau bislang 3.491 Einrichtungen der militärischen Infrastruktur der Ukraine zerstört. Die Truppen würden “die Offensive in der Ukraine auf breiter Front fortsetzen”, zitieren russische Nachrichtenagenturen Ministeriumssprecher Igor Konaschenkow.

Baerbock: Deutschland nimmt Moldau Flüchtlinge ab

8.30 Uhr: Deutschland wird 2.500 ukrainische Flüchtlinge aus Moldau aufnehmen. Das kündigt Außenministerin Annalena Baerbock in Chisinau nach einem Gepräch mit Außenminister Nicolae Popescu an. Es werde jetzt ein sogenannter grüner Korridor über Rumänien eingerichtet, um die Menschen vor allem mit Bussen nach Deutschland zu bringen. Auch eine Luftbrücke wäre sinnvoll, sagt Baerbock.

Außenministerin Annalena Baerbock spricht mit Maia Sandu (M), der Präsidentin der Republik Moldau und Natalia Gavrilita (r), der Ministerpräsidentin aus Moldau. (Quelle: Michael Kappeler/dpa)

Ukraine: 70 Prozent von Luhansk besetzt

6.09 Uhr: Ukrainischen Angaben zufolge sind mittlerweile 70 Prozent des Gebietes Luhansk im Osten des Landes von russischen Truppen besetzt. Das teilte der Leiter der Regionalverwaltung des Gebietes Luhansk, Serhij Hajdaj, in der Nacht zu Samstag auf Facebook mit. Jene Orte, die noch unter der Kontrolle Kiews stünden, seien dauerndem Beschuss ausgesetzt. Es gebe Dutzende verletzte und getötete Zivilisten. Gleichzeitig kämen keine Fluchtkorridore für Menschen aus der Region zustande. Diese Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Luhansk ist eines der beiden Gebiete, das von prorussischen Separatisten für ihre selbst ernannten Volksrepubliken beansprucht wird. Die Separatisten erheben Anspruch auf das gesamte Territorium der Verwaltungsgebiete Donezk und Luhansk, das sie vor dem russischen Einmarsch Ende Februar nur etwa zu einem Drittel kontrollierten.

Kremlkritiker Kasparow schlägt Technikblockade vor

4.55 Uhr: Der frühere Schachweltmeister und Kremlkritiker Garri Kasparow hält einen möglichen Stopp westlicher Technik für Russlands Erdgas- und Ölindustrie für die wirksamste Sanktion gegen die russische Regierung. “Das Ölembargo selbst ist natürlich wichtig, aber das Entscheidende ist jetzt die technologische Blockade”, sagt Kasparow der “Augsburger Allgemeinen” (Samstagausgabe) einem Vorabbericht zufolge. Die russische Öl- und Gasindustrie könne ohne westliche Technologien nicht arbeiten. “Bei jeder Sanktionsmaßnahme ist es wichtig, dass es keine Schlupflöcher, keine Schwachstellen, keine Umgehungsmöglichkeiten gibt”, fügt er hinzu.

Wirtschaft besorgt über Enteignungen in Russland

4.35 Uhr: Die deutsche Wirtschaft hat sich besorgt gezeigt über mögliche Enteignungen internationaler Unternehmen in Russland. “Viele deutsche Unternehmen sind seit Jahrzehnten in Russland tätig und tragen dort die Verantwortung für rund 280.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter”, sagte Michael Harms, Geschäftsführer des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft, der Deutschen Presse-Agentur. “Derzeit fehlen dazu aber belastbare Informationen, und wir kennen noch keinen entsprechenden Gesetzentwurf. Daher geben wir derzeit auch keine Empfehlungen für unsere Unternehmen ab, beobachten die Entwicklung aber aufmerksam.”

Ukrainische Städte berichten von heftigem Beschuss

4.30 Uhr: Mehrere Städte in der Ukraine haben in der Nacht zu Samstag erneut Kämpfe und Beschuss gemeldet. “Mistkerle, sie lassen uns nicht schlafen”, schrieb der Gouverneur des südukrainischen Gebiets Mykolajiw, Witalij Kim, in der Nacht zu Samstag auf Telegram. Wenige Stunden davor hatte er einem ukrainischen TV-Sender gesagt, in der Stadt Mykolajiw sei mindestens eine Person verletzt und mehrere Wohnhäuser und Autos beschädigt worden. Auch zwei Feuer seien in der Stadt aufgrund Raketenbeschusses ausgebrochen. Einem lokalen Beamten zufolge soll zudem die Krebsklinik der Stadt beschädigt worden sein. In der Hauptstadt Kiew wurde in der Nacht zu Samstag mindestens drei Mal Flugalarm ausgelöst. Es gab Berichte über Kämpfe in den Außenbezirken der Hauptstadt und in den Städten Irpin, Hostomel und Bucha.

Satellitenaufnahmen zeigen Artillerie-Feuer nahe des Antonov-Airports in der Ukraine. (Quelle: Maxar Technologies/Reuters)

Fluchtkorridore in Sumy für heute geplant

4.15 Uhr: Die Evakuierung von Menschen aus belagerten und umkämpften Städten in der Ukraine soll am Samstag weitergehen. Für das Gebiet Sumy im Nordosten des Landes seien sechs Fluchtkorridore geplant, teilte der Chef der Gebietsverwaltung von Sumy, Dmytro Schywyzkyj, in der Nacht zu Samstag auf Telegram mit. Demnach sollen Zivilisten aus den Städten Sumy, Trostjanets, Lebedin, Konotop, Krasnopillja und Velika Pysarivka in die zentralukrainische Stadt Poltawa gebracht werden.

FDP-Politiker schlägt Gazprom vor, Gasspeicher abzugeben

3.45 Uhr: Aus der FDP kommt ein Vorstoß, dass der russische Staatskonzern Gazprom seine Gasspeicher in Deutschland abgeben soll. “Es kann nicht sein, dass Russland der größte Gaslieferant ist und gleichzeitig große Speicher in Deutschland besitzt, hier muss dringend eine Trennung vorgenommen werden”, sagte Michael Kruse, energiepolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, der Deutschen Presse-Agentur. Er begrüße es, dass die EU-Kommission klar und deutlich aufgezeigt habe, dass die Gasspeicher sofort vor dem Einfluss Russlands geschützt werden müssten. Es müsse ausgeschlossen werden, dass Russland seine Marktmacht missbräuchlich nutzen könne. Es bestehe dringender Handlungsbedarf, so Kruse.

Facebook verteidigt Entscheidung zu Russland-Kritik

3.15 Uhr: Der Facebook-Mutterkonzern Meta hat die vorübergehende Änderung seiner Inhaltsrichtlinien für die Ukraine als notwendig verteidigt, um den Nutzern dort die Möglichkeit zu geben, sich gegen den Angriff Russlands auszusprechen. “Wenn wir unsere Standard-Inhaltsrichtlinien ohne Anpassungen anwenden würden, würden wir jetzt Inhalte von gewöhnlichen Ukrainern entfernen, die ihren Widerstand und ihre Wut auf die einmarschierenden Streitkräfte zum Ausdruck bringen”, twittert der Präsident von Meta Global Affairs, Nick Clegg. Das Unternehmen wolle das Recht auf freie Meinungsäußerung als Ausdruck der Selbstverteidigung und Reaktion auf den Krieg in der Ukraine schützen. Die Veränderung der Richtlinie gelte deshalb nur für die Ukraine.

