Krieg | Satellitenbilder zeigen Beschuss von Wohngebieten nahe Kiew

Tag 17 nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine: Russische Truppen rücken weiter vor, internationale Sanktionen werden verschärft. Wie ist die aktuelle Lage? Alle Informationen im Newsblog.  

Seite neu laden

Keine erhöhte Strahlung aus Atom-Forschungszentrum in Charkiw

0.10 Uhr: Nach dem von der Ukraine gemeldeten erneuten Beschuss eines nuklearen Forschungszentrums in der ostukrainischen Stadt Charkiw gibt das ukrainische Parlament Entwarnung. Es seien keine Schäden festgestellt worden, die den Zustand der nuklearen und Strahlensicherheit beeinträchtigten, hieß es in einer in der Nacht zu Samstag veröffentlichten Mitteilung zur Situation der Atomanlagen in der Ukraine. Die Strahlungssituation sei innerhalb der Norm.

Satellitenbilder zeigen Beschuss von Wohngebieten nahe Kiew 

23.46 Uhr: Neu aufgenommene Satellitenbilder zeigen, dass russische Militäreinheiten weiter näher an Kiew heranrücken und aktiv auf Wohngebiete feuern. Das in den USA ansässige Unternehmen Maxar Technologies meldet, dass etliche Häuser und Gebäude Feuer gefangen hätten. Große Schäden seien in der Stadt Moschun sichtbar, die nordwestlich von Kiew liegt. Reuters kann die Angaben derzeit nicht verifizieren. Aus Ozera in der Nähe des Antonov-Airports werden schwere Artillerieangriffe gemeldet.

Dem britischen Verteidigungsministerium zufolge haben russische Luft- und Raketentruppen in den vergangenen 24 Stunden die westukrainischen Städte Lutsk und Iwano-Frankiwsk angegriffen. Wie das Ministerium über Twitter mitteilt, sollen russische Kampfflugzeuge dafür sogenannte ungelenkte Munition eingesetzt haben.

Youtube sperrt russische Staatsmedien weltweit

23.45 Uhr: Die Videoplattform Youtube hat die Kanäle staatlicher russischer Medien wie RT und Sputnik weltweit gesperrt. Die Unternehmensrichtlinien “verbieten Inhalte, die gut dokumentierte gewalttätige Ereignisse leugnen, verharmlosen oder trivialisieren”, erklärte Youtube am Freitag. “Im Einklang damit sperren wir mit sofortiger Wirkung auch Youtube-Kanäle, die mit russischen staatlich finanzierten Medien in Verbindung stehen, weltweit.”

Darüber hinaus werde Youtube nun Inhalte über die russische Invasion in der Ukraine löschen, “die gegen diese Richtlinie verstoßen”. Dazu zählten Leugnungen der Invasion oder Behauptungen, es handele sich um eine Friedensmission.

Gouverneur: 70 Prozent von Luhansk unter russischer Kontrolle

23.40 Uhr: Auf Facebook hat der Gouverneur der Region Luhansk, Serhiy Haidai, von heftigen Kämpfen berichtet. 70 Prozent des Territoriums seien mittlerweile unter russischer Kontrolle. Die Angreifer würden auch zivile Ziele beschießen und die Infrastruktur zerstören. Es gäbe Lebensmittelengpässe, und das Telefonnetz werde immer wieder unterbrochen. Russland habe jetzt auch einen eigenen Fernsehsender in der Region eingerichtet.

Ukrainisches Kabinett geht von weiteren Luftangriffen aus

23.30 Uhr: Die ukrainische Regierung rechnet mit weiteren Luftangriffen und Bombardierungen durch die russischen Streitkräfte. Das Kabinett befürchtet laut einer Erklärung auch Sabotageakte und terroristische Aktivitäten Russland. Man geht von weiteren Schlägen gegen zivile Ziele aus. Russland habe aber dennoch nicht das Ziel erreicht, wichtige Städte zu erobern. 

Satellitenaufnahmen zeigen Brände in Wohngebieten in Moschun, nordöstlich von Kiew. (Quelle: Maxar Technologies/Reuters)

USA beschließen neue Sanktionen gegen Oligarchen

22.45 Uhr: Die USA haben weitere Sanktionen gegen russische Oligarchen und Mitglieder des engeren Kreises um Präsident Wladimir Putin beschlossen. Dazu gehörten zehn Mitglieder des Vorstands der VTB Bank, zwölf Abgeordnete der Duma und Mitglieder der Familie von Kreml-Sprecher Dmitri Peskow, teilt das US-Finanzministerium mit.

Zu den am Freitag von Sanktionen betroffenen Personen gehören 10 Personen, darunter der VTBR.MM-Vorstand der VTB Bank, 12 Mitglieder der Duma und die Familie des Kreml-Sprechers Dmitry Peskov, teilte das US-Finanzministerium in einer Erklärung mit.

Commerzbank stellt Neugeschäft in Russland ein

22.24 Uhr: Die Commerzbank stoppt ihr Neugeschäft in Russland. “Wir haben das Neugeschäft in Russland eingestellt, nur bestehende Transaktionen wickeln wir noch ab”, teilt eine Sprecherin des Geldhauses mit.

Ukrainischer Botschafter: Initiative ging von Schröder aus

22.17 Uhr: Die Initiative zu der Reise von Gerhard Schröder nach Russland ging nach Angaben des ukrainischen Botschafters in Deutschland, Andrij Melnyk, vom Altkanzler selbst aus. “Ich darf im Moment noch keine Einzelheiten verraten”, sagte Melnyk bei “Bild”. Aber der Vorschlag zu dieser Initiative sei in den vergangenen Tagen von Schröder gekommen, sie sei nicht auf Bitten der Ukraine erfolgt. Schröder habe sich indirekt gemeldet, “über gewisse Kontakte, die auch Kontakte zur Ukraine haben”. Dem Botschafter zufolge lief dies über den schweizerischen Ringier-Verlag. Lesen Sie hier mehr dazu.

