Zahl der Einbürgerungen wieder auf Vor-Corona-Niveau

Die Zahl der Einbürgerungen in Hamburg hat wieder das Niveau der Vor-Corona-Jahre erreicht. Insgesamt erhielten im vergangenen Jahr 5252 Frauen und Männer auf eigenen Wunsch die deutsche Staatsbürgerschaft, heißt es in einer der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Senatsantwort auf eine Kleine Anfrage der SPD-Fraktion. Im ersten Corona-Jahr 2020 war die Zahl der Einbürgerungen mit 4505 auf den niedrigsten Wert seit Beginn der Hamburger Einbürgerungsinitiative im Jahr 2010 gefallen.

Unter den während der Corona-Pandemie eingebürgerten Menschen befanden sich fast gleich viele Frauen (4863) und Männer (4894). 1691 der Menschen waren zuvor aus ihren Heimatländern geflüchtet. Während im ersten Corona-Jahr die meisten Eingebürgerten aus Afghanistan (643) stammten, lagen im zweiten Corona-Jahr Syrer (687) ganz vorn. Ebenfalls relativ viele Neu-Deutsche stammen aus Iran und der Türkei. Nicht mehr auf der Liste der Hauptherkunftsländer befand sich im vergangenen Jahr Großbritannien. 2020 hatten sich wegen des Brexits noch 195 Briten einbürgern lassen.

“Seit dem Corona-Schock im März 2020 haben sich nicht nur Gesellschaft und Wirtschaft erholt, sondern auch die Einbürgerungszahlen”, sagte der migrationspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Kazim Abaci. Besonders freue er sich über die hohe Anzahl geflüchteter Menschen, die sich für eine deutsche Staatsbürgerschaft entschieden hätten. “Einige, die 2015 nach Hamburg kamen, hatten 2021 nach sechs Jahren erstmals die Möglichkeit, eine Staatsbürgerschaft zu beantragen.” Das erkläre auch den steilen Aufstieg Syriens zum Hauptherkunftsland 2021.

Die Staatsangehörigkeit kann den Angaben zufolge nach acht Jahren regelmäßigem Aufenthalt in Deutschland beantragt werden. Durch den erfolgreichen Besuch eines Integrationskurses sei es möglich, diese Frist auf sieben Jahre zu verkürzen. Bereits nach sechs Jahren könne einen Antrag stellen, wer besondere Integrationsleistungen wie Schul- oder Ausbildungsabschlüsse und sehr gute Sprachkenntnisse vorweisen könne.

Von den im ersten Corona-Jahr 2020 eingebürgerten 4505 Frauen und Männern behielten laut Senatsantwort 2806 ihre ursprüngliche Staatsangehörigkeit bei. Im vergangenen Jahr hätten sich 3442 der 5252 Eingebürgerten für diesen Weg entschieden. Die Mehrstaatlichkeit wird laut Senat oft dann gewählt, wenn Herkunftsländer ihre Bürger grundsätzlich nicht aus der Staatsangehörigkeit entlassen oder aber dafür hohe Zahlungen verlangen.

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