Generalstab bestätigt russische Offensive bei Kiew

2.50 Uhr: Nach Angaben der ukrainischen Armee dauern die Angriffe russischer Truppen im Land weiter an. Rund um die Hauptstadt Kiew gebe es russische Offensiven an der nördlichen Stadtgrenze bei Sasymja und in südlicher Richtung bei Wyschenky, hieß es in einem in der Nacht zu Samstag auf Facebook veröffentlichten Bericht des ukrainischen Generalstabs. Diese Offensiven seien in einigen Bereichen teils erfolgreich.

Um die nordostukrainische Stadt Tschernihiw aus südwestlicher Richtung zu blockieren, versuchten russische Einheiten zudem die jeweils rund 15 Kilometer entfernten Orte Mychajlo-Kozjubinske und Schestowytsja einzunehmen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte am Freitag gesagt, dass in Tschernihiw eine wichtige Wasserleitung durch Beschuss beschädigt worden sei. In der Folge sei die Großstadt mit knapp 280.000 Einwohnern ohne Wasserversorgung.

Biden: Müssen dritten Weltkrieg verhindern

2.00 Uhr: Eine direkte militärische Konfrontation in der Ukraine zwischen dem US-Militär und den russischen Streitkräften muss nach Ansicht von Präsident Joe Biden verhindert werden, damit es nicht zu einem “dritten Weltkrieg” kommt. Das US-Militär und die Nato-Partner werden “jeden Zentimeter” des Bündnisgebiets geeint und “mit voller Macht” verteidigen, schrieb Biden am Freitag auf Twitter. “Aber wir werden in der Ukraine keinen Krieg mit Russland führen. Eine direkte Konfrontation zwischen der Nato und Russland ist der dritte Weltkrieg – und etwas, das zu verhindern, wir uns bemühen müssen”, schrieb der Demokrat. Die Ukraine ist kein Nato-Mitglied.

US-Finanzministerin rechnet mit Auswirkungen auf heimische Wirtschaft

1.45 Uhr: Laut der US-Finanzministerin Janet Yellen sei die Wirtschaft der USA zwar stark, jedoch würden die gegen Russland verhängten Sanktionen Auswirkungen haben. Auch die Inflation stelle ein Problem dar. Die Ministerin erklärt außerdem, dass eine straffere Geldpolitik zur Bekämpfung der Inflation eine Rezession verursachen könnte. Dennoch habe sie Vertrauen in die Fähigkeit der Federal Reserve Bank, dies auszugleichen.

EU-Politikerin vermisst klares Signal an Ukraine

1.30 Uhr: Die Vizepräsidentin des EU-Parlaments, Nicola Beer, hat das Ausbleiben eines klaren Beitrittssignals an die Ukraine beim EU-Gipfel kritisiert. “Die ausgestreckte Hand des ukrainischen Präsidenten Richtung EU, sie bleibt unerwidert”, sagte die FDP-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag). “Den ukrainischen Präsident (Wolodymyr) Selenskyj mit seinem Appell für einen EU-Beitrittskandidatenstatus abblitzen zu lassen, ist nicht nur schwach, sondern auch riskant: Diese kalte Schulter Richtung Ukraine wird von Russland nicht unbemerkt bleiben und kann Putin gefährlichen Auftrieb geben.”

Selenskyj vergleicht Russland mit IS-Terror

1.05 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskj hat die Entführung des Bürgermeisters von Melitopol als Akt des Terrors bezeichnet. “Vielleicht hat sich Russland an solche Maßnahmen nach Jahren einer autokratischen Regierung gewöhnt”, sagte er in einer Fernsehansprache am Abend. Die Entführung des Bürgermeisters Iwan Fedorow sei nicht nur ein Verbrechen gegen eine bestimmte Person, und nicht nur gegen die Ukraine, sondern gegen Demokratie insgesamt. Er verglich die Methoden Russland mit denen der Terrororganisation IS. “Wenn Ihr wie die IS sein wollt, warum sollen wir mit Euch noch über irgendetwas reden?” Lesen Sie hier mehr dazu.

Wolodymyr Selenskyj bei seiner Fernsehansprache: Der ukrainische Präsident verurteilte die Entführung eines Bürgermeisters. (Quelle: Bildschirmfoto aus der Ansprache)

Ehemaliges Atomkraftwerk Tschernobyl hat wieder Strom

0.55 Uhr: Technikern ist es am ehemaligen Atomkraftwerk Tschernobyl gelungen, einen Teil der Stromleitungen zu reparieren. Das berichtete die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien am Freitagabend unter Berufung auf den ukrainischen Betreiber.

Die Stromversorgung für die Kühlung von Brennelementen war am Mittwoch unterbrochen worden. Die IAEA sah darin aber kein Sicherheitsproblem. Notstromgeneratoren liefern dort Strom. Trotz der schwierigen Lage durch den russischen Einmarsch und die Kämpfe in der Ukraine sei es gelungen, dafür mehr Diesel anzuliefern.

Israelischer Premier soll Ukraine Aufgabe vorgeschlagen haben

0.30 Uhr: Nach einem Bericht der “Jerusalem Post” soll Israels Premierminister Naftali Bennett der Ukraine eine Kapitulation vorgeschlagen haben. Bereits am Dienstag soll es ein Telefongespräch zwischen Bennett und Selenskyj gegeben haben. Die Zeitung beruft sich auf ukrainische Quellen. Demnach soll Bennett gesagt haben, die Ukraine solle die russischen Vorschläge annehmen – diese habe den Rat aber abgelehnt.

Keine erhöhte Strahlung aus Atom-Forschungszentrum in Charkiw

0.10 Uhr: Nach dem von der Ukraine gemeldeten erneuten Beschuss eines nuklearen Forschungszentrums in der ostukrainischen Stadt Charkiw gibt das ukrainische Parlament Entwarnung. Es seien keine Schäden festgestellt worden, die den Zustand der nuklearen und Strahlensicherheit beeinträchtigten, hieß es in einer in der Nacht zu Samstag veröffentlichten Mitteilung zur Situation der Atomanlagen in der Ukraine. Die Strahlungssituation sei innerhalb der Norm.

Satellitenbilder zeigen Beschuss von Wohngebieten nahe Kiew 

23.46 Uhr: Neu aufgenommene Satellitenbilder zeigen, dass russische Militäreinheiten weiter näher an Kiew heranrücken und aktiv auf Wohngebiete feuern. Das in den USA ansässige Unternehmen Maxar Technologies meldet, dass etliche Häuser und Gebäude Feuer gefangen hätten. Große Schäden seien in der Stadt Moschun sichtbar, die nordwestlich von Kiew liegt. Reuters kann die Angaben derzeit nicht verifizieren. Aus Ozera in der Nähe des Antonov-Airports werden schwere Artillerieangriffe gemeldet.

Dem britischen Verteidigungsministerium zufolge haben russische Luft- und Raketentruppen in den vergangenen 24 Stunden die westukrainischen Städte Lutsk und Iwano-Frankiwsk angegriffen. Wie das Ministerium über Twitter mitteilt, sollen russische Kampfflugzeuge dafür sogenannte ungelenkte Munition eingesetzt haben. Kämpfe werden in der Nacht auch aus der Stadt Mykolajiw gemeldet. Dort soll ein Krankenhaus für Krebspateienten angegriffen worden sein.