Weiterlesen

Andrij Melnyk: Schröder habe sich indirekt gemeldet, “über gewisse Kontakte, die auch Kontakte zur Ukraine haben”. (Quelle: Christian Spicker/imago images)

Vize-Ministerpräsidentin: Wieder Evakuierung aus Mariupol gescheitert

21.47 Uhr: Die ukrainische stellvertretende Ministerpräsidentin Iryna Wereschuk erklärt, die Beschießung von Mariupol durch russische Truppen habe die Evakuierung von Zivilisten am Freitag erneut verhindert. Auch in der Region Kiew hätten russische Soldaten Busse mit Zivilisten nicht passieren lassen. Andernorts hätten Bürger aus umkämpften Gebieten flüchten können. Rund Tausend Menschen hätten den Ort Worzel bei Kiew verlassen können.

Deutsche Bank reduziert nach Kritik Russland-Geschäft

21.33 Uhr: Nach heftiger Kritik fährt nun auch die Deutsche Bank wegen des Ukraine-Kriegs ihr Russland-Geschäft herunter. “Wie einige unserer internationalen Wettbewerber sind wir dabei, unser verbleibendes Geschäft in Übereinstimmung mit den gesetzlichen und regulatorischen Vorgaben herunterzufahren”, teilte sie mit. Gleichzeitig helfe das Finanzinstitut seinen bestehenden nichtrussischen, internationalen Kunden dabei, ihren Geschäftsbetrieb im Land zu verringern. “Wir machen in Russland kein Neugeschäft mehr.”

Die Bank war wegen ihres Verbleibens in Russland in die Kritik geraten. Der amerikanische Investor Bill Browder sagte der Nachrichtenagentur Reuters, das Verbleiben der Deutschen Bank in Russland stehe im Widerspruch zur internationalen Geschäftswelt und werde zu Gegenreaktionen, Ansehensverlusten und geschäftlichen Belastungen im Westen führen.

Ukrainischer Bürgermeister soll entführt worden sein

20.43 Uhr: Russische Soldaten sollen nach ukrainischen Angaben den Bürgermeister der besetzten südukrainischen Stadt Melitopol entführt haben. Das teilte das ukrainische Parlament bei Twitter mit. Iwan Fedorow sei am Freitag bei einem Besuch des Krisenzentrums von Melitopol von einer Gruppe von “zehn Besatzern” verschleppt worden, als er sich um Versorgungsfragen kümmern wollte. “Er weigerte sich, mit dem Feind zu kooperieren.”

Aufnahmen aus einer Überwachungskamera sollen zeigen, wie der Bürgermeister abgeführt wird: Der stellvertretende Leiter der ukrainischen Präsidialverwaltung, Kirillo Timoschenko, teilte das Video in seiner Telegram-Gruppe. (Quelle: Screenshot / Telegram-Gruppe von КИРИЛО ТИМОШЕНКО)

Mariupol meldet fast 1.600 tote Zivilisten

20.18 Uhr: In der belagerten südostukrainischen Hafenstadt Mariupol ist die Zahl der getöteten Zivilisten ukrainischen Angaben zufolge auf 1.582 gestiegen. Die humanitäre Lage in Mariupol sei katastrophal, hieß es weiter in einer Mitteilung des Stadtrats vom Freitagabend im Nachrichtenkanal Telegram. Mehrere Versuche, Menschen zu evakuieren, sind in den vergangenen Tagen gescheitert.

Nach Angaben der Stadt werden dringend Lebensmittel, Trinkwasser und Nahrungsmittel benötigt. Heizung und Strom sind ausgefallen. Viele Einwohner suchen in Kellern Schutz vor Angriffen. Auch am Freitag habe ein Hilfskonvoi aus der Stadt Saporischschja nicht bis nach Mariupol vordringen können, meldete die Agentur Ukrinform. Auch die prorussischen Donezker Separatisten verzeichnen steigende Totenzahlen in ihren Reihen. Seit dem Beginn des russischen Krieges gegen die Ukraine vor gut zwei Wochen seien bisher rund 200 Kämpfer getötet worden, teilten sie am Abend mit.

Ukraine: Vorwurf der Biowaffen “ein Haufen wahnsinniger Delirien von Putin”

19.34 Uhr: Die Ukraine hat Russlands Behauptungen über angeblich in der Ukraine produzierte Biowaffen zurückgewiesen. “Die Ukraine betreibt ein Gesundheitssystem, das seine internationalen Verpflichtungen vollständig erfüllt und in voller Zusammenarbeit mit allen relevanten internationalen Organisationen arbeitet”, sagte der ukrainische UN-Botschafter Serhij Kyslyzja am Freitag bei einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats in New York. “Der Rest ist ein Haufen wahnsinniger Delirien von Putin und seinen Handlangern, einschließlich der russischen Vertretung bei den Vereinten Nationen.”

Youtube sperrt Leugner der russischem Invasion

19.34 Uhr: Der Google-Videoservice Youtube sperrt von sofort an Kanäle, in denen der Angriff Russlands auf die Ukraine geleugnet wird. “Unsere Gemeinschaftrichtlinien verbieten Inhalte, die gut dokumentierte gewalttätige Ereignisse leugnen, verharmlosen oder trivialisieren”, sagte ein Youtube-Sprecher. Deshalb entferne man Inhalte über die russische Invasion in der Ukraine, die gegen diese Richtlinien verstoßen. “Im Einklang damit sperren wir ab sofort auch Youtube-Kanäle, die mit russischen staatlich finanzierten Medien in Verbindung stehen – und zwar weltweit.”

In den staatlichen russischen Medien wird die Invasion in der Regel als friedenserhaltende oder befreiende Operation bezeichnet. Außerdem wird immer wieder behauptet, dass Kriegsopfer in Wahrheit nur Krisenakteure seien. 

