Sudans Ministerpräsident Hamdok tritt überraschend zurück

Seit Militärputsch im Oktober kommt es im Sudan immer wieder zu blutigen Proteste. Jetzt ist die von der Armee geduldete Regierung von Ministerpräsident Hamdok offenbar am Ende.

Im Krisenstaat Sudan ist Ministerpräsident Abdullah Hamdok überraschend zurückgetreten. “Ich habe beschlossen, meinen Rücktritt bekanntzugeben und Platz für andere zu machen”, sagte Hamdok am späten Sonntagabend live im Staatsfernsehen. Er habe sein Versprechen, eine politische Katastrophe in dem Land am Horn von Afrika zu verhindern, nicht einhalten können, sagte er zur Erklärung.

Vor wenigen Tagen war es im Sudan wie auch in Wochen zuvor wieder zu blutigen Demonstrationen gegen die Übergangsregierung gekommen, an der das Militär beteiligt ist. Die Demonstrierenden forderten eine Machtübergabe des Militärs an eine zivile Regierung und warfen Hamdok Verrat vor.

Sudans Militär werden schwere Verbrechen vorgeworfen

Am 25. Oktober hatte das Militär in dem Land mit 44 Millionen Einwohnern die Macht übernommen und Regierungschef Hamdok entmachtet. Nach Druck aus dem In- und Ausland wurde Hamdok am 21. November wieder eingesetzt. Laut einer Vereinbarung Hamdoks mit dem Militärmachthaber General Abdel Fattah al-Burhan durfte Hamdok ein Kabinett mit zivilen Vertretern bilden.

Al-Burhan stand jedoch als Anführer des Souveränen Rats gemeinsam mit Hamdok an der Spitze der neuen Übergangsregierung. Dem Souveränen Rat gehören auch Vertreter des Militärs an, denen schwere Menschenrechtsverstöße und Korruption vorgeworfen werden.

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