Youtube sperrt russische Staatsmedien weltweit

23.45 Uhr: Die Videoplattform Youtube hat die Kanäle staatlicher russischer Medien wie RT und Sputnik weltweit gesperrt. Die Unternehmensrichtlinien “verbieten Inhalte, die gut dokumentierte gewalttätige Ereignisse leugnen, verharmlosen oder trivialisieren”, erklärte Youtube am Freitag. “Im Einklang damit sperren wir mit sofortiger Wirkung auch Youtube-Kanäle, die mit russischen staatlich finanzierten Medien in Verbindung stehen, weltweit.”

Darüber hinaus werde Youtube nun Inhalte über die russische Invasion in der Ukraine löschen, “die gegen diese Richtlinie verstoßen”. Dazu zählten Leugnungen der Invasion oder Behauptungen, es handele sich um eine Friedensmission.

Gouverneur: 70 Prozent von Luhansk unter russischer Kontrolle

23.40 Uhr: Auf Facebook hat der Gouverneur der Region Luhansk, Serhiy Haidai, von heftigen Kämpfen berichtet. 70 Prozent des  von Separatisten beanspruchten Territoriums seien mittlerweile unter russischer Kontrolle. Die Angreifer würden auch zivile Ziele beschießen und die Infrastruktur zerstören. Es gebe Lebensmittelengpässe, und das Telefonnetz werde immer wieder unterbrochen. Russland habe jetzt auch einen eigenen Fernsehsender in der Region eingerichtet. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.

Ukrainisches Kabinett geht von weiteren Luftangriffen aus

23.30 Uhr: Die ukrainische Regierung rechnet mit weiteren Luftangriffen und Bombardierungen durch die russischen Streitkräfte. Das Kabinett befürchtet laut einer Erklärung auch Sabotageakte und terroristische Aktivitäten Russland. Man geht von weiteren Schlägen gegen zivile Ziele aus. Russland habe aber dennoch nicht das Ziel erreicht, wichtige Städte zu erobern. 

Satellitenaufnahmen zeigen Brände in Wohngebieten in Moschun, nordöstlich von Kiew. (Quelle: Maxar Technologies/Reuters)

USA beschließen neue Sanktionen gegen Oligarchen

22.45 Uhr: Die USA haben weitere Sanktionen gegen russische Oligarchen und Mitglieder des engeren Kreises um Präsident Wladimir Putin beschlossen. Dazu gehörten zehn Mitglieder des Vorstands der VTB Bank, zwölf Abgeordnete der Duma und Mitglieder der Familie von Kreml-Sprecher Dmitri Peskow, teilt das US-Finanzministerium mit.

Zu den am Freitag von Sanktionen betroffenen Personen gehören 10 Personen, darunter der VTBR.MM-Vorstand der VTB Bank, 12 Mitglieder der Duma und die Familie des Kreml-Sprechers Dmitry Peskov, teilte das US-Finanzministerium in einer Erklärung mit.

Commerzbank stellt Neugeschäft in Russland ein

22.24 Uhr: Die Commerzbank stoppt ihr Neugeschäft in Russland. “Wir haben das Neugeschäft in Russland eingestellt, nur bestehende Transaktionen wickeln wir noch ab”, teilt eine Sprecherin des Geldhauses mit.

Ukrainischer Botschafter: Initiative ging von Schröder aus

22.17 Uhr: Die Initiative zu der Reise von Gerhard Schröder nach Russland ging nach Angaben des ukrainischen Botschafters in Deutschland, Andrij Melnyk, vom Altkanzler selbst aus. “Ich darf im Moment noch keine Einzelheiten verraten”, sagte Melnyk bei “Bild”. Aber der Vorschlag zu dieser Initiative sei in den vergangenen Tagen von Schröder gekommen, sie sei nicht auf Bitten der Ukraine erfolgt. Schröder habe sich indirekt gemeldet, “über gewisse Kontakte, die auch Kontakte zur Ukraine haben”. Dem Botschafter zufolge lief dies über den schweizerischen Ringier-Verlag. Lesen Sie hier mehr dazu.

Andrij Melnyk: Schröder habe sich indirekt gemeldet, “über gewisse Kontakte, die auch Kontakte zur Ukraine haben”. (Quelle: Christian Spicker/imago images)

Vize-Ministerpräsidentin: Wieder Evakuierung aus Mariupol gescheitert

21.47 Uhr: Die ukrainische stellvertretende Ministerpräsidentin Iryna Wereschuk erklärt, die Beschießung von Mariupol durch russische Truppen habe die Evakuierung von Zivilisten am Freitag erneut verhindert. Auch in der Region Kiew hätten russische Soldaten Busse mit Zivilisten nicht passieren lassen. Andernorts hätten Bürger aus umkämpften Gebieten flüchten können. Rund Tausend Menschen hätten den Ort Worzel bei Kiew verlassen können.

Deutsche Bank reduziert nach Kritik Russland-Geschäft

21.33 Uhr: Nach heftiger Kritik fährt nun auch die Deutsche Bank wegen des Ukraine-Kriegs ihr Russland-Geschäft herunter. “Wie einige unserer internationalen Wettbewerber sind wir dabei, unser verbleibendes Geschäft in Übereinstimmung mit den gesetzlichen und regulatorischen Vorgaben herunterzufahren”, teilte sie mit. Gleichzeitig helfe das Finanzinstitut seinen bestehenden nichtrussischen, internationalen Kunden dabei, ihren Geschäftsbetrieb im Land zu verringern. “Wir machen in Russland kein Neugeschäft mehr.”

Die Bank war wegen ihres Verbleibens in Russland in die Kritik geraten. Der amerikanische Investor Bill Browder sagte der Nachrichtenagentur Reuters, das Verbleiben der Deutschen Bank in Russland stehe im Widerspruch zur internationalen Geschäftswelt und werde zu Gegenreaktionen, Ansehensverlusten und geschäftlichen Belastungen im Westen führen.

Ukrainischer Bürgermeister soll entführt worden sein

20.43 Uhr: Russische Soldaten sollen nach ukrainischen Angaben den Bürgermeister der besetzten südukrainischen Stadt Melitopol entführt haben. Das teilte das ukrainische Parlament bei Twitter mit. Iwan Fedorow sei am Freitag bei einem Besuch des Krisenzentrums von Melitopol von einer Gruppe von “zehn Besatzern” verschleppt worden, als er sich um Versorgungsfragen kümmern wollte. “Er weigerte sich, mit dem Feind zu kooperieren.”

Aufnahmen aus einer Überwachungskamera sollen zeigen, wie der Bürgermeister abgeführt wird: Der stellvertretende Leiter der ukrainischen Präsidialverwaltung, Kirillo Timoschenko, teilte das Video in seiner Telegram-Gruppe. (Quelle: Screenshot / Telegram-Gruppe von КИРИЛО ТИМОШЕНКО)

Mariupol meldet fast 1.600 tote Zivilisten

20.18 Uhr: In der belagerten südostukrainischen Hafenstadt Mariupol ist die Zahl der getöteten Zivilisten ukrainischen Angaben zufolge auf 1.582 gestiegen. Die humanitäre Lage in Mariupol sei katastrophal, hieß es weiter in einer Mitteilung des Stadtrats vom Freitagabend im Nachrichtenkanal Telegram. Mehrere Versuche, Menschen zu evakuieren, sind in den vergangenen Tagen gescheitert.