SPD-Politiker: Russische Deserteure könnten Schutz bekommen

17.53 Uhr: Laut dem menschenrechtspolitischen Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Frank Schwabe, könnten russische Deserteure, Journalisten und Menschenrechtsaktivisten demnächst “umfassenden Schutz” in Deutschland erhalten. “Die Bundesregierung überarbeitet gerade die Einschätzungen zu Russland und Belarus in Hinsicht auf einen umfassenden Abschiebeschutz”, sagt Schwabe der “Welt”. 

UN: Keine Erkenntnisse über Existenz von Biowaffenprogrammen in der Ukraine

17.38 Uhr: Die Vereinten Nationen haben bekräftigt, nichts über in der Ukraine produzierte Biowaffen zu wissen. “Mir sind Medienberichte über Vorwürfe von Biowaffenprogrammen bekannt. Den UN sind keine Biowaffenprogramme bekannt”, sagte Izumi Nakamitsu, die Leiterin des UN-Büros für Abrüstungsfragen, bei einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates. Hintergrund ist Russlands Vorwurf an die USA und die Ukraine, biologische Waffen zu entwickeln.

Hinweise gibt es jedoch in einer anderen Sache: Es lägen “glaubwürdige Berichte über den Einsatz von Streumunition durch russische Streitkräfte auch in besiedelten Gebieten” vor, sagte die UN-Beauftragte für politische Angelegenheiten, Rosemary DiCarlo. Es handle sich um “willkürliche Angriffe”, die dazu bestimmt seien, unterschiedslos militärische Ziele und Zivilisten oder zivile Objekte zu treffen.

Nobelpreisträger Krugman: “Putin kann nicht ewig im Amt bleiben”

17.27 Uhr: Der US-Ökonom Paul Krugman hält Wirtschaftssanktionen gegen Russland für ein effektives Mittel. “Auch Putin kann nicht ewig im Amt bleiben, wenn sich die ökonomischen Schäden häufen”, sagte Krugman dem “Spiegel”. Die russische Wirtschaft sei aktuell nicht in der Lage, unabhängig vom Ausland zu überleben. “Das Land autark zu machen, hätte Jahre an Vorbereitung gebraucht.”

Für die Weltwirtschaft seien die Folgen aktuell noch überschaubar – zumindest für die großen Industrienationen. Dort seien Preissteigerungen zu verkraften. Ärmere Länder seien dagegen stärker getroffen. “Die hohen Nahrungsmittelpreise könnten vor allem in Entwicklungsländern zu einem großen Problem werden”, sagte der Ökonom. Ihnen müsse man die Schulden “so viel wie möglich” erlassen.

Biden kündigt Importverbot von russischem Wodka an

16.47 Uhr: Die US-Regierung will wegen des Ukraine-Krieges in Abstimmung mit westlichen Partnern weitere Strafmaßnahmen gegen Russland in Gang setzen. US-Präsident Joe Biden kündigte zudem an, die USA und ihre Verbündeten würden Russland den Status als “meistbegünstigte Nation” entziehen. Mehr dazu lesen Sie hier. 

Russland meldet: Mariupol komplett eingeschlossen

16.40 Uhr: Russland gibt einem Medienbericht zufolge eine komplette Einschließung der südlichen ukrainischen Hafenstadt Mariupol bekannt. Alle Brücken und alle Straßen in die Stadt sei nun zerstört oder von ukrainischen Streitkräften vermint worden, meldet die Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Moskau.

Zudem habe die Ukraine nur zwei der zehn Verläufe von humanitären Korridoren zugestimmt, die Russland vorgeschlagen habe. Darunter sei keiner der Korridore, die nach Russland führen sollten. Die Angaben können von unabhängiger Seite nicht überprüft werden. Nach Angaben des Vize-Bürgermeisters der Stadt existiert diese nach tagelangem russischen Beschuss “eigentlich nicht mehr” (vergleiche Eintrag um 13.53 Uhr). 

Tote werden am Stadtrand von Mariupol in ein Massengrab gebracht: Die Menschen können ihre Toten wegen des schweren Beschusses nicht begraben. (Quelle: Evgeniy Maloletka/AP/dpa)

Ruine eines Krankenhauses, das am Mittwoch getroffen wurde: Russland hat die Stadt Mariupol nach eigenen Angaben umzingelt. (Quelle: Press service of the National Police of Ukraine/Reuters)

Scholz und Macron dämpfen Hoffnung der Ukraine auf schnellen EU-Beitritt

16.28 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron haben sich zurückhaltend über den Wunsch der Ukraine nach einer raschen EU-Mitgliedschaft geäußert. Er verstehe die damit verbundenen Emotionen auf ukrainischer Seite, sagte Macron nach Ende des informellen EU-Gipfels. Scholz betonte, man habe der Ukraine “in aller Freundschaft” deutlich gemacht, dass man engere Beziehungen wolle. Gleichzeitig wüssten aber alle, dass die EU auf vielen Voraussetzungen beharren müsse. “Es gibt Teile, worauf wir nicht verzichten können”, sagte Scholz mit Blick etwa auf Rechtsstaatlichkeits-Prinzipien und Reformen auf anderen Gebieten.

US-Vize: Absichtliche Angriffe auf Zivilisten sind Kriegsverbrechen

16.25 Uhr: US-Vizepräsidentin Kamala Harris hat mit Blick auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine “absichtliche Angriffe auf Zivilisten” als Kriegsverbrechen bezeichnet. “Jeder vorsätzliche Angriff oder das Abzielen auf Zivilisten ist ein Kriegsverbrechen”, sagte Harris am Freitag bei einem Treffen mit dem rumänischen Präsident Klaus Johannis in Bukarest. Es sei schmerzlich mit anzusehen, was mit unschuldigen Menschen in der Ukraine geschehe.

