Millionen-Jacht von russischem Oligarchen wohl beschlagnahmt

In der Hansestadt sollen sich mehrere Schiffe von russischen Oligarchen befinden. Nun haben deutsche Behörden einem Bericht zufolge bei einer Superjacht zugegriffen. 

Weltweit werden wegen Wladimir Putins Angriffskrieg auf die Ukraine die Vermögen von russischen Oligarchen eingefroren. Nun soll auch eine Mega-Jacht mit Wert von rund 600 Millionen US-Dollar soll im Hafen von Hamburg beschlagnahmt worden sein. Das berichtete das US-Magazin “Forbes” unter Berufung auf drei unbekannte Quellen.

Es soll sich bei der Jacht um die “Dilbar” handeln, die dem Oligarchen Alischer Usmanow gehört. Laut “Focus” ist er einer der reichsten Männer Russlands. Gegen den kremlnahen Milliardär sowie weiteren Oligarchen hatte die EU Wirtschaftssanktionen verhängt. Dem Bericht zufolge wurde an der “Dilbar” seit Ende Oktober auf dem Dock von Bloom+Voss in Hamburg gearbeitet.

Bloom+Voss hat sich laut “Business Insider” bisher nicht zu den Berichten geäußert. Auch Usmanow gab es bislang kein Statement zu dem Fall ab. Insidern zufolge seien Mitarbeiter, die an dem Schiff gearbeitet haben sollen, am Mittwoch nicht erschienen. Nach Angaben der Webseite “Vesselfinder”, auf der der Standort von Schiffen weltweit verfolgt werden kann, ist die letzte bekannte Position der “Dilbar” die Werft im Hamburger Hafen.

Die Software zeigt den letzten offiziell bekannten Liegeort der Jacht an. Laut verschiedenen Medienberichten soll sie sich immer noch in der Werft in Hamburg befinden. (Quelle: Vesselfinder)

Ein Sprecher des Hamburger Hafens hatte auf Anfrage von t-online am Mittwoch nicht bestätigt, dass es sich um besagtes Schiff des russischen Milliardärs handelt.

Die “Dilbar” ist 156 Meter lang und gilt mit zwei Hubschrauberlandeplätzen, Sauna, Fitnessstudio und einem 25 Meter langem Pool an Deck als eine der luxuriösesten Superjachten der Welt. Usmanov kaufte die Jacht im Jahr 2016 von der deutschen Werft Lürssen, die sie binnen 52 Monaten für ihn baute. Das Schiff hat eine Besatzung von 96 Personen. Die plüschigen Innenräume sind mit mehr als 1.000 Sofakissen ausgestattet und bieten Platz für bis zu 24 Personen in 12 Suiten.

Jachten liegen in Hamburg an der Kette

Während viele russische Geschäftsleute aus dem Kreis von Wladimir Putin versuchen, ihre Vermögenswerte vor den EU-Sanktionen zu retten, erteilte Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) diesem Vorhaben in Hamburg eine Absage: Warentransporte aus dem Hamburger Hafen nach Russland seien wegen der aktuellen Sanktionen nur noch mit Einzelgenehmigungen des Zolls erlaubt.

Die “automatische Überlassung von Waren nach Russland” sei gestoppt worden. Über die Jachten, die sich angeblich im Hamburger Hafen befinden, fügte er hinzu: “Sie können davon ausgehen, dass ab jetzt auch keine Jachten mehr rausgehen.”

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