Grünen-Fraktionsvorsitzende Antje Kapek tritt zurück – “schweren Herzens”

Antje Kapek, die Fraktionsvorsitzende der Berliner Grünen, hat ihr Amt niedergelegt. Es sei ihr nicht mehr möglich, ihren Pflichten vollumfänglich nachzukommen – aus bestimmten Gründen.

Die Grünen-Fraktionsvorsitzende im Berliner Abgeordnetenhaus, Antje Kapek, ist am Dienstag aus gesundheitlichen Gründen von ihrem Amt zurückgetreten. “Das Maß an Erschöpfung hat mittlerweile einen Grad erreicht, der es mir nicht mehr ermöglicht, meinen Pflichten in vollem Umfang nachzukommen”, begründete die 45-Jährige ihren Schritt. “Der Wahlkampf, die Koalitionsverhandlungen und die politischen wie privaten Auswirkungen der Corona-Pandemie haben bei mir mentale und physische Spuren hinterlassen.”

“Ich habe mich deshalb schweren Herzens dazu entschieden, jetzt die Reißleine zu ziehen und meine Aufgaben und Ämter als Fraktionsvorsitzende mit sofortiger Wirkung niederzulegen”, erklärte Kapek, die den Fraktionsvorsitz im Jahr 2012 übernommen hatte. Ihre Ko-Vorsitzende Silke Gebel werde bis zur Neubesetzung der Position die Geschäfte der Fraktion führen. Ihr Mandat als Abgeordnete will Kapek behalten.

Berlin: Mögliche Nachfolge für Kapek noch nicht bekannt

Antje Kapek (45) wurde in Berlin-Kreuzberg geboren und hat ihre politische Karriere in der Bezirksverordnetenversammlung dort begonnen, der sie von 2006 bis 2011 angehörte, zuletzt als Vorsitzende der Bezirksfraktion. Seit September 2011 ist sie Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses. Zu den Arbeitsschwerpunkten der studierten Geografin und Regionalplanerin gehören unter anderem Umwelt- und Verkehrspolitik sowie Stadtentwicklung.

Bevor die Grünen die jetzige Verkehrssenatorin Bettina Jarasch im Herbst 2020 zur Spitzenkandidatin ausriefen, galt auch Kapek neben der damaligen grünen Wirtschaftssenatorin Ramona Pop als mögliche Anwärterin. Nach der Abgeordnetenhauswahl im September, bei der die Grünen als zweitstärkste Partei hinter der SPD abschnitten, wählten die Abgeordneten Kapek und Gebel erneut an die Fraktionsspitze. Wer ihr dort nachfolgen soll, wurde zunächst nicht bekannt gegeben.

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