Scholz weiter gegen Importstopp von russischem Gas und Öl

15.51 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hält an seinem Nein zu einem Importstopp für russische Energie fest. “Es ist eine bewusste, begründete und nachvollziehbare Entscheidung, dass wir jedenfalls von unserer Seite aus die Importe, die wir heute im Bereich der Energie haben in Europa, nicht einstellen werden”, sagte Scholz am Freitag nach dem EU-Gipfel in Versailles.

Die Regierungschefs der EU-Staaten seien sich hier auch sehr einig. Europa sei viel stärker auf Energieimporte angewiesen als etwa die USA und Kanada, die daher einfacher mit der Situation umgehen könnten. “Was sie machen, das wissen sie, kann Europa nicht in gleicher Weise unternehmen.”

Olaf Scholz (SPD): Der Bundeskanzler will weiter keinen Importstopp gegen russische Energie verhängen. (Quelle: Kay Nietfeld/dpa)

Nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums liegt der Anteil russischer Einfuhren an den Gasimporten nach Deutschland bei rund 55 Prozent. Bei Kohle sind es etwa 50 Prozent und bei Rohöleinfuhren rund 35 Prozent. Scholz kündigte zudem an, die EU-Regierungschefs wollten weiter Sanktionen vorantreiben, die unmittelbare Auswirkungen hätten auf die ökonomischen Entwicklungschancen in Russland. Mehr dazu lesen Sie hier. 

Ukrainische Luftwaffe: Russischer Jet soll auf Belarus geschossen haben

15.37 Uhr: Nach Darstellung der ukrainischen Luftwaffe hat ein russischer Kampfjet vom ukrainischen Luftraum aus eine belarussische Siedlung an der Grenze angegriffen. Mehr dazu lesen Sie hier.

Russischer Kampfjet in der Ostukraine: Ein Flugzeug soll laut ukrainischer Luftwaffe auf Belarus geschossen haben. (Symbolfoto) (Quelle: imago images) 

Malteser: Lage in Lwiw “katastrophal”

15.01 Uhr: Die Lage in der westukrainischen Stadt Lwiw scheint sich weiter zuzuspitzen. Laut einer Mitteilung des Malteser Hilfsdienst halten sich dort aktuell 200.000 Geflüchtete auf. “Die Kapazitäten sind weit über dem Limit“, erklärt Pavlo Titko, Leiter Malteser Ukraine.

Der Zustand der ankommenden Menschen sei “katastrophal”. Viele von ihnen seien etwa traumatisiert, manche würden nicht mehr sprechen. Zudem fallen in der Nacht die Temperaturen aktuell auf 12 Grad unter Null. Täglich verteile der Dienst in der Stadt bis zu 1.000 warme Mahlzeiten. Aktuell sei der Dienst an 35 Standorten in dem Land im Einsatz.

Vize-Bürgermeister von Mariupol: Stadt “existiert eigentlich nicht mehr”

13.53 Uhr. In der belagerten ukrainischen Hafenstadt Mariupol warten nach Angaben der Stadtverwaltung mehr als 200.000 Menschen auf eine Flucht. Die Stadt sei unter ständigem Beschuss und Bombardement durch die russische Armee. “Außerdem haben sie die Stadt von allen Richtungen abgeschnitten”, sagte Vize-Bürgermeister Serhij Orlow am Freitag im ARD-“Mittagsmagazin”. Nach seinen Angaben werden keine humanitären Lastwagen in die Stadt gelassen. Bislang sind mehrere Anläufe für humanitäre Korridore zur Rettung von Zivilisten gescheitert.

“Ich weiß nicht, wie ich die Zerstörungen in unserer Stadt beschreiben soll. Die Stadt existiert eigentlich nicht mehr. Die Bilder von Grosny und von Aleppo — so sieht Mariupol im Augenblick aus”, sagte Orlow. Die ukrainische Armee sei “sehr tapfer”, aber gegen die Luftangriffe der russischen Armee hätten die Soldaten keine Waffen, um das Leben der Zivilisten zu schützen.

Auch der Chef der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch, Kenneth Roth, hatte bereits Parallelen zu früheren Zerstörungen im tschetschenischen Grosny und im syrischen Aleppo gezogen.

Großbritannien verhängt Sanktionen gegen russische Parlamentarier

13.53 Uhr: Nach der EU verhängt auch Großbritannien Sanktionen gegen mehrere Hundert russische Parlamentarier, die für Moskaus Anerkennung der selbst ernannten ukrainischen Volksrepubliken Luhansk und Donezk gestimmt haben. Wie das Außenministerium in London am Freitag mitteilte, sind von den neuen Sanktionen 386 Mitglieder der Duma betroffen. Etwaige Vermögen in Großbritannien werden eingefroren, zudem gelten ein Einreisebann und das Verbot, in Großbritannien Geschäfte zu tätigen.

Selenskyj: Ukraine auf Siegeskurs

13.43 Uhr: Die Ukraine ist nach den Worten ihres Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auf Siegeskurs. Sein Land habe im Krieg mit Russland einen “strategischen Wendepunkt” erreicht, sagte Selenskyj am Freitag in einer im Fernsehen übertragenen Ansprache. Es brauche noch Zeit und Geduld, bis der Sieg erreicht sei. “Es ist unmöglich zu sagen, wie viele Tage wir noch brauchen, um ukrainisches Land zu befreien. Aber wir können sagen, dass wir es schaffen werden. Denn wir haben bereits einen strategischen Wendepunkt erreicht.”

Selenskyj fordert die internationale Gemeinschaft auf, ihre Sanktionen gegen Russland zu verschärfen. Wenn der Krieg mit Russland weitergehe, dann bedeute das, dass mehr Sanktionen seitens der Partner der Ukraine notwendig seien. Die Europäische Union müsse mehr tun, forderte Selenskyj. Für die Angriffe der russischen Truppen auf die Fluchtkorridore aus belagerten ukrainischen Städten müsse Russland bestraft werden.

