Zu wenig Absolventen in den Lehramtsstudiengängen

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat eine Ausbildungsoffensive für mehr Lehrerinnen und Lehrer in Berlin gefordert. “Angesichts des drastischen Lehrkräftemangels kann es sich Berlin nicht länger leisten, die Lehrkräftebildung so zu vernachlässigen, wie es die jüngsten Zahlen erneut bestätigen”, kritisierte die Berliner GEW-Landesvorsitzende Martina Regulin am Mittwoch. Die Zahl der Absolventen von Lehramtsstudiengängen sei nach wie vor zu klein.

Die angestrebte Zielmarke von jährlich 2000 Absolventen mit einen Master of Education werde deutlich verfehlt. 2021 waren es nur knapp 900. Das geht aus den Antworten des Senats auf zwei Anfragen der Linksfraktion im Abgeordnetenhaus hervor.

Aus Sicht der GEW beginnen die Probleme im Bachelorstudium, viele Studierende setzten ihr Studium danach nicht fort. “Wir werden unseren Lehrkräftebedarf nur decken können, wenn wir die Studienbedingungen im Lehramt verbessern, die Studierenden gezielt unterstützen und Anreize für ein erfolgreiches Absolvieren des Lehramtsstudiums schaffen”, sagte Regulin. “Vor allem im Bachelorstudium müssen die Studierenden stärker unterstützt und beraten werden, damit sich mehr Studierende für den Lehramtsmaster entscheiden.”

Auch die Berliner Linksfraktion im Abgeordnetenhaus sieht die Gefahr, dass sich der Lehrkräftemangel noch verschärft. Die Zahl der Absolventen von Lehramtsstudiengängen für weiterführende Schulen ist nach den offiziellen Daten in den beiden Corona-Jahren zurückgegangen. So machten im vergangenen Jahr 599 Studierende ihren Masterabschluss im Studiengang für das Lehramt an Integrierten Sekundarschulen und Gymnasien. 2020 waren es 555, 2019 noch 655 und im Jahr davor 705, wie die Linksfraktion am Mittwoch mitteilte.

Beim Lehramt für berufliche Schulen sank die Zahl der Abschlüsse im gleichen Zeitraum von 65 auf 44. Bei den Grundschulen dagegen stieg sie von 140 auf 255. “Wir brauchen jede einzelne Lehrkraft an den Berliner Schulen, denn der Lehrkräftemangel ist nach wie vor eklatant hoch”, sagte die bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Franziska Brychcy. “Hier sind die Berliner Hochschulen in der Pflicht: Sie müssen die Studierenden erfolgreich zum Abschluss begleiten, auch und gerade in der Pandemie.”

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