Auftakt zur Menschenkette mit Botschaft: Nie wieder Krieg

Die Menschenkette zum 77. Jahrestag der Zerstörung Dresdens im Februar 1945 durch Luftangriffe der Alliierten soll eine Friedensbotschaft in die Welt senden. “Nie wieder Krieg” solle von denen gehört werden, “die in diesen Tagen die Macht haben über Soldaten und Waffen”, sagte Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) zum Auftakt am Sonntag in der Kreuzkirche. “Frieden ist nicht selbstverständlich, sondern allzu oft zerbrechlich”, verwies er auf die Kriegsgefahr in der Ukraine.

“Auch in unserer von Wohlstand geprägten Gesellschaft gibt es Konflikte, die den Frieden immer wieder in Frage stellen.” Wie wichtig es sei, sich zu erinnern, zeigten erschreckend die neuesten Entwicklungen in der Pandemie, wenn Menschen fast täglich gegen Corona-Politik und Impfpflicht demonstrierten. Er sei klar für freie Meinungsäußerung und so manche sachliche Kritik an staatlichen Maßnahmen sei berechtigt. “Es ist für mich aber absolut nicht zu akzeptieren, wenn dabei der gelbe Judenstern mit dem Wort “ungeimpft” getragen oder wenn auf Fotomontagen die Torinschrift des Konzentrationslagers Auschwitz durch “Impfen macht frei!” ersetzt wird.”

Diese Beispiele zeigten nur zu deutlich, dass Erinnerung missbraucht und instrumentalisiert werden könne. “Wir dürfen diese Umdeutung der Geschichte nicht zulassen”, appellierte er.

“Als sich am 13. Februar 2010 erstmalig die Menschen die Hände reichten, um den Jahrestag der Zerstörung Dresdens nicht länger den Rechtsextremen und ihrer menschenverachtenden Ideologie zu überlassen, haben wir gemeinsam ein starkes Band geschaffen”, sagte Hilbert. “Für mich ist dieser Ring um die Innenstadt weit mehr als nur der Schutz vor nationalistischen Fanatikern.” Die Menschenkette sei wiederkehrender Beweis, “dass wir als Gemeinschaft für eine offene, demokratische und vielseitige Lebensweise stehen”. Es brauche starke Bilder, weil sie die Wahrnehmung von der Welt entscheidend prägten. “Ansonsten werden die Gegner der Demokratie die Macht über die Bilder an sich reißen.”

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