Putin soll eigene Geheimdienstler unter Hausarrest stellen

13.10 Uhr: Der russische Präsident soll offenbar unzufrieden mit der Arbeit seines Geheimdienstes FSB sein – und hochrangige Mitglieder unter Hausarrest gestellt haben. Das berichtet der russische Journalist und Geheimdienstexperte Andrei Soldatov auf Twitter. Konkret sollen fünf Agenten betroffen sein, unter ihnen auch Sergei Beseda. Laut dem Journalisten Christo Grozev soll Beseda “buchstäblich verantwortlich” für die gesamte Arbeit des Geheimdienstes in der Ukraine gewesen sein. Demnach soll Beseda auch Putin die Einschätzung mitgeteilt haben, man erwarte bei einem Einmarsch keinen großen Widerstand der Ukraine.

Putin sieht positive Entwicklung bei Gesprächen mit Ukraine

12.32 Uhr: Bei den Gesprächen mit der Ukraine gibt es dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zufolge bestimmte positive Veränderungen. Mehr dazu lesen Sie hier. 

Ukrainische Menschenrechtlerin: 78 Kinder bislang getötet

12.30 Uhr: Seit Beginn des Krieges sind in der Ukraine nach Angaben einer dortigen Menschenrechtlerin mindestens 78 Kinder getötet worden. Wie viele Menschen in den belagerten Städten Mariupol, Wolnowacha und Irpin bei Kiew verletzt oder getötet wurden, könnten die Behörden wegen der dortigen Kämpfe derzeit nicht feststellen, erklärt die Ombudsfrau für Menschenrechte in der Ukraine, Ljudmyla Denissowa.

Steinmeier: Müssen unsere Demokratie verteidigen

12.07 Uhr: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine zu einer entschlossenen Verteidigung der Demokratie aufgerufen. Die vergangenen Tage hätten gezeigt, dass Frieden und Freiheit nicht selbstverständlich seien, sagte Steinmeier am Freitag in Berlin. Es sei an den Bürgerinnen und Bürgern, “die liberale Demokratie zu verteidigen und zu stärken”, damit sie auch für kommende Generationen erhalten bleibe.

Der Kampf der Menschen in der Ukraine gegen einen militärisch übermächtigen russischen Angreifer sei “nicht nur mutig, er setzt ein Beispiel”, sagte Steinmeier bei einem Symposium “Zur Zukunft der Demokratie” laut Redetext. Der Konflikt führe der Welt “dramatisch” vor Augen, “dass Freiheit und Demokratie nicht auf ewig garantiert sind”, weil sich Autokraten von ihrer Offenheit bedroht fühlten.

Scholz trifft sich mit Erdoğan

12.02 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) fliegt am Montag zu Gesprächen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan in die Türkei. Das teilte der stellvertretende Regierungssprecher Wolfgang Büchner am Freitag in Berlin mit. Er sprach von einem Antrittsbesuch. Scholz werde in Ankara mit Erdoğan zu Gesprächen zusammentreffen, im Anschluss sei eine gemeinsame Pressekonferenz geplant. Weitere Details zur Reise würden später bekannt gegeben. “Es ist ja naheliegend, was auf der Tagesordnung steht”, sagte Büchner.

Video entlarvt Putins größte Lüge

11.55 Uhr: Russland behauptet partout, nur militärische Ziele anzugreifen. Doch authentische Aufnahmen widerlegen die Behauptung und sprechen eine ganz andere, grausame Sprache. Sehen Sie hier das Video.

ARD und ZDF berichten wieder aus Moskau

11.48 Uhr:  ARD und ZDF nehmen in den kommenden Tagen die Berichterstattung aus Moskau wieder auf. Nach knapp einwöchiger Unterbrechung werde wieder aus den Studios in Moskau “über die politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Situation in Russland” berichtet, teilte der Westdeutsche Rundfunk am Freitag in Köln mit. Mehr dazu lesen Sie hier.

Stoltenberg: Nato will Krieg mit Russland verhindern

11.46 Uhr: Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat bekräftigt, dass die westliche Allianz einen offenen Krieg mit Russland verhindern will. “Wir sind verantwortlich dafür zu verhindern, dass sich dieser Konflikt über die Grenzen der Ukraine hinaus intensiviert und zu einem offenen Krieg zwischen Russland und der Nato wird”, sagte Stoltenberg am Freitag im türkischen Antalya im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AFP.

Die westlichen Staaten haben mit beispiellosen Sanktionen auf den Einmarsch Russlands in der Ukraine reagiert. Die Ukraine wird von ihnen mit Geld und Waffenlieferungen unterstützt.

Keine Opfer bei Angriff auf Klinik

11.44 Uhr: Bei dem russischen Luftangriff auf eine psychiatrische Klinik in Charkiw sind ukrainischen Rettungskräften zufolge keine Menschen zu Schaden gekommen. Die Patienten seien zuvor im Keller des Gebäudes in Sicherheit gebracht worden.

Putin will Truppen an Grenze im Westen verstärken

11.26 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin erwägt die Verstärkung seiner Truppen an den Grenzen zum Westen. Bei einer am Freitag im Fernsehen übertragenen Sitzung des Sicherheitsrats in Moskau forderte Putin Verteidigungsminister Sergej Schoigu auf, einen entsprechenden Plan zu erarbeiten. Als Grund nannte Putin die “von den Nato-Ländern beschlossenen Maßnahmen”.

Die Nato-Staaten haben als Reaktion auf Russlands Militäreinsatz in der Ukraine Tausende Soldaten nach Mittel- und Osteuropa entsandt. Moskau hat einen Rückzug der Allianz gefordert. Die Nato-Mitglieder Polen und die drei baltischen Staaten haben eine gemeinsame Grenze mit Russland. Die Ukraine grenzt an mehrere andere Nato-Staaten: Ungarn, Rumänien und die Slowakei.