Nach Angaben der Stadt werden dringend Lebensmittel, Trinkwasser und Nahrungsmittel benötigt. Heizung und Strom sind ausgefallen. Viele Einwohner suchen in Kellern Schutz vor Angriffen. Auch am Freitag habe ein Hilfskonvoi aus der Stadt Saporischschja nicht bis nach Mariupol vordringen können, meldete die Agentur Ukrinform. Auch die prorussischen Donezker Separatisten verzeichnen steigende Totenzahlen in ihren Reihen. Seit dem Beginn des russischen Krieges gegen die Ukraine vor gut zwei Wochen seien bisher rund 200 Kämpfer getötet worden, teilten sie am Abend mit.

Ukraine: Vorwurf der Biowaffen “ein Haufen wahnsinniger Delirien von Putin”

19.34 Uhr: Die Ukraine hat Russlands Behauptungen über angeblich in der Ukraine produzierte Biowaffen zurückgewiesen. “Die Ukraine betreibt ein Gesundheitssystem, das seine internationalen Verpflichtungen vollständig erfüllt und in voller Zusammenarbeit mit allen relevanten internationalen Organisationen arbeitet”, sagte der ukrainische UN-Botschafter Serhij Kyslyzja am Freitag bei einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats in New York. “Der Rest ist ein Haufen wahnsinniger Delirien von Putin und seinen Handlangern, einschließlich der russischen Vertretung bei den Vereinten Nationen.”

Youtube sperrt Leugner der russischem Invasion

19.34 Uhr: Der Google-Videoservice Youtube sperrt von sofort an Kanäle, in denen der Angriff Russlands auf die Ukraine geleugnet wird. “Unsere Gemeinschaftrichtlinien verbieten Inhalte, die gut dokumentierte gewalttätige Ereignisse leugnen, verharmlosen oder trivialisieren”, sagte ein Youtube-Sprecher. Deshalb entferne man Inhalte über die russische Invasion in der Ukraine, die gegen diese Richtlinien verstoßen. “Im Einklang damit sperren wir ab sofort auch Youtube-Kanäle, die mit russischen staatlich finanzierten Medien in Verbindung stehen – und zwar weltweit.”

In den staatlichen russischen Medien wird die Invasion in der Regel als friedenserhaltende oder befreiende Operation bezeichnet. Außerdem wird immer wieder behauptet, dass Kriegsopfer in Wahrheit nur Krisenakteure seien. 

SPD-Politiker: Russische Deserteure könnten Schutz bekommen

17.53 Uhr: Laut dem menschenrechtspolitischen Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Frank Schwabe, könnten russische Deserteure, Journalisten und Menschenrechtsaktivisten demnächst “umfassenden Schutz” in Deutschland erhalten. “Die Bundesregierung überarbeitet gerade die Einschätzungen zu Russland und Belarus in Hinsicht auf einen umfassenden Abschiebeschutz”, sagt Schwabe der “Welt”. 

UN: Keine Erkenntnisse über Existenz von Biowaffenprogrammen in der Ukraine

17.38 Uhr: Die Vereinten Nationen haben bekräftigt, nichts über in der Ukraine produzierte Biowaffen zu wissen. “Mir sind Medienberichte über Vorwürfe von Biowaffenprogrammen bekannt. Den UN sind keine Biowaffenprogramme bekannt”, sagte Izumi Nakamitsu, die Leiterin des UN-Büros für Abrüstungsfragen, bei einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates. Hintergrund ist Russlands Vorwurf an die USA und die Ukraine, biologische Waffen zu entwickeln.

Hinweise gibt es jedoch in einer anderen Sache: Es lägen “glaubwürdige Berichte über den Einsatz von Streumunition durch russische Streitkräfte auch in besiedelten Gebieten” vor, sagte die UN-Beauftragte für politische Angelegenheiten, Rosemary DiCarlo. Es handle sich um “willkürliche Angriffe”, die dazu bestimmt seien, unterschiedslos militärische Ziele und Zivilisten oder zivile Objekte zu treffen.

Nobelpreisträger Krugman: “Putin kann nicht ewig im Amt bleiben”

17.27 Uhr: Der US-Ökonom Paul Krugman hält Wirtschaftssanktionen gegen Russland für ein effektives Mittel. “Auch Putin kann nicht ewig im Amt bleiben, wenn sich die ökonomischen Schäden häufen”, sagte Krugman dem “Spiegel”. Die russische Wirtschaft sei aktuell nicht in der Lage, unabhängig vom Ausland zu überleben. “Das Land autark zu machen, hätte Jahre an Vorbereitung gebraucht.”

Für die Weltwirtschaft seien die Folgen aktuell noch überschaubar – zumindest für die großen Industrienationen. Dort seien Preissteigerungen zu verkraften. Ärmere Länder seien dagegen stärker getroffen. “Die hohen Nahrungsmittelpreise könnten vor allem in Entwicklungsländern zu einem großen Problem werden”, sagte der Ökonom. Ihnen müsse man die Schulden “so viel wie möglich” erlassen.

Biden kündigt Importverbot von russischem Wodka an

16.47 Uhr: Die US-Regierung will wegen des Ukraine-Krieges in Abstimmung mit westlichen Partnern weitere Strafmaßnahmen gegen Russland in Gang setzen. US-Präsident Joe Biden kündigte zudem an, die USA und ihre Verbündeten würden Russland den Status als “meistbegünstigte Nation” entziehen. Mehr dazu lesen Sie hier. 

Russland meldet: Mariupol komplett eingeschlossen

16.40 Uhr: Russland gibt einem Medienbericht zufolge eine komplette Einschließung der südlichen ukrainischen Hafenstadt Mariupol bekannt. Alle Brücken und alle Straßen in die Stadt sei nun zerstört oder von ukrainischen Streitkräften vermint worden, meldet die Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Moskau.

Zudem habe die Ukraine nur zwei der zehn Verläufe von humanitären Korridoren zugestimmt, die Russland vorgeschlagen habe. Darunter sei keiner der Korridore, die nach Russland führen sollten. Die Angaben können von unabhängiger Seite nicht überprüft werden. Nach Angaben des Vize-Bürgermeisters der Stadt existiert diese nach tagelangem russischen Beschuss “eigentlich nicht mehr” (vergleiche Eintrag um 13.53 Uhr). 

Tote werden am Stadtrand von Mariupol in ein Massengrab gebracht: Die Menschen können ihre Toten wegen des schweren Beschusses nicht begraben. (Quelle: Evgeniy Maloletka/AP/dpa)

Ruine eines Krankenhauses, das am Mittwoch getroffen wurde: Russland hat die Stadt Mariupol nach eigenen Angaben umzingelt. (Quelle: Press service of the National Police of Ukraine/Reuters)

Scholz und Macron dämpfen Hoffnung der Ukraine auf schnellen EU-Beitritt

16.28 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron haben sich zurückhaltend über den Wunsch der Ukraine nach einer raschen EU-Mitgliedschaft geäußert. Er verstehe die damit verbundenen Emotionen auf ukrainischer Seite, sagte Macron nach Ende des informellen EU-Gipfels. Scholz betonte, man habe der Ukraine “in aller Freundschaft” deutlich gemacht, dass man engere Beziehungen wolle. Gleichzeitig wüssten aber alle, dass die EU auf vielen Voraussetzungen beharren müsse. “Es gibt Teile, worauf wir nicht verzichten können”, sagte Scholz mit Blick etwa auf Rechtsstaatlichkeits-Prinzipien und Reformen auf anderen Gebieten.

