Russland erstellt Todeslisten von ukrainischen Politikern

Russland erstellt laut einem Medienbericht Listen von prominenten Personen, die im Fall einer Invasion verhaftet oder getötet werden sollen. Die US-Regierung sei demnach über die Detailliertheit der Aufzählung erschrocken. 

Russland will im Falle einer Invasion in der Ukraine offenbar gezielt prominente politische Gegner, Aktivisten und im Exil lebende russische und belarussische Regimekritiker verhaften oder töten. Das berichtet das amerikanische Magazin “Foreign Policy” unter Berufung auf Geheimdienstinformationen. 

Demnach haben vier mit den US-Geheimdiensten vertraute Quellen dem Magazin berichtet, dass Russland Listen von Politikern und prominenten Personen erstellt, die zum Ziel der Maßnahmen werden sollen. Weiter will das Blatt erfahren haben, dass die Amerikaner diese Informationen mit der ukrainischen Regierung teilten. Diese habe auf Anfrage keine Antwort gegeben. Die US-Regierung sei über die Detailliertheit der Listen erschrocken, so “Foreign Policy”. 

Auch vulnerable Gruppen betroffen

Ein US-Offizieller bestätigte dem Magazin, dass bei den Aktionen auch Folter zum Einsatz kommen könnte. Neben Politikern, Aktivisten und Regimekritikern sollen demnach auch Journalisten und vulnerable Bevölkerungsgruppen wie religiöse und ethnische Minderheiten sowie LGBTQI+-Personen Ziel der Aktionen werden.

Gerade aus Belarus seien nach der gewaltsamen Niederschlagung von regierungskritischen Protesten im Jahr 2020 viele Menschen in die Ukraine geflohen. Sie könnten im Falle einer russischen Invasion besonders große Probleme haben, das Land zu verlassen. Anders als ukrainische Staatsbürger brauchen sie Visa, um in andere europäische Staaten zu reisen. 

Bereits in seiner Rede vor dem UN-Sicherheitsrat am Donnerstag hatte US-Außenminister Antony Blinken davor gewarnt, dass Russland auch gezielt “spezifische Gruppen von Ukrainern” angreifen könnte. Auch ein Teilen der Informationen über die Todeslisten stünde im Einklang mit dem bisherigen Vorgehen Washingtons, Informationen zu Russlands geplantem Vorgehen öffentlich zu machen, um damit möglicherweise eine Invasion abzuwenden.

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