Klingbeil wirbt für EU-Eintritt der Ukraine

11.21 Uhr: SPD-Chef Lars Klingbeil spricht sich für einen EU-Beitritt der Ukraine aus. “Es ist elementar wichtig, dass wir den Staaten, die zwischen uns und Russland liegen und die unsere demokratischen und freiheitlichen Werte teilen, Nähe und Sicherheit bieten”, sagte Klingbeil dem “Spiegel”. Angesichts des russischen Angriffskriegs müssten die Beitrittsperspektiven viel stärker behandelt werden: “Die Verhandlungen mit Nordmazedonien und Albanien sollten zeitnah starten. Und auch die Ukraine sollte Teil der Europäischen Union werden.”

Dies werde nicht von heute auf morgen gehen, sagte Klingbeil der neuen Ausgabe des Magazins. Für die Aufnahme gebe es klare Kriterien. “Aber über das grundsätzliche Ziel sollten wir klar sein.”

Borrell schlägt zusätzliche Millionen Militärhilfen vor

10.55 Uhr: Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell will die europäische Militärhilfe für die Ukraine um 500 Millionen Euro erhöhen. Borrell sagte am Freitag beim EU-Gipfel in Versailles, er habe dies den Staats- und Regierungschefs vorgeschlagen. Wenn die Mitgliedstaaten dem zustimmen, würden sich die Mittel für den gemeinsamen Kauf und die Lieferung von Waffen aus dem europäischen Militärfonds auf eine Milliarde Euro erhöhen. Mehr dazu lesen Sie hier.

Neue Fluchtrouten in Planung

10.44 Uhr: Im Ukraine-Krieg hat Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk neue Fluchtrouten zur Evakuierung von Zivilisten aus den umkämpften Gebieten angekündigt. Zur seit Tagen belagerten Hafenstadt Mariupol im Gebiet Donezk sagte sie am Freitag: “Wir warten und hoffen, dass heute diese Route funktioniert.”

Lastkraftwagen mit Hilfsgütern und leeren Bussen seien aus Saporischschja Richtung Mariupol unterwegs. Im Donezker Gebiet soll ebenfalls ein Versuch unternommen werden, Menschen aus Wolnowacha nach Pokrowsk zu bringen. Im Gebiet Charkiw werde es erneut einen Korridor zwischen der umkämpften Kleinstadt Isjum und Losowa geben.

Im Gebiet Saporischschja soll es zwei Routen aus Polohy und Enerhodar in die Gebietshauptstadt geben. Nördlich von Kiew sei geplant, Menschen aus vier Orten Richtung Kiew zu bringen. Aus drei Ortschaften im nordwestlichen Kiewer Gebiet sollen Busse Flüchtlinge nach Westen in die Großstadt Schytomyr bringen.

Diese Oligarchen nimmt London nun ins Visier

10.38 Uhr: Russische Oligarchen dürfen in Großbritannien den Preis für Putins Krieg bezahlen: London friert das Vermögen weiterer Milliardäre ein – darunter das des ehemaligen Chelsea-Besitzers Abramowitsch. Putins Unterstützung bröckelt. Mehr dazu lesen hier.

Russland soll psychiatrisches Krankenhaus in Charkiw bombardiert haben

10.27 Uhr: Russische Streitkräfte haben nach Angaben des Regionalgouverneurs in der ostukrainischen Stadt Charkiw ein psychiatrisches Krankenhaus getroffen. Es seien 330 Menschen in der Klinik gewesen und 73 seien evakuiert worden, erklärt Gouverneur Oleh Synegubow – ohne jedoch Opferzahlen zu nennen. Er spricht von einem brutalen Angriff auf Zivilisten. Die Angaben sind derzeit nicht unabhängig prüfbar.

Wohngebiete in der ostukrainischen Stadt Charkiw sind dem Gouverneur der Region zufolge an einem Tag 89 Mal bombardiert worden. Von dem getroffenen Institut mit einem Atomlabor gehe keine Gefahr aus, sagt Oleh Synegubow. “Es gibt noch keine Gefahr für die Zivilbevölkerung”, sagt er in einer Videobotschaft. Ein Berater des ukrainischen Innenministeriums hatte am Donnerstag von der Bombardierung des Instituts berichtet.

Charkiw (Aufnahme vom 10. März 2022): Die ukrainische Stadt ist offenbar erneut Ziel von russischen Angriffen geworden. (Quelle: UPI Photo/imago images)

UN spricht von 2,5 Millionen Flüchtlingen aus Ukraine

10.20 Uhr: Seit Beginn des Krieges sind nach Angaben des UN-Migrationsbüros mehr als 2,5 Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen. Damit seien seit dem letzten Bericht vom Donnerstag rund 200.000 weitere Flüchtlinge hinzugekommen, teilt die Internationale Organisation für Migration der Vereinten Nationen mit. Die meisten Menschen fliehen nach Polen. Innerhalb der Ukraine seien zudem mindestens 1,85 Millionen Menschen auf der Flucht, teilt das UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten mit.

London rechnet mit erneuten Angriffen auf Kiew

10.16 Uhr: Experten der britischen Regierung halten Angriffe russischer Truppen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew in den kommenden Tagen für wahrscheinlich. Das geht aus einer Einschätzung des Verteidigungsministeriums in London hervor, die am Freitag veröffentlicht wurde. “Russland wird wohl versuchen, seine Kräfte neu aufzustellen für erneute Offensiven in den kommenden Tagen. Das wird wahrscheinlich auch Militäraktionen gegen die Hauptstadt Kiew einschließen”, hieß es darin.

Gleichzeitig gehen die britischen Militärexperten davon aus, dass Russlands Armee “mit großer Wahrscheinlichkeit” hinter ihren Plänen für die Invasion zurückliegt. Russland mache nur eingeschränkte Fortschritte. Logistische Probleme, die den Vormarsch aufgehalten hätten, bestünden weiterhin. Hinzu komme der weiterhin starke Widerstand ukrainischer Kräfte.