US-Vize: Absichtliche Angriffe auf Zivilisten sind Kriegsverbrechen

16.25 Uhr: US-Vizepräsidentin Kamala Harris hat mit Blick auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine “absichtliche Angriffe auf Zivilisten” als Kriegsverbrechen bezeichnet. “Jeder vorsätzliche Angriff oder das Abzielen auf Zivilisten ist ein Kriegsverbrechen”, sagte Harris am Freitag bei einem Treffen mit dem rumänischen Präsident Klaus Johannis in Bukarest. Es sei schmerzlich mit anzusehen, was mit unschuldigen Menschen in der Ukraine geschehe.

Scholz weiter gegen Importstopp von russischem Gas und Öl

15.51 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hält an seinem Nein zu einem Importstopp für russische Energie fest. “Es ist eine bewusste, begründete und nachvollziehbare Entscheidung, dass wir jedenfalls von unserer Seite aus die Importe, die wir heute im Bereich der Energie haben in Europa, nicht einstellen werden”, sagte Scholz am Freitag nach dem EU-Gipfel in Versailles.

Die Regierungschefs der EU-Staaten seien sich hier auch sehr einig. Europa sei viel stärker auf Energieimporte angewiesen als etwa die USA und Kanada, die daher einfacher mit der Situation umgehen könnten. “Was sie machen, das wissen sie, kann Europa nicht in gleicher Weise unternehmen.”

Olaf Scholz (SPD): Der Bundeskanzler will weiter keinen Importstopp gegen russische Energie verhängen. (Quelle: Kay Nietfeld/dpa)

Nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums liegt der Anteil russischer Einfuhren an den Gasimporten nach Deutschland bei rund 55 Prozent. Bei Kohle sind es etwa 50 Prozent und bei Rohöleinfuhren rund 35 Prozent. Scholz kündigte zudem an, die EU-Regierungschefs wollten weiter Sanktionen vorantreiben, die unmittelbare Auswirkungen hätten auf die ökonomischen Entwicklungschancen in Russland. Mehr dazu lesen Sie hier. 

Ukrainische Luftwaffe: Russischer Jet soll auf Belarus geschossen haben

15.37 Uhr: Nach Darstellung der ukrainischen Luftwaffe hat ein russischer Kampfjet vom ukrainischen Luftraum aus eine belarussische Siedlung an der Grenze angegriffen. Mehr dazu lesen Sie hier.

Russischer Kampfjet in der Ostukraine: Ein Flugzeug soll laut ukrainischer Luftwaffe auf Belarus geschossen haben. (Symbolfoto) (Quelle: imago images) 

Malteser: Lage in Lwiw “katastrophal”

15.01 Uhr: Die Lage in der westukrainischen Stadt Lwiw scheint sich weiter zuzuspitzen. Laut einer Mitteilung des Malteser Hilfsdienst halten sich dort aktuell 200.000 Geflüchtete auf. “Die Kapazitäten sind weit über dem Limit“, erklärt Pavlo Titko, Leiter Malteser Ukraine.

Der Zustand der ankommenden Menschen sei “katastrophal”. Viele von ihnen seien etwa traumatisiert, manche würden nicht mehr sprechen. Zudem fallen in der Nacht die Temperaturen aktuell auf 12 Grad unter Null. Täglich verteile der Dienst in der Stadt bis zu 1.000 warme Mahlzeiten. Aktuell sei der Dienst an 35 Standorten in dem Land im Einsatz.

Vize-Bürgermeister von Mariupol: Stadt “existiert eigentlich nicht mehr”

13.53 Uhr. In der belagerten ukrainischen Hafenstadt Mariupol warten nach Angaben der Stadtverwaltung mehr als 200.000 Menschen auf eine Flucht. Die Stadt sei unter ständigem Beschuss und Bombardement durch die russische Armee. “Außerdem haben sie die Stadt von allen Richtungen abgeschnitten”, sagte Vize-Bürgermeister Serhij Orlow am Freitag im ARD-“Mittagsmagazin”. Nach seinen Angaben werden keine humanitären Lastwagen in die Stadt gelassen. Bislang sind mehrere Anläufe für humanitäre Korridore zur Rettung von Zivilisten gescheitert.

“Ich weiß nicht, wie ich die Zerstörungen in unserer Stadt beschreiben soll. Die Stadt existiert eigentlich nicht mehr. Die Bilder von Grosny und von Aleppo — so sieht Mariupol im Augenblick aus”, sagte Orlow. Die ukrainische Armee sei “sehr tapfer”, aber gegen die Luftangriffe der russischen Armee hätten die Soldaten keine Waffen, um das Leben der Zivilisten zu schützen.

Auch der Chef der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch, Kenneth Roth, hatte bereits Parallelen zu früheren Zerstörungen im tschetschenischen Grosny und im syrischen Aleppo gezogen.

Großbritannien verhängt Sanktionen gegen russische Parlamentarier

13.53 Uhr: Nach der EU verhängt auch Großbritannien Sanktionen gegen mehrere Hundert russische Parlamentarier, die für Moskaus Anerkennung der selbst ernannten ukrainischen Volksrepubliken Luhansk und Donezk gestimmt haben. Wie das Außenministerium in London am Freitag mitteilte, sind von den neuen Sanktionen 386 Mitglieder der Duma betroffen. Etwaige Vermögen in Großbritannien werden eingefroren, zudem gelten ein Einreisebann und das Verbot, in Großbritannien Geschäfte zu tätigen.

Selenskyj: Ukraine auf Siegeskurs

13.43 Uhr: Die Ukraine ist nach den Worten ihres Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auf Siegeskurs. Sein Land habe im Krieg mit Russland einen “strategischen Wendepunkt” erreicht, sagte Selenskyj am Freitag in einer im Fernsehen übertragenen Ansprache. Es brauche noch Zeit und Geduld, bis der Sieg erreicht sei. “Es ist unmöglich zu sagen, wie viele Tage wir noch brauchen, um ukrainisches Land zu befreien. Aber wir können sagen, dass wir es schaffen werden. Denn wir haben bereits einen strategischen Wendepunkt erreicht.”

Selenskyj fordert die internationale Gemeinschaft auf, ihre Sanktionen gegen Russland zu verschärfen. Wenn der Krieg mit Russland weitergehe, dann bedeute das, dass mehr Sanktionen seitens der Partner der Ukraine notwendig seien. Die Europäische Union müsse mehr tun, forderte Selenskyj. Für die Angriffe der russischen Truppen auf die Fluchtkorridore aus belagerten ukrainischen Städten müsse Russland bestraft werden.

Putin soll eigene Geheimdienstler unter Hausarrest stellen

13.10 Uhr: Der russische Präsident soll offenbar unzufrieden mit der Arbeit seines Geheimdienstes FSB sein – und hochrangige Mitglieder unter Hausarrest gestellt haben. Das berichtet der russische Journalist und Geheimdienstexperte Andrei Soldatov auf Twitter. Konkret sollen fünf Agenten betroffen sein, unter ihnen auch Sergei Beseda. Laut dem Journalisten Christo Grozev soll Beseda “buchstäblich verantwortlich” für die gesamte Arbeit des Geheimdienstes in der Ukraine gewesen sein. Demnach soll Beseda auch Putin die Einschätzung mitgeteilt haben, man erwarte bei einem Einmarsch keinen großen Widerstand der Ukraine.

