Russland greift Militärbasis in Lwiw an – viele Tote und Verletzte

Der Angriff Putins auf die Ukraine erreicht den Westen des Landes: Mehrere Raketen haben eine Militärbasis bei Lwiw getroffen. Dort waren zuletzt auch Nato-Soldaten stationiert.

Bei einem russischen Angriff auf einen Militärstützpunkt nahe der polnischen Grenze sind nach neuesten ukrainischen Angaben mindestens 35 Menschen getötet worden. 134 weitere Menschen seien bei dem Angriff auf den Stützpunkt in Jaworiw nahe Lemberg (Lwiw) am Sonntag verletzt worden, sagte Regionalgouverneur Maxim Kozitsky.

Zuvor war von neun Todesopfern und 57 Verletzten die Rede. Ein Reporter der britischen Zeitung “Guardian”, der sich am Übungsplatz Jaworiw aufhielt, hatte unter Berufung auf Rettungskräfte von mehr als 20 Toten berichtet.

Regionalgouverneur berichtet von mehr als 30 Raketen

Die russische Armee hatte den rund 40 Kilometer nordwestlich von Lwiw gelegenen Militärstützpunkt nach ukrainischen Angaben in der Nacht zum Sonntag mit Raketen angegriffen. Laut Kozitsky seien mehr als 30 Raketen abgefeuert worden. Videos und Fotos zeigten schwere Zerstörungen.

In dem von Russland angegriffenen Internationalen Zentrum für Friedenssicherung und Sicherheit in Jaworiw hätten auch “ausländische Ausbilder” gearbeitet, erklärte der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow am Sonntag im Onlinedienst Twitter. Der Militärübungsplatz liegt nur rund 20 Kilometer von der polnischen Grenze entfernt.

Viele Menschen flohen nach Lwiw

Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow teilte mit, der Angriff habe einem Ausbildungszentrum nahe der polnischen Grenze gegolten, in dem auch Blauhelmkräfte für Friedensmissionen geschult werden und in dem bis kurz vor dem Krieg Nato-Ausbilder arbeiteten. Ob auch Ausländer unter den Opfern waren, war zunächst nicht bekannt.

Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine sind viele Menschen nach Lwiw geflohen. Viele Flüchtlinge, die die Ukraine verlassen wollen, reisen von dort aus aber auch weiter zur polnischen Grenze. Bisher galt die Stadt als relativ sicher. Einige Länder haben deshalb ihre Botschaften von Kiew nach Lwiw verlegt.

“Dies ist eine neue terroristische Attacke auf Frieden und Sicherheit in der Nähe der Grenze von EU und Nato”, twitterte Resnikow. Er forderte erneut die Nato dazu auf, eine Flugverbotszone über der Ukraine einzurichten. Die Allianz hatte dies bereits abgelehnt.

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