Was steckt hinter Russlands Chemiewaffen-Propaganda?

10.12 Uhr: Im Ukraine-Krieg beschuldigt Russland die Ukraine, Bio- und Chemiewaffen herzustellen. Der Einsatz derartiger Kampfmittel ist verboten. Nutzt der Kreml die Anschuldigungen lediglich als Vorwand? Die wichtigsten Fragen und Antworten lesen Sie hier.

Warnung vor Biogefährdung (Symbolbild): Russland wirft der Ukraine vor, gemeinsam mit den USA an Biowaffen zu arbeiten. (Quelle: Obradovic/Getty Images)

Fast 110.000 Menschen aus der Ukraine nach Deutschland geflohen

10.08 Uhr: Die Zahl der in Deutschland eingetroffenen Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine hat die Marke von 100.000 Menschen überschritten. Wie ein Sprecher des Bundesinnenministeriums mitteilte, wurden bis Freitagvormittag 109.183 Flüchtlinge registriert. Dies sind 13.270 mehr als am Donnerstag. Die tatsächliche Zahl könne aber “bereits wesentlich höher” sein, erläuterte der Sprecher. Es gebe zwar verstärkte Kontrollen der Bundespolizei, aber keine festen Grenzkontrollen.

Insgesamt kommt weiterhin nur ein verhältnismäßig kleiner Teil der Menschen nach Deutschland. Seit Beginn der russischen Offensive am 24. Februar sind nach UN-Angaben über 2,3 Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen. Der größte Teil befindet sich demnach im Ukraine-Nachbarland Polen. Es ist unklar, wie viele von ihnen nach Deutschland und weitere EU-Länder weiterreisen werden.

Putin will Entsendung von “Freiwilligen” erleichtern

9.50 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin hat angeordnet, die Entsendung von “freiwilligen” Kämpfern in die Ukraine zu erleichtern. Dies sei eine Reaktion auf die “Söldner”, die der Westen in die Ukraine gebracht habe, sagte Putin am Freitag bei einer im Fernsehen übertragenen Sitzung des Sicherheitsrats zu Verteidigungsminister Sergej Schoigu.

“Wenn man sieht, dass es Menschen gibt, die auf freiwilliger Basis (den Separatisten in der Ostukraine) helfen wollen, dann muss man ihnen auf halbem Weg entgegenkommen und ihnen helfen, in die Kampfgebiete zu ziehen”, sagte Putin.

Alexej Nawalny ruft erneut zu Protesten auf

9.26 Uhr: Kremlkritiker Alexej Nawalny ruft für Sonntag zu Anti-Kriegs-Protesten in Moskau und anderen Städten auf. Schon am Frauentag hatte er zu Demonstrationen gegen den Krieg aufgerufen, Tausende Menschen nahmen teil.

Ukraine sicher: Mehr Zivilisten als Soldaten getötet

9.10 Uhr: Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministers sind seit dem russischen Einmarsch bis zum 10. März mehr Zivilisten in der Ukraine ums Leben gekommen als Soldaten. Die Angaben lassen sich allerdings nicht unabhängig prüfen.

WHO rät Ukraine: Krankheitserreger in Laboren zerstören

8.35 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt der Ukraine, hoch gefährliche Krankheitserreger in ihren Laboren zu zerstören, um mögliche Ausbreitungen nach Angriffen zu verhindern. Der Vormarsch Russlands und die Bombardierung der Städte erhöhten die Gefahr, dass Krankheitserreger, an denen in den Laboren geforscht werde, durch Zerstörungen der Gebäude freigesetzt würden und sich in der Bevölkerung verbreiten könnten, teilte die WHO mit.

Labor in Donezk: Die Weltgesundheitsorganisation hat einen Rat für die Ukraine. (Quelle: ITAR-TASS/imago images)

Ukraine hofft auf Korridor für Mariupol am heutigen Freitag

8.33 Uhr: Die ukrainische Regierung hofft auf einen Fluchtkorridor für Zivilisten in der seit Tagen eingekesselten und beschossenen Stadt Mariupol. Sie hoffe, dass ein Fluchtweg noch an diesem Freitag möglich sein werde, sagt Vizeministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk. Bemühungen um einen solchen Korridor waren in dieser Woche mehrfach gescheitert. Mariupol liegt im Südosten der Ukraine am Asowschen Meer.

Selenskyj: 100.000 Menschen in zwei Tagen in Sicherheit gebracht

8.11 Uhr: Präsident Wolodymyr Selenskyj zufolge sind in der Ukraine binnen zwei Tagen etwa 100.000 Menschen aus umkämpften Städten in Sicherheit gebracht worden. Allein am Donnerstag konnten demnach 40.000 Menschen über die mit Russland ausgehandelten Fluchtkorridore aus belagerten Städten fliehen. Die meisten Menschen konnten aus umkämpften Vororten Kiews sowie den Städten Sumy im Nordosten und Isjum im Osten entkommen. Das Militär warnte, dass Russland die Einkesselung Kiews weiter vorantreibe.

Selenskyj sagte in seinem Video aus der Nacht zum Freitag, dass Russland Evakuierungsaktionen in Mariupol und Wolnowacha im Südosten verhindert habe. Er bezichtigte das russische Militär des Angriffs auf einen Fluchtkorridor aus der belagerten Hafenstadt Mariupol.

Rebellen sollen Stadt im Norden Mariupols eingenommen haben

7.50 Uhr: Prorussische Separatisten haben im Osten der Ukraine nach Militärangaben aus Moskau die Stadt Wolnowacha unter ihre Kontrolle gebracht. Die Stadt war nach russischen Angaben seit dem 28. Februar eingekesselt. Eine Bestätigung von ukrainischer Seite gab es zunächst nicht.