Putin sieht positive Entwicklung bei Gesprächen mit Ukraine

12.32 Uhr: Bei den Gesprächen mit der Ukraine gibt es dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zufolge bestimmte positive Veränderungen. Mehr dazu lesen Sie hier. 

Ukrainische Menschenrechtlerin: 78 Kinder bislang getötet

12.30 Uhr: Seit Beginn des Krieges sind in der Ukraine nach Angaben einer dortigen Menschenrechtlerin mindestens 78 Kinder getötet worden. Wie viele Menschen in den belagerten Städten Mariupol, Wolnowacha und Irpin bei Kiew verletzt oder getötet wurden, könnten die Behörden wegen der dortigen Kämpfe derzeit nicht feststellen, erklärt die Ombudsfrau für Menschenrechte in der Ukraine, Ljudmyla Denissowa.

Steinmeier: Müssen unsere Demokratie verteidigen

12.07 Uhr: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine zu einer entschlossenen Verteidigung der Demokratie aufgerufen. Die vergangenen Tage hätten gezeigt, dass Frieden und Freiheit nicht selbstverständlich seien, sagte Steinmeier am Freitag in Berlin. Es sei an den Bürgerinnen und Bürgern, “die liberale Demokratie zu verteidigen und zu stärken”, damit sie auch für kommende Generationen erhalten bleibe.

Der Kampf der Menschen in der Ukraine gegen einen militärisch übermächtigen russischen Angreifer sei “nicht nur mutig, er setzt ein Beispiel”, sagte Steinmeier bei einem Symposium “Zur Zukunft der Demokratie” laut Redetext. Der Konflikt führe der Welt “dramatisch” vor Augen, “dass Freiheit und Demokratie nicht auf ewig garantiert sind”, weil sich Autokraten von ihrer Offenheit bedroht fühlten.

Scholz trifft sich mit Erdoğan

12.02 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) fliegt am Montag zu Gesprächen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan in die Türkei. Das teilte der stellvertretende Regierungssprecher Wolfgang Büchner am Freitag in Berlin mit. Er sprach von einem Antrittsbesuch. Scholz werde in Ankara mit Erdoğan zu Gesprächen zusammentreffen, im Anschluss sei eine gemeinsame Pressekonferenz geplant. Weitere Details zur Reise würden später bekannt gegeben. “Es ist ja naheliegend, was auf der Tagesordnung steht”, sagte Büchner.

Video entlarvt Putins größte Lüge

11.55 Uhr: Russland behauptet partout, nur militärische Ziele anzugreifen. Doch authentische Aufnahmen widerlegen die Behauptung und sprechen eine ganz andere, grausame Sprache. Sehen Sie hier das Video.

ARD und ZDF berichten wieder aus Moskau

11.48 Uhr:  ARD und ZDF nehmen in den kommenden Tagen die Berichterstattung aus Moskau wieder auf. Nach knapp einwöchiger Unterbrechung werde wieder aus den Studios in Moskau “über die politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Situation in Russland” berichtet, teilte der Westdeutsche Rundfunk am Freitag in Köln mit. Mehr dazu lesen Sie hier.

Stoltenberg: Nato will Krieg mit Russland verhindern

11.46 Uhr: Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat bekräftigt, dass die westliche Allianz einen offenen Krieg mit Russland verhindern will. “Wir sind verantwortlich dafür zu verhindern, dass sich dieser Konflikt über die Grenzen der Ukraine hinaus intensiviert und zu einem offenen Krieg zwischen Russland und der Nato wird”, sagte Stoltenberg am Freitag im türkischen Antalya im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AFP.

Die westlichen Staaten haben mit beispiellosen Sanktionen auf den Einmarsch Russlands in der Ukraine reagiert. Die Ukraine wird von ihnen mit Geld und Waffenlieferungen unterstützt.

Keine Opfer bei Angriff auf Klinik

11.44 Uhr: Bei dem russischen Luftangriff auf eine psychiatrische Klinik in Charkiw sind ukrainischen Rettungskräften zufolge keine Menschen zu Schaden gekommen. Die Patienten seien zuvor im Keller des Gebäudes in Sicherheit gebracht worden.

Putin will Truppen an Grenze im Westen verstärken

11.26 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin erwägt die Verstärkung seiner Truppen an den Grenzen zum Westen. Bei einer am Freitag im Fernsehen übertragenen Sitzung des Sicherheitsrats in Moskau forderte Putin Verteidigungsminister Sergej Schoigu auf, einen entsprechenden Plan zu erarbeiten. Als Grund nannte Putin die “von den Nato-Ländern beschlossenen Maßnahmen”.

Die Nato-Staaten haben als Reaktion auf Russlands Militäreinsatz in der Ukraine Tausende Soldaten nach Mittel- und Osteuropa entsandt. Moskau hat einen Rückzug der Allianz gefordert. Die Nato-Mitglieder Polen und die drei baltischen Staaten haben eine gemeinsame Grenze mit Russland. Die Ukraine grenzt an mehrere andere Nato-Staaten: Ungarn, Rumänien und die Slowakei.

Klingbeil wirbt für EU-Eintritt der Ukraine

11.21 Uhr: SPD-Chef Lars Klingbeil spricht sich für einen EU-Beitritt der Ukraine aus. “Es ist elementar wichtig, dass wir den Staaten, die zwischen uns und Russland liegen und die unsere demokratischen und freiheitlichen Werte teilen, Nähe und Sicherheit bieten”, sagte Klingbeil dem “Spiegel”. Angesichts des russischen Angriffskriegs müssten die Beitrittsperspektiven viel stärker behandelt werden: “Die Verhandlungen mit Nordmazedonien und Albanien sollten zeitnah starten. Und auch die Ukraine sollte Teil der Europäischen Union werden.”

Dies werde nicht von heute auf morgen gehen, sagte Klingbeil der neuen Ausgabe des Magazins. Für die Aufnahme gebe es klare Kriterien. “Aber über das grundsätzliche Ziel sollten wir klar sein.”

Borrell schlägt zusätzliche Millionen Militärhilfen vor

10.55 Uhr: Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell will die europäische Militärhilfe für die Ukraine um 500 Millionen Euro erhöhen. Borrell sagte am Freitag beim EU-Gipfel in Versailles, er habe dies den Staats- und Regierungschefs vorgeschlagen. Wenn die Mitgliedstaaten dem zustimmen, würden sich die Mittel für den gemeinsamen Kauf und die Lieferung von Waffen aus dem europäischen Militärfonds auf eine Milliarde Euro erhöhen. Mehr dazu lesen Sie hier.

Neue Fluchtrouten in Planung

10.44 Uhr: Im Ukraine-Krieg hat Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk neue Fluchtrouten zur Evakuierung von Zivilisten aus den umkämpften Gebieten angekündigt. Zur seit Tagen belagerten Hafenstadt Mariupol im Gebiet Donezk sagte sie am Freitag: “Wir warten und hoffen, dass heute diese Route funktioniert.”

Lastkraftwagen mit Hilfsgütern und leeren Bussen seien aus Saporischschja Richtung Mariupol unterwegs. Im Donezker Gebiet soll ebenfalls ein Versuch unternommen werden, Menschen aus Wolnowacha nach Pokrowsk zu bringen. Im Gebiet Charkiw werde es erneut einen Korridor zwischen der umkämpften Kleinstadt Isjum und Losowa geben.