Die Truppen der “Volksrepublik Donezk” hätten zudem vier weitere Ortschaften eingenommen und seien insgesamt sechs Kilometer weit in ukrainisches Gebiet vorgedrungen, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, in Moskau. Die russische Armee habe ihre Angriffe ebenfalls fortgesetzt – und sei um weitere 17 Kilometer vorgedrungen.

Russland soll zwei Fliegerhorste zerstört haben

7.39 Uhr: Russland hat Agenturberichten zufolge die Fliegerhorste in den ukrainischen Städten Lutsk und Iwano-Frankiwsk angegriffen und sie zerstört. Die Agenturen beziehen sich auf Aussagen des Sprechers des russischen Verteidigungsministeriums Igor Konaschenkow. Ihm zufolge wurden seit Beginn des von Russland bezeichneten militärischen Sondereinsatzes 3.213 militärische Einrichtungen der Ukraine zerstört.

Orbán: Keine Sanktionen auf russisches Gas und Öl

7.20 Uhr: Die EU wird dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán zufolge russisches Gas oder Öl nicht mit Sanktionen belegen. Die Entscheidung zu dem wichtigsten Thema sei gut ausgefallen. “Es wird keine Sanktionen auf Gas oder Öl geben, die Energielieferung an Ungarn ist also sicher”, sagt Orbán in einem Video, das auf seiner Facebook-Seite gepostet wurde.

Erster Zug mit Hilfsgütern unterwegs in Ukraine

6.47 Uhr: In der Nacht zum Freitag ist im Rangierbahnhof Seddin bei Berlin nach Angaben der Deutschen Bahn ein erster Containerzug mit Hilfsgütern für die Menschen in der Ukraine gestartet. “Die Schienenbrücke von DB Cargo und DB Schenker nimmt Fahrt auf”, teilte der Konzern mit. Der Zug sei mit 15 Containern beladen. Die Fracht enthalte Schlafsäcke, Isomatten, Windeln, Konserven mit Lebensmitteln, Trinkwasser, warme Kleidung und Babynahrung, aber auch medizinische Produkte wie Spritzen, Pflaster, Mullbinden und Kanülen. Insgesamt würden so 350 Tonnen Hilfsgüter in die Ukraine gebracht.

Tagesanbruch: Der Westen sollte ihm genau zuhören

6.37 Uhr: Der ukrainische Präsident wendet sich regelmäßig an die Bevölkerung, auch zwei deutschen Medien gab er ein Interview. Wie seine Aussagen zu bewerten sind, erklärt t-online-Redakteurin Camilla Kohrs im Tagesanbruch. Lesen Sie den Text hier.

Wolodymyr Selenskyj: Er fordert den Westen auf, die Kraft des Völkerrechts wiederherzustellen. (Quelle: Ukrainian Presidential Press Office/dpa)

Angriff auf zivile Ziele in Dnipro – Rettungsdienst meldet Todesopfer

6.35 Uhr: Bei Luftangriffen auf zivile Ziele in der Stadt Dnipro in der Zentralukraine ist am Freitag nach Angaben der Rettungsdienste mindestens ein Mensch getötet worden. Am frühen Morgen “gab es drei Luftangriffe in der Stadt, die einen Kindergarten, ein Apartmenthaus und eine zweistöckige Schuhfabrik trafen”, erklärten die Rettungskräfte. “Eine Person kam ums Leben.”

Es handelte sich mutmaßlich um die ersten direkten Angriffe auf Dnipro. Die Stadt mit etwa einer Million Einwohnern war bislang von größeren russischen Militärangriffen verschont geblieben.

Die Nachrichtenagentur Nexta teilte ein Video, dass Brände und zerstörte Häuser in der Stadt zeigt.

Ukrainisches Militär: Verlangsamen Angriffe russischer Einheiten

6.20 Uhr: Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben Angriffe russischer Einheiten an mehreren Orten zurückgehalten und gebremst. Im Norden des Landes seien russische Truppen dabei gestoppt worden, in die Stadt Tschernihiw vorzudringen, hieß es in einem in der Nacht zu Freitag auf Facebook veröffentlichten Bericht des ukrainischen Generalstabs. Rund um die Stadt Charkiw im Osten des Landes setze Russland seine Versuche fort, die Stadt von Norden her zu blockieren – diese seien weiter erfolglos.

In den Einsatzgebieten am Schwarzen und Asowschen Meer hätten die Wetterverhältnisse Schiffe der russischen Marine dazu gezwungen, zu ihren Stützpunkten zurückzukehren. Im Süden versuchten die Besatzer zudem, an den von ihnen erreichten Punkten Fuß zu fassen, die Kontrolle über die Stadt Mykolayiw zu erlangen und eine Offensive in Richtung Saporischschja und Krywyj Rih zu entwickeln, hieß es in dem Bericht weiter. Die russischen Truppen seien gestoppt worden und hätten schwere Verluste erlitten. Die Angaben können nicht unabhängig geprüft werden.

Biden will höhere Zölle für russische Importe

4.32 Uhr: US-Präsident Joe Biden will offenbar die normalen Handelsbeziehungen mit Russland kappen und höhere Zölle auf russische Importe fordern. Dies erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters von einer mit der Angelegenheit vertrauten Person. Der US-Senat hatte in der Nacht fast 14 Milliarden Dollar an direkten Hilfen für die Ukraine beschlossen.

So können Sie für die Ukraine spenden

Angesichts der Nachrichten aus der Ukraine fühlen sich viele Menschen hierzulande machtlos. Wenigstens mit einer Spende möchten sie helfen. Hier zeigen wir Ihnen eine Auswahl an Hilfsorganisationen.

Ältere Nachrichten zum Ukraine-Krieg lesen Sie hier, im vorherigen Newsblog von t-online.

Leave a Comment

Your email address will not be published. Required fields are marked *

Scroll to Top