Im Gebiet Saporischschja soll es zwei Routen aus Polohy und Enerhodar in die Gebietshauptstadt geben. Nördlich von Kiew sei geplant, Menschen aus vier Orten Richtung Kiew zu bringen. Aus drei Ortschaften im nordwestlichen Kiewer Gebiet sollen Busse Flüchtlinge nach Westen in die Großstadt Schytomyr bringen.

Diese Oligarchen nimmt London nun ins Visier

10.38 Uhr: Russische Oligarchen dürfen in Großbritannien den Preis für Putins Krieg bezahlen: London friert das Vermögen weiterer Milliardäre ein – darunter das des ehemaligen Chelsea-Besitzers Abramowitsch. Putins Unterstützung bröckelt. Mehr dazu lesen hier.

Russland soll psychiatrisches Krankenhaus in Charkiw bombardiert haben

10.27 Uhr: Russische Streitkräfte haben nach Angaben des Regionalgouverneurs in der ostukrainischen Stadt Charkiw ein psychiatrisches Krankenhaus getroffen. Es seien 330 Menschen in der Klinik gewesen und 73 seien evakuiert worden, erklärt Gouverneur Oleh Synegubow – ohne jedoch Opferzahlen zu nennen. Er spricht von einem brutalen Angriff auf Zivilisten. Die Angaben sind derzeit nicht unabhängig prüfbar.

Wohngebiete in der ostukrainischen Stadt Charkiw sind dem Gouverneur der Region zufolge an einem Tag 89 Mal bombardiert worden. Von dem getroffenen Institut mit einem Atomlabor gehe keine Gefahr aus, sagt Oleh Synegubow. “Es gibt noch keine Gefahr für die Zivilbevölkerung”, sagt er in einer Videobotschaft. Ein Berater des ukrainischen Innenministeriums hatte am Donnerstag von der Bombardierung des Instituts berichtet.

Charkiw (Aufnahme vom 10. März 2022): Die ukrainische Stadt ist offenbar erneut Ziel von russischen Angriffen geworden. (Quelle: UPI Photo/imago images)

UN spricht von 2,5 Millionen Flüchtlingen aus Ukraine

10.20 Uhr: Seit Beginn des Krieges sind nach Angaben des UN-Migrationsbüros mehr als 2,5 Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen. Damit seien seit dem letzten Bericht vom Donnerstag rund 200.000 weitere Flüchtlinge hinzugekommen, teilt die Internationale Organisation für Migration der Vereinten Nationen mit. Die meisten Menschen fliehen nach Polen. Innerhalb der Ukraine seien zudem mindestens 1,85 Millionen Menschen auf der Flucht, teilt das UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten mit.

London rechnet mit erneuten Angriffen auf Kiew

10.16 Uhr: Experten der britischen Regierung halten Angriffe russischer Truppen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew in den kommenden Tagen für wahrscheinlich. Das geht aus einer Einschätzung des Verteidigungsministeriums in London hervor, die am Freitag veröffentlicht wurde. “Russland wird wohl versuchen, seine Kräfte neu aufzustellen für erneute Offensiven in den kommenden Tagen. Das wird wahrscheinlich auch Militäraktionen gegen die Hauptstadt Kiew einschließen”, hieß es darin.

Gleichzeitig gehen die britischen Militärexperten davon aus, dass Russlands Armee “mit großer Wahrscheinlichkeit” hinter ihren Plänen für die Invasion zurückliegt. Russland mache nur eingeschränkte Fortschritte. Logistische Probleme, die den Vormarsch aufgehalten hätten, bestünden weiterhin. Hinzu komme der weiterhin starke Widerstand ukrainischer Kräfte.

Was steckt hinter Russlands Chemiewaffen-Propaganda?

10.12 Uhr: Im Ukraine-Krieg beschuldigt Russland die Ukraine, Bio- und Chemiewaffen herzustellen. Der Einsatz derartiger Kampfmittel ist verboten. Nutzt der Kreml die Anschuldigungen lediglich als Vorwand? Die wichtigsten Fragen und Antworten lesen Sie hier.

Warnung vor Biogefährdung (Symbolbild): Russland wirft der Ukraine vor, gemeinsam mit den USA an Biowaffen zu arbeiten. (Quelle: Obradovic/Getty Images)

Fast 110.000 Menschen aus der Ukraine nach Deutschland geflohen

10.08 Uhr: Die Zahl der in Deutschland eingetroffenen Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine hat die Marke von 100.000 Menschen überschritten. Wie ein Sprecher des Bundesinnenministeriums mitteilte, wurden bis Freitagvormittag 109.183 Flüchtlinge registriert. Dies sind 13.270 mehr als am Donnerstag. Die tatsächliche Zahl könne aber “bereits wesentlich höher” sein, erläuterte der Sprecher. Es gebe zwar verstärkte Kontrollen der Bundespolizei, aber keine festen Grenzkontrollen.

Insgesamt kommt weiterhin nur ein verhältnismäßig kleiner Teil der Menschen nach Deutschland. Seit Beginn der russischen Offensive am 24. Februar sind nach UN-Angaben über 2,3 Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen. Der größte Teil befindet sich demnach im Ukraine-Nachbarland Polen. Es ist unklar, wie viele von ihnen nach Deutschland und weitere EU-Länder weiterreisen werden.

Putin will Entsendung von “Freiwilligen” erleichtern

9.50 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin hat angeordnet, die Entsendung von “freiwilligen” Kämpfern in die Ukraine zu erleichtern. Dies sei eine Reaktion auf die “Söldner”, die der Westen in die Ukraine gebracht habe, sagte Putin am Freitag bei einer im Fernsehen übertragenen Sitzung des Sicherheitsrats zu Verteidigungsminister Sergej Schoigu.

“Wenn man sieht, dass es Menschen gibt, die auf freiwilliger Basis (den Separatisten in der Ostukraine) helfen wollen, dann muss man ihnen auf halbem Weg entgegenkommen und ihnen helfen, in die Kampfgebiete zu ziehen”, sagte Putin.

Alexej Nawalny ruft erneut zu Protesten auf

9.26 Uhr: Kremlkritiker Alexej Nawalny ruft für Sonntag zu Anti-Kriegs-Protesten in Moskau und anderen Städten auf. Schon am Frauentag hatte er zu Demonstrationen gegen den Krieg aufgerufen, Tausende Menschen nahmen teil.

Ukraine sicher: Mehr Zivilisten als Soldaten getötet

9.10 Uhr: Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministers sind seit dem russischen Einmarsch bis zum 10. März mehr Zivilisten in der Ukraine ums Leben gekommen als Soldaten. Die Angaben lassen sich allerdings nicht unabhängig prüfen.

WHO rät Ukraine: Krankheitserreger in Laboren zerstören

8.35 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt der Ukraine, hoch gefährliche Krankheitserreger in ihren Laboren zu zerstören, um mögliche Ausbreitungen nach Angriffen zu verhindern. Der Vormarsch Russlands und die Bombardierung der Städte erhöhten die Gefahr, dass Krankheitserreger, an denen in den Laboren geforscht werde, durch Zerstörungen der Gebäude freigesetzt würden und sich in der Bevölkerung verbreiten könnten, teilte die WHO mit.

Labor in Donezk: Die Weltgesundheitsorganisation hat einen Rat für die Ukraine. (Quelle: ITAR-TASS/imago images)

Ukraine hofft auf Korridor für Mariupol am heutigen Freitag

8.33 Uhr: Die ukrainische Regierung hofft auf einen Fluchtkorridor für Zivilisten in der seit Tagen eingekesselten und beschossenen Stadt Mariupol. Sie hoffe, dass ein Fluchtweg noch an diesem Freitag möglich sein werde, sagt Vizeministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk. Bemühungen um einen solchen Korridor waren in dieser Woche mehrfach gescheitert. Mariupol liegt im Südosten der Ukraine am Asowschen Meer.

Selenskyj: 100.000 Menschen in zwei Tagen in Sicherheit gebracht

8.11 Uhr: Präsident Wolodymyr Selenskyj zufolge sind in der Ukraine binnen zwei Tagen etwa 100.000 Menschen aus umkämpften Städten in Sicherheit gebracht worden. Allein am Donnerstag konnten demnach 40.000 Menschen über die mit Russland ausgehandelten Fluchtkorridore aus belagerten Städten fliehen. Die meisten Menschen konnten aus umkämpften Vororten Kiews sowie den Städten Sumy im Nordosten und Isjum im Osten entkommen. Das Militär warnte, dass Russland die Einkesselung Kiews weiter vorantreibe.

Selenskyj sagte in seinem Video aus der Nacht zum Freitag, dass Russland Evakuierungsaktionen in Mariupol und Wolnowacha im Südosten verhindert habe. Er bezichtigte das russische Militär des Angriffs auf einen Fluchtkorridor aus der belagerten Hafenstadt Mariupol.

Rebellen sollen Stadt im Norden Mariupols eingenommen haben

7.50 Uhr: Prorussische Separatisten haben im Osten der Ukraine nach Militärangaben aus Moskau die Stadt Wolnowacha unter ihre Kontrolle gebracht. Die Stadt war nach russischen Angaben seit dem 28. Februar eingekesselt. Eine Bestätigung von ukrainischer Seite gab es zunächst nicht.

Die Truppen der “Volksrepublik Donezk” hätten zudem vier weitere Ortschaften eingenommen und seien insgesamt sechs Kilometer weit in ukrainisches Gebiet vorgedrungen, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, in Moskau. Die russische Armee habe ihre Angriffe ebenfalls fortgesetzt – und sei um weitere 17 Kilometer vorgedrungen.

Russland soll zwei Fliegerhorste zerstört haben

7.39 Uhr: Russland hat Agenturberichten zufolge die Fliegerhorste in den ukrainischen Städten Lutsk und Iwano-Frankiwsk angegriffen und sie zerstört. Die Agenturen beziehen sich auf Aussagen des Sprechers des russischen Verteidigungsministeriums Igor Konaschenkow. Ihm zufolge wurden seit Beginn des von Russland bezeichneten militärischen Sondereinsatzes 3.213 militärische Einrichtungen der Ukraine zerstört.

Orbán: Keine Sanktionen auf russisches Gas und Öl

7.20 Uhr: Die EU wird dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán zufolge russisches Gas oder Öl nicht mit Sanktionen belegen. Die Entscheidung zu dem wichtigsten Thema sei gut ausgefallen. “Es wird keine Sanktionen auf Gas oder Öl geben, die Energielieferung an Ungarn ist also sicher”, sagt Orbán in einem Video, das auf seiner Facebook-Seite gepostet wurde.

Erster Zug mit Hilfsgütern unterwegs in Ukraine

6.47 Uhr: In der Nacht zum Freitag ist im Rangierbahnhof Seddin bei Berlin nach Angaben der Deutschen Bahn ein erster Containerzug mit Hilfsgütern für die Menschen in der Ukraine gestartet. “Die Schienenbrücke von DB Cargo und DB Schenker nimmt Fahrt auf”, teilte der Konzern mit. Der Zug sei mit 15 Containern beladen. Die Fracht enthalte Schlafsäcke, Isomatten, Windeln, Konserven mit Lebensmitteln, Trinkwasser, warme Kleidung und Babynahrung, aber auch medizinische Produkte wie Spritzen, Pflaster, Mullbinden und Kanülen. Insgesamt würden so 350 Tonnen Hilfsgüter in die Ukraine gebracht.

Tagesanbruch: Der Westen sollte ihm genau zuhören

6.37 Uhr: Der ukrainische Präsident wendet sich regelmäßig an die Bevölkerung, auch zwei deutschen Medien gab er ein Interview. Wie seine Aussagen zu bewerten sind, erklärt t-online-Redakteurin Camilla Kohrs im Tagesanbruch. Lesen Sie den Text hier.

Wolodymyr Selenskyj: Er fordert den Westen auf, die Kraft des Völkerrechts wiederherzustellen. (Quelle: Ukrainian Presidential Press Office/dpa)

Angriff auf zivile Ziele in Dnipro – Rettungsdienst meldet Todesopfer

6.35 Uhr: Bei Luftangriffen auf zivile Ziele in der Stadt Dnipro in der Zentralukraine ist am Freitag nach Angaben der Rettungsdienste mindestens ein Mensch getötet worden. Am frühen Morgen “gab es drei Luftangriffe in der Stadt, die einen Kindergarten, ein Apartmenthaus und eine zweistöckige Schuhfabrik trafen”, erklärten die Rettungskräfte. “Eine Person kam ums Leben.”

Es handelte sich mutmaßlich um die ersten direkten Angriffe auf Dnipro. Die Stadt mit etwa einer Million Einwohnern war bislang von größeren russischen Militärangriffen verschont geblieben.

Die Nachrichtenagentur Nexta teilte ein Video, dass Brände und zerstörte Häuser in der Stadt zeigt.

Ukrainisches Militär: Verlangsamen Angriffe russischer Einheiten

6.20 Uhr: Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben Angriffe russischer Einheiten an mehreren Orten zurückgehalten und gebremst. Im Norden des Landes seien russische Truppen dabei gestoppt worden, in die Stadt Tschernihiw vorzudringen, hieß es in einem in der Nacht zu Freitag auf Facebook veröffentlichten Bericht des ukrainischen Generalstabs. Rund um die Stadt Charkiw im Osten des Landes setze Russland seine Versuche fort, die Stadt von Norden her zu blockieren – diese seien weiter erfolglos.

In den Einsatzgebieten am Schwarzen und Asowschen Meer hätten die Wetterverhältnisse Schiffe der russischen Marine dazu gezwungen, zu ihren Stützpunkten zurückzukehren. Im Süden versuchten die Besatzer zudem, an den von ihnen erreichten Punkten Fuß zu fassen, die Kontrolle über die Stadt Mykolayiw zu erlangen und eine Offensive in Richtung Saporischschja und Krywyj Rih zu entwickeln, hieß es in dem Bericht weiter. Die russischen Truppen seien gestoppt worden und hätten schwere Verluste erlitten. Die Angaben können nicht unabhängig geprüft werden.

Biden will höhere Zölle für russische Importe

4.32 Uhr: US-Präsident Joe Biden will offenbar die normalen Handelsbeziehungen mit Russland kappen und höhere Zölle auf russische Importe fordern. Dies erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters von einer mit der Angelegenheit vertrauten Person. Der US-Senat hatte in der Nacht fast 14 Milliarden Dollar an direkten Hilfen für die Ukraine beschlossen.

So können Sie für die Ukraine spenden

Angesichts der Nachrichten aus der Ukraine fühlen sich viele Menschen hierzulande machtlos. Wenigstens mit einer Spende möchten sie helfen. Hier zeigen wir Ihnen eine Auswahl an Hilfsorganisationen.

Ältere Nachrichten zum Ukraine-Krieg lesen Sie hier, im vorherigen Newsblog